Tankproblem
Seit längerer Zeit kann ich beobachten, dass wenn die Reservelampe am 350BT leuchtet und man dann voll gleich tankt nur max 75 l rein passen.
Die daraus errechneten Durchschnittsverbräuche sind im normalen Bereich.
Die Istwerte des Tankgebers sind ok, dann sollte er also nicht zu früh "Reserve" anzeigen. Ab Mj. 2012 ist die Tankentlüftung anders und aus Kunststof. So wie es aussieht ist deren Querschnitt kleiner. Aber etwas genaues kann man nicht sehen dazu muss der Tank ausgebaut werden.
Hat jemand etwas ähnliches feststellen können?
17 Antworten
Ja es ist ein Pneumatik Abluft-Geräuschdämpfer mit Metallfiltersieb innen. Das Material ist PE blau gibts auch in schwarz, war aber grad nicht lieferbar. Die Entlüftungsleitung besteht auch aus PE.
An meinen Mog fahren seit über 10 Jahren solche Leitungen als Kraftstoffleitungen mit, wie bei den meisten LKW seit ca. 30 Jahren. Damit gibts keine Probleme.
Das Teil gibts auch kpl. aus Metall, aber vermutlich sieht das nach dem ersten Winter mit Streusalz in der Luft mehr als schlimm aus.
Das Auto war nie im Wasser obwohl die Wattiefe niedriger ist als der Filter, kommt dort garantiert bei voller Ausnutzung der Wattiefe Wasser dran und das ist bestimmt nicht klar wie Leitungswasser.
Zwischenzeitlich habe ich eine zusätzliche Tankentlüftung, von aussen in den Tank, eingebaut. Der Leitungsdurchmesser beträgt innen 10mm.
Dazu war der Tank auf Reserve und nicht zu schwer zum ablassen und wieder anbauen.
Bevor der Tank abgebaut werden kann, muss die Heckstoßstange ab und alle PDC-Sensoren sowie die Totwinkelsensoren müssen abgesteckt werden.
Eigentlich müssen noch der Stecker vom Tankgeber und die originale Entlüftungsleitung getrennt werden. Den Stecker habe ich nicht lösen können, aber da das Kabel lang genug war ging es auch so.
Der Tank wurde nur so weit abgesenkt bis die Winkelbohrmaschine dazwischen gepasst hat.
Damit die meisten Späne aufgefangen werden habe ich 4 starke Magnete um die Bohrung aufs Blech geklebt.
Nach der Zentrierbohrung habe ich die Öffnung mit einer konischen Reibahle passend aufgerieben.
Damit möglichst wenig Späne in den Tank fallen, wurden zusätzlich die Spanräume der Reibahle mit Fett gefüllt und zwischendurch geleert.
Die Späne im Tank habe ich dann mit einem Teleskopmagneten "eingesammelt" und dann mit dem Endoskop kontrolliert.
Der Anschluß im Tank ist einem Tankentnehmer von WEBASTO "nachempfunden". Soll heißen so ein Teil diente als Vorlage zur Zeichnung halt nur aus einem Stück und mit größerem Innendurchmesser.
In der Entlüftungsleitung ist ein Sperrventil mit 0,1 bar Öffnungsdruck eingebaut. Die Entlüftungsleitung wird hinter dem Tank und hinter dem rechten Rücklicht, parallel zur originalen Entlüftung nach oben geführt und endet in einem 135° Bogen.
Die im Tank befindliche Restmenge, wurde an Hand der km und des "normalen Verbrauchs" und der noch zu fahrenden km bis zur Tankstelle errechnet.
Es sollten 90 l rein passen und 88 l habe ich getankt😁😁😁.
Da ich schon mehrmals auf Reserve zur Tanke gefahren bin und noch nie mehr als 78 l tanken konnte, denke ich mal es ist besser geworden mit der Tankbelüftung.
Im ersten Bild kann man die "Beule" im Tank sehen, welche serienmäßig beim Blechtank, nicht an die Entlüftung angeschlossen ist.
Meinen ganz herzlichen Dank an Balmer!
Mein 463.348 hatte ein ganz anderes Problem: Das Tanken an sich war eine Katastrophe. Konkret hat quasi jede Zapfpistole sofort beim Durchziehen abgeschaltet, zuverlässig, immer. Von Tankstelle zu Tankstelle etwas unterschiedlich, aber nirgends ließ sich normal und zügig tanken. Es war lediglich möglich, mit minimal gezogenem Hebel der Zapfpistole halbliterweise Diesel in den Tank zu bringen. Aber auch dabei ständiges Abschalten der Zapfpistole. 15-20 Minuten Dauer fürs Volltanken. Ja, habe die Zapfpistole auch mal weiter rausgezogen, habe sie in alle möglichen Richtungen gedreht bis zu kopfüber - alles ohne Erfolg.
Der Verdacht war, dass ein Fremdkörper im Tankstutzen sein oder die Entlüftung verstopft sein könnte. Mercedes-Werkstätten und Niederlassung ratlos, scheinbar ein Einzelfall. Man könnte mittels Endoskop in den Tankstutzen schauen, ggf. den Tank ausbauen, auf Verdacht die Entlüftungsleitung tauschen, den Tank reinigen etc.
Durch den Beitrag von Balmer hatte ich schnell den "Filter" am oberen Ende des Entlüftungsrohrs lokalisiert und ja, er war völlig verschmutzt. Vermutlich ist das ein engmaschiger Schutzkorb gegen Eindringen von Fremdkörpern/Insekten o.ä. ins Entlüftungsrohr. Denn von innen kann eigentlich nur die Luft aus dem Tank kommen, die der einfließende Diesel verdrängt.
Die Verschmutzung des Schutzkorbs ist auch kein Wunder, denn er liegt genau im Anspritzbereich des rechten Hinterrads. Da fehlt wohl ab Werk ein Spritzschutz, die Radlaufauskleidung deckt den Bereich nicht ab. Nach Entfernen von rechtem Hinterrad + Radlaufauskleidung kommt man relativ gut an das Entlüftungsrohr, kann es aus 2 Cliphalterungen aushängen und etwas nach unten ziehen.
Habe den Schutzkorb mittels Zahnbürste von Sand/Staub etc. gereinigt und konnte dadurch alle Öffnungen wieder freilegen. Auf Pressluft habe ich (ebenso wie Balmer, danke für den Tipp) verzichtet, um keinen Schmutz in das Rohr zu bringen. Habe stattdessen mit einem Staubsauger vorsichtig versucht, Schmutz aus dem Entlüftungsrohr zu saugen. Achtung: Nicht zu stark saugen, sonst wird Diesel aus dem Tank angesaugt!
Kurz und gut, Problem gelöst, ohne Teilekosten und in 30 Minuten machbar. Die Luft kann wieder aus dem Tank entweichen und Tanken geht wieder ganz normal!
Damit das Problem evtl. dauerhaft beseitigt wird, könnte man einen Schlauch (ca. 22mm Innendurchmesser und 140mm Länge) auf das Entlüftungsrohr schieben, ggf. mit Kabelbinder fixieren und in die hintere rechte Stoßfängerecke einfädeln. Dort dürfte die Neuverschmutzung deutlich geringer sein. Ob damit die Betankung problemlos funktioniert, muss ich erst ausprobieren.