Tagfahrlicht
Hallo zusammen. Ich würde gerne mal eure Meinungen zu dem Thema Tagfahrlicht hören/lesen.
Für die Motorradfahrer ist es schon lange vorgeschrieben, sicher aus für uns alle nachvollziehbaren Gründen: der besseren Sichtbarkeit. Motorrad mit Licht = bessere Sichtbarkeit als Motorrad ohne Licht. Einfache Formel.
Und schon nächstes Jahr wird das Tagfahrlicht auch für alle anderen straßenzugelassenen Fahrzeuge Pflicht. Nachzulesen z.B. hier: http://www.dvr.de/site.aspx?url=html/presse/infodienst/906_50.htm
Nun lässt sich ja darüber Streiten, ob dies für die Motorradfahrer zu Nachteilen führt oder nicht. Ich erinnere mich an eine Sendung von Auto, Motor und Sport TV vor ein paar Jahren (keine Ahnung, wann genau), in der genau dieser Punkt Thema war und Christian Danner als Fahrsicherheitsexperte mit "Vorurteilen" aufräumen wollte. Er sagte damals, dass die Argumente der Motorradfahrer hinsichtlich einer Aufhebung des Sichtbarkeitsvorteils durch die Einführung des Tagfahrlichts bei PKW´s haltlos seien. Generell nehme das menschliche Augen beleuchtete Objekte bzw. leuchtende Objekte besser und schneller wahr. An der Aussage in dem zweiten Satz mag wohl auch niemand ernsthaft zweifeln. Und der viel gesprochene Satz, wenn durch diese Maßnahme nur ein Leben gerettet werden kann, hat sich der Aufwand gelohnt, steht auch für sich.
Wie sieht es aus der Sicht der Motorradfahrer aus? Wir sind dann sozusagen nur noch ein Licht von vielen. Und wenn man viele Lichter sieht, zudem unterschiedlich helle (Hallogenlicht gegen Xenonlicht), wird wiederum schneller das helle Licht erkannt, eben da sind die Autos im Vorteil. Aber wesentlicher könnte sein, dass das Licht von Motrrädern, weil nur eine zentrale Leuchte gegenüber Autos, wiederum schneller übersehen wird.
Versteht mich nicht falsch, ich will keine Stimmung gegen Tagfahrlich bei Autos machen. Denn als Auto- und Motorradfahrer sehe ich es so. Ich sehe Autos mit eingeschaltetem Abblendlicht, oder die Autos mit den schicken LED-Funzeln statt des Abblendlichtes besser als solche ohne Licht. Und das unabhängig von der Geschwindigkeit. Als Auto- und auch als Motorradfahrer ist es mir daher Recht, wenn ich andere Verkehrsteilnehmer durch ihr eingeschaltetes Licht besser und schneller erkenne. Fahrzeuge mit Tagfahrlicht erkennt man ja auch besser bei Gegenlicht. Wichtiger in dem Fall aber als zu erkennen, was einem entgegen kommt, ist, zu erkennen, dass einem was entgegen kommt.
Spricht denn tatsächlich etwas dagegen, dass diese Vorschrift bald für alle EU-Staaten bindend wird? Ist das ein Nachteil für uns Motorradfahrer?
Im Alltag habe ich jedenfalls bisher noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Viele Autofahrer (mich eingeschlossen) fahren ja auch schon tagsüber mit Licht. Einen Motorradfahrer habe ich dadurch noch nicht übersehen (aber üblicherweise sind wir als Motorradfahrer in der Hinsicht sowieso mehr sensibilisiert). Ein ganz praktisches Beispiel ist der Blick in die Spiegel. Was seht ihr zuerst? Das Auto als Objekt oder das Licht?
Ich würde jetzt gerne von euch wissen, was ihr von der von der EU beschlossenen Vorschrift haltet. Stehen wir Motorradfahrer wieder da, wo wir standen, als es auch für uns noch keine Vorschrift zum Fahren mit Licht gab? Oder könnte die von der EU beschlossene Vorschrift nicht tatsächlich positive Auswirkungen für alle Verkerhsteilnehmer haben und helfen, die Anzahl der Unfälle zu reduzieren und Leben zu retten? Denn was gibt es wichtigeres, als Leben zu retten?
In diesem Sinne euch allen jederzeit unfallfreie und sichere Fahrt.
Die Hand zum Gruße
Henning
15 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Krasus
Was seht ihr zuerst? Das Auto als Objekt oder das Licht?
Dass sich da was bewegt. Ansonsten nehme ich Objekte mit starkem Kontrast zum Hintergrund gut wahr. Da wird unter ganz bestimmten Umständen sogar Neonorange mit Licht zur Tarnfarbe und unbeleuchtetes Schwarz zum "Leuchtturm".