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Tödlicher Unfall bei Testfahrten in Schweden

Themenstarteram 24. Februar 2005 um 11:58

Hallo Zusammen!

Ich habe soeben den folgenden Artikel gelesen und bin fassungslos. Da ich selbst in der Automobilentwicklung arbeite, macht mich sowas besonders betroffen. Hoffentlich kommt niemand von uns in eine solche Lage.

"München (mb) - Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung hat erneut ein Mitarbeiter der Testabteilung von Mercedes-Benz eine Mutter bei einem Unfall tödlich verletzt.

Der 32-jährige Testfahrer Daniel S. soll die 44-jährige Asa Svensson bei Testfahrten in Ytterhogdal in Schweden mit seiner noch getarnten neuen S-Klasse überfahren haben, berichtet das Blatt. Der Unfall habe sich bereits am Dienstag ereignet.

Der Fall weckt böse Erinnerungen an einen Vorfall im Juli 2003. Damals tötete der Mercedes-Testfahrer Rolf F. auf der Autobahn A5 die 21-jährige Jasmin A. und deren zweijährige Tochter.

 

Durch Ytterhogdal in Mittelschweden führt eine Teststrecke des Stuttgarter Autoherstellers. Als die Mutter zweier Kindern vormittags einen Spaziergang durch die Winterlandschaft machen wollte, brauste eine Kolonne von zehn getarnten Testwagen der Marke mit dem Stern an ihr vorbei. Augenzeugen berichten, dass ein Wagen plötzlich ausscherte. Er fuhr auf den Gehweg und erfasste die Schwedin. Diese war auf der Stelle tot.

Ein Sprecher von DaimlerChrysler in Stuttgart erklärte, der Testfahrer habe die Kontrolle über den 300 PS leistungsstarken Boliden verloren. Der Wagen habe in einer leichten Rechtskurve auf einer Eisplatte gedreht. Angeblich sei Daniel S. vorschriftsmäßige 50 bis 60 km/h gefahren, so der Konzern. Dies können Augenzeugen nach Angaben der "Bild"-Zeitung jedoch nicht bestätigen. Die Kolonne sei deutlich schneller gefahren, hieß es.

Die Wahrheit ans Licht bringen könnten nur die Messgeräte, die im Testwagen die technischen Daten aufzeichnen. Eigenartigerweise wurden diese jedoch sofort nach dem Unfall ausgebaut, um "bei Untersuchungen nicht beschädigt zu werden", so der Mercedes-Sprecher in Schweden. Außerdem seien die Geräte im Unfallswagen gar nicht angeschlossen gewesen."

Quelle:1und1 Nachrichten

Ich bin gespannt, was die Ermittlungen ergeben. Egal wie es ausgeht, eine Frau ist tot und ein Testfahrer wird wahrscheinlich sein Leben nicht mehr froh.

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71 Antworten
am 3. März 2005 um 14:42

Bravo, Dig555!

Endlich ein verständlicher und kompetenter Beitrag zu diesem Thema, das, wie ich schon mal erwähnte, von uns "Aussenstehenden" im wahrsten Sinne des Wortes gar nicht diskutiert werden sollte.

Shit happens. Daily.

Der Testfahrer ist selbst ein unglückliches Opfer. Kein cxharakterloser Totschläger.

Gruß,

CAMLOT

am 3. März 2005 um 15:18

Vielen Dank Dig555,

die Photos vermitteln einen sehr guten Eindruck.

Ja Camlot,

"charakterlose Totschläger" - das ist die angebrachte Vokabel zur Beschreibung besagter Pressevertreter - und dafür brauchen wir keine Beweisaufnahme und diverse Sachverständigengutachten, die allerdings alle, die hier das Maul aufreißen, nachdem sie sich ihre Meinung geBILDet haben, abwarten sollten.

 

 

db1

_______

Ein Stern blinkt in der Nacht

am 5. März 2005 um 18:10

Zitat:

Original geschrieben von Dig555

ich war letztes jahr zu einem fahrtraining in dieser ecke und habe auch einiges an testautos da rumfahren sehen (fährt eh nicht viel anderes rum in der wildnis)

daher halte ich den unfall zwar für tragisch aber keineswegs für einen unglücklichen zufall sondern nur für ein logisches ereignis und eine frage der zeit wann sich das wiederholt.

wer immer auf die grossen testgelände verweist sollte wissen das diese zwar gross sind aber pillepalle gegen die unendlichen landstrassen dort. denke die tests auf diesen ersetzt keine teststrecke. das die öffentlichen strassen nur für anfahrten auf die jeweiligen testgelände genutzt werden ist schwachsinn. testautos erkennt man wenn die einen mit 150 kmh und MEHR entgegenkommen oder überholen. auf total vereisten strassen wohlgemerkt wie auf dem bild.

aber auch keiner von den einheimischen fährt da 60 kmh. nur innerhalb von ortschaften wird da eigentlich von jedem langsam und diszipliniert gefahren. auf den landstrassen (zumindest im hinterland ohne kontrollen etc) jeder so wie er will.

den testfahrern ist kein vorwurf zu machen - eher den konzernen die den jungs die programme auferlegen. dort oben kann man oft eine halbe stunde fahren ohne das einem ein lebewesen oder anderes fahrzeug entgegen kommt. es gibt gaaanz selten schärfere kurven oder sonstige umstände die hektische lenk/brems manöver erfordern. das stumpft mit der zeit ab und lässt den respekt verlieren.

desweiteren hat nicht nur der konzern ein interesse daran die sache nicht aufzubauschen sondern auch schweden selbst. die region ist absolut strukturschwach und über 80% der bevölkerung dort lebt von der autoindustrie die jedes jahr ca 50 mio da lässt.

das es jetzt mercedes getroffen hat ist ein zufall. könnte genauso gut vw, porsche, bosch etc sein.

Wie auch bei allen anderen Dingen, über die man nur aus Sekundärquellen erfährt, ist es natürlich schwierig bzw. eigentlich sogar unmöglich ein Urteil darüber zu fällen.

Grundsätzlich muss ich natürlich zustimmen, dass diese Erprobungsfahrten, sei es nun in Schweden oder quer durch Marokko ihre Daseinsberechtigung haben und durch bloße künstliche Teststrecken nicht ersetzt werden können. Schließlich geht es ja gerade auch um einen Belastungstest der Fahrzeuge.

Allerdings muss ich ganz klar sagen, dass sowohl der Hersteller als auch die Testfahrer selbst durchaus eine Verantwortung tragen, dass während dieser Fahrten über öffentliche Strassen keine Unbeteiligten gefährdet werden. Und wenn es sich wie beschrieben zugetragen hat, dass die Frau auf einem Gehweg erfasst wurde, dann ist es nunmal primär die Schuld des Fahrers - ob da nun die Strasse vereist war oder das Tempo zu hoch war.

Sicherlich ist der Fahrer schon genug gestraft, und es geht mir nicht darum hier hochmoralische Sprüche abzusondern.

Aber das Ganze pauschal nach dem Motto "Pech gehabt" abzutun, halte ich auch nicht für gerechtfertigt. Ich denke der Vorfall sollte auf jeden Fall gründlich untersucht werden und entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Und sei es beispielsweise, dass in der Nähe von bewohnten Gebieten (die in Schweden ja doch eher vereinzelt sind) eben angepasst gefahren wird - so schwer es auch fällt.

am 5. März 2005 um 18:11

Zitat:

Original geschrieben von StefansCLK

Testfahrer sind auch Menschen mit Gefühlen / Schwächen / Fehlern / Charakterschwächen usw. - bei jeder Automarke.

Allerdings sind Testfahrer eben auch Profis - d.h. sie sollten zum einen weniger Schwächen und mehr Stärken (was das Autofahren angeht) als ein Normalfahrer haben, als auch ihre Charakterschwächen stärker unter Kontrolle haben..

Von einem Lufthansapiloten erwartet man schließlich auch mehr als von einem Hobbypiloten, der mit einer Cesna umherkreist..

Zitat:

Original geschrieben von The_Man_325

...und entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Und sei es beispielsweise, dass in der Nähe von bewohnten Gebieten (die in Schweden ja doch eher vereinzelt sind) eben angepasst gefahren wird - so schwer es auch fällt.

Ja. Damit wäre für die Zukunft schon einiges gewonnen.

am 5. März 2005 um 21:01

hat schon jemand den neuen tv-spot gesehen? ich weiss nicht ob das eine schlechte werbung ist oder ob sich da jemand einen bösen scherz erlaubt hat.

beim abendbordessen zappte ich ein bissel rum und hielt bei einem regionalen sender an (glaube rbb oder so). da kam gerade ein spot (werbung???) über die mercedes-testfahrer-unfälle. war eher ne schlechte qualität, sah er so aus als ob das jemand aus dem netz gezogen hat.

Hoffentlich galt die Testfahrt nicht den neuen Massnahmen zum FUSSGAENGERSCHUTZ die Mercedes ja gerade mit eifer entwickelt.

@ The_Man_325

Zitat:

Allerdings sind Testfahrer eben auch Profis

Nein, es handelt sich lediglich um Ingenieure, hin und wieder auch um einen KFZ-Meister. Also keine Rennfahrer oder dergleichen.

Grüßle

Frank

am 6. März 2005 um 10:30

Zitat:

Original geschrieben von NOMDMA

@ The_Man_325

 

Nein, es handelt sich lediglich um Ingenieure, hin und wieder auch um einen KFZ-Meister. Also keine Rennfahrer oder dergleichen.

Grüßle

Frank

Jein, das hatte ich auch nicht gemeint - mir war schon klar , dass die Fahrer überwiegend Ingenieure sind.. auch der ein oder andere Forschungsleiter fährt mal mit.

Allerdings sind eben alle Testfahrer in dienstlichem Auftrag unterwegs.. und da kann oder muss man ein professionelles Verhalten erwarten können, finde ich jedenfalls.

@ The_Man_325

Mangels genauerer Informationen können wir im Moment über den tatsächlichen Unfallhergang nur spekulieren.

Ein simpler Fahrfehler kann aber jedem passieren (siehe F1, DTM, Rallye-WM etc.).

Grüßle

Frank

Zitat:

Original geschrieben von The_Man_325

Allerdings sind eben alle Testfahrer in dienstlichem Auftrag unterwegs.. und da kann oder muss man ein professionelles Verhalten erwarten können, finde ich jedenfalls.

Das sehe ich genauso. Den gleichen Anspruch würde man an jeden Berufskraftfahrer stellen.

Stimmt, aber trotzdem verunfallen Busse aufgrund menschlicher Fehler.

Grüßle

Frank

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