Toyota, Mercedes, Ford
Hallo,
Ich möchte ein Auto kaufen und zum Camper umbauen.
Dieses Jahr möchte ich damit in Europa fahren, nächstes Jahr überlege ich eventuell nach Amerika über zu schiffen, mit dem Auto. Zuerst Nordamerika dann vielleicht auch Südamerika.
Mir wurde gesagt ein alter weit verbreiteter Diesel ist gut, und Marken wie Toyota, Mitsubishi, Ford sind in Amerika weiter verbreitet.
Bei meiner Suche habe ich einen Toyota Hiace (long) gefunden von 2009 <100.000km, einen Ford Transit L3H2 von 2008 mit ca. 180.000 km und 110PS, eine Ford Transit Feuerwehr mit <50.000 aus den 70ern 65PS und einen alten Mercedes 208, ehemalige Feuerwehr <100.000 km 86PS (Benziner) in den ich mich etwas verliebt habe, aber ich bin noch nie Oldtimer gefahren und spätestens für Südamerika ist er wohl ungeeignet (groß, schwerfällig, viele Fenster, wenig Ersatzteile).
Es ist mein erster Autokauf, auch wenn ich meinen Führerschein schon 15 Jahre habe. Ich werde mir ein unabhängiges Gutachten holen, bevor ich ein Auto kaufe, weil ich den Zustand nicht genau einschätzen kann.
Ich denke hier haben viele Forummitglieder langjährige Autoerfahrung mit verschiedenen Modellen, darum wollte ich euch fragen, was ihr mir noch sagen könnt, was ich beachten sollte in Richtung Wartungskosten, Ersatzteile, etc. Besonders, womit ich bei einem Oldtimer rechnen muss. (Ein online-berechnungstool hat allerdings angegeben der Toyota wäre kostenintensiver als der Mercedes was mich sehr wundert. Liegt glaube ich vor allem an Steuern / Versicherung). Oldtimer = Langsam ist klar, keine Servolenkung, wahrscheinlich öfter Reparaturen (aber wie oft im Schnitt und was typischerweise?).
Ich habe schon viel zu den Themen gegoogelt aber finde es schwer eine gutes Gefühl dafür zu bekommen, was wirklich an Zeit und Kosten-Aufwand auf mich zukommen (könnte).
Ich habe schon Lust mehr über mein Auto zu lernen wenn ich es habe, so dass ich möglichst viel alleine reparieren kann. Aber ich arbeite auch (von unterwegs) und möchte mich natürlich mit dem Auto bewegen und kann auf Dauer nicht jede zweite Woche in der Werkstatt stehen oder etwas reparieren müssen.
Ich hoffe, ihr könnt etwas mit den Fragen anfangen.
Vielen Dank im Voraus!
Lina
34 Antworten
Den Toyota Hiace gab es meines Wissens gar nicht in Nordamerika. Deswegen kann die Ersatzteilversorgung dort schon etwas dauern. Ich kann mich noch an meine Zeit im Toyota Autohaus erinnern, dass wir auf Teile für Tundra oder FJ Cruiser auch immer lange warten mussten.
Wenn man gerne bastelt, schmeiße ich mal einen Toyota Hilux in die Runde, wo man hinten entweder einen Campingaufsatz drauf baut oder ein Hardtop und Dachzelt. Eigentlich unzerstörbar.
Beides bereits selbst genutzt und man kommt überall durch. Mehr macht nur noch ein Land Cruiser J7, der ist aber deutlich teurer.
Hi Abkueko,
Danke für die Einschätzung!
Im Moment denke ich auch, dass es mir wert wäre mehr für sprit zu zahlen wenn ich dann ein schöneres zuhause habe. Naja der hiace verbraucht nur 7-8l, der mercedes 208er wohl eher 17l (?).
Nach Portugal / Marokko möchte ich schon. Aber ich würde auch mehrere Wochen an einem Ort stehen und wäre mehrere Monate unterwegs..
Im Hiace kann man knapp aufrecht sitzen 😉 allerdings kann ich viel draußen sein.. muss aber auch arbeiten (Laptop).
Dann ist da noch die Frage mit Rost, wenn ich mit einem Oldtimer mehrere monate am meer stehe habe ich da eine chance, oder geht das Auto nur kaputt?
Ich kann vorher Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung machen, aber wahrscheinlich müsste ich es zwischendurch erneuern (?).
Hab mich halt einfach ein bischen in den Mercedes verliebt.. und muss das etwas einschätzen bevor ich ihn persönlich angucke und mich vlt. hoffnungslos verliebe 😁
Beste Grüße,
Lina
Hi Wer-bin-ich,
Ja Hilux wurde mir auch genannt, aber damit schaffe ich es diesen Sommer nicht mehr los 🙂
Wenns nach Amerika geht vielleicht. 🙂
Da hab ich auch coole versionen gesehen mit Aufbau hinten. Allerdings scheint mir der Hiace etwas einfacher zum losfahren. Den gibt es ja sogar auch mit Allradantrieb.
Best
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Rostvorsorge ist ein MUSS!!!
Trotzdem sollte zu Schrauber- auch Schweißerkenntnisse vorhanden sein bzw. halt Karosseriebauer - Fähigkeiten.
Ich weiß jetzt nicht, wie es bei den alten Kisten aussieht, ob es da in der Szene Nachbauteile gibt. Aber Herstellerseitig - nö. Unsere Zustellfahrzeuge basieren auf Mercedes-Benz Vario. Die Produktion vom Vario wurde 2013 eingestellt - und Ersatzteile für die Karosserie gibt es keine mehr (andere Ersatzteile können dauern)...
Zitat:
@Lina_L schrieb am 3. August 2022 um 21:12:52 Uhr:
Ich kann vorher Unterbodenschutz / Hohlraumversiegelung machen, aber wahrscheinlich müsste ich es zwischendurch erneuern (?).Hab mich halt einfach ein bischen in den Mercedes verliebt.. und muss das etwas einschätzen bevor ich ihn persönlich angucke und mich vlt. hoffnungslos verliebe 😁
Wenn es nur der Unterbodenschutz wäre. Dass der Mercedes T1 dir nicht weggerostet ist, liegt wohl eher daran, dass der immer schön trocken in einer gut belüfteten Halle stand. Ja, um Rostschutz musst du dich kümmern. Aber du musst dich auch um viel mehr kümmern. Das ist ein über 40 Jahre alte Fahrzeug. Da kann jederzeit jedes Bauteil kaputtgehen. Ich glaube das sollte man nicht unterschätzen.
Daher solltest du dir wirklich die Frage stellen ob du gut genug schrauben kannst. Ob du schweißen kannst und ob die Zeit dafür hast nach Ersatzteilen zu suchen und in den Tiefen des Internets nach Details zu irgendwelchen Bauteilen zu suchen.
Wenn nicht, schau nach moderneren Fahrzeugen. Manche (Sprinter) wurden übrigens auch in Nordamerika verkauft.
Zitat:
@Abkueko schrieb am 4. August 2022 um 07:56:34 Uhr:
.....
Wenn nicht, schau nach moderneren Fahrzeugen. Manche (Sprinter) wurden übrigens auch in Nordamerika verkauft.
-
Ich meine die laufen da unter "Freightliner" - bzw. sind baugleich. 😉
Zitat:
@olli27721 schrieb am 4. August 2022 um 08:52:03 Uhr:
Zitat:
@Abkueko schrieb am 4. August 2022 um 07:56:34 Uhr:
.....
Wenn nicht, schau nach moderneren Fahrzeugen. Manche (Sprinter) wurden übrigens auch in Nordamerika verkauft.-
Ich meine die laufen da unter "Freightliner" - bzw. sind baugleich. 😉
Ja die Sprinter wurde ab ca. 2002/3 auch in den USA vertrieben, Anfangs als Dodge später dann als Freightliner. Motoren sind wohl sogar weitgehend identisch daher sollte es da durchaus Ersatzteile geben.
Wobei es vor Ort dann schwierig sein kann wenn man bei einem Händler mit einem MB auftaucht und trotz identischer Technik die Ersatzteilnummern einfach nicht passen.
Die Zusammenarbeit wurde jetzt aktuell aber wohl beendet weil der Sprinter ja zum Mercedes PKW gehört und Freightliner zum Daimler Truck gehört das sind jetzt 2 unabhängige Unternehmen.
Zitat:
@olli27721 schrieb am 4. August 2022 um 08:52:03 Uhr:
Ich meine die laufen da unter "Freightliner" - bzw. sind baugleich. 😉
Liefen, aber ja. Gibt natürlich einzelne Abweichungen aber an sich sind das (für die älteren Modelle geltend) in D gebaute Sprinter die nur teilweise demontiert wurden um sie steuergünstig in die USA zu exportieren. Wurden auch als Dodge verkauft.
Das gilt übrigens auch für andere Fahrzeuge. Den Ducato II gab es in Südamerika (als Iveco). Den Ducato III gab es für den südamerikanischen und den nordamerikanischen Markt. Diese Fahrzeuge wurden in Amerika produziert.
Zitat:
@Thomasbaerteddy schrieb am 4. August 2022 um 12:21:43 Uhr:
Der erste Sprinter ist aber auch ein Schnellroster...
Nicht nur der erste, aber ja der ersten Generation konnte man beim Rosten zuschauen. Wenn man jetzt noch einen von denen findet muss man ein seltsamerweise rostfreies Modell entdeckt haben...
Und auch die 1. Gen Sprinter ist mittlerweile sehr sehr selten.
Das ist aber ein generelles Problem bei vielen Transportern: Viele haben Defizite bei der Haltbarkeit. Noch dazu sind es Nutzfahrzeuge - die sind in aller Regel verbraucht wenn sie verkauft werden. Der Umbau zum Camper ist da oft ein Fass ohne Boden. Aufbereiten hinsichtlich Rostschutz, verschlissene Technik ersetzen usw. - die DIfferenz zu einem relativ neuen Fahrzeug ist schnell dahin. Rostschutz machen lassen ist echt teuer. Sollte auch das normale Blech (wie beim 1. Sprinter) rosten, ist man eigentlich dabei das komplette Fahrzeug behandeln zu müssen - einschließlich neuer Lackierung. Man kann den Lackierer seiner Wahl fragen was der Spaß kostet - und sich danach für ein anderes Fahrzeug entscheiden. Hinzu kommt der ganze Kleinkram. Bei einem 40 Jahre alten Transporter werden auch viele Schläuche, Kabel usw. 40 Jahre alt sein - während der Hersteller von einer typischen Nutzungsdauer <15 Jahre ausging.
Transporter >20 Jahre in gut erhalten gibt es praktisch nur von Feuerwehr/THW. Allerdings täuscht man sich auch hier. Die haben den gleichen Schwächen wie die anderen Fahrzeuge. Nur aufgrund des Abstellens in der belüfteten Garage sind die nicht weggerostet. Sobald die in privater Hand außerhalb der Garage stehen werden da die gleichen Probleme losgehen.
Bei LKW als Umbauprojekt kann ich das Konzept des Feuerwehrumbaus noch nachvollziehen. Bei Transportern lohnt sich das einfach nicht. Als Hobbyprojekt ok, in allen anderen Fällen wird das sehr sehr teuer.
Ich frage mich ob die Tour in den USA mit Verschiffen Sinn macht?
Hin und Rückstransport kosten doch bestimmt 8-10.000€? Für das Geld kann man dort warhscheinlich für 2 Monate ein Wohnmobil mieten. Und hat gleichzeitig keinen Verschleiß an seinem eigenen Fahrzeug.
Über so einen Oldie würde ich ebenfalls erdt gar nichz nachdenken. Wenn so eine Kiste wirklich 16 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, dann sind das für einen Spanien-Portugal-Trip schon 1000 -1500€ Spritpreisdifferenz zu einem moderneren Fahrzeug. Also 1000-1500€ Mehrkosten für einen einzigen Trip.
Hallo,
Danke für die weiteren Hinweise. 🙂
Naja, ich denke, ich würde den Wagen jetzt bis März oder Juni 2023 fahren und darin wohnen.
Ich würde ihn möglichst gut pflegen und dann weiterverkaufen. Das heißt für die Zeit muss ich die Reparaturen in Kauf nehmen.. aber nicht für die nächsten 10 Jahre. Und wenn ich dann weiter in Ausland möchte dort ein neues kaufen oder eben einen alten Toyota oder Mitsubishi verschiffen.
Nur würde ich mit dem aktuellen Auto die meiste Zeit am Meer stehen 🙂 mir ist klar, dass der Rost begeistert sein wird davon.. ich weiß nicht, wie die anderen Oldtimer das machen, wahrscheinlich regelmäßig UBS und pflege.
Schweißen kann ich etwas, hab ich aber noch nicht am Auto gemacht. Teile suchen würde mir auch Spaß machen bzw. würde ich es glaube ich eine Zeitlang spannend finden / in Kauf nehmen für das Auto..
Die Frage ist, ob ich einen etwas besser erhaltenen Wagen nehmen sollte (Feuerwehr) und versuchen ihn möglichst gut zu erhalten oder einen älteren und versuchen ihn möglichst einfach gut durch zu bringen. 🙂 ganz abgeschrieben habe ich neuere Autos aber auch noch nicht. Wobei dann vielleicht eher einen Toyota von 2009 als einen VW von 2012.
Beste Grüße + einen guten Start ins Wochenende!
Lina
Und PS:
Kommt halt drauf an, wie lange man in den USA ist. Man darf sein Auto dort ein jahr fahren mit europäischer Anmeldung glaube ich. Danach könnte man weiter nach Südamerika. Verschiffung sind glaube ich 4.000€.
Ich stelle mir Autokauf in den USA seeehr anstrengend vor und wenn man was verlässliches hat, in dem man weitgehend auch wohnt lohnt es sich schon nicht ewig zu suchen und evtl. schrott drüben zu kaufen und noch Zeit zu investieren die Regularien dort zu befolgen / zu verstehen.
Aber ja, muss man abwägen. Kommt auf Art und Dauer des Trips an denke ich.
Bei den Sprit Preisen sehe ich das so, dass man dafür eine schöne Wohnung hat. Der Hiace verbraucht nur 7l, was super ist aber dafür kann man halt nicht ansatzweise drin stehen und zum Leben und Arbeiten ist es halt eng.