Starkes Poltern d. Voderachse nach Werkstattbesuch
Hallo Leute,
hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich bin mit meinem Latein am Ende.
Damit ihr nicht blind herumraten müsst, habe ich die Sache sehr ausführlich aufgeschrieben. Wer hier in einem großteil der Punkte die gleichen Phänomene hat, kann dann wohl auch davon ausgehen die gleiche Ursache zu haben.
Sobald ich den Übeltäter gefunden habe, wird die Lösung natürlich hier gepostet.
Einige Ideen sind mir schon gekommen. Wer dazu etwas anmerken kann, würde mich über Zitate und Hinweise freuen.
War mit meinem Audi 80 Cabrio, Bj '92 2.3 E (Motor NG) in der Werkstatt zum Wechseln der Querlenker vorne und der Bremschscheiben/Beläge der Hinterachse sowie dem Bremssattel hinten rechts. Erst seit diesem Werkstattbesuch habe ich das Poltern
Werde erstmal versuchen Euch das Poltern zu verdeutlichen:
- es ist nicht das Knacken, wie wenn man mit ausgeschlagenen Querlenkerbuchsen über Bodenwellen fährt
- es ist auch nicht das metallische Klacken, wenn beim Lastwechsel mein Getriebe kippt und diverse Auspuffteile gegen Hitze- und Bodenbleche klopfen.
Also ich fahre nach der Reparatur aus der Werkstatt und wollte auf völlig glatter Straße lediglich wenden, zugegeben recht sportlich, schlage dafür mit vielleicht 15 km/h die Lenkung stark links ein (passiert genauso bei rechts) und es gibt einen tierischen BUMMS von irgendwo unterhalb der Beifahrerfußmatte (da kann man sich natürlich leicht irren). Nein, kein 20cm tiefes Schlagloch, die Straße war Aalglatt! WAS BITTE WAR DAS???
Das Geräusch ist eigentlich nicht metallisch sondern relativ weich, habe das Gefühl es ist noch irgendwo Gummi dazwischen. Trotzdem ist es ein richtig heftiger Schlag. Vielleicht ein bisschen, als würde ich mein Auto zu schnell über eine Fräskante oder mit viel zu hohem Tempo über eine Bodenwelle ziehen. Dann ist auch Gummi dazwischen, aber es knallt natürlich trotzdem!!
Und wichtig: Sobald das Geräusch stärker auftritt, kann man es auch fühlen. Und ich glaube, das bilde ich mir nicht ein. Es gibt eine leichte Erschütterung im Auto, so als ob man halt irgendwo drüber fahren würde!
Das Geräusch lässt sich problemlos reproduzieren:
- Sportlich anfahren auf ebener Strecke geradeaus (es gibt häufig einen lauten fühlbaren "BUMMS"😉
- Bremsen: Häufig gibt es auch einen deutlichen "BUMMS"
- Wenn ich stark einlenke, egal ob bergauf, eben oder bergab, mit oder ohne zu bremsen, mit Motor oder im Leerlauf, besonders wenn ich links -, aber auch wenn ich rechts lenke: Es gibt IMMER einen richtig heftigen fühlbaren "BUMMS". Selbst bei Schritttempo, solange ich stark genug einlenke gibt es ein deutlich spürbares und hörbares Poltern. Je schneller ich fahre und einlenke, desto heftiger ist das Geräusch!
Unter den folgenden Bedingungen tritt das Geräusch deutlich harmloser auf und hört sich dadurch auch etwas anders an. Aber ich denke, dass es sich dennoch um die gleiche Ursache für das Geräusch handelt. Auch wenn ich dieser Werkstatt mittlerweile viel zutraue ich kann mir nicht vorstellen, dass die mir im Bereich der Vorderachse sogar zwei verschiedene Dinge kaputt gemacht haben. So dämlich kann man einfach nicht sein!
- bei Lastwechsel (gehe ich plötzlich aufs Gas, oder plötzlich ganz vom Gas oder nur ganz kurz kräftig aufs Gas), sogar noch im vierten Gang, gibt es ein einmaliges leichtes Klopfen, teilweise mit einem zweiten leichteren Nachklopfen (könnte es mit der auf-ab-Bewegung meiner Fahrzeug-Front hierbei zusammenhängen?) Dieses Klopfen bei Lastwechsel ist zwar vergleichbar leicht, aber dennoch fühlbar!
- fahre ich über Pflastersteine gibt es ein permanentes leichtes Klopfen.
- fahre ich auf glatter strasse ca. 60km/h höre ich neuerdings ein regelmäßiges leises Klopfen, welches aus dem Lenkrad zu kommen scheint
und jetzt kommts:
- wenn ich aus dem Stand geradeaus auf einem steileren Berg bergabrolle (dadurch wird natürlich mehr Gewicht auf die Vorderachse verlagert) (mit ausgekuppeltem Motor und ohne zu bremsen) höre ich dieses Klopfen regelmäßig wiederholt in kurzen Abständen und es wird mit steigender Fahr-Geschwindigkeit schneller. Drehen tun sich dabei nur meine Räder und die Antriebswelle.
Mir kommen nur drei Möglichkeiten in den Kopf:
- Haben meine Räder zufällig eine Unwucht, die die fehlerhafte Vorderachse (die bei der Bergabfahrt stärker eingefedert ist) stark genug erschüttert um den gleichen Effekt auszulösen, wie eine Fahrt über Kopfsteinpflaster?
- Oder könnten meine Räder tatsächlich irgendwo gegenstoßen, besonders wenn ich voll einschlage? Es sind 7,5" (glaube ich) x 17 Zoll Felgen mit 215er Reifen. Und Achtung: Es wurde nach Einbau der Querlenker noch keine Achsvermessung durchgeführt und die Räder stehen nach meinem Augenmaß nicht besonders toll.
- Meine Antriebswelle, die vor dem Werkstattbesuch noch in Ordnung war, bekommt man in der Werkstatt so leicht nicht kaputt, oder doch??
Aber die kann doch auch nicht mit dem neuerdings auftretenden Knall beim Anfahren geradeaus zusammenhängen?!
Abgesehen von der Lastwechselgeschichte (logisch) spielt der Motor bei der ganzen Sache keine Rolle. Ob ich mit Gang oder ausgekuppelt fahre macht keinen Unterschied.
Achtung: Eine Achsvermessung ist noch nicht durchgeführt worden
WIchtig nochmal zu erwähnen: Ich denke nicht, dass die Ursache des Poltern bei mir Teileverschleiß ist. Vor dem Werkstattbesuch hatte ich das Poltern noch nicht. Und durch das Prüfen der Gummis des Achsträgers (an den die Querlenker festgeschraubt werden) in der Werkstatt, wurden diese sicher nicht beschädigt.
- Die Gummis des Achsträgers sind jedenfalls noch ganz okay
- Querlenker und Traggelenke sind neu und korrekt festgeschraubt,
- das gleiche gilt für Koppelstangen (sind schon die neuen aus Plastik) und
- Domlager, die erst anderthalb Jahre (15.000km) alt sind.
Da muß also beim Einbau der Querlenker etwas schiefgelaufen sein.
Vielleicht in Zusammenhang mit dem Stoßdämpfer vorne rechts?!
Ausserdem: Die Bremsen vorne bremsten nach dem Arbeiten an den Bremsen der Hinterachse jedenfalls permanent. Der Firma ist das garnicht aufgefallen und sie haben eine ausgiebige Testrunde mit dauerhaft festsitzenden Vorderbremsen gedreht Auf der Suche nach der Fehlerursache wurden sicherlich diverse Teile des Bremssystems vorne untersucht und ggf. demontiert. Unter anderem die Bremssättel vorne.
Welche Prüf-Arbeiten in diesem Zusammenhang an der Bremse vorne durchgeführt worden sein könnten und ob sie mit dem Poltern in Zusammenhang stehen könnten, könnt Ihr sicherlich besser einschätzen als ich!
In diesem Thread geht es jedenfalls um das heftige Poltern. Die Sache mit den Bremsen gibt es in einem anderen Thread...
Vielen Dank für Eure Hilfe!
18 Antworten
Auflösung des Rätsels
Leute,
Coolstyle hatte Recht mit seiner Vermutung. Das Traggelenk war nicht korrekt festgeschraubt. Alle drei Muttern waren nur so "fingerfest". Zum Glück waren es neue selbstsichernde, sonst hätte ich sie vmrtl. noch verlohren und damit das Traggelenk! Heftig!
Im Zuge eines kostenlosen Fahrwerkchecks habe ich die von ATU mal druntergucken lassen, ist denen natürlich nicht aufgefallen.
Aber der Freundliche von Audi hat sich samt Kollegen eine knappe Stunde mit meinem Fahrzeug beschäftigt, Geld wollte er keins. Sache ist endlich erledigt!
Da gehören übrigens, wenn man es korrekt macht, noch spezielle Deck- und Unterlegbleche an die Verschraubung des Querlenkers, so dass die drei Schrauben pro Querlenker überflüssig werden (sind in das Deckblech eingebaut)!
Glaubt ihr, durch das bewegliche Traggelenk könnten mir andere Teile beschädigt worden sein?
Beste Grüße
Larsighno
@Thunder:
Das ist mir auch aufgefallen.
Bei Audi 100 uralt war immer das Poltern, bei VW eigentlich nicht.
@ Lasange:
Welche Werkstatt hat denn das vergurkt?
Hoffentlich dieselbe, die es auch korigiert hat.
Das ist ja haarsträubend!
Deck- und Unterlegbleche vergessen?.
In drei Tagen werden da wohl keine Folgeschäden aufgetreten sein.
Mal wieder ATU. 😁
"so dass die drei Schrauben pro Querlenker überflüssig werden (sind in das Deckblech eingebaut)!"
Du meinst Muttern.
Poste mal einen Link wegen der Bremsen.
Hallo,
doch, sind die Schrauben die überflüssig werden. Diese sind quasi in das Blech eingebaut. Die Muttern müssen weiterhin drauf. Besser ausgedrückt gehören diese Bleche an die Verschraubung des Traggelenks mit dem Querlenker.
Beste Grüße,
Larsighno
Ach so, Du hast ja Audi 80-Basis.
Weil, angeschweißte Muttern hat man öfter mal. Wenn ich Dich richtig verstehe, haben sie schrauben angepunktet, da kann man dann die Mutter draufdrehen ohne die Schraube zu halten.
Ist Dein Bremsproblem gelöst?