Tesla: Model S erfolgreich, Model 3 in Analyse
Hier verkaufte Tesla im Vorjahr gut 16.000 Exemplare seines größten Modells, knapp 40 Prozent mehr als 2016. Die S-Klasse ging 14.700 Mal weg, vom Siebener verkaufte BMW 11.500 Stück (ein Minus von 13 Prozent).
Heimvorteil auf dem deutschen Markt
Das berichten die Automotive News Europe unter Berufung auf Zahlen des Marktforschungsinstituts Jato. In Deutschland sind die Business-Limos aus Stuttgart und München bislang erfolgreicher als die E-Limousine: 6.759 S-Klassen und 4.594 BMW 7er stehen 2.241 Model S gegenüber. Heimvorteil, klar. Den hat das E-Auto auf dem US-Markt, wo das Model S beinahe doppelt so oft (rund 28.800 Stück) verkauft wird wie der große Mercedes.
Ob die starken Verkaufszahlen des Model S den deutschen Herstellern Sorgen bereiten? Bestimmt, aber nicht unbedingt finanzieller Natur. In der automobilen Oberklasse sind die Margen pro Fahrzeug hoch. Bei der S-Klasse ist der Gewinn pro Exemplar beispielsweise größer als bei jedem anderen Fahrzeug des Daimler-Konzerns – und wohl auch größer als beim Model S.
185.000 Euro für den 39.000 Euro-Tesla
Auf dem Volumenmarkt sind Stückzahlen und Marktanteile ungleich bedeutender. Hier ist Tesla bald mit dem Model 3 vertreten. Das Einstiegsmodell ist mit Startpreisen ab rund 39.000 Euro deutlich preiswerter als die aktuell in Deutschland erhältlichen Markenvertreter Model S und Model X.
Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung beschäftigt sich die deutsche Autoindustrie aktuell intensiv mit dem Einstiegs-Tesla, mit erheblichem monetären Aufwand: Ein Hersteller soll eines der ersten Modelle per Luftfracht ins eigene Entwicklungszentrum geschafft haben. Kaufpreis, Transportkosten sowie sämtliche Abgaben sollen sich auf rund 185.000 Euro summiert haben. Demnach wurde das Auto rund 10 Tage von mehreren Führungskräften getestet und anschließend von den Ingenieuren in seine Einzelteile zerlegt.
Rund ein Dutzend Model 3 bei deutschen Herstellern
Jedes Bauteil wurde demnach getestet, überliefert ist jedoch lediglich das Fazit zur Leistungselektronik. Kompakt, ausbaufähig, voll integriert, modular, leicht zugänglich, gut geschützt und günstig soll dieser zentrale Verbund aus elektronischem Steuergerät, Inverter und Gleichspannungswandler sein. Außerdem sei er in vielen Details verblüffend clever gemacht.
Welcher heimische Autobauer das Modell zerlegte? Wird nicht genannt. Laut dem Bericht könnte es sich um so gut wie jeden handeln. Insgesamt sollen rund zwölf Tesla Model 3 auf den Entwicklungsgeländen deutscher Autobauer und Zulieferer parken – allesamt zu Untersuchungszwecken. Ein branchenüblicher Vorgang.
Lücken, die man vom Mars aus sieht
Versuche mit Konkurrenzprodukten sind in der Automobilindustrie generell nichts Ungewöhnliches. Auch nicht in den USA: Ein Model 3 wird aktuell beim Technik-Consultant Munro & Associates zerlegt. Ehe die Techniker den Schraubenschlüssel ansetzten, sagte Firmenchef Sandy Munro seine Meinung zum Kompakt-Tesla in einem Youtube-Video.
[videotag]https://www.youtube.com/watch?time_continue=5&v=QCIo8e12sBM[/videotag]
Munro kritisiert die Verarbeitungsqualität - ein rasselndes Geräusch beim Schließen der Türen und Spaltmaße, die man vom Mars aus sehen könne. Das wenig schmeichelhafte Fazit: Solche Mängel kenne man bestenfalls von einem Kia der 1990er-Jahre. Er sei überrascht, dass das Auto in dieser Form in den Verkauf durfte.
Der Techniker äußert außerdem Sicherheitsbedenken. Bleibe nach einem Crash der Strom weg, könnten Fondpassagiere dem Wrack nicht mehr über die hinteren Türen entsteigen. Eine rein mechanische Türschnalle gebe es nur vorne.
Fazit
Beeindruckende Technik also oder grottenschlechte Verarbeitung? Per se schließen sich die Meinungen von Munro und den deutschen Ingenieuren nicht aus. Unreflektiert übernehmen sollte man sie trotzdem nicht: Der Auftraggeber des Technik-Consultants ist ebenso unklar wie Identität und Arbeitgeber der in der Süddeutschen Zeitung zitierten Techniker.
Wie gut das Model 3 auch sein mag: Teslas Einstiegsmodell wird es auf dem europäischen Markt künftig nicht leicht haben. Jaguar bringt mit dem I-Pace einen voll-elektrischen Konkurrenten mit ähnlichen Abmessungen und Leistungsdaten. Das größere Model S wird sich bald dem Porsche Mission E stellen müssen. Audi wird auf dem Genfer Autosalon das Elektro-SUV e-Tron Quattro vorstellen - einen möglichen Konkurrenten für Teslas Model X.
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271 Antworten
Zitat:
@DanielWb schrieb am 20. Februar 2018 um 20:41:44 Uhr:
Dass auf beiden Seiten die Türen gleichzeitig so beschädigt sind ist aber nun nicht so wahrscheinlich - meist ist halt eine Seite beschädigt, die andere weniger - oft auch mal gar keine beim Frontcrasch, Feuer, Heckcrasch, Wasser etc.
Ausser natürlich bei Cobra 11 :
Die Zulassung gibt es sicher siehe Model X.
Sag das nicht! Wenn dir auf der Kreuzung von rechts einer reinfährt und dich schleudernd in den Gegenverkehr oder Allebaum schiebt...
Zum Thema Zulassung: Wen hat Porsche eigentlich bestochen um ihre ohrenbetäubenden Klappenauspüffs zugelassen zu bekommen? Wehe du rüstest so etwas mit der Lautstärke bei deinem Auto selbst nach, keine Chance, aber ab Werk geht scheinbar alles.
Zitat:
@CL1997 schrieb am 20. Februar 2018 um 20:33:20 Uhr:
"Bleibe nach einem Crash der Strom weg, könnten Fond-Passagiere dem Wrack nicht mehr über die hinteren Türen entsteigen. Eine rein mechanische Türschnalle gebe es nur vorne. "![]()
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das KBA bei so einem sicherheitsrelevantem Defizit dem Model 3 eine Zulassung erteilt.
Du gehst richtig mit deiner Annahme. Beim Modell X gibt es meines Wissens eine mechanische Notentriegelung. Dies wird sinnigerweise beim Modell 3 identisch sein.
Zitat:
@notting schrieb am 20. Februar 2018 um 19:10:54 Uhr:
Frage mich wann Renault den Zoe in eine Nr. größer anbietet (also quasi ein Megane Z.E.) und vorzugsweise mit ca. 80kWh und CCS...
notting
Denke das wird nicht passieren, so lange es den Leaf gibt...
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Zitat:
@Drahkke schrieb am 20. Februar 2018 um 17:54:49 Uhr:
Zitat:
@AustriaMI schrieb am 20. Februar 2018 um 17:49:58 Uhr:
Ist der vergleich wirklich zutreffend?
Ich persönlich hatte das Model S bisher immer in Kokurrenz zu Audi A6, BMW 5er und Mercedes E Klasse gesehen.
An welchen Parametern machst du die Vergleichsauswahl genau fest?
Am Preis, der Größe, der Verarbeitungsgüte, such dir was aus. Eine Deutsche Oberklassenlimousine mit einem Model S zu vergleichen, halte ich schon für etwas abwegig.
Trotzdem sollten bei den deutschen Herstellern, welche ganz offensichtlich noch den letzten Tropfen aus einer längst abgeschriebenen Technologie herausquetschen wollen, die Alarmglocken läuten. Tesla wächst und lernt schneller als die anderen.
https://electrek.co/2018/01/04/tesla-model-3-your-questions-answered/Zitat:
@114427 schrieb am 20. Februar 2018 um 20:48:28 Uhr:
Zitat:
@CL1997 schrieb am 20. Februar 2018 um 20:33:20 Uhr:
"Bleibe nach einem Crash der Strom weg, könnten Fond-Passagiere dem Wrack nicht mehr über die hinteren Türen entsteigen. Eine rein mechanische Türschnalle gebe es nur vorne. "![]()
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das KBA bei so einem sicherheitsrelevantem Defizit dem Model 3 eine Zulassung erteilt.
Du gehst richtig mit deiner Annahme. Beim Modell X gibt es meines Wissens eine mechanische Notentriegelung. Dies wird sinnigerweise beim Modell 3 identisch sein.
Zitat:
Is there an emergency manual release for the rear doors hidden somewhere? Tesla says there is not, and that the intention is for the driver to leave the car through the front manual release, then open the rear door with the exterior door handle if necessary, which works as a manual release.
notting
Zitat:
@notting schrieb am 20. Februar 2018 um 20:54:46 Uhr:
Zitat:
@114427 schrieb am 20. Februar 2018 um 20:48:28 Uhr:
Du gehst richtig mit deiner Annahme. Beim Modell X gibt es meines Wissens eine mechanische Notentriegelung. Dies wird sinnigerweise beim Modell 3 identisch sein.
https://electrek.co/2018/01/04/tesla-model-3-your-questions-answered/
Zitat:
@notting schrieb am 20. Februar 2018 um 20:54:46 Uhr:
Zitat:
Is there an emergency manual release for the rear doors hidden somewhere? Tesla says there is not, and that the intention is for the driver to leave the car through the front manual release, then open the rear door with the exterior door handle if necessary, which works as a manual release.
notting
Krass, das hätte ich jetzt nicht gedacht...

Wie vorher schon mal geschrieben wurde, wird ein Tesla meist zusätzlich angeschafft.
Mein Arbeitgeber subventioniert E-Mobilität ziemlich stark. Daher hatte ich über den Tesla X nachgedacht.
Ein starkes Stück Technik, für meine Bedürfnisse (dazu zählen auch lange, schnelle Autobahnfahrten) nicht geeignet.
Meines Ermessens bauen BMW und Co. deshalb so wenig Stromer, weil sie (noch) niemand wirklich braucht.
Zitat:
@hexmex80 schrieb am 20. Februar 2018 um 20:20:58 Uhr:
Zitat:
Und es bestünde nicht vielleicht die klitzekleine Möglichkeit, dass es da draußen zehntausende ABMs gibt, die 50-100.000KM/Jahr auf der Autobahn scheffeln, und daher vielleicht auch öfter auf dem Seitenstreifen stehen als Opas Prius, der mit der Kiste 2x in der Woche einkaufen fährt?
Meine Güte sind hier manche Herren (und Damen) verblendet.
Tausende Zuständige für Firmenfuhrparke sind doof in der Birne, und ihr habt das einzig wahre Auto gefunden.
Du kannst ja gerne selbst googlen, aber du wirst weitaus mehr Toyotas finden, die mit dem ersten Motor 1 Million Meilen geschafft haben als VW die 1,6 Mio. km geschafft haben. Und komm' jetzt bitte nicht mit den anderen Straßenverhältnissen in den USA.
Es gibt auch einige Volkswagen PD-TDIs, die Millionäre wurden. In Deutschland kenn ich offiziell 2.
http://www.autobild.de/.../...im-gebrauchtwagen-test-10592097.html?...http://motorblock.at/skoda-fabia-mit-125-millionen-kilometern/Oder auch bei den Amis:
http://forums.tdiclub.com/showthread.php?t=430738Und auch sonst gibts echt viele mit 500.000KM und mehr:
http://forums.tdiclub.com/showthread.php?t=390475(Man muss noch erwähnen, dass die Leute in den Staaten keine Diesel mögen - einen 4-Zylinder Pumpe-Düse kaufen nur irgendwelche VW-Freaks, gibt dort drüben wesentlich mehr Toyotas).
Und das, obwohl den PDs viele Anfälligkeit vorwerfen wegen komplizierter Technik.
Versteht mich nicht falsch - ich möchte Japaner nicht schlecht reden. Aber viele hier reden deutsche Fahrzeuge (allen voran VW) einfach zu schlecht.
Zitat:
@maxthepianoman schrieb am 20. Februar 2018 um 20:47:29 Uhr:
Zitat:
@DanielWb schrieb am 20. Februar 2018 um 20:41:44 Uhr:
Dass auf beiden Seiten die Türen gleichzeitig so beschädigt sind ist aber nun nicht so wahrscheinlich - meist ist halt eine Seite beschädigt, die andere weniger - oft auch mal gar keine beim Frontcrasch, Feuer, Heckcrasch, Wasser etc.
Ausser natürlich bei Cobra 11 :
Die Zulassung gibt es sicher siehe Model X.
Sag das nicht! Wenn dir auf der Kreuzung von rechts einer reinfährt und dich schleudernd in den Gegenverkehr oder Allebaum schiebt...
Ich habe doch gesagt es ist nur sehr unwahscheinlich so ein Fall - natürlich nicht unmöglich
Und was soll denn das für ein Argument sein das man sagt ja Moment in einem von 100 Fällen ist man mit mechanischen Türöffnern vielleicht wenn's ganz dumm läuft genauso schlecht dran wie wenn keine da sind.
Das ändert doch nichts an den 99% der Fälle in denen sie aber durch eine Tür mit einem mechanischen Öffner rauskönnen?
Zitat:
Krass, das hätte ich jetzt nicht gedacht...
Ist halt wie zu der Zeit als es noch diese mechanischen Kindersicherungen in den hinteren Türen gab, verbotene waren die auch nicht.
Zitat:
@Drahkke schrieb am 20. Februar 2018 um 18:15:23 Uhr:
Zitat:
@kdiddy schrieb am 20. Februar 2018 um 18:13:51 Uhr:
Die mangelhafte Qualität bei Tesla ist erschreckend. Wie kann man diese Fahrzeuge so verkaufen?
Wo verortest du da mangelhafte Qualität?![]()
Doch nicht etwa bei den Spaltmaßen?
Bei den Sitzen - dem Sitzkomfort, dem verwendeten Leder, der Sitzergonomie, den Fahrgeräuschen jenseis Tempo 40, dem Fahrkomfort u.v.m.
Meine Frau saß hinten, weil der freundliche T-Mitarbeiter Wert darauf legte vorne sitzen zu müssen (die Oberklassen der anderen Hersteller fahre ich kostenlos leihweise z.T. ein ganzes Wochenende ohne "Aufpasser"

- Hat Tesla Angst, dass man die Leistung mehr als einmal abruft?
Nach ein paar Metern Fahrt kan von hinten: "also die Sitze sind aber unbequem und kurz..."
Fahrt mal in einer echten Oberklasse - Langversion ein paar Wochen Langstrecke, dann wisst Ihr was ich meine.
Ich hatte mich sehr auf die Probefahrt in Hannover gefreut und das Model S ernsthaft in die engere Auswahl als nächstes Fahrzeug genommen.
Leider verspricht es (so wie Elon Musk) in vielen Punkten mehr, als es dann liefert.
Dem freundlichen T-Mitarbeiter meine wöchentliche Fahrstrecke gezeigt. Seine Antwort: "Das geht leider mit dem 100er derzeit so noch nicht, da müssten Sie schon eine Pause einbauen...
Öhm - neee
Gern denke ich nochmal darüber nach, wenn die vergleichbaren Fahrzeuge in der echten Oberklasse angekommen sind.
Model S ist meiner Erfahrung nach maximal auf A6 / E-Klasse / 5er BMW Niveau und keinesfalls Oberklasse - nicht in einem einzigen Punkt.
Und von deren Absatzzahlen ist das Model S noch meilenweit entfernt.
Zitat:
@DanielWb schrieb am 20. Februar 2018 um 21:05:17 Uhr:
Zitat:
Krass, das hätte ich jetzt nicht gedacht...
Ist halt wie zu der Zeit als es noch diese mechanischen Kindersicherungen in den hinteren Türen gab, verbotene waren die auch nicht.
Da konnte man aber auch das Fenster komplett(!) runterkurbeln und dann über den Griff von außen öffnen. War rein mech. also Stromausfall kein Problem.
notting