Thermische Mehrbelastung im Gasbetrieb...
Hallo,
da ich in Kürze auch stolzer Autogasfahrer sein werde, habe ich mal eine kurze Frage vorweg:
Es wird ja davon gesprochen, das Gas heißer als Benzin verbrennt und somit eine höhere Belastung für den Motor darstellt (also in Punkto Temperatur). Insbesondere könnten längere Vollgasfahrten eventuell kritisch sein.
Nun frage ich mich, ob ich - falls ich nun mit Vollgas über die Autobahn fahre - etwas von dieser thermischen Mehrbelastung mitbekomme, zB dass die Kühlmitteltemperaturanzeige ansteigt (sodass man rechtzeitig reagieren kann)? Oder wird die sich kaum rühren obwohl der Motor verbrüht?
Und noch eine Frage: Da Gas heißer verbrennt, müsste doch theoretisch der Motor morgens früher warm werden, oder? Mein Motor (3.0 Liter V6 Benziner) braucht immerhin ca. 6-7 Kilometer, bis er Betriebstemperatur erreicht hat. Vielleicht gehts im Gasbetrieb schneller?
Danke im Voraus! 😉
MFG
Danny
36 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von GalileoT5
Ich habe auch Automatik.Und: Ja: Bei jedem Kickdown wird somit sofort auf Benzin geschaltet. Bleibe ich auf dem Gaspedal, dann bleibe ich beim Gangwechsel auch über 4500, also bleibe ich weiterhin auf Benzin bis ich das Gaspedal zurücknehme und die Automatik entsprechend hochschaltet. Soweit ich weiß, ist für das Rückschalten auf LPG zusätzlich eine Verzögerung programmierbar wenn man will.
Genauso werde ich es bei meinen nächsten Fahrzeugen auch machen: Anlage mit autom. Umschaltung ab einer bestimmten Drehzahl. Das ist für viele Langstrecken am komfortabelsten, und auch am sichersten. Finanziell macht das sicher keinen großen Unterschied. Man muss nicht mehr über das Drehzahlniveau nachdenken und kann sich voll aufs Fahren konzentrieren.
Hallo, Gemeinschaft
Zitat:
Original geschrieben von neu2003
"oberstes Drittel des Drehzahlbandes nicht dauerhaft nutzen"
Das kann in andere Sprache übersetzt werden:
"Nicht mehr als 30% der Motorleistung dauerhaft nutzen"
Stimmt das ???
Zitat:
Original geschrieben von gigavolt
Hallo, Gemeinschaft
Das kann in andere Sprache übersetzt werden:
"Nicht mehr als 30% der Motorleistung dauerhaft nutzen"
Stimmt das ???
Du interpretierst das falsch!
Da wird nicht gesagt, du sollst nicht mehr als 30% dauerhaft nutzen....
Du sollst die LETZTEN 30% DES DREHZAHLBEREICHES nicht dauerhaft nutzen!
Bedeutet beim Benziner, im Gasbetrieb nicht dauerhaft oberhalb von ca.4000 U/Min fahren.
Zitat:
Original geschrieben von moongate
Du interpretierst das falsch!Zitat:
Original geschrieben von gigavolt
Hallo, Gemeinschaft
Das kann in andere Sprache übersetzt werden:
"Nicht mehr als 30% der Motorleistung dauerhaft nutzen"
Stimmt das ???Da wird nicht gesagt, du sollst nicht mehr als 30% dauerhaft nutzen....
Du sollst die LETZTEN 30% DES DREHZAHLBEREICHES nicht dauerhaft nutzen!
Bedeutet beim Benziner, im Gasbetrieb nicht dauerhaft oberhalb von ca.4000 U/Min fahren.
Nein, ich interpretiere es gut. Es ist einfach so. Die Leistung, die gegen Luftwiderstand wirkt, ist proportionel der DRITTEN potenz der Geschwindigkeit (und beim denselben Gang auch der Drehzahl).
(2/3)^3 = 0.3
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Hallo Anton,
das Einhalten der "2/3-Regel" bzgl. der Dauerdrehzahl ist ja nur eine Möglichkeit unter vielen. Wir kommen wieder auf das Bekannte zurück, dass bei LPG die persönliche Risikobereitschaft den Ausschlag gibt.
Der MB M112 hat ein hohes Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich. Meiner hat die 315 NM von 3.000-4.800 U/Min.
Die 5-Gang-Automatik ist wie oben beschrieben ausgelegt. Ich habe mir den Motor auch extra nach den o.g. Kriterien ausgewählt.
Beim nächsten Motor werde ich zuvor einige LPG-Erfahrene Menschen ansprechen, welche U/Min. für die Umschaltung geeignet sind. Das werde ich sicher nicht "pauschal" entscheiden! 😉
PS: Werde mein Temp.element jetzt bald beim Service wieder ausbauen lassen, da genügend Daten vorliegen. Bin mal gespannt auf Deine Ergebnisse...
Zitat:
Original geschrieben von gigavolt
"Nicht mehr als 30% der Motorleistung dauerhaft nutzen"...
Die Leistung, die gegen Luftwiderstand wirkt, ist proportionel der DRITTEN potenz der Geschwindigkeit (und beim denselben Gang auch der Drehzahl).
(2/3)^3 = 0.3
Nein, so kann man das nicht sagen.
Du setzt dabei nämlich voraus,
- dass das Drehmoment bis zur Maximaldrehzahl konstant ist, in Wahrheit fällt es aber von 2/3 n-max bis n-max schon sehr deutlich ab.
- dass bei Höchstdrehzahl gleichzeitig die Höchstleistung anliegt, die Höchstleistung liegt aber schon etwas unter Höchstdrehzahl an
- dass v-max bei Höchstdrehzahl im höchsten Gang erreicht wird, das ist aber häufig nicht so
Zitat:
Original geschrieben von GalileoT5
Nein, so kann man das nicht sagen.Du setzt dabei nämlich voraus,
- dass das Drehmoment bis zur Maximaldrehzahl konstant ist, in Wahrheit fällt es aber von 2/3 n-max bis n-max schon sehr deutlich ab.
- dass bei Höchstdrehzahl gleichzeitig die Höchstleistung anliegt, die Höchstleistung liegt aber schon etwas unter Höchstdrehzahl an
- dass v-max bei Höchstdrehzahl im höchsten Gang erreicht wird, das ist aber häufig nicht so
Also I.M.H.O. :
Du hast Recht, ich gehe davon aus, dass RPM-max entspricht der v-max. Bei mir es ist so, generell gilt es nicht, aber die Unterschiede sind nicht so stark, wie die dritte Potenz der Geschwindigkeit in der Leistungsformel.
Dann, für die maximale (konstante) Geschwindigkeit ist die Kraft (Drehmoment) auf den Räder verantvortlich und beim oben beschriebenen Übersetzen die maximalle Drehzahl und Leistung des Motors dazu entspricht. Nicht sein Drehmoment, weil so wäre die Leistung des Motors nicht ausgenutzt. Deswegen für mein Vergleich ist das Drehmoment auf der Kurberwelle nicht relevant.
Relevant ist aber Wirkungsgrad, der beim Drehmomentmaximum sein Maximum hat. Nach dem Drehmomentmaximum zwar senkt der Wirkungsgrad, aber die Leistung noch steigt (wegen Drehzahl). Nach dem Leistungsmaximum fällt der Wirkungsgrad so schnell ab, dass die steigende Drehzahl (und Menge des verbranntes Gemisches) kann ihn nicht mehr kompensieren.
Deswegen, unter Bedingungen:
1. Übersetzung, bei deren RPM-max entspricht der v-max beim letzten Gang und dieser ist eingelegt
2. Leistung des Motors ist nur gegen Luftwiderstand genutzt (keine Steigung oder Senkung der Strasse; Rollwiderstand, Elektrogeräte und Klimaanlage sind vernachlässigt)
bei 2/3 seiner maximalen Drehzahl der Motor:
1. gibt ca 30% seiner Leistung ab
2. absorbiert weniger, als 30% der Wärme, die bei Vollast absorbiert werden muss (wegen Wirkungsgrad)
Und ein realistischer Beispiel: Ich habe Motor mit 103 kW bei 6300 RPM, dazu entspricht 206 km/h am letzten Gang. 2/3 davon sind 137 km/h, also Kleinwagen. Diese Begrenzung finde ich sehr drastisch. 160 km/h finde ich schon OK, dazu entspricht noch nur 47% der Leistung, der Wärme noch weniger.
Ok, Gegenbeispiel wäre mein Antrieb: 173 kW bei 6200 U/min.
Theoretische Geschwindigkeit bei 6200 U/min im 6. Gang wäre 250 km/h, angegeben sind aber nur 206 km/h. Die 250 erreicht er nie. Die 206 erreicht er im Prinzip auch im 5. Gang, im 6. dann noch etwas mehr (Tacho 220).
Mit 2/3, also 4100 U/min läuft er im 6. ca. 165 km/h.
Zitat:
Original geschrieben von moongate
Du sollst die LETZTEN 30% DES DREHZAHLBEREICHES nicht dauerhaft nutzen!
Bedeutet beim Benziner, im Gasbetrieb nicht dauerhaft oberhalb von ca.4000 U/Min fahren.
Ich sehe den Sinn nicht.
Wir fahren unseren Omega auch auf lange Strecken im oberen Drehzahlbereich. Da der nur den kleinen 2.2er hat, sind's auf der Bahn halt bei Tempo 190 knapp 5000 U/min...
Das seit nun gut 35 tkm mit LPG (und ohne Flashlube).
Als einzige Maßnahme gegen die etwas höheren Abgastemps (und der damit verbundenen höheren Temps an den Auslassventilen) haben wir ein temperaturstabileres Motoröl genommen (z.Z. Castrol 10W-60, beim nächsten Ölwechsel dann Mobil 1 5W-50).
Beim davor genutzten 5W-40 musste alle 1000km nach Vollgasfahrten ein knapper Liter nachgefüllt werden (spricht für eine höherer Verdampfungsneigung).
Meiner Meinung nach braucht man sich um höhere Drehzahlen keine Gedanken machen, wenn die Gasanlage richtig eingestellt ist, man kein 0815 Öl nimmt und der Rest der Motorperipherie i.O. ist.
Flashlube ist nur bei Motoren mit weichen Ventilen einigermaßen sinnvoll.
Nur ist es bei einigen Motoren mit weichen Ventilen/Ventilsitzen sinnvoller, Gehärtete einbauen zu lassen (sofern verfügbar)...
Gruß
Hoffen wir mal, dass deine Sorglosigkeit dir erhalten bleibt - 35.000 km sind hier allerdings noch nicht aussagefähig.
Dass dein Motor deutlich heißer wird hast du am Öl selber festgestellt, du bewegst ihn also thermisch in einem Bereich, im dem er in der Entwicklung nicht erprobt wurde.
Das kann so oder so enden - nach 50.000, 100.000 oder 200.000 km, das weißt du erst hinterher.
Hallo hlmd,
es steht ja bereits weiter oben, dass das Einhalten solcher "Empfehlungen" immer der individ. Risikobereitschaft des Fahrers überlassen bleibt! 😉
Ich kenne x Threads, da beginnt dann eine theoretische Rechthaber-Diskussion. Nur führt die nie zu einem konkreten Ergebnis. Jeder soll halt so fahren, wie er meint... 😉
Zitat:
Theoretische Geschwindigkeit bei 6200 U/min im 6. Gang wäre 250 km/h, angegeben sind aber nur 206 km/h. Die 250 erreicht er nie. Die 206 erreicht er im Prinzip auch im 5. Gang, im 6. dann noch etwas mehr (Tacho 220).
Das ist sehr sparsame Übersetzung 😉, solchen 6. Gang hätte ich auch gern, aber gibt es ihn leider nicht. Dann klar, zur Berechnung der Wärmebelastung muss man zwischen 5. und 6. Gang vergleichen und hier kommt auch Drehmomentcharakteristik ins Spiel. Aber auch nach Gefühl denke ich, dass dein Riese auch ein bisschen härter arbeiten darf.
Ich kenne einen VW-Beetle-Fahrer (2.0), der mit seinem Automatikwagen und sorgfältiger Pflege, zurückhaltender Fahrweise bei ca. 3.000 1/min schon nach 30.000 km arge Kompressionsverluste hatte.
Motoren, die nciht gasfest sind, gehören nicht umgerüstet. Und Motoren, die gasfest sein sollten, ber auch schon im Benzinbetrieb keine Sportwagenambitionen habe, gehören ein wenig gepflegt. Also keine Dauervollgasarien über 50 km hinweg oder so ...
"Sportwagenambitionen" spreche ich den BMW-6-Zylindern zu.
Bei 8 und mehr Zylindern sehe ich auch kein Problem, die haben eh genug Leistung und werden selten voll gefordert.
Gruß, Frank
Zitat:
Ich kenne x Threads, da beginnt dann eine theoretische Rechthaber-Diskussion. Nur führt die nie zu einem konkreten Ergebnis. Jeder soll halt so fahren, wie er meint... 😉
Ich wollte kein konkreten Ergebniss geben. Meine einfache Berechnung ist dafür zu grob. Aber wenn ich sage, dass Motor bei bestimmten Bedigungen auf 30% läuft, könnte es vielleicht im schlimmsten Fall 35 % sein, aber auf keinem Fall z.b. 70%. Und LPG produziert besstimt nicht 3 mal mehr Abwärme als Benzin um die 2/3 des Drehzahlbereiches als Sicherheitsgrenze darzustellen.
Hallo Anton,
ich meinte auch nicht Dich, sondern hlmd. Ich denke aber, es sind in den Foren ja genügend Möglichkeiten aufgezeigt, das Problem für sich zu lösen. Wer eine dauerhafte Lösung ohne das Prinzip "Hoffnung" erreichen will, kann das ja.
von vorneherein geeigneten Motor wählen
Temperatur nachmessen,
Ventilspiel kontrollieren,
Kompression messen,
gehärtete Sitzringe einbauen lassen (z.B. bei Deinem günstigen tschechischen Betrieb)
es gibt ja genug Ansatzpunkte, dass das Temperaturthema für einen selbst kein Problem mehr darstellt. 😉