Sturz einstellen Vorderachse möglich ja oder nein?
Hallo,
nachdem es schon viel Theorien und widersprüchliche Aussagen zum Sturz einstellen gibt, hier nochmals nachgefragt.
Kann man den Sturz an der Vorderachse des TT einstellen oder nicht.
An den 3 Langlöchern des Querlenker ist es ja nicht zulässig!
Bleibt nur noch das Vermitteln auf beiden Seiten durch Verschieben der ganzen Achse, was jedoch nicht die fehlerhaften Sturzwerte verbessert.
Wie habt ihr es mit dem Sturz gemacht nachdem das Auto tiefergelegt wurde?
Gruß
Wuschel
21 Antworten
Hab heute nochmals vermessen lassen und einstellen lassen.
Problem sind die Sturzwerte an der Vorderachse.
Es wurde an beiden Seiten soweit verstellt wie es die Verstellmöglichkeit mit den Langlöcher im Querlenker hergaben. Trotzdem erreiche ich die Sollwerte nicht.
Alle anderen Werte sind im Soll.
Hier die aktuellen Sturzwerte vorne
Links: Ist Wert -1°18`
Rechts: Ist Wert -1° 31`
Richtwert wäre: -41` +/- 30`
Kann man da noch was tun?
Und wie stark wirkt sich der große negative Sturz auf den Reifenverschleiß bei meinem Fronttriebler aus.
Bei normaler Fahrweise natürlich.
LG
Wuschel
Du hast das Teil tiefer gelegt ?
Je tiefer du kommst, desto schwieriger wird es die Sollwerte einzuhalten.
( so hat mans mir erklärt )
Ja, meiner ist tiefer. Ca. 30mm tiefer als Serie.
Wollte nur mal nachfragen bei denjenigen, deren TT auch tiefer ist, ob deren Sturzwerte an der VA auch nicht in den Sollbereich zu kriegen waren.
Wuschel
Hallo,
war heute auch auf der Messbank, da ich an meinem TT 3.2 H&R Federn eingebaut habe.
Sturzwerte Vorn lagen vor dem Verstellen: Li -1 Grad 47 Min. und Re -1 Grad 55 Min.
Wir haben den TT dann an beiden Seiten vorn aufgebockt, die drei Schrauben unten an den Traggelenken geöffnet und die Radträger soweit es ging nach Innen in Richtung Querlenker geschoben, bis die Schraubenschäfte am Ende der Langlöcher angekommen waren.
Danach die Schrauben wieder angezogen, abgebockt und gemessen:
Sturzwerte jetzt: Li -1 Grad 21 Min. , RE -1Grad 30 Min.
Meine Kernaussage lautet daher: Viel mehr ist über die Langlöcher wahrscheinlich nicht drin.
Dabei darf man auch nicht außer Acht lassen, das der Stoßdämpfer positionsfix über die Klemmfaust mit dem Radträger verbunden ist, sodass eine Kippbewegung des Verbunds von Stoßdämpfer, Radträger und Rad nach Innen letztendlich nur über das Abkippen im Domlager erfolgen kann.
Aufgrund der weiten Entfernung der Langlöcher zum Domlager ändert sich somit der Sturzwinkel innerhalb des Verstellwegs über die Langlöcher auch nur marginal.
Ich denke, das bei einer Tieferlegung eine Einstellung auf Sollvorgabe von 41 min. einfach nicht machbar ist.
Abhilfe könnte hier wahrscheinlich nur ein anderer Radträger bringen, an welchem der Winkel zwischen Klemmfaustbohrung der Dämferaufnahme und der Radlageraufnahme korrigiert wäre.
Ggf. könnten nach Aussen verlagerbare Domlager ebenfalls noch eine kleine Verbesserung bringen.
Letztendlich kann ich nur raten, bereits beim Tieferlegen gleich die Traggelenke ganz nach Innen zu schieben, dort festzuschrauben und mit den anschließend ermittelten Sturzwerten zu leben.
Jedes weitere Rumprobieren und Verstellen des vorderen Sturzes auf der Messbank kostet nur Zeit und damit Geld, wobei das erwartete Ergebnis wahrscheinlich dennoch ausbleibt.
Sollte die Abweichung von links nach rechts zu groß sein, so kann man das entsprechende Traggelenk ggf. zum Angleich wieder ein Stück nach Aussen schieben.
Übrigens gab die Datenbank der bei mir verwendeten Mess-Software eine Tolerans von + - 50 min. vor, sodass der Obere Wert im Messprotokoll mit -1 Grad 11min. angegeben wurde.
Somit liege ich zu beiden Seiten ca. 20 min über Toleranz. (gemäß genutzer Datenbank)
Ich kann mit den letztendlich erreichten, vorderen Sturzwerten gut leben, wobei auch die hinteren Sturzwerte um die -1, 30´ liegen und das Verschleißbild der hinteren Reifen soweit in Ordnung scheint.
Ebenso erhoffe ich mir durch die leicht erhöhten Sturzwerte ein etwas agileres Einlenkverhalten sowie eine reduzierte Neigung zum Untersteuern in scharf gefahrenen Kurven.
Schließlich macht der gute, alte NSU TTS mit offener Heckklappe und sattem Negativsturz beim Slalom doch auch immer ne blendende Figur, oder 🙂🙂🙂
Gruß Rolf
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Laut ELSA (elektronisches Servicesystem VAG) darf der Sturz vorn über die drei Schrauben am Traggelenk eingestellt werden!
Die zugrundegelegte Kinematik bzw. Geometrie zur Erreichung der Sollwerte
seitens Audi ist mit Sicherheit ohne eine nachträgliche Tieferlegung berechnet bzw. ausgelegt worden.
Mit den Serienfedern kann demnach der Sturz durch ein Verschieben der Traggelenke problemlos auf Sollwert eingestellt werden.
Wenn Du jedoch einen TT mit Serienfahrwerk soweit mit Gewichten beschwerst, das er beispielsweise rundum 30mm einfedert, wirst Du auf der Messbank
wahrscheinlich ähnliche Sturzwerte wie in meinem Messprotokoll ermitteln, da sich das Traggelenk hierbei bereits kreisbogenförmig
um den Anlenkpunkt bzw. Drehpunkt des Querträgers verlagert hat und der Radträger bzw. das Rad dabei entsprechend Schräger zur Senkrechten steht.
Im Grunde hast Du ja nur eine dreigelenkige Aufhängung.
1. Gelenk: Anlenkachse des Querlenkers
2. Gelenk: Traggelenk
3. Gelenk Domlager
wobei sich der Abstand zwischen Traggelenk und Domlager beim Einfedern des Mc Pherson-Federbeins entsprechend verkürzt.
Dieser Abstand verändert bzw. verkürzt sich ebenso durch eine nachträgliche Tieferlegung. (und das dann entsprechend schon im unbelasteten Zustand, wobei jetzt trotz der bereits erfolgten Schrägerstellung des Radträgers die Sturz- Sollwerte erreicht werden sollen und der Verstellweg dann nicht mehr ausreichend zu sein scheint, zumindest nicht bei meinem TT)
Anders sieht es aus, wenn Du eine parallelogrammartige (viergelenkige) Aufhängung mit Ober- und Unterlenker hast, da hierbei eine fortschreitende Schrägerstellung des Rades beim Einfedern zumindest erheblich reduziert wird oder in einer Auslegung als ideales Parallelogramm sogar gänzlich ausgeschaltet werden könnte. (obwohl dies keinen Sinn macht, da ich durch den gewollten Sturz bei Kurvenfahrt höhere Querkräfte über den Reifen aufnehmen kann)
Viergelenkige Aufhängungen werden oftmals im Motorsport eingesetzt, sehr anschaulich kann man solche Radaufhängungen noch bei historischen Formelfahrzeugen bewundern.
Zitat:
Original geschrieben von MX-3-Fahrer
Laut ELSA (elektronisches Servicesystem VAG) darf der Sturz vorn über die drei Schrauben am Traggelenk eingestellt werden!
Genau das habe ich ja gemacht und zwar in der extremsten Art (halt bis zum ANSCHLAG)