Teil & Autonomes Autofahren eine Bedrohung der allgemeinen Verkehrssicherheit
Ich mache mir Gedanken und Zukunftssorgen um z.T. selbstfahrende Autos, die sich als verkehrsgefährdend betrachten lassen.
Ich fand u.a. einen bezeichnenden Satz von Manuel Perez Prada: „ Wer Menschen immer mehr Aufgaben beim Fahren abnimmt, der schwächt diese Schwachstelle noch mehr, denn die Aufmerksamkeit sinkt gegen Null (sein Hinweis: "Idiotensicherheit schafft Idioten"😉.
Ferner in dem Artikel über die neuste S-Kl.-Daimler „sich selbst durch den Verkehr zu lenken“ werfen sich mir Fragen auf.
Ist "Teilautonomes Fahren", vorerst die Hände bereits für kurze Zeit vom Lenkrad nehmen zu können, überhaupt legal ?
Wird also ohne Zulassung „illegalerweise“ nicht bereits erstmalig eine Technik bereitgestellt (glaube, TESLA bietet dieses als update gegen Aufpreis auch bereits an), die nicht auch verhängnisvolle Folgen für beteiligte Verkehrsteilnehmer haben kann ?
Das Daimler-Fahrzeug soll bei „Unklarheiten“ bereits eine "Notbremsung" selbstätig vornehmen, sofern der Fahrzeug-Lenker die Hände bei Warnsignalen nicht zurück ans Lenkrad führt. Verwirrend jedoch wird davon gesprochen, dass das Auto lediglich Sekunden ohne Lenkradberührung fahren würde und andererseits soll der Fahrer emails schreiben können, die sicherlich nicht sekundenschnell gemacht sein können.
Also, wenn im fließenden Verkehr ein PKW ( S-Kl. Daimler, TESLA) aus unersichtlichem Grund bremst, dann halte ich das für die kurz nachfolgenden PKW`S für unakzeptabel. Denn, wenn jemand während des Schreibens von Briefen den Verkehrsablauf gar nicht verfolgt hat, dann wird er beim Erscheinen eines Auto-Warnsignals den Verkehrsumstand binnen Millisekunden auch nicht mehr erfassen können, um „in der Verantwortung“ zu reagieren.
Ich behaupte, dass es illegal ist, wenn Fahrzeughersteller ohne gesetzliche Erlaubnis derart Technik anbieten (derzeit noch gegen Aufpreis), um ihre Käufer an diese Technik heranzuführen, die direkten Einfluß auf Lenkung und Bremsen nehmen kann und diese Fahrzeugführer jedoch für alles vollverantwortlich sein sollen. Das ist eine Verführung und Käufer werden den Herstellern bei Problemen/Unfällen wohl kaum in den Rücken fallen, wie sie es bei Navi-Benutzung und verbotenem Telefonieren während der Fahrt ja auch nicht tun.
Ich fand im Netz auch schon einen Artikel von Lennart S. Lutz über gravierende Rechtsprobleme fremdgesteuerten (auch teilautonomen) Fahrens.
Als gelegentlicher Mitleser schreibe ich im Forum hier heute diesen Beitrag würde gerne mal wissen, ob ihr meine Bedenken gegen derart technische Fahreingriffe teilen könnt.
PS
Weitergeführt könnte die Diskussion auch zu vollautonomen Fahren führen, jedoch halte ich derart computergesteuertes Autofahren für zu komplex, als dass eine Maschine mit Nullen und Einsen rechnend insbesondere in Städten "unauffällig" Auto fahren könnte.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@inzukunft schrieb am 9. September 2015 um 09:48:58 Uhr:
Ich mache mir Gedanken und Zukunftssorgen um z.T. selbstfahrende Autos, die sich als verkehrsgefährdend betrachten lassen.
Ich mache mir mehr Gedanken um Autofahrer, die wesentlich verkehrsgefährdender unterwegs sind als ein selbstfahrendes Auto das je können wird.
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Edit: Ostelch, ich habe gerade angefangen auf dem Zeitfenster herumzureiten, als du deinen Post abgesendet hast ...
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 20. Mai 2016 um 12:49:54 Uhr:
Es kann aber durchaus sein, dass der Test-Fahrer, der zum ersten mal den Schalter umlegt und tatsächlich "autonom" fährt, sich der Herausforderung gegenübersieht, dass der Wagen zwischen 2 und 7 Sekunden unkontrolliert unterwegs ist, bevor dieser Fahrer die volle Kontrolle über den Wagen zurückerlangt hat. [...] Eine Lösung, um diesen (zahlenmäßig kleinen) Schritt zu nehmen existiert derzeit nicht, es wird sich auch niemand finden der auf Fakten basierend sagt, dass der Schritt genommen werden kann.
Ich verstehe nicht, wie man auf diesen Trichter gekommen ist, dass der Fahrer die Kontrolle auf das sich weiter ungebremst fortbewegende Fahrzeug in einer Notsituation übernehmen müsste. Ist dies eine hypothetische Frage, was wäre wenn?
In einer solchen Situation müsste das Fahrzeug von selbst aus sofort eine Bremsung einleiten - und spart damit schon mal die Zeit, die einem menschlichen Fahrer in der Regel als Reaktionszeit zugebilligt werden. Wenn das Fahrzeug dann steht, kann doch so viel Zeit verstreichen wie nötig, bis der Fahrer die gesamte Situation erfasst hat und zu einer Entscheidung gekommen ist, wie die Fahrt fortgesetzt werden kann.
Das Fahrzeug manuell zum Stillstand zu bringen, insbesondere wenn es um Ausweichen oder Abfangen nach Traktionsverlust geht, schaffen auch heute bereits viele ungeübte Fahrer nicht unfallfrei.
Die Notwendigkeit eines Eingriffs des Fahrzeugführers in die Kontrollen des autonomen Fahrzeugs sehe ich daher hauptsächlich dann, wenn das Fahrzeug steht und eine für die Technik undurchsichtige Fahrzeugsituation besteht. Beispiel: Pattsituation an einer gleichrangigen Kreuzung. Wenn alle Fahrzeuge darauf warten, dass eins losfährt, aber keins der Fahrzeuge einen Fahrer hat, der uneigennützig seine Vorfahrt aufgibt, muss jemand von außen eingreifen. Und da wären dann 2-7 Sekunden Reaktionszeit eher ungefährlich.
Zitat:
@Ostelch schrieb am 20. Mai 2016 um 13:14:23 Uhr:
Wo kommt denn diese "2-7 Sekunden"-Annahme her - mitsamt aller ihrer Ableitungen von dir?
Die ersten 3 Sekunden habe ich aus dem früher verlinkten Buch gepickt, ergibt sich aus grundsätzlichen Ergebnissen der Prediktionsforschung zur automobilen Autonomie.
Die folgenden Sekunden stehen da auch irgendwo, ich glaube im Kapitel "Zulassung" und decken sich mit unabhängig von Audi berichteten Ergebnissen aus Fahrversuchen. Audi geht bei der laufenden Forschungen von 10 Sekunden für die Kontroll-Rückname aus, nach einer Lösung wird gesucht. Die von mir früher angesprochene Ironie ergibt sich daraus, dass nach diesem Standpunkt für eine Lösung der Fahrer verbessert werden müsste und nicht die Technik weiter verbessert werden kann. Es hat nichts mit Unaufmerksamkeit zu tun.
Zitat:
Deine Vorschläge zu Infrastrukturmaßnahmen wären doch auch nur ein evolutiver Schritt zur Kompensierung von Schwächen der Technik. Ich halte diesen Schritt für überflüssig.
Kann man so sehen - touché. Muss man aber nicht, weil es nicht ausreicht erst ein bisschen Infrastruktur zu verändern oder an der bestehenden Infrastruktur geringe Änderungen vorzunehmen. Wenn Audi et al. aber keine Lösung finden, wäre veränderte Infrastruktur eine der wenigen Lösungen um mit dem Phänomen des black-out umzugehen.
Wenn man diese Lösung wählt, müsste sie aber "plötzlich" und weiträumig umgesetzt sein, weil autonome Systeme sonst keine oder nur geringe Vorteile gegenüber konventioneller Mobilität hätten.
Ob ich diesen "Standpunkt" zu meiner Meinung machen möchte, habe ich noch nicht entschieden. Es ist mir aber wichtig darauf hinzuweisen, dass es vernünftig ist in Betracht zu ziehen, dass eine unerwartete Klippe die bisher kontinuierliche Entwicklung beenden könnte. Das von Analysten bei BMW kritisierte Verhalten passt für mich dazu, das ist jedoch blanke Spekulation.
@plonk: Wer sagt denn, das in einer kritischen Situation die Notbremsung die richtige Reaktion ist, die Fremd- und Eigengefährdung vermeidet. Natürlich ist beim stehenden Fahrzeug völlig egal wie lange die Rücknahme dauert.
@Lewellyn
Deinen "Aspekt der neuronalen Netze" finde ich sehr interessant.
Auch für wichtig halte ich: "Es ist immer wichtig, dass die Leute von der Autoindustrie genau wissen, was bei so einem Verfahren genau passiert."
Das hatte ich auch anderweitig schon mal gelesen und ist insbesondere auch für "Teilautonomfahrer" von Bedeutung bzw sollte es sein !
Zitat:
@dsc001schrieb am 18. Mai 2016 um 13:26:39 Uhr:
"Diese neuronalen Netze müssen "nur" angelernt werden. "
Und der Mensch könnte Vertrauen zu einer „blackbox“ aufbauen ?
Bzw. müsste er zwangsläufig Vertrauen mitbringen. 🙄
Zitat:
@ostelchschrieb am 18. Mai 2016 um 13:26:39 Uhr:
Ob der marginale Zugewinn an autonomen Fahrmöglichkeiten auf den Sonderfahrbahnen den Aufwand rechtfertigt, bezweifele ich. Dein Szenario mit dem autonomen Bus erschließt sich mir nicht.
Es war lediglich nur ein Ausschnittsgedanke, weil Busfahrer angesprochen wurden.
Ob und nach wie vielen Fahrkilometern, .... Jahren sich derart überhaupt rechnen würde, weiss ich auch nicht.
Der Busfahrer übernimmt oftmals auch andere unersetzliche Aufgaben, dass man sich ein Rechnen auch gleich schenken kann.
Zitat:
@Moewenmannschrieb am 18. Mai 2016 um 13:26:39 Uhr:
Man kann sich dem Ziel (Nullpunkt) beliebig nähern und es kommen auch ganz tolle, große Zahlen dabei heraus, doch am Zielpunkt kommt man nie an oder muss einen Trick bemühen, die Komplexen Zahlen, um diesen Ziel-Punkt weiter zu betrachten.
Liest sich gut !
Zitat:
@Moewenmannschrieb am 18. Mai 2016 um 13:26:39 Uhr:
@plonk: Wer sagt denn, das in einer kritischen Situation die Notbremsung die richtige Reaktion ist, die Fremd- und Eigengefährdung vermeidet.
Es wäre eine Entscheidung, wie ein Glückslos zu ziehen und eine Niete war ggf. drin !
Mutter Natur wird schon dafür sorgen, das diese Ausgeburt der Hölle (ich meine autonomes fahren) nicht auf die Straßen kommt:
http://www.computerbild.de/.../...sfall-Motte-Insekt-15589069.html?...
😁 😁 😁 😁
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Zitat:
@Moewenmann schrieb am 20. Mai 2016 um 12:49:54 Uhr:
Das ist nicht meine Prämisse und mein Ziel ist es aufzuzeigen, dass Deine Prämisse "einzelne Schritte führen zum Ziel" insofern falsch ist, als sie keine Aussage über die Machbarkeit "Autonomen Fahrens" erlaubt. Mit dem Argument, dass Carl Benz den Patent-Motorwagen erfunden hat, lässt sich auch nichts über die Machbarkeit aussagen, obwohl "Autonomes Fahren" Motor und 4 Räder voraussetzt 😉.
Aber Benz' Motorwagen hat seinen Zeitgenossen bewiesen, dass eine Idee umsetzbar ist.
Und der Schwenk auf autonomes Fahren wird ja nicht als "Big Bang" kommen. Sondern es wird an den zahlreichen erforderlichen Einzelbausteinen kontinuierlich entwickelt werden. Diverse relevante Hard- und Software kann somit heute schon eingesetzt und verfeinert werden und auch die Haltbarkeit und Alltagstauglichkeit beweisen - es wird ja oft behauptet, bereits letzteres existiere nicht und sei allein schon eine zu grosse Herausforderung. In Wahrheit sind diverse Systeme längst relativ gängig (wie bspw. Spurhalteassistent, Abstandsradar, Totwinkel- Überwachung, Notbremssysteme, Fussgängererkennung, Abstandssensoren und Parkassistenten oder auch Verkehrszeichenerkennungssysteme). Der Reifeprozess verschiedenster Teile beginnt nicht, sondern geschieht schon seit Jahren.
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 20. Mai 2016 um 12:49:54 Uhr:
Zitat:
"Autonomes Fahren" ist ein evolutionärer Prozess und keine statische Angelegenheit, die mit einem "Urknall" auf die Welt kommt. Wie weit er führt werden wir sehen. Je nach unserer persönlichen Lebenserwartung wird jeder von uns davon mehr oder weniger erleben. 😉
Es bleibt eine Behauptung und ich habe nie von Stasis im Zusammenhang mit der Entwicklung geschrieben. Insbesondere die Frage, ob "Autonomes Fahren" unausweichlich, ist lässt sich nicht belegen, bleibt eine Meinung.
Die Hersteller sehen jedenfalls offensichtlich ganz ergebliches Potential.
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 20. Mai 2016 um 13:55:00 Uhr:
Zitat:
@Ostelch schrieb am 20. Mai 2016 um 13:14:23 Uhr:
Wo kommt denn diese "2-7 Sekunden"-Annahme her - mitsamt aller ihrer Ableitungen von dir?
Die ersten 3 Sekunden habe ich aus dem früher verlinkten Buch gepickt, ergibt sich aus grundsätzlichen Ergebnissen der Prediktionsforschung zur automobilen Autonomie.
Es scheint mir schwer vorstellbar, dass irgendein Entwickler plant, einem unaufmerksamen, zurückgelehnten Passagier in einer akut kritischen Situation nach 3 Sekunden piepsen sofort die volle Verantwortung zu übertragen. Im Zweifel ist alles möglich, von lange vorwarnen bis zu schnellem Halt. Aber der Fall, dass die Kontroll Rücknahme nicht gelingt, der muss ja ohnehin abgedeckt sein.
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 20. Mai 2016 um 18:35:29 Uhr:
Im Zweifel ist alles möglich, von lange vorwarnen bis zu schnellem Halt. Aber der Fall, dass die Kontroll Rücknahme nicht gelingt, der muss ja ohnehin abgedeckt sein.
Nein, im Zweifel ist derzeit nicht alles möglich und die Rücknahme ist nicht so trivial wie Du glaubst. Sie ist so komplex, das z. B. bei Audi eine ganze Abteilung daran arbeitet, die noch keine praxistaugliche Lösung gefunden hat. Und ob es die gibt ist noch offen.
Möchtest Du in einem autonom gelenkten Kfz sitzen, das beim 120 km/h auf der BAB eine Notbremsung macht, weil es nichts besseres errechnen kann?
Genau der Fall der Rücknahme ist derzeit nicht gesichert. Wie Du selbst schreibst muss der aber im Alltagseinsatz abgedeckt sein.
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 20. Mai 2016 um 19:09:00 Uhr:
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 20. Mai 2016 um 18:35:29 Uhr:
Im Zweifel ist alles möglich, von lange vorwarnen bis zu schnellem Halt. Aber der Fall, dass die Kontroll Rücknahme nicht gelingt, der muss ja ohnehin abgedeckt sein.
Nein, im Zweifel ist derzeit nicht alles möglich und die Rücknahme ist nicht so trivial wie Du glaubst. Sie ist so komplex, das z. B. bei Audi eine ganze Abteilung daran arbeitet, die noch keine praxistaugliche Lösung gefunden hat. Und ob es die gibt ist noch offen.
Möchtest Du in einem autonom gelenkten Kfz sitzen, das beim 120 km/h auf der BAB eine Notbremsung macht, weil es nichts besseres errechnen kann?
Genau der Fall der Rücknahme ist derzeit nicht gesichert. Wie Du selbst schreibst muss der aber im Alltagseinsatz abgedeckt sein.
In deinem Text kommt für die Kritik an zukünftigen Entwicklungen eindeutig das Wort "derzeit" zu oft vor. 😉 Derzeit mag das so sein, zukünftig wird das nicht mehr so sein, wenn autonomes Fahren funktioniert. Ansonsten wird es kein autonomes Fahren geben.
Grüße vom Ostelch
Die aktuellen Studien und Forschungen laufen auf ein Ziel hinaus: feststellen, was technisch geht. Fahrzeugsteuerungen und Software. (Google, Mercedes, Universitäten, ...)
Mir fehlt bei all dem der Aspekt der Straße. Welche Infrastrukturen sind denn jetzt oder in naher Zukunft geeignet für autonomes oder teilautonomes Fahren? Bestimmt nicht Parkplätze oder abgesperrte Strecken.
Ich gehe mal davon aus das es noch mindestens 25 Jahre dauert, bis es Strecken dafür gibt.
Deshalb mach ich mich dafür nicht verrückt. Ist alles noch Science Fiction!
Zitat:
@dsc001 schrieb am 20. Mai 2016 um 11:26:30 Uhr:
Zitat:
@inzukunft schrieb am 20. Mai 2016 um 09:31:37 Uhr:
Ja, auch China möchte in Ankündigungen von Selbstfahrautos nicht zurückfallen und gibt sich einen ambitionierten Zeitplan bereits bis 2025 in Städten das Steuer aus der Hand geben zu können. In der Vorbereitung einer innerstädtischen modern technischen Infrastruktur könnte China jedoch schneller sein, als anderswo auf der Welt. Die 75% Akzeptanz in der Bevölkerung für ein Selbstfahrauto liegt auch deutlich höher als im Westen (rd 50%). China möchte der Welt auch nicht nur zeigen wie „überholen“ geht, es ist auch von der Vorstellung angetrieben, den eigenen megastätischen Straßenverkehr mit einer effizienten Steuerung überhaupt wieder zum Fließen zu kriegen. Zwar sind selbst dort einige Gesetze und Regeln zu modifizieren, aber die Software für ein Selbstfahrauto könnte China nirgends auf der Welt einfach kopieren, um sich von dieser im eigenen Land chauffieren zu lassen. 🙄
Tja, so ist das. Das heißt auch das unsere Industrie im Wettrennen mit einem absolut schmerzfreien Konkurenten liegt und es geht da sicher nur vordergründig um mehr Sicherheit auf den Strassen.
Irgendwie geht mir der Artikel zu den Chinesen mit deren Vollautonomfahr-Ansinnen nicht aus dem Kopf.
Vorweg: Ich glaube, in deren Not (Verkehrs-Infarkt) starten die das einfach allerschnellst in deren Megametropolen.
Regierungsbedingt hat China ganz einfach den Vorteil, derart als Pilotprojekt quasi anordnen zu können. Deren überwiegend katastrophaler Mobilitätszustand (Verkehrs-Infarkt / Megametropolen) muß leidvoll sein, dass die Bevölkerung sich gerne zusammenschweißt, auch wenn es "gewisse Opfer" fordert. Den Straßen-Stillstand und die abgasschwere Luft kann niemand gebrauchen dort und eine Erlösung wünschen sich dort alle.
Nur mal so als Grobvorstellung:
Ca die Hälfte der Pkw muss von der Straße runter, damit der Verkehr überhaupt mal wieder fließen kann. Dann bauen die sich solche 6-10 Pers e-Sammelsitzertaxis und eine effiziente Monopol-Carpooling & private App (gibt es ggf. schon, DIDI Chuxing …. )
Die Monopol-Sammeltaxis fahren möglicherweise nicht mehr den linear direkten Weg, aber kommen vorwärts, weil durchschnittlich vielleicht 5 Pers immer in so einem Ding befördert werden und nicht nur eine Person.
Möglicherweise könnte man das jetzt auch schon mit einem herkömmlichen Taxi-Chauffeur machen. Aber vollautonom wäre zugleich ein technischer Fortschritt, ein Feldversuch für die ganze Welt und könnte neue Geschäftsfelder auftun.
So wie ich die Chinesen kenne, machen die das sogar ohne große Wiederreden mit, technikaffin sind die sowieso.
Mit einer Aufklärungs-Kampagne gewinnt man die Zustimmung 95% aller Chinesen sofort und das Projekt läuft wie geschmiert.
Solche e-Sammelsitzertaxis bekommen eine Art Vorfahrtsrecht, ne grelle Farbe und noch Warnlicht-/Ton oder sowas 😁 und die Software (App) wird täglich gepflegt. Die Fahrten werden günstig sein (vorerst per Subvention) und übernacht könnten die Chinesen wieder aufatmen. 😎
Sowas könnten wir im Westen real alles nie hinkriegen, aber mit Autorität geht das eben und ist dann Chinas unschlagbarer Vorteil.
Klar, haben wir jetzt auch nicht deren Verkehrs-Infarkt-Problem und brauchen insofern ein solche Initiative nicht.
Ja, auch eine nette Vision. Aber eben halt noch Science-Fiction.
Ich würde da eher weiterdenken. In welcher Höhe wird der Verkehr der Zukunft stattfinden? Bekommen wir 5-10 "Flughöhen" und Spuren übereinander?
Womit fahren/fliegen wir? Kommt der Fluxkompensator?
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 20. Mai 2016 um 19:09:00 Uhr:
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 20. Mai 2016 um 18:35:29 Uhr:
Im Zweifel ist alles möglich, von lange vorwarnen bis zu schnellem Halt. Aber der Fall, dass die Kontroll Rücknahme nicht gelingt, der muss ja ohnehin abgedeckt sein.
Nein, im Zweifel ist derzeit nicht alles möglich und die Rücknahme ist nicht so trivial wie Du glaubst. Sie ist so komplex, das z. B. bei Audi eine ganze Abteilung daran arbeitet, die noch keine praxistaugliche Lösung gefunden hat. Und ob es die gibt ist noch offen.
Meinen Gedanken hast du fehl interpretiert.... mit "ist alles möglich" wollte ich darauf hinaus, dass es verschiedene Abstufungen des Fehlers/der Ursache bei Unterbrechungen des "autonom Betriebs" geben kann:
Das reicht von solchen, vor denen man relativ geregelt die Kontrolle übergeben kann (in vielen Model S Videos im Netz dokumentiert) bis zu Situationen, in denen das wohl kaum möglich ist (denn das System wird die Art des Problems kennen und unterschiedliche mögliche Abstufungen der Reaktion nutzen, einen "Errorlevel" sozusagen).
Und:
Nein, ich halte die Rücknahme nicht für trivial - ich denke vielmehr, dass man nicht auf eine plötzliche Übergabe an den Fahrer zählen sollte und ich denke, dass das den Erbauerteams auch bewusst ist (und dass es solche "3 Sekunden Übergaben" deshalb vermutlich im Serienzustand/"Livebetrieb" so nicht geben wird).
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 20. Mai 2016 um 19:09:00 Uhr:
Möchtest Du in einem autonom gelenkten Kfz sitzen, das beim 120 km/h auf der BAB eine Notbremsung macht, weil es nichts besseres errechnen kann?
Das meinte ich: Das System wird u.U. die Art des Problems unterscheiden können.... ja, im äussersten Extremfall bleibt nur sofortige Bremsung (wenn bestimmte Parameter der Situation dem entsprechen) - andere "Stufen" sind möglich und können vorgesehen werden (bspw geregelteres Anhalten oder den Fahrer in unterschiedlichen Schärfegraden zur Übernahme auffordern - letzteres, wenn man recht viel Zeit hat).
Zitat:
@Lagebernd schrieb am 21. Mai 2016 um 07:02:37 Uhr:
Die aktuellen Studien und Forschungen laufen auf ein Ziel hinaus: feststellen, was technisch geht. Fahrzeugsteuerungen und Software. (Google, Mercedes, Universitäten, ...)
Mir fehlt bei all dem der Aspekt der Straße. Welche Infrastrukturen sind denn jetzt oder in naher Zukunft geeignet für autonomes oder teilautonomes Fahren? Bestimmt nicht Parkplätze oder abgesperrte Strecken.
Ich gehe mal davon aus das es noch mindestens 25 Jahre dauert, bis es Strecken dafür gibt.
Deshalb mach ich mich dafür nicht verrückt. Ist alles noch Science Fiction!
Naja. Solche "outdoor Versuchslabore" gibt es bereits. Dort kann man gezielt (und reproduzierbar) zu erprobende Stuationen herstellen (ohne dass Unbeteiligte dabei wären).
Desweiteren gibt es einige Städte/Gemeinden mit "echt Testbetrieb" autonomer Fahrzeuge (oft auf separaten Spuren und oder mit strk reduzierter Fahrgeschwindigkeit).
Und von Mitarbeitern begleitetes & ständig überwachtes Fahren im echten Verkehr gibt es bekanntlich auch seit Jahren - dabei hat man schon recht viele Kilometer zurückgelegt.
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 21. Mai 2016 um 16:03:58 Uhr:
Zitat:
Nein, ich halte die Rücknahme nicht für trivial - ich denke vielmehr, dass man nicht auf eine plötzliche Übergabe an den Fahrer zählen sollte und ich denke, dass das den Erbauerteams auch bewusst ist (und dass es solche "3 Sekunden Übergaben" deshalb vermutlich im Serienzustand/"Livebetrieb" so nicht geben wird).
Mit "ich denke" befindest Du Dich bereits jetzt im Abseits. Real wird anders ein.
Zitat:
@inzukunft schrieb am 21. Mai 2016 um 16:23:53 Uhr:
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 21. Mai 2016 um 16:03:58 Uhr:
Mit "ich denke" befindest Du Dich bereits jetzt im Abseits. Real wird anders ein.
Witzbold.
Was real
sein wird, das wissen wir nicht. Nur was real
ist: Real ist Versuchs/Entwicklungsbetrieb - und der Fahrer bleibt aufmerksam und übernimmt im Fall des Falles jederzeit schnell. Fürs echte Leben reicht das auf Dauer nicht (jedenfalls nicht nach der Definition vollautonomen Fahrens im Wortsinne) - nicht zuletzt deshalb ist die Entwicklung ja schliessen auch nicht vollendet, sondern bloss im Gange.