Traxi - Setzt sich das durch oder Rohrkrepierer?
Moin,
gleich vorab: Ich will keine Werbung machen, ich habe mit der Firma nichts zu tun.
Hierum geht es: www.traxi-trailer.com
Neulich habe ich durch Zufall von besagter Firma gelesen. Eine Art Carsharing, aber für Anhänger.
Die Firma bietet Mietanhänger an, die über eine App gebucht werden können und z.B. auf Parkplätzen von Baumärkten zu finden sind. An den Stationen wird der Anhänger entliehen und zurückgebracht.
Das ganze läuft ohne persönlichen Kontakt ab, alles über App. Bezahlt wird nach Nutzungszeit. Der intakte und saubere Zustand des Hängers wird per Foto dokumentiert.
Es gibt verschiedene Arten von Anhängern, je nachdem, für welchen Zweck man einen braucht.
Die Baumärkte stellen ihre Parkplätze dafür zur Verfügung, weil sie natürlich davon profitieren, dass die Kunden gleich einen Anhänger für den Einkauf parat haben. Der Baumarkt hat hingegen keine Arbeit mit Vermietung, Ausgabe und Rücknahme der bislang üblichen Mietanhänger aus dem Markt.
Bislang ist es örtlich auf NRW begrenzt, soll aber in Zukunft immer weiter ausgebaut werden.
Was denkt ihr? Hat das Zukunft?
Ich halte es grundsätzlich für sinnvoll und wenn sowas bei mir in der Nähe ist, werde ich es auf jeden Fall auch mal ausprobieren.
Weniger gut finde ich, dass man den Anhänger wohl nur 20 Minuten vorab reservieren kann. Wenn ich einen Anhänger brauche, ist das in der Regel geplant und nicht spontan.
Ich plane, Samstag Brennholz zu fahren, also brauche ich Samstag definitiv einen Anhänger. Und das will ich nicht Samstag Morgen um 7 wissen, ob einer verfügbar ist, sondern ein paar Tage vorher.
Noch extremer ist es bei den Kofferanhängern, wenn man einen Umzug machen will. Das ist ja ein wirklich fester Termin und da muß dann auch der gewünschte Anhänger verfügbar sein.
So eignet es sich eher für mal Sperrmüll wegbringen. Ich gucke mal, ob ein Hänger frei ist und wenn nicht, fahre ich den Sperrmüll morgen weg.
Aber vielleicht wird das ja auch noch irgendwie geändert und man kann auch längerfristig planen.
Interessant wird sicher auch die Logistik, mit der die Firma bewerkstelligen will, dass Wartungen, Reparaturen und TÜV erledigt werden. Wie das abläuft, habe ich leider nicht rauslesen können.
Was meint ihr? Wird sich das System durchsetzen auf breiter Ebene oder werden auch in Zukunft die herkömmlichen Anhängervermietungen der erste Ansprechpartner sein?
88 Antworten
Das Angebot ist ja noch im Aufbau. Vielleicht kommen da ja noch 750kg-Anhänger dazu.
Andererseits haben sie Autotransporter im Angebot. Da hätte ich gedacht, die Nachfrage nach kleinen 750kg-Hängern wäre größer als nach Autotransportanhängern.
Meine Entleiher haben auch keine 750kg im Angebot. Als Begründung nannte er mir weil man die bei jedem Baumarkt kostenlos zum Einkauf nach Hause bringen geliehen bekommt
Zitat:
@Tom1182 schrieb am 27. Juli 2021 um 13:28:56 Uhr:
Stimmt ich hätte es besser genauer definieren müssen.
Ungebremste 750kg Anhänger meinte ich. Die wiederum nur beim FS B nicht mitzählen
Weil ein 750kg Anhänger mit Bremse zählt beim FS B mit in die ZGM Berechnung
Die Führerscheinregel besagt aus, das Du einen 750 kg-Anhänger immer anhängen darfst.
Von einer Bremse ist nirgends die Rede.
Also darf Du an einen Wohnmobil 3,5 to auch einen gebremsten 750 kg-Anhänger anhängen.
Ok dann hab ich das falsch im
Kopf. War der Meinung das es auch nur bei ungebremsten iO sei
Es gibt auch 500 kg-Anhänger mit Bremse.
Anhänger mit einen zgG über 750 kg benötigen eine Bremse.
Anhänger bis zu einen zgG von 750 kg dürfen ungebremst sein.
Das dürfen sagt aber nicht aus sie müssen.
Selbstverständlich dürfen auch Anhänger unter 750 kg eine Bremse besitzen.
Und da die Führerscheinregel auf die Bremse keinen Bezug nimmt, Darf auch der 750 kg-Anhänger eine Bremse haben.
Völlig korrekt.
Die Aussage:
"Mit Führerschein B darf man ungebremste Anhänger fahren"
Ist erstmal nicht Falsch, aber auch nicht komplett.
Es ist nur eine Vereinfachung des Gesetzestext für gelegentliche Anhängernutzer, die den genauen Text nicht verstehen können oder wollen, und damit auf Nummer Sicherheit gehen um keinen Führerscheinvergehen zu machen
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 26. Juli 2021 um 21:40:00 Uhr:
Zitat:
Ein Anhänger ist kein Fahrzeug.
Was denn sonnst?
Jup
FZV
§ 2 Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Verordnung ist oder sind
1.Kraftfahrzeuge: nicht dauerhaft spurgeführte Landfahrzeuge, die durch Maschinenkraft bewegt werden;
2.Anhänger: zum Anhängen an ein Kraftfahrzeug bestimmte und geeignete Fahrzeuge;
3.Fahrzeuge: Kraftfahrzeuge und ihre Anhänger;
Klingt komisch,ist aber so
Moin Moin !
Zitat:
Der ausgeladene 16 to. Anhänger macht den 3,5 to. Unimog zum Hampelmann.
Quatsch ! Bei Zulassung als Zugmaschine (was für praktisch alle Unimogs der Fall ist) , gibt es keine gesetzliche Grenze der Anhängelast. Diese Grenze ergibt sich nur aus den Vorschriften für den Anhänger , aus den Längenvorschriften für Züge und aus dem D-Wert der Anhängekupplung des Unimogs.
Bei entsprechender Anhängekupplung dürfte der also (mit Ausnahmegenehmigung) auch einen Strassenroller mit weit über 100 Tonnen Gewicht ziehen.
Oder , solange der Zug max. 18,75 m lang ist , auch 2 - 18 t Anhänger. Oder einen 26 t Anhänger.
MfG Volker
Moin Moin !
Also man startet mit rund 10 ( !!!!! ) Leuten und 12 unbezahlten Anhängern. Diese werden vom Anhängerhersteller zur Verfügung gestellt und dieser kassiert dafür einen Anteil an den Mieteinnahmen.
Im Monat Mai wurden 96 Mietvorgänge gebucht mit Umsätzen zwischen gut 20 und gut 40 E.
Macht nach grober Abschätzung einen Monatsumsatz von ca. 3000 E. Abzüglich MWSt , bleiben ganz grob 2500 E. Davon geht ein Teil an den Anhängerhersteller.
Vom Rest , wohl keine 2000 E , wollen also 10 Leute bezahlt werden , Geld für Reparaturen und Verschleiss beiseite gelegt und womöglich noch Gewinn erwirtschaftet werden?
Hier hat mal ein Vermieter einem Baumarkt 2 Anhänger zur Verfügung gestellt , die Vermietung und Annahme erledigten das Personal der Materialausgabe des Baumarktes.
2 x wurden Anhänger gemietet , bei seiner wöchentlichen Kontrolle stellte er fest , dass die Räder durch alte , abgefahrene ausgewechselt waren.
"Normale " Schäden wurden fast nie durch das Annahmepersonal festgestellt.
Als er dann einen Anhänger bemerkte , bei dem die Zugkupplung durch eine völlig defekte , die überhaupt nicht verriegelte ( Beide Federn gebrochen !! ) ausgetauscht worden war , nahm er die Anhänger wieder fort.
Unterm Strich war das ein reines Verlustgeschäft.
Bin ja nun nicht der Computerexperte , aber was nützt ein oder mehrere Fotos des Anhängers bei Beginn und Abgabe? Da ist erstens fast nichts drauf zu sehen und zweitens kann ich an meiner Kamera Datum und Uhrzeit jederzeit einstellen.
In dieser Form halte ich das Konzept für nicht durchdacht.
MfG Volker
Denke ich auch, auf einem normalen Foto kann man wenig erkennen. Da müßten schon mehrere Detailfotos gemacht werden.
Geld verdienen kann man mit sowas wohl überhaupt nur, wenn man es im großen Stil betreibt. Also deutschlandweit tätig ist, so dass jeder eine Abholstation in seienr Nähe hat, die auch mit genügend Anhängern bestückt ist.
Die Anhänger müssen in einem ordentlichen Zustand sein, Defekte müssen zeitnah behoben werden, TÜV muss (vermutlich jährlich wegen Vermietung) gemacht werden, usw.
Mag sein, dass es sich rechnet, wenn die Auslastzung gut ist und man mit wenig Büropersonal auskommt und günstige Verträge mit Werkstätten vor Ort hat, die sich um die Anhänger kümmern. Aber halt nur, wenn der Fuhrpark groß genug ist und bundesweit tätig ist.
Zitat:
@schreyhalz schrieb am 27. Juli 2021 um 20:32:34 Uhr:
Quatsch ! Bei Zulassung als Zugmaschine (was für praktisch alle Unimogs der Fall ist) , gibt es keine gesetzliche Grenze der Anhängelast. Diese Grenze ergibt sich nur aus den Vorschriften für den Anhänger , aus den Längenvorschriften für Züge und aus dem D-Wert der Anhängekupplung des Unimogs.
Bei entsprechender Anhängekupplung dürfte der also (mit Ausnahmegenehmigung) auch einen Strassenroller mit weit über 100 Tonnen Gewicht ziehen.
Oder , solange der Zug max. 18,75 m lang ist , auch 2 - 18 t Anhänger. Oder einen 26 t Anhänger.
Natürlich gibt es Unimogs, die mit 100 Tonnen umgehen können. Die sind dann aber auch entsprechend ballastiert und kein 3,5 to. Spielzeug.
Ich möchte nicht an deiner Stelle vor dem Richter stehen, wenn du mit dieser fragwürdigen Kombination, ein Menschenleben zu verantworten hast. Weiter will ich mich hier nicht mit dir streiten und deshalb ist damit auch, hier und jetzt der Ofen aus.
Na dann kann ja nochmal was zu Traxi kommen.
Es kann funktionieren, wenn es groß genug und Flächendeckend aufgezogen wird.
Weiterhin muß es eine ausführliche und sichere Schadensdokumentation geben. z.B. über die App. Bilder werden über die App eingereicht bevor das Schloß geöffnet wird. Maximal auch noch 10 Min danach.
Das ist leider im Anhängerforum immer so. Jemand kann fragen, ob es sinnvoll ist, Heckstützen zu montieren, spätestens auf der zweiten Seite geht es dann nur noch um Führerscheinklassen, zGG und wer was ziehen darf 😁
Zu Traxi: Die Vision von denen ist 12000 Anhänger in 400 deutschen Städten zu haben. Das würde dann auch bedeuten, dass es solche Stationen auch in ländlichen Regionen abseits großer und mittlerer Städte gibt.
Interessanter ist aber die Zahl von 12000 Anhängern. Geht man von einem mittleren Preis von 1500 EUR pro Anhänger aus, braucht man da Anhänger im Wert von 18 Millionen EUR. Auch, wenn die nicht gekauft werden, sondern von Herstellern gegen Gewinnbeteiligung zur Verfügung gestellt werden, ist das eine enorme Menge.
Und um diese Menge zu betreuen, braucht es entsprechendes Personal vor Ort. Das geht m.E. nur mit entsprechenden verträgen mit Werkstätten nahe der jeweiligen Standorte.
Versichert und versteuert werden müssen die Anhänger auch, da kommt auch ein hübsches Sümmchen zusammen.
Rein technisch läßt sich das System wohl mit wenig Personal umsetzen,w enn erstmal alles programmiert ist und reibungslos funktioniert. Aber ich sehe die Probleme dann vor Ort mit der Betreuung des Fuhrparks.
Ich halte die Idee daher nach wie vor für gut und sinnvoll, habe aber Zweifel bei der praktischen Umsetzung, sowohl finanziell, wie auch logistisch. Ich denke, es wird sich durchsetzen, aber längst nicht so flächendeckend und in dem Umfang, wie es ursprünglich angedacht war.