Tipps für einen Wintercheck am Fahrzeug

Aus gegebenem Anlass:
es gibt nun langsam wieder Frost in Deutschland.
Um morgens zusätzlichen Ärger für die Menschen um euch herum und auch selbst zu vermeiden, nehmt euch 10 Minuten Zeit und prüft an euren Autos zumindest Folgendes:

- Winterreifen aufgezogen und i.O.? Luftdruck?
- Frostschutz und Flüssigkeitsstände in Scheibenwaschanlage und Kühler i.O.? Spiritus in der Scheibenwaschanlage greift die Dichtungen des Fahrzeugs an. Hochwertiger Frostschutz im Verhältnis 50-50 mit Wasser gemischt, funktioniert in unseren breiten.
Wenn die Anlage einmal eingefroren ist, ist es nicht so einfach, das alles wieder aufzutauen.
- Innenraum trocken? Ggf. Fussmatten mit in die Wohnung nehmen und trocknen, dann Zeitungen unterlegen.
- Scheibenwischer i.O.?
- Innenraumfilter i.O.? Falls er dicht ist, beschlagen die Scheiben eher.
- Scheiben von innen ordentlich geputzt? Mit Küchenrolle und Glasreiniger, ggf. mehrfach, gründlich putzen. Dann beschlagen die Scheiben nicht so stark.
- Luftansaugung für Innenraum frei (meist unter der Motorhaube)? Ggf. Blätter und Schmodder entfernen.
- Beleuchtung i.O.? Alle Birnchen? Wenn Scheinwerfer blind, aufbereiten.
- Dichtungen von Türen und Kofferraum nicht eingerissen? Mit Pflegestift behandelt? Wichtig. Wer die zugefrorene Tür aufreißt, beschädigt möglicherweise die gar nnicht mal so billige Türdichtung. Und diese ist wichtig.
- Laternenparker: Alumatte oder Karton für die Windschutzscheibe außen besorgt? Weniger kratzen ist mehr...
- Wer noch ein Türschloss benutzen muss: Graphit rein und Türschlossenteiser in die Jackentasche.

Zur Unterstützung bei der Scheibenenteisung keinesfalls heisses Wasser auf die Scheiben gießen. Das kann zu Spannungsrissen führen.
Lieber eine Wärmflasche innen aufs Armaturenbrett legen.
Außerdem kann man in hartnäckigen Fällen Enteiserspray zur Unterstützung nutzen.

Wenn die Scheiben beschlagen sind, auf keinen Fall innen mit irgendwelchen Lappen oder Schwämmen herumwischen. Das führt nur zu Schmierern und schlechter Sicht.

Das Auto muss innen trocken sein und das Gebläse auf "Defrost".

Ggf. eben etwas warten, bevor man losfährt.
Alle Gebläseauslässe voll öffnen. Sonst kann insbes. die Klimaautomatik nicht richtig arbeiten. Wenn alle offen sind, zieht es auch weniger bei einzelnen Auslässen.
Das kapieren gefühlt 70% der Fahrer und 95% der Fahrerinnen nicht, also erwähne ich es nochmals.

Während der Fahrt bei manuellen Heizungssystemen den Regler auf "Frontscheibe und Füße". Haben die meisten einfachen / älteren Autos. Hält die Scheibe frei und den Rest warm (Warme Luft steigt auf).

Nasse Kleidung in den Kofferraum legen. Das Beugt dem Beschlagen ebenfalls vor.

Bei viel Kurzstreckenbetrieb schadet es auch nicht, den Akku mal aufzuladen (Ladegeräte gibt es für 20 Eur, da reicht auch etwas Einfaches). Wer dazu gar keine Möglichkeit hat, kann ein einfaches Solarladegerät über den Zigarettenanzünder nutzen.

Wer ein neues Auto sucht: z.B. Opel und Ford bieten neben Heckscheiben- und Sitzheizung oft schon bei mittleren Ausstattungslinien Frontscheiben- und Lenkradheizung mit an. Für Draußenparker ist das legendär.
Motor an, alle Heizungen einschalten, Seitenscheiben freikratzen, mit freien Scheiben und warmen Händen entspannt losfahren.
Ist für meine Frau inzwischen ein Ausschlusskriterium beim Autokauf.

Die Mühe mache ich mir hier übrigens nicht zuletzt aus Eigeninteresse. Die ganzen Blindkutscher mit beschlagenen Scheiben und schlechter Ausrüstung gefährden mich und kosten meine Zeit.

Wünsche einen angenehmen Winter!

319 Antworten

Und dann hast du mit dem Flammenwerfer den Schnee und das Eis weggeschmolzen?

Zitat:

@Goify schrieb am 19. Dezember 2022 um 08:58:56 Uhr:


Und dann hast du mit dem Flammenwerfer den Schnee und das Eis weggeschmolzen?

Du faehrst wirklich Auto? 😁

Ich fahre im Winter mit dem Fahrrad. Das lasse ich bei Fahrtende aus 20 cm auf die Räder fallen, sodass der Schnee abfällt. Dann sind die "Radhäuser" und Felgen wieder frei. Natürlich fahre ich mit entsprechenden Winterreifen und Spikes, alles andere wäre viel zu gefährlich.
Die Kette kann wegen Riemenantrieb nicht vereisen und gebremst wird statt mit Felgenbremsen (ist im Winter echt gefährlich), mit hydraulischen Scheibenbremsen. Damit ist man top gerüstet. Und um beim Thema zu bleiben: Ich fahre mit dicker Winterbekleidung und klarer Schutzbrille. Bis ich das Auto vom Eis befreit hätte, bin ich mit dem Rad schon am Ziel angekommen. Und ein Fahrrad kann man immer irgendwo überdacht abstellen, sodass es nicht einschneit. So vermeide ich die schädlichen Kurzstrecken für das Auto.

Das ist fuer dich doch eine super Loesung. Ich hab es leider 18km im Winter bis zur Arbeit. Offentliche passen nicht mit meinen Arbeitszeiten. Bin da auf das Auto angewiesen.

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BTW: Manchmal stelle ich mir tatsächlich einen Eimer Streusalz in den Kofferraum.

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