Turbodiesel gibt wie von Geisterhand gesteuert Vollgas!

Audi A6 C9

Hallo, ich brauche eure Hilfe!

Ich fahre seit ca. 75.000 km einen AUDI A6, Quattro, C4 2,5 TDI, 103 KW von 1997 mit Rapsöl/Biodiesel (Mischung ca. 60/40). Seine Gesamtlaufleistung ist im Moment 217.500km.
Seit einiger Zeit ruckelt das Fz. im kalten sowie im warmen Zustand auch bei niedriger Drehzahl und man könnte meinen, dass er nur noch auf 4 Zylindern richtig zündet.

Vor ein paar Wochen bin ich auf der Autobahn gefahren und bemerkte beim Beschleunigen, dass der Motor leicht stotterte und nur langsam an Fahrt gewann. Ab 3500 U/min spürte ich dann einen leichten „Ruck“ und das Fz. gab ohne mein weiteres zutun von alleine (Voll)gas.

Ich trat die Bremse und versuchte die Geschwindigkeit zu reduzieren. Danach löste ich die Bremse und musste erneut zusehen, wie mein Auto alleine beschleunigte. Im Rückspiegel erkannte ich nur noch eine schwarz/weiße Rauchwolke, die nichts Gutes ahnen ließ. Kurzfristig habe ich ausgekuppelt, dieses habe ich aber auch dann schnell wieder gelassen, da der Drehzahlmesser weit über den „roten Bereich“ hinausschoss. Also blieb mir nur noch übrig, die Zündung auszuschalten und das Fz. mit eingelegtem Gang auf dem Standstreifen ausrollen zu lassen. Dort habe ich dann bei niedriger Geschwindigkeit die Zündung wieder eingeschaltet und den Wagen mit Hilfe des 4. Ganges wieder gestartet. Und, oh Wunder, der Wagen drehte bei 800 U/min und ließ sich wieder ganz normal fahren als wäre nichts gewesen. Da ich nicht unbedingt auf der Autobahn stehen bleiben wollte, habe ich die Fahrt mit verminderter Geschwindigkeit fortgesetzt.

ATU habe ich diesen Vorgang geschildert, die haben aber keine Probleme erkennen können, das Fehlerspeicherauslesen brachte kein Ergebnis. Da sich das Problem in Luft aufgelöst hatte, bin ich dann also normal weiter gefahren……bis heute.

Heute haben wir unseren AUDI als Zugfahrzeug mit unserem Wohnwagen genutzt. Während der Fahrt stellten wir wieder ein leichtes Ruckel- und Zuckelverhalten des Motors fest. Aus dem Auspuff kam außergewöhnlich viel Rauch und auf einmal drehte der Motor wieder, wie von Geisterhand gesteuert, hoch. Nur diesmal kuppelte ich, im Nachhinein dummerweise, den Motor nicht nur aus, sondern schaltete auch in den Leerlauf. Da der Motor wieder weit hinter dem „roten Bereich“ drehte und pechschwarz rußte, schaltete ich schnell die Zündung aus. Es passierte erst gar nichts, erst nach 10 Sekunden ging die Drehzahl langsam bis auf „0“ herunter. Nach ein paar Minuten habe ich den Motor dann mit Hilfe des Anlassers erneut gestartet, in der Hoffnung, dass sich das Problem erneut von alleine beseitigt hat. Diesmal lag ich aber falsch, der Motor drehte erneut kurzfristig hoch und ging erst nach Abschalten der Zündung zögerlich aus.

Nach weiteren 15 Minuten versuchte ich noch einmal einen Startvorgang, in der Hoffnung, das Gespann schnellstmöglich (mit langsamer Geschwindigkeit) in eine nahe liegende Werkstatt fahren zu können. Dieses hat auch geklappt, bei langsamer Fahrt entstand auch keine auffällige Russentwicklung mehr.

In der Werkstatt hat man dann den Ansaugschlauch des Ladeluftkühlers gelöst. Hierbei floss dem Mechaniker eine ordentliche Portion Öl (Farbe: sehr schwarz) auf den Unterarm. Die Welle vom Turbolader wurde durch Drehen von Hand im eingebauten Zustand geprüft und es konnte kein auffälliges Spiel festgestellt werden. Dann war auch schon in der Werkstatt Schluss und wir haben uns auf Montag vertagt. Vorschlag des Meisters ist erst einmal, um die Reparaturkosten zu begrenzen und den Fehler zu lokalisieren, den Ladeluftkühler auszubauen und zu leeren (Vermutung: Wird er sich in kürzester Zeit wieder mit Raps befüllen, dann sind evtl. die Einspritzdüsen verklebt und tropfen; füllt er sich mit Motoröl könnte der Zylinderkopf einen (Haar)-Riss haben und Öl durchlassen, welches diese Verhaltensweisen des Motors auslösen).

Kennt sich jemand mit dieser Problematik bei TDI-Fahrzeugen aus, wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und/oder gibt es Vorschläge für eine Fehlerlokalisierung und Reparatur?

Jetzt schon Mal vielen DANK!

Ralf

20 Antworten

Also mein Tipp waere klemmendes Mengenstellwerk.
Wenn du kannst, nimm den oberen deckel der VP37 an und schau ob Spaene drinnen sind
bzw ob es sich sanft bewegen laesst.

Aber etwas versteh ich nicht. Wenn mir der Motor schon einmal ueberdreht,
warum starte ich ihn dann nochmal und kupple aus, wenn ich weiss was passieren wird? 😕

Zitat:

.... oder geht etwa jeder tubro kaputt wenn ein ladedruckschlauch abrutscht oder einen riss hat ?

Ja. Ist nur eine Frage der Zeit, der Drehzahl der Turbine und der Qualität des Motoröls. Und bei Öl nach Werksvorgabe Opel oder Audi würde ich mir da keine großen Hoffnungen machen.

Zitat:

Original geschrieben von gemm



Zitat:

.... oder geht etwa jeder tubro kaputt wenn ein ladedruckschlauch abrutscht oder einen riss hat ?

Ja. Ist nur eine Frage der Zeit, der Drehzahl der Turbine und der Qualität des Motoröls. Und bei Öl nach Werksvorgabe Opel oder Audi würde ich mir da keine großen Hoffnungen machen.

weisst du was ein turbolader aushalten muss wenn er auf einem prüfstand läuft, oder hast du es mal gesehen und vergleichen was er bei einer prüfung aushalten muss und im fahrzeug ?

Ja.
Aber das hilft dem TE hier nicht weiter.

und wenn du das weisst, wirst du auch bestimmt wissen wie hoch der gegendruck ohne last bei 2500 upm bei voll intakter ladedruckstrecke ist ... sind so in etwa ~200 - 300 mbar .... also eher vernachlässigbar ... beim ottomotor sieht die sache wegen der drosselklappe wieder ganz anders aus ...

Eieiei,
geht ja ganz schön zur Sache hier...
Ob es nun mit Opel zu tun hat oder nicht, mein Tipp wäre das Überdruckventil im Ölkreislauf.
Dieses Ventil hat die Aufgabe, überflüssig gefördertes Öl ungenutzt zurück in die Ölwanne zu leiten, um den Druck im System auf gewünschtem Level zu halten. Klemmt das Ventil (häufig festgerostet durch Wasser im Öl wegen Kurzstreckenbetriebs) in Stellung "zu", so kann der arbeitswütige Schmierstoff sein volles "Gefahrenpotential" entfalten.
Dazu gehört unter Anderem das Verhalten, sich, an der schwimmend in Öl gelagerten Turbinenwelle vorbei, in die Ladeluftstrecke zu drücken und einem "braven" Dieselmotor ein unangenehmes Eigenleben zu ermöglichen.
Würde zumindest das sporadische Auftreten des Problems noch mit am besten erklären...

MfG
Nitrofreak

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