Sturm = Baum = Totalschaden = Fragen Wertermittlung Selbstausbau

Hallo Leute,

ich mache hier mal aus gegebenem Anlass dieses Thema auf.

Gestern hat ein Baum bei Sturm mein Wohnmobil komplett zerlegt.

Montag ist der Termin mit einem Gutachter der DEKRA und ich möchte mich und ihn dafür bestmöglich auf die Wertermittlung vorbereiten. Fahrzeug und Einbauten/Ausstattung sind relativ klar definierbar / belegbar - ich suche Vergleiche zu üblichem Aufwand zu üblicher Vergütung.

Was muss auf an Euro den Tisch, damit etwas Vergleichbares wieder auf dem Hof steht, wenn es jemand herstellt.

Es ist ein Selbstausbau, qualifiziert ausgeführt von mir (Qualifikation nachweislich vorhanden), auf einem Basisfahrzeug Peugeot Boxer H3L3 mit Ausstattungsumfang und -niveau XY.

Abgesehen von Basisfahrzeug (Alter, Laufleistung usw) und Ausstattung/Materialien sind ca. 1000 Arbeitsstunden angefallen, zusätzlich unzählige Stunden für Recherche, Planung, Kommunikation, Einkauf etc. (Steckt mehr drin als man auf den Fotos denken würde.. 😉 )

(Wenn es euch interessiert stelle ich auch Angaben zu Basisfahrzeug und der Ausstattung ein.)

Ich würde mich freuen, eure Meinungen dazu zu hören und ggf eure natürlich absolut unverbindliche Einschätzung. Ggf hat auch jemand Links oä zu vergleichbaren Ausbauten, die als valide Referenz herangezogen werden können.

Natürlich gerne auch eure Meinungen dazu, inweit weit es realistisch ist, einen Selbstausbau so zu beziffern. Natürlich wäre es einfacher, ich hatte das Auto in einer Manufaktur herstellen lassen und dafür die Rechnung über 50.000 Ausbaukosten.

Da es sich aber versteht, dass Einbauten nicht von alleine ins Auto fliegen und ich fachkompetent bin
😉 muss meine Arbeitsleistung ja etwas wert sein.

In diesem Sinne dankbare Grüße
Niko

Sturmschaden1
Sturmschaden2
114 Antworten

Da kommt noch einiges auf dich zu, ich bin gerade wegen einem Ähnlichen Fall vor Gericht.
Allerdings war es bei mir ein Brandschaden.
Bei mir ging es um ein relativ Teures und Gutausgestattet Auto.
Die Versicherung hat den Gutachter geschickt um den Widerbeschaffungswert zu ermitteln.
Diese Begutachtung dauerte genau 5 minuten.
Alles andere wurde dann anhand von Fotos erledigt.
Leider hat der Gutachter einfach das Fahrzeug bei Mobile gesucht und das erst beste genommen.
Allerdings eins ohne jegliche Sonderausstattung.
Die Versichert zahlte nun natürlich nur das was der Gutachter ausgerechnet hat.
Leider lässt der Gerichtstermin noch auf sich warten, sonst könnte ich dir schon etwas genaueres sagen.
Ich sehe es aber nicht ein, auf 50% des Geldes zu verzichten, nur weil ein Gutachter seine Arbeit nicht richtig macht.

War das ein neutraler Gutachter? Oder ein Gutachter des Versicherers?
Wenn er wiklich kein neutrales, bzw verwertbares Gutachten gemacht hat, also sozusagen nur ein "Fotogutachten", dann kannst du das natürlich in seiner (Gutachter)Kammer problematisieren. Die werden ihn dann schon ansprechen. Ausserdem sollte er eine Berufshaftplicht haben.

Zitat:

@Volksauto schrieb am 29. Oktober 2021 um 11:33:21 Uhr:


War das ein neutraler Gutachter? Oder ein Gutachter des Versicherers?
Wenn er wiklich kein neutrales, bzw verwertbares Gutachten gemacht hat, also sozusagen nur ein "Fotogutachten", dann kannst du das natürlich in seiner (Gutachter)Kammer problematisieren. Die werden ihn dann schon ansprechen. Ausserdem sollte er eine Berufshaftplicht haben.

Brandschaden ist ein Vollkaskoschaden. Somit darf die Versicherung den Gutachter aussuchen. Es war ein Gutachter von der DEKRA.
Laut Anwalt, müssen wir drauf hoffen das ein Gerichtlichtbestellter Gutachter zum Einsatz kommt.
Alles andere hat keine Aussicht auf Erfolg.

Oh mann, wie ich sowas hasse. Schön alles ausgeführt, auf "erweiterter Editor" geklickt, alles weg.

Kurz: @Moers75 Nicht vergleichbar. Wenn ich es ausführen soll sag Bescheid 😉 Es gibt auch angebotene FZ mit 55te, gilt selbiges, führe ich gerne aus falls nötig.

@newt3 Persönlicher Aufwand und Emotionen sind durch hier im Thread. Wurde genug besprochen. FZ+Material sind ohne Aufwand und inkl Abnutzung bereits knappe 25te. Der Restwert ist eine spannende Sache. Das Auto ist platt, ein Verwerter wird es denke ich eher mit den Augen eines Transporters als eines Womos betrachten und dementsprechend wenig bis nichts bieten. Der Aufwand, ein in der Mitte durchgebrochenes FZ abzutransportieren und zu verwerten lohnt sich kaum, zusätzlich zu den Kosten der Börse. Um Rückleuchten auszubauen und zu verhökern oder sonstwas, da bleibt nichts über, das macht keiner. Vielleicht ist das eine oder andere noch brauchbar, das muss ich mir dann überlegen. Wenn es zu der Entscheidung aber noch Wochen dauert, dann ist das Ding irgendwann auch durch, die Teile werden durch im Wetter rumstehen nicht besser.

Bzgl Gutachter, dieser kann keine substantielle Einschätzung in 30 Min + Röntgenblick erstellen. Den abhängigen Hintergrund zur Versicherung und potentielle Befangenheit trotz Moral und Eid führe ich auch gerne bei Bedarf aus. Ein Gutachten ohne den notwendigen Umfang kann m.M.n. vor Gericht keinen Bestand haben.

Alternativ habe ich mittlerweile einen Kontakt zu einem Sachverständigen mit Sachverstand, der Gutachten erstellt und für eine Wohnmobilaufbauer die Abnahmen macht. Dessen Einschätzung sowie ggf die eines Fachanwalts wird die Grundlage bilden, wie und ob die Sache weiterverfolgt wird.

Ob ich mir den laienhaften Spass erlaube und ein FZ neu aufbaue oder aufbauen lasse behalte ich mir vor, allerdings werde ich mich 3fach absichern, inwieweit es sich verlässlich versichern lässt. Ich werde nicht mit diesem Risiko durch die Weltgeschichte tingeln.

Gibt es hier im Thread Mitlesende/Mitschreibende die konkret dieselbe Situation bewerten können? Die individuelle (privat/professionell/gut/schlecht) Ausbauten besitzen? Die entweder damit herumfahren oder einen vergleichbaren Schadensfall hatten? Die abgesichert sind? Oder sind es primär gut gemeinte Mutmaßungen? 😉

Vielleicht muss ich mir auch die rechtliche angepasste Grundlage schaffen. Entweder ich beauftrage jemand oder ICH lasse mich beauftragen. Oder ich klebe einen großen Aufkleber ans Büro "Vanmanufaktur", ebenso bevor irgendetwas gebaut wird als erstes Logo, Namen und lustige Folierung aufs Auto. Damit die Unterscheidung wenigestens schonmal klar ist.

Eine ganz andere Frage habe ich noch an euch: wie ist es denn mit meinen persönliche Dingen usw. Kann ich das FZ aufbrechen und meinen Kram soweit möglich rausholen oder muss es zur Begutachtung alles so bleiben wie es ist?? Nicht dass am Ende noch einer sagt: selbst schuld ^^

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Ach, was ich bereits geschrieben hatte und dann vergessen habe:

Ein Bekannter hatte einen Unfall, Vorfahrt wurde genommen. FZ war Jaguar Leasing. Unfallursache bzw Ablauf waren klar, Preis des FZ und Feststellung Schaden auch. Das Gutachten waren 55 Seiten. Ich weiss zwar nicht wo das alles herkam, vermutlich auch viele Seiten mit Bildern - aber der Punkt ist: alles wurde umfassend dokumentiert, um überhaupt eine fundierte Aussage treffen zu können.

Ich habe den leichten Eindruck, dass ein neutraler Gutachter, der in einem solchen Unfall "GEGEN" die Versicherung des Verursachers urteilt eine ausreichende fundierte Arbeit macht. Klar, seine Arbeit lässt er sich gut bezahlen und macht lieber etwas mehr als zu wenig.

Im Kaskofall ist es aber GENAU ANDERSHERUM.

Wenn er seine Arbeit odentlich macht, kann das schon sehr umfangreich werden. Die letzten Gutachter mit denen ich zu tun hatte haben erstmal zwanzig Seiten Standardtext reingepackt, dazu dann 10 Seiten Standardtext mit leichten Abänderungen und dann nochmal 10 Seiten mit Bildern. Das sollte mich beim letzten mal am Ende 2000€ kosten, wahrscheinlich 1€ für jeden Rechtschreibfehler.

Zitat:

@nikoberlin schrieb am 29. Oktober 2021 um 12:52:43 Uhr:


Oh man, wie ich sowas hasse. Schön alles ausgeführt, auf "erweiterter Editor" geklickt, alles weg..

Da steht aber doch sowas ähnliches wie "gespeicherten Text wieder herstellen" oder "gespeicherten Text verwerfen". Eines davon musst du dann schon mal anklicken.

Zitat:

@Scimitar83 schrieb am 29. Oktober 2021 um 14:11:11 Uhr:


Wenn er seine Arbeit odentlich macht, kann das schon sehr umfangreich werden. Die letzten Gutachter mit denen ich zu tun hatte haben erstmal zwanzig Seiten Standardtext reingepackt, dazu dann 10 Seiten Standardtext mit leichten Abänderungen und dann nochmal 10 Seiten mit Bildern. Das sollte mich beim letzten mal am Ende 2000€ kosten, wahrscheinlich 1€ für jeden Rechtschreibfehler.

😁 😁 😁

Zitat:

@4Takt schrieb am 29. Oktober 2021 um 14:11:14 Uhr:



Zitat:

@nikoberlin schrieb am 29. Oktober 2021 um 12:52:43 Uhr:


Oh man, wie ich sowas hasse. Schön alles ausgeführt, auf "erweiterter Editor" geklickt, alles weg..

Da steht aber doch sowas ähnliches wie "gespeicherten Text wieder herstellen" oder "gespeicherten Text verwerfen". Eines davon musst du dann schon mal anklicken.

Danke, hatte ich gehofft und gesucht, aber nicht gefunden ^^

Zitat:

@Scimitar83 schrieb am 29. Oktober 2021 um 14:11:11 Uhr:


Wenn er seine Arbeit odentlich macht, kann das schon sehr umfangreich werden. Die letzten Gutachter mit denen ich zu tun hatte haben erstmal zwanzig Seiten Standardtext reingepackt, dazu dann 10 Seiten Standardtext mit leichten Abänderungen und dann nochmal 10 Seiten mit Bildern. Das sollte mich beim letzten mal am Ende 2000€ kosten, wahrscheinlich 1€ für jeden Rechtschreibfehler.

So ähnlich war es bei mir.
Der Gutachter hat schön laut Fahrgestellnummer die Sonderausstattung aufgeführt, aber bei seiner Suche bei Mobile natürlich "vergessen".
Auch wollte er uns nicht verraten was er für Fahrzeuge bei Mobile gefunden hat, diese wurden uns erst nach 2 maliger Nachfrage durch den Anwalt überreicht.
Waren echt schöne Fahrzeuge dabei, 2 Jahre Tüv abgelaufen, Verkauf nur an Export oder Händler.
Hat er ganz fein gemacht der "Gutachter". Aber das wird sich vor Gericht alles klären.
Aktuell sind wir dabei noch eine Klage direkt gegen den Gutachter einzureichen, da hier die Grenze zum Betrug am Kunden, doch leicht Überschritten ist.

Zitat:

@4Takt schrieb am 29. Oktober 2021 um 14:11:14 Uhr:


Da steht aber doch sowas ähnliches wie "gespeicherten Text wieder herstellen" oder "gespeicherten Text verwerfen". Eines davon musst du dann schon mal anklicken.

Zitat:

@nikoberlin schrieb am 29. Oktober 2021 um 14:34:02 Uhr:


Danke, hatte ich gehofft und gesucht, aber nicht gefunden.

Folgend ein Screenshot davon. Da tippst du dann rechts auf "Anzeigen" und dann kommt "wiederherstellen" oder "verwerfen".

Screenshot

@4Takt Danke 😉

*edit* aber bei mir war dort leider kein auffälliges gelbes Kästchen, in dem stand, dass es eine Speicherung gäbe. Sonst hätte ich es gefunden. Ist wohl irgendwas schief gelaufen. Trotzdem gut zu wissen fürs nächste Mal.

@nikoberlin

Moin
ersteinmal von mir: mein Mitgefühl, auch wenn Du Dir davon nichts kaufen kannst.

Wenn ich die vielen Beiträge richtig verstanden habe, hat der Gutachter bisher nur
drei Eindrücke, auf welchen er sein Gutachten gründen lassen kann:

i - einen traurigen Anblick eines älteren zerstörten Transporters
ii - Rechnungen und Dokumentation eines hochwertigen WoMo-Ausbaus
iii - fachkundigen Eigner

Wenn Du den Fahrzeugwert des als Transporter gekauften Basis-Fzg in den Skat drückst
(Alter, Laufleistung etc), dann bleibt es nach der von Dir angestrebten Trennung nur beim Innenausbau.

Wie soll der Gutachter beurteilen, dass Du nicht in Deiner Freizeit Blumen oder Kebab-Spieße ausfährst
und das Ding innen ein Kühltransporter ist?
(das war jetzt bewußt überspitzt gemeint 😉 )

Also warum nimmt der nicht eine Endoskop-Cam / Inspektions-Cam und schaut mal rein?
(ab 60 € ? )

Er kann das Fzg doch überhaupt nicht beurteilen.

Ich drücke die Daumen für eine angemessene Regelung.
sonnige Grüße nach Berlin!

Moin @bummelgolf Danke, unterschätz mal Solidarität und Mitgefühl nicht, ist definitiv was wert 😉

Sehe ich genauso. Das FZ ist unverändert auf dem Hof. Man kann gerne mit ner Kamera rein oder von mir aus den ganzen Kasten einmal längs und quer aufschneiden. Oder zumindest punktuell aufmachen. Hinten Türen aufbrechen und reinschauen, dann wird man schon sehen, dass es keine Blumen waren. Dazu müsste aber der Wille vorhanden sein.

Ich spiele stark mit dem Gedanken, kommende Woche den Termim mit eigenem Gutachter anzugehen bzw vorzuziehen. Auf die 500-1000e, schätze ich, kommt es in der Summe wirklich nicht mehr an. Ggf reicht auch eine Erstbegehung zum Einschätzen von Aufwand, Kosten und Sinn. Ich gehe zu 99% davon aus, dass mir die Vorlage der DEKRA bzw Versicherung nicht gefallen wird.

Falls ich dasselbe nochmal ausbaue, weiss ich dann zumindest schonmal woran ich bin.

Wobei ich zunehmend mit der Idee liebäugele, einen vor diesem Projekt bereits angedachten Kofferausbau vorzuziehen. Andere Sache.

Noch habe ich aus der Sache nichts lernen können, weder für jetzt noch die Zukunft. Hab ein paar Informationen gefunden, wie selbstausgebaute Wohnmobile versichert wurden, zu welchen Werten, auf welcher Basis und zu welchen Beiträgen. Aber keinen gefunden, bei dem der Schadensfall auch eingetreten ist ^^

Bzgl Aufwand des Dekra Gutachters meine Meinung:

1. Ggf anfechtbar, weil unzureichend aussagekräftig / nicht fundiert.

2. Sein Verhalten nachvollziehbar. Es gibt keinen Verursacher, dem man die Kosten für ein umfängliches Gutachten aufdrücken könnte. Da es Kaskoschaden ist, wird der Gutachter vom Versicherer bezahlt, diese Kosten gehen zusätzlich zu Lasten des Versicherers. Der Versicherer möchte einerseits so wenig wie möglich für diesen Aufwand zahlen und würde sich einen günstigeren suchen, falls zu teuer (viel Arbeit = viel Geld) - andererseits würde er sich schnell nach einer Alternative umsehen, falls der Gutachter zwar billig ist, aber zu sehr im Interesse des Versicherten agiert bzw Schnellschüsse hoch ansetzt.

Ich denke, daraus resultiert eine wie auch immer umfangreiche Befangenheit...

ich würde das Fahrzeug jetzt doch erstmal mit Plane abdecken,
und dabei unbedingt eine Hinterlüftung ermöglichen.
Das wird nicht so schwer, der Baum ist doch eine prima Firstpfette
*SCNR* 😁

Hatten das Thema bei einem Sturmschaden an einer Remise und wurden vom Nachbarn darauf hingewiesen.
Der Eigentümer ist bei Schadenfall zur Abwehr weiterer Schäden verpflichtet.
Also kam ein Notdach drauf und dann der Gutachter.

Als Architekt wirst Du sicherlich eine gute Plane von einem Dachdecker bekommen können.
Muß ja nicht neu sein.
Denn es wird sich ja noch ein Weilchen ziehen bei Deiner Regulierung ...

drücke die Daumen!

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