Tieferlegung

VW Caddy 5 (SK)

Ich suche eine Möglichkeit meinen Caddy tiefer zu legen ohne dass das Fahrwerk härter wird. Es geht mir nur darum eine niedrigere Sitzhöhe zu bekommen. Der Abstand zwischen Rollstuhl Sitzhöhe und Fahrersitz ist höher als erwartet. Drei bis vier cm niedriger würden reichen. Ich hatte ein Billstein Gewindefahrwerk eingebaut. Das war aber viel zu hart.

Gruss Clemens

25 Antworten

Ja, dem Hersteller Eibach und seinem Entwicklerteam ist das damals sehr gut beim ProKit für den Caddy gelungen. Bei Normalfahrt und leichten Bodenwellen, fällt im Fahrtkomfort nicht oder fast gar nicht auf, dass am Fahrwerk etwas gemacht wurde. Erst wenn das Fahrzeug deutlich mehr ein- oder durchfedert, merkt man das von dir beschriebener straffere Verhalten des Fahrwerks. Von hart oder auf Block ist man in diesem Fall sehr weit entfernt.

Für mich das beste Kaufargument war neben dem überschaubaren Preis auch die deutliche Reduzierung der Seitenwindempfindlichkeit.

Ja, so passt das. Das werden progressive Anschläge gewesen sein und dann wird es eben härter, wenn der Federweg gebraucht wird, während es auf eher ebener Straße recht komfortabel geht.

Der für mich große Nachteile ist, dass es dann fahrdynamisch auf schlechten Straßen auch eher etwas schwierig wird und nicht mehr gut funktioniert. Man sollte bei dem Modell also im Kopf haben, dass man sich fahrdynamisch leider eher verschlechtert, auch wenn man tieferlegt.

Das könntest du mal mit dem Entwickler des ProKits ausdiskutieren. Ich denke, der sieht das etwas anders. War nämlich selbst mal hier im Forum aktiv und hat es fahrphysikalisch ausgiebig am eigenen Caddy erprobt.

Habe ich, nicht mit ihm persönlich, aber mit Entwicklern von K&W, befreundeten Rennfahrern, Tenneco Monroe und noch ein paar anderen Firmen. Wir waren uns alle einig, dass die Physik noch gilt und dass man nicht zaubern kann, wenn der Restfederweg aufgebraucht ist. Irgendwo muss die Energie hin,

Das ist doch selbst für Laien nachvollziehbar, dass eine bestimmte Kraft eine bestimmte Einfederung bwirkt und dass dafür ausreichend Weg vorhanden sein muss. Wenn ich den zur Verfügung stehenden Restfederweg durch Tieferlegung, ohne kompensierende Maßnahmen, verkürze bin ich eher im Anschlag. Der Anschlag verursacht hohe Radlastschwankungen was zum Überladen des Reifens führt, so dass dieser nicht mehr führen kann.

Es gibt auch andere Leute hier im Forum, die einen technischen Background haben und fahrzeugtechnisch arbeiten ;-) .

Und jetzt bitte nicht falsch verstehen. Wenn die Aussage ist, dass das ProKit aus dem verbliebenen Federweg das Beste herausholt und gut funktioniert gehe ich mit. Wenn die Aussage ist, dass jemand Tieferlegungsfedern in Verbindung mit Seriendämpfern ohne die dazu gehörigen fahrdynamischen Nachteile erfunden hat, dann würde ich gerne das Patent sehen.

Und man kann das sogar einigermaßen auflösen, in dem man Tieferlegungsfedern baut, die härter sind und damit weniger Weg brauchen und dazu passende straffer abgestimmte Dämpfer. Das ganze verstellbar und es nennt sich Gewindefahrwerk. Aber fahrdynamisch richtig gut funktionieren tut es nur mit härteren Federn und weniger Weg.

Weicher, mehr notwendiger Federweg und gleichzeitig durch Tieferlegung weniger Restfederweg führt dazu, dass es fahrdynamisch schlechter wird.

Am Ende sind das relativ einfache Zusammenhänge. Mir geht es auch überhaupt nicht darum, irgendetwas schlecht zu reden. Ich hoffe immer, wenn ich die technischen Hintergründe erkläre, dass jemand der interessiert ist, eine informierte und für ihn optimale Entscheidung treffen kann. Gerade bei Tieferlegungen gibt es viele Lösungen mit dem Fokus auf Optik, wobei die Fahrdynamik nur eine untergeordnete Rolle spielt. Es geht aber auch andersherum, mit Fokus auf Fahrdynamik. Da sollte man wissen, welche Lösung welche Vor- und Nachteile hat und kann dann ins richtige Regel greifen.

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Zitat:
@PIPD black schrieb am 4. August 2025 um 21:16:00 Uhr:
Das könntest du mal mit dem Entwickler des ProKits ausdiskutieren. Ich denke, der sieht das etwas anders. War nämlich selbst mal hier im Forum aktiv und hat es fahrphysikalisch ausgiebig am eigenen Caddy erprobt.

Also es geht um den User CADDYHOOD stimmt der hat das mit entwickelt und ich habe 2014 bei meinem damals neuen Caddy Scoccer Neuwagen mir das einbauen lassen bevor er mir vom VW Händler ausgeliefert wurde. ABER was war der Pro Kit . Das System bestand aus 2 Tieferlegungsfedern für die Vorderachse und einem Umbausatz für die Hinterachse. Der Nachteil war das es vorn 40mm nach unten ging aber die Seriendämpfer drin geblieben sind und hinten wurden auch die originalen Dämpfer dringelassen. Das einzige was die Tieferlegung hinten ausgemacht hat das die Blattfeder hinten nicht mehr über der Achse sondern unter der Achse gesessen hat. Bei manchen stand drin das umgebaut werden soll auf einlagige Blattfeder vom Caddy LKW. Ich hatte die 2 lagige Blattfeder drin und der TÜV hat nicht gemeckert. Fahrtechnisch naja , vorne härter durch die anderen Federn aber hinten genau so schwammig wie Serie. Die Seitenwindempfindlichkeit hat merklich abgenommen.Bei meinem letzten T Roc hatte ich ein Eibach Gewindefahrwerk verbaut und nur auf 40mm Tieferlegung gedreht. Fahrtechnisch ein Unterschied wie Tag und Nacht. So ist das wenn Dämpfer und Federn zusammenpassen.Allerdings auch nur ein Kompromiss wenn auch ein guter. An das Fahrwerk vom serienmäßigen Polo GTI AW ist bis jetzt noch nichts rangekommen. So ist das wenn man Polo und Polo GTI Parallel entwickelt und fertigt …

Dem TE gehts eigentlich nur um das Umsteigen vom Rolli auf den Fahrzeugsitz, den er gerne etwas tiefer hätte. Für "Fußgänger" ist diese Perspektive evtl. ungewohnt.

Vielleicht wäre das Thema von vornherein bei behinderte Mobilität besser aufgehoben gewesen. Diese ganze Härte und sonst was Debatte ist hier jedenfalls für die Katz.

Sorry, wenn ich Dir da widerspreche, aber gerade für ein Fahrzeug für Nutzer mit eingeschränkter Mobilität ist Fahrsicherheit auch ein großes Thema.

Nur das war zumindest meine Intention, Hilfe für eine bewusste Entscheidung zu geben.

Härter oder weicher ist ja ein anderes Thema, aber ggf. wird das Auto auch über längere Strecken gefahren und es gibt zumindest Präferenzen. Der TE schrieb ja, dass die zuletzt verwendete Variante zu unkomfortabel war

Zum konkreten Thema wäre es noch hilfreich zu wissen, über welche Caddy Variante wir reden und ob Schrauben-, oder Blattfedern verbaut sind.

Die Variante mit einem speziellen, ggf. auch ausfahrbaren Sitz fand ich übrigens auch sehr gut. Vielleicht ist das der sinnvollere Weg.

Er hat Caddy 5 zugeordnet. Keine Ahnung, was es da alles gibt.

Die Physik hebeln die sicher nicht aus. Man kann die Fahrwerke ja aber auch nicht mehr mit dem harten Zeug aus den 2000ern vergleichen. Mein Gewinde fährt im Alltag schlicht besser und komfortabler als das Serienfahrwerk. Das Federweg nicht unendlich ist dürfte denke ich klar sein. Zum guten Fahgefühl / Härte gehört ja auh noch die Rad / Reifenpaarung dazu.

Aber gut. Das driftet hier nur wieder ab.

Gewinde sind ja auch die Luxusvariante mit neuer Federwegauslegung. Das hatte ich oben geschrieben und da habe ich diese Nachteile nicht zwangsläufig.

Der Caddy 5 sollte immer Schraubenfedern haben. Damit währen Tieferlegungsfedern zumindest eine Option.

Wenn es sinnvoll und komfortabel bleiben soll und nicht über den Sitz lösbar ist, würde ich ein Komplettfahrwerk empfehlen (Feder und Dämpfer, oder Gewindefahrwerk).

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