Straßenlage 190er
Hey Leute,
wie gut ist die Straßenlage eines 190ers?
Viele die ich kenne denken Frontantriebler, wie Passat 3BG, Mondeo 2, selbst Golf 4 würden besser liegen und sich in Kurven schneller und sicherer fahren lassen stimmt das?
Kann ich mir kaum vorstellen, weil die Lenkung und Dämpfung ist doch beim 190er aufwendiger betrieben als bei den oben genannten Frontkratzern.
Was meint ihr dazu?
51 Antworten
kommt eh nicht an,
bin noch im Versuch, aber wenn doch - kannst du deinen 190 auf der Autobahn tieferlegen?
Original geschrieben von notfalluser
Ich kann den originalen Golf 4 V6 (serienmäßige Tieferlegung war m.W. 2 cm) mit dem originalen 190E 2.6 Sportline vergleichen. Sorry, aber das waren in jeder Hinsicht Welten. Gut, der Mercedes war 10 jahre älter. Aber als mir der Golf abhanden gekommen ist, lag die jeweilige Laufleistung nur um etwa 20.000 Km auseinander.
Der Golf war unwesentlich härter gefedert, lag aber auf der Straße wie ein Brett. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie man mit dem Wagen irgendwelche fahrdynamischen Probleme bekommen soll, der fuhr sich einfach narrensicher. Bei Nässe und besonders im Winter wegen des 4Motion-Antriebs natürlich ein nochmal gänzlich anderes Thema.
Aber auch bei Trockenheit konnte ich bspw. AB-Kurven mit dem 2.6 mit nur deutlich geringerer Geschwindigkeit fahren, ohne die Hände hinterher abtrocknen zu müssen. In dem Golf bin ich die gleiche Strecke entspannt und trotzdem deutlich schneller wie auf Schienen gefahren.
Beim 2.0 aus 12/92 mit Serien-FW, den ich früher über insgesamt 120.000 Km gefahren hatte, war der Unterschied noch eklatanter. Bei dem hat in zügigen AB-Kurven auch mal spürbar das Heck getaumelt (alle meine Autos werden in Nicht-Hinterhof-WSen scheckheft-gepflegt, also keine schlechten Stoßdämpfer).
Im vergangenen Winter bin ich mit dem 2.6 an einer Ampel bei leichter Steigung und Schnee-/Eisglätte nicht mehr von der Stelle gekommen. Die links von mir stehenden Fronttriebler hatten allenfalls leichte Probleme, wenn der Gasfuß zu unsensibel war. Aber jeder von denen konnte losfahren. Ich hingegen musste ein paar Meter angeschoben werden. WR waren übrigens 3 Jahre alte Dunlop mit höchstens 15.000 Km Laufleistung. Grundsätzlich ist mir der Heck- jedoch auch lieber als der Frontantrieb.
Natürlich ist die Straßenlage immer noch gut und besser, als bei den meisten Zeitgenossen. Aber man tut dem 190er keinen Gefallen, wenn man ihn mit aktuell(er)en Modellen vergleicht.
Gestern war ich mit dem 2.6 ~450 Km auf der AB unterwegs. Das macht einfach Spaß, gerade weil er im Vergleich zu den neueren Modellen (fahre derzeit einen S203) so herrlich unperfekt und charakterstark rüberkommt. Und auch für Langstrecken ist er auf jeden Fall immer noch hervorragend geeignet. Trotz meiner z.T. pragmatischeren Sichtweise mag ich den 190er von Tag zu Tag mehr, die o.g. Punkte sehe ich ihm nach bzw. akzeptiere sie als Teil des Fortschritts. Allein der cremig-kernige Sound des Reihensechsers ist ein Gedicht. Das Auto macht auf seine Weise süchtig.😉
Erkläre mal genauer was Du meinst, oder häng das richtige Zitat in Deinen Post.😉
Wenn Du im 190er feuchte Hände mit hoher Geschwindikeit bekommst, ist an dem aufwändigen Fahrwerk etwas nicht in Ordnung! Wenn er mit dem Hintern wedelt, so dass es Dir im Magen kribbelt, ist die Achslagerung hinten ausgeschlagen! Es stimmt allerdings, dass dieses Auto in dem Fall weitaus empfindlicher reagiert, als ausgelutschte Achsen anderer, nicht mehr so "frischer" Autos, wie etwa von VW, Opel usw.! Das ist ganz einfach aus der Summe der gelagerten Achsteile zu erklären, oder auch aus dem Reparaturaufwand und den damit verbundenen Kosten! Dabei ist noch nicht einmal ausschlaggebend, dass der 190er kurz davor einen neuen TÜV bekommen hat, wie vor etwa 10 Jahren bei einem Kunden in meiner damaligen Werkstatt der Fall! Da wurde an seinem 190er lediglich leichter Verschleiß im noch vertretbaren Rahmen vom Prüfer festgestellt. Wochen später stand der Kunde wieder auf der Matte und erzählte er wäre mit über 200kmh eine leichte Kurve mit ebensolcher Bodenwelle gefahren und hätte sich dabei fast den Dickdarminhalt in die Büchs gedrückt🙂 Nachdem dann alle Streben, Buchsen, Anlenker usw. gewechselt wurden, hatte der 190er einen strammen Hintern und sein Lenker auch keinen😉 Muffengang mehr!
😁
Ja, auch ich führe seit diesen Erlebnissen stets ein Ersatzhöschen mit. Muß mich ja auf alle Eventualitäten vorbereiten.
Das beschrieben Fahrverhalten ist nicht auf gerader Strecke, sondern in Kurven aufgetreten. Bei höheren Tempi, irgendwo zwischen 160 und 190. Das Auto war damals gut 7 Jahre alt und hatte nachweislich etwa 120.000 gelaufen. Ich denke es ist eher so, wie es oben schon mal angesprochen wurde. Der klassische Mercedes ist eher auf Komfort ausgelegt, ist ja andererseits auch angenehm. Aber wie ich vorne schon geschrieben hatte, Kurven dieser Art ist der Golf nun mal wie auf Schienen gefahren, auch nach 8 Jahren und 150.000 Km.
Wir könnten genauso gut eine Diskussion über die Sicherheitstechnik führen. Das gibt regelmäßig Zoff.😉
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OK, dann liegt ein originaler Golf 4 wohl besser als ein originaler 190er... Hätt ich nicht gedacht!
Zitat:
Original geschrieben von tdianzug
OK, dann liegt ein originaler Golf 4 wohl besser als ein originaler 190er...
Wobei subjektives Gefühl bei sowas immer entscheidet. Ein hartes Fahrwerk wird auch immer als sportlich empfunden und man meint schneller um die Kurven zu können, dass es real oft gar nicht so ist steht auf einem anderen Blatt. Nicht ohne Grund gibt es bei Fahrwerksentwicklern den Begriff "Pseudosportfahrwerk" 😁
Einen 190er mit gutem Fahrwerk fährt man auch bei hohem Tempo und Bodenwellen in einer Autobahnkurve problemlos mit einem Finger am Lenkrad. Geht das nicht ist irgendwas faul, von falscher Achseinstellung bis altersschwachen Gummis kommt da vieles in Frage. Normal ist das jedenfalls nicht. Die km-Leistung ist hier auch nicht das einzige entscheidende, gerade Gummi altert einfach. Steht ein Auto ständig nur draußen, wird viel sportlich oder mit Beladung gefahren, viel gute Autobahn oder viel Stadt und/oder schlechte Landstraße? Ein Fahrwerk kann durchaus 200tkm gut durchhalten oder schon nach 100tkm verschlissen sein abhängig vom Einsatz.
Hinterachsrevision ist auf jeden Fall ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich hab gerade eine machen lassen, weil ich schon bei Kurven mit 60kmh das Gefühl hatte, dass mein Heck ganz woanders hinwill.
*Sämtliche* Lenker der Hinterachse waren ausgelutscht. Komplett getauscht, Spur neu eingestellt, fährt sich wie ein komplett anderes Auto.
Die Hinterachse ist eine ziemlich aufwändige Konstruktion und braucht TÜV und Liebe.