SUV-Scham?

Mercedes GLC X253

Die Klimadiskussion in Deutschland, die eigentlich meiner Meinung nach immer mehr die Züge einer Art Klimahysterie annimmt - als ob wir Deutsche allein das Weltklima mit immer neuen tollen Ideen beeinflussen könnten - bleibt dennoch bei mir nicht so ganz ohne Wirkung. Sie fängt wirklich langsam an, mich zu verunsichern.

Da fordert der SPD Finanzminister, dass die SUVs viel stärker besteuert werden müssten. Die Zahl der SUVs auf unseren Straßen müsse eingeschränkt werden. In Berlin werden angesichts eines schweren SUV-Unfalls mit mehreren Toten sogar Forderungen laut, die Innenstadt für SUVs komplett zu schließen.

SUVs werden in der aktuellen Auseinandersetzung immer mehr als Klimakiller Nummer 1 im Bereich des privaten Autoverkehrs hingestellt. Sie sind zu groß, zu schwer und verbrauchen zu viel.

Ich kann nicht sagen, dass mich das nicht doch irgendwie tangiert. Ich fühle beinahe schon so eine Art "SUV-Scham", wenn ich in einem SUV sitze.

Vor diesem Hintergrund frage ich mich, ob es tatsächlich so eine gute Idee ist, sich heute einen neuen GLC zuzulegen. Ein Hybrid, der mein Umweltgewissen wenigstens ein wenig beruhigen könnte, kommt leider für mich nicht in Frage, weil ich das Auto nun einmal für die Langstrecke gebrauche. Und da ist ein Hybrid aufgrund seines Gewichts nun wirklich nicht konkurrenzfähig.

Wie seht ihr das?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@kartoffel911 schrieb am 19. Juli 2020 um 11:55:30 Uhr:



Zitat:

@angeldust_4711 schrieb am 18. Juli 2020 um 19:29:16 Uhr:


Schlimm finde ich das Kartoffel diesen bullshit Thread wieder reanimiert hat
Es starb immerhin ein junger Mann

Sorry, steh einfach dazu daß ein SUV bzgl. Umwelt unvernünftig ist. Darum ging es mir aber bei meinem Betrag nicht.

Ich habe mit meinem GLC 350e einige haarige Situationen erlebt, die habe ich in 30 Jahren mit Sportwagen (Porsche, M3, Lotus ...) nicht erlebt. Und mit diesem GLC bin ich alles andere als schnell, flott oder zackig unterwegs. Mein Verbrauch liegt bei 2-3 Liter auf 100km. Da rufe ich selten mehr als die zur Verfügung stehenden 100 ePS ab. Um mal eine Liste der Situationen anzugeben:

- Plötzlicher Einsatz von Starkregen auf der Autobahn. Ich habe 110 km/h auf dem Tacho und lasse ihn rollen dass er auf 80 runter geht. Bei 90 plötzliches Aquaplaning, so daß ich über 3 Spuren gerutscht bin, bis ich ihn abgefangen bekam. Ich habe schon mit anderen Fahrzeugen Aquaplaning erlebt, aber noch keine solche unbeherrschbare Situation. Und kommt mir keine mit Reifen. Die sind bei mir immer tiptop.
- Abfahrt Autobahn, naß, Tempo 40 und gefühlt sehr langsam. Das Ding schiebt urplötzlich über die Vorderachse in Richtung Leitplanke. Da kannst Du nur in Neutral schalten, das Lenkrad festhalten und hoffen daß er wieder greift.
- Hockenheimring, Sicherheitstraining. Elchtest bei trockener Straße. Mit 64 km/h schmiert er ab und schafft die Pylonengasse nicht mehr. Andere Autos kriegen das noch mit 75 hin, Autos mit Sportfahrwerk schaffen auch 80km/h. Schlechter geht es nicht. Auf der kleinen Kreisbahn rutscht er im vergleich zu allen anderen als erster weg.
- Nasse, kurvige Straßen im Odenwald (da ist dieser Unfall passiert) kann man nur sehr langsam befahren. Ein Tick zu schnell und das Ding ist weg. Und ich denke so ging es dem SUV Fahrer bei diesem Unfall. Der hat nicht am Handy gedaddelt. Das geht bei den Kurven nicht. Der war einfach einen minimalen Tick mit seinem SUV zu schnell. Schwere Autos mit hohem Schwerpunkt und breiten Reifen haben auf kurvigen Strecken einfach ein katastrophales Fahrverhalten. Vor allem wenn die Straße naß ist.

Mein SUV schädigt die Umwelt mit 2L/100km weniger. Es ist aber ein Sicherheitsrisiko für alle anderen. Und dieser Unfall ist leider ein Horrorbeispiel für meine Aussage.

Deine Schilderung halte ich für zweifelhaft, ich hab erst letztens beruflich SUV gefahren, den fahre ich auch im Grenzbereich bei der doppelten Geschwindigkeit die du beschreibst in Abfahrten sicher.... und das bei bescheidenen Reifen. Der Kleinwagen meiner Freundin rutscht schon deutlich früher in die Leitplanke. Ich sag es mal so vorsichtig wie möglich, Mann muss das Auto schon deutlich jenseits der STVO bewegen, das es wirklich gefährlich ist, auch wenn Sportwagen da einen breiteren Grenzbereich haben ist es einfach lächerlich zu sagen, dass SUVs eine Gefahr sind.

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@holgor2000

Also die Leistung in einem 3-Phasen-Netz beträgt:
P = U * I * SQRT(3)

Bei U = 400 V und I = 25 A (meine Haussicherung) beträgt die Leistung somit 17.32 kW. Das muss auch für Grossstromverbraucher wie E-Boiler und Wärmepumpe ausreichen.

Ohne eigenen Stromzähler bzw. separates Netz für's Laden kannst Du von diesen 17.32 kW nicht beliebig viel abzwacken. Und einen zweiten Stromzähler geht ganz schön ins Geld. Mal angesehen von den Installationskosten. Und in einem Mehrfamilienhaus kann man das Ganze noch mit einer beliebigen Anzahl Ladeplätze multiplizieren...

25A scheint ein sehr altes Haus zu sein. Heute werden eigentlich überall 63A eingebaut.
Anyway, 17,32 kW sind deutlich mehr als die weiter oben von Dir angenommenen 5 kW. Darauf wollte ich hinaus.

@holgor2000

Baujahr 2008 😉

17 kW hast Du TOTAL. Davon kannst Du nicht einfach 10 kW für's Auto verwenden.
Ich kann nicht einfach vor der Hauptsicherung was anschliessen. Dieser Bereich gehört dem EW und ist natürlich höher abgesichert.

Braucht auch niemand nachts. Siehe Beispielrechnung oben.
Selbst mit popeligen 3,6 kW kannst Du eine Jahresleistung von ca. 60.000 km nachladen, wenn man nur nachts lädt.

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Warum soll ich mein E-Auto nicht leerfahren? 500 km sind ja wirklich nichts. Damit komme ich in der kleinen Schweiz nicht mal von Zürich nach Genf und zurück. Eine Strecke, die ich früher mal relativ oft fuhr. Im Winter zudem reichen 300 km, und der Akku ist leer - bzw. vermutlich etwa auf 10%, wie bei meinem GLC350e auch.

Was ich meine: Damit die Reichweite von E-Autos endlich mal brauchbare Werte erreicht, müsste die Akkukapazität 200 kWh aufweisen - bei gleicher Baugrösse wie heute natürlich. Wenn die Forschung endlich mal einen solchen Akku hervorbrigen würde, wäre das einerseits zwar toll, aber das Problem mit der Ladeinfrastruktur nur noch mehr verschärft.

Zitat:

@Classicmac schrieb am 15. September 2019 um 20:52:19 Uhr:


Warum soll ich mein E-Auto nicht leerfahren? 500 km sind ja wirklich nichts.

Weil ich es unrealistisch finde, dass jeder 182.000 km im Jahr fährt 😉

Zitat:

@Classicmac schrieb am 15. September 2019 um 20:52:19 Uhr:


Warum soll ich mein E-Auto nicht leerfahren?

Aus den gleichen Gründen, warum man einen Verbrenner nicht leerfahren sollte (besonders direkteinspritzende Diesel reagieren da allergisch drauf).

Zitat:

@Drahkke schrieb am 15. September 2019 um 20:54:51 Uhr:


Aus den gleichen Gründen, warum man einen Verbrenner nicht leerfahren sollte (besonders direkteinspritzende Diesel reagieren da allergisch drauf).

Jetzt wird's aber pingelig: Ich fahr' meinen Benzintank auch auf 10% runter. Warum sollte ich das mit dem Akku nicht auch tun? Du gehst von häufigen Kurzstrecken aus, wo man immer mal wieder nachladen kann. Viele fahren aber auch Langstrecke.

Zitat:

@Classicmac schrieb am 15. September 2019 um 20:56:43 Uhr:


Viele fahren aber auch Langstrecke.

Dafür gibt es Range-Extender.

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 15. September 2019 um 20:54:46 Uhr:



Zitat:

@Classicmac schrieb am 15. September 2019 um 20:52:19 Uhr:


Warum soll ich mein E-Auto nicht leerfahren? 500 km sind ja wirklich nichts.

Weil ich es unrealistisch finde, dass jeder 182.000 km im Jahr fährt 😉

Das ist zwar korrekt, in der

Summe

sind es natürlich deutlich weniger. Aber dennoch muss

jede

Ladestation in der Lage sein, einen 100 kWh-Akku innert nützlicher Frist wieder aufzuladen. Sonst habe eben die oben erwähnten unangenehmen Kompromisse.

Beim GLC350e reichen meine 8 kWh gerade so, um ins Büro zu fahren, wo ich laden kann. Das dauert dort exakt 2 h, bei mir zu Hause aber bereits 4 h - am 10A-Netz (1-phasig). Hätte ich nun einen Tesla, würde das für die Fahrt ins Büro zwar auch reichen, aber wenn ich zu Kunden muss, sieht das anders aus: Dann fahre ich ab Büro 150 km hin und wieder zurück. Diese 300 km dann "nachzutanken", wäre bei der aktuellen Ladeinfrastruktur in unserer Firma nicht mehr möglich, da würde mein Auto fast den ganzen Tag eine der zwei Ladestationen belegen. 😉

Zitat:

@Drahkke schrieb am 15. September 2019 um 20:57:51 Uhr:



Zitat:

@Classicmac schrieb am 15. September 2019 um 20:56:43 Uhr:


Viele fahren aber auch Langstrecke.

Dafür gibt es Range-Extender.

Womit wir beim Plugin-Hybrid wären. Meine bis auf Weiteres favorisierte Antriebstechnik 😉

Zitat:

@Classicmac schrieb am 15. September 2019 um 21:01:47 Uhr:



Das ist zwar korrekt, in der Summe sind es natürlich deutlich weniger. Aber dennoch muss jede Ladestation in der Lage sein, einen 100 kWh-Akku innert nützlicher Frist wieder aufzuladen. Sonst habe eben die oben erwähnten unangenehmen Kompromisse.

Das kann sie ja auch, weil nicht alle im Land gleichzeitig ihren Akku leer fahren und wieder voll laden wollen. Das ist ja das schöne am Durchschnitt. Wie ich weiter oben schon aufgezeigt habe, liegt der gemittelte Durchschnitt bei gerade mal 1,33 kW für 9 Stunden am Tag.
Bei Verbrennern würde es auch nicht klappen, wenn alle gleichzeitig mit leerem Tank an die Tankstelle fahren. Kann man sich mal ausrechnen in Deutschland bei 46 Mio PKW, aber nur 14.000 Tankstellen 😉
Daher wundere ich mich immer, dass bei E-Auto nun solche extremen und unrealistischen Annahmen getroffen werden.

Zitat:

@holgor2000 schrieb am 15. September 2019 um 21:07:58 Uhr:


Das kann sie ja auch, weil nicht alle im Land gleichzeitig ihren Akku leer fahren und wieder voll laden wollen. Das ist ja das schöne am Durchschnitt.
Bei Verbrenner würde es auch nicht klappen, wenn alle gleichzeitig mit leerem Tank an die Tankstelle fahren 😉

Im Grunde verstehe ich was Du meinst. Und Du, was ich meine. Ich mag' die E-Vehikel ja auch, sonst hätte ich keinen. 😉

Problematisch bleiben aber bis auf Weiteres die privaten Lademöglichkeiten. Weniger im Eigenheim, mit viel Aufwand bekommt man da vielleicht die 22 kWh hin. Aber in Mehrfamilienhäusern sehe ich da auf absehbare Zeit keine Chance: Viel zu teuer sind den Eigentümern die notwendigen Elektroinstallationen. Und wenn der das auf die Miete abwälzen will, kommen die Mieter und schreien "ungerecht". Zu Recht, wenn sie kein E-Fahrzeug fahren.

Und die Ladestation im Quartier? Ja, das könnte was werden. Aber auch da gibt es noch sehr viel zu tun. Da bin ich mittlerweile etwas skeptisch. Und auch die Firmen müssten mitziehen. Muss ja kein kostenloser Strom sein, wie aktuell in meinem Fall. Unsere Firma hat gerade mal 2 Ladeplätze - bei 1'500 Mitarbeitern. Anfangs waren wir zu fünft, welche die brauchten. Heute schon 10. Und es werden immer mehr. Anfragen an die Verantwortlichen der Firma, doch weitere Ladestationen zu bauen, laufen sofort ins Leere. Kein Geld.

Ich verstehe was Du sagst. "Kein Geld" lass ich aber nicht gelten. Wer sich für >70k€ ein Auto kauft und gar ein Eigenheim oder eigene Wohnunng besitzt, der wird wohl auch das Geld für eine Wallbox samt Installation haben.
Meine Kollegin hat sich für ihren BMW i3 gerade erst den Go-E Charger 11kW plus CEE Dose plus neue Sicherung im Schaltschrank für alles Inklusive mit Installlation 1.200 Euro einbauen lassen. Das finde ich nun in Relation nicht viel, wenn man bedenkt, dass man damit die nächsten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, sein Auto daheim laden kann.

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