Spurverbreiterung und Einfluß auf das Fahrverhalten
Hallo,
ich habe vor meinen BMW F21, den ich vorraussichtlich im Oktober bekomme, einer moderaten Spurverbreitung (max. 15mm pro Rad) zu unterziehen. Verändert sich das Fahrverhalten und wenn ja in welcher Weise?
Hat jemand Erfahrung (speziell mit BMWs) zu diesem Thema?
Danke
Gruß
Michael
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Chinook99
ich habe vor meinen BMW F21 ... einer moderaten Spurverbreitung (max. 15mm pro Rad) zu unterziehen.
Diese Spurverbreiterung ist moderat, angesichts der 2%-Grenze, bis zu der kein Nachweis ausreichender Fahrwerksfestigkeit für die erhöhten Belastungen erforderlich ist.
Wie schon erwähnt wurde, leidet darunter die Lebensdauer der Radlager, die ein zusätzliches Kippmoment aufnehmen müssen. Eine nicht verbindliche, grobe Daumenzahl, ohne Berücksichtigung der speziellen Bauform: -10% bei Scheiben 15 mm. Hersteller von Radlagern können exaktere Werte für den jeweiligen Einzelfall liefern.
Zitat:
Verändert sich das Fahrverhalten und wenn ja in welcher Weise?
Durch eine Spurverbreiterung ändern sich die Fahreigenschaften bei Kurvenfahrt. Dabei tritt ein Wankmoment auf, das als seitliche Neigung des Aufbaus bemerkbar ist. Distanzscheiben ändern am Maß dieser Neigung fast nichts, da der Aufbau durch die Federn mit ihrer
Federspurweiteabgestützt wird. Die Vergrößerung der
Radspurweiteverringert aber die Radlastunterschiede links/rechts bei Kurvenfahrt und ergibt damit günstigere Kraftschlussbeiwerte.
Mit unterschiedlichen Änderungen der Spurweite auf den beiden Achsen kann man auch in Grenzen das Eigenlenkverhalten des Fahrzeugs beeinflussen (Unter-/Übersteuerneigung).
Bei einer Radspurverbreiterung um 2% darf man aber nicht erwarten, dass die Querdynamik deutlich verbessert wird. Diese Maßnahme allein macht aus einem Fahrzeug noch keinen Sportwagen.
Ohnehin werden Spurverbreiterungen in den meisten Fällen eher verwendet, um eine ansprechendere optische Erscheinung zu erzielen, vor allem die Anmutung von Breite bei der Heckansicht, gefolgt von der Wirkung der Tiefe der Kompletträder im Radkasten bei seitlicher Betrachtung.
Bevor ich eventuell missverstanden werde: Aus diesem Grund ist mein Fahrzeug auch mit Distanzscheiben ausgerüstet, allerdings recht moderat: 3 mm vorne, 12 mm hinten.
Eine Bewertung der Eignung einer gewünschten Spurverbreiterung für einen BMW F21 kann ich nicht vornehmen. Dazu müsste ich zuerst die Dimensionen der Rad-/Reifenkombination kennen und danach Teilegutachten für Distanzscheiben lesen müssen.
Gruß
Alpha Lyrae
48 Antworten
Mh, vielleicht hat dein Kumpel einfach nur nicht so reagiert wie du und das Heck ist deshalb ausgebrochen?
Du müsstest eher noch mal genau mit der gleichen Geschwindigkeit mit seinem Auto da durch fahren, um das wirklich beurteilen zu können.
Hat das ESP den Dreher nicht verhindert? Ich habe so ein ausbrechendes Heck mit meinem Civic auch schon mal provoziert. Allerdings hat das ESP eingegriffen, sobald ich die Kontrolle verloren habe und das Heck war in 0, nichts wieder gerade hinter mir. 😉
Schon richtig. Der Unterschied wie die Autos auszubrechen versuchten war aber schon sehr eklatant 😉
Auf einer Tour, ohne Nässe sind die ESPs meist aus 😉 Wobei, ganz ausmachen kann anm sie ja nicht, sind also dann in einer Art Sport-ESP Modus.
So oder so ist das ESP eine extrem nützliche Erfindung, aber keine pauschale Wunderwaffe. Wenn es die Ha beim Eindrehen auch noch aus den federn hebt, dann hat man eben nur sehr wenig Grip.
Was übrigens DER Grund war warum ich die 10mm/Seite verbaut habe. Außer den Maßnahmen an der Va, haben wir die KW Stabis, wovon der hintere auf hart geschraubt isdt, damit die Kiste eben mit dem Heck besser einlenkt. Was schon ein riesen Unterschied ist.
Damit ist das "Nasenschwere" schon sehr stark zurückgegangen. Deswegen wollte ich damals auch nicht die H&R Stabis, weil der hintere da noch steifer ist.
Allerdings erkauft man sich dadurch so oder einfach einen nervöseren Heck auf der Bahn oder eben bei solchen Aktionen wie beschrieben. Um das bisschen auszugleichen hab ich es also mit den Distanzscheiben versucht. Und bin bis jetzt ziemlich zufrieden damit 🙂
Also ich hab 20mm pro Seite die HA verbreitert, das ist aber eher Optik. Das kommt von der Sportversion. Das seit dem sich aber was am Heck verbessert haben sollte ist mir nie aufgefallen.
Ohne Systematische Test die immer gleiche Randbedingungen haben ist das eh nur raten ins Blaue. Du kannst keine 100% Aussage treffen. Du kannst nur vermuten.
P.S. die ungefedert Massen steigen ja auch wieder 😉
Zitat:
@kev300 schrieb am 19. Juli 2016 um 09:01:27 Uhr:
Mh, vielleicht hat dein Kumpel einfach nur nicht so reagiert wie du und das Heck ist deshalb ausgebrochen?
Du müsstest eher noch mal genau mit der gleichen Geschwindigkeit mit seinem Auto da durch fahren, um das wirklich beurteilen zu können.
.....
genau. der kumpel war hinter ihm, also event. ganz anderer fahrbahnzustand von bodenwelle, strassenneigung bis asphaltkörnung. ich halte das eher für zufall.
normalerweise verschlechtert man mit unkontrollierter verbreiteritis eher das fahrverhalten; besonders auf der vorderachse (von lenkrollradius bis lagerbelastung durch den anderen hebelarm)
eine absenkung des motorblockes (schwerpunkt) als schwerstes teil am wagen so weit wie möglich bringt da mehr😁
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Zitat:
@sukkubus schrieb am 19. Juli 2016 um 13:32:51 Uhr:
eine absenkung des motorblockes (schwerpunkt) als schwerstes teil am wagen so weit wie möglich bringt da mehr😁
Dann guckt aber die Ölwanne unten aus der Unterbodenverkleidung raus. 😁
Für ausgewiesene Spezialisten habt ihr in euren Zeit/Weg Berechnungen leider die Gedenksekunde des Folgenden vergessen. Und nach dem Abstand unter den Autos zu fragen. Und der Geschwindigkeit sowieso...
Man kann pro dem Zugewinn nur ins Blaue raten. Für ein Contra aber genauso. Wenn also jemand sagt kannst du garnicht so genau wissen, könnte man auch antworten, du ja auch nicht.
Ou. "Lenkrollradius" darf natürlich nicht fehlen. Und Eigenlenkgradienten ebenfalls nicht vergessen. Heißt?
@Provaider
An welchem Auto? 20mm/Seite waren mit eindeutig zuviel des Guten 😉 Davon ab egalisierten 20mm bisschen zu stark beim anderen Kumpel (A4 B6) seinen steiferen Ha-Stabi, womit die Kiste den dadurch in der Kurve agileren Heck wieder ein Stück eingebüßt hat.
edit:
Ja genau. Beide Autos sind an der Va real ~17mm tiefer. Ist schon bisschen her als ich auch auf diese Idee kam 😉
Aber Va tiefer hat auch Tücken. Jemand eine Idee warum z.B. DTM Autos REAL (vom Fahrwerk her) alle einen Hängearsch haben und das nur wegen Optik günstigere Karrosserieverläufe kaschiert wird? Ja das könnte was mit Kurvenperformance (und Reifenverschleiß) was zu tun haben 😉
Ich verstehe beim letzten Beitrag nur Bahnhof. Geht das auch auf Deutsch? Ist nicht böse gemeint, aber man versteht fast nichts!
Also verstehst du das jetzt nicht oder "man"? Weil wenn du das nicht verstehst, würde ich es verstehen. Wenn aber wirklich gleich "man" es nicht versteht, müßte ich wohl nachbessern.
Ich schreib (echt ohne Überheblichkeit) aber auch kaum für "Durchschnittsmensch". Im Zweifelsfall einfach ignorieren das Zeug. Ich bin dann auch nicht beleidigt 🙂
Trotzdem danke für das Outing 😉
Zitat:
@Sachte schrieb am 19. Juli 2016 um 19:51:28 Uhr:
Für ausgewiesene Spezialisten habt ihr in euren Zeit/Weg Berechnungen leider die Gedenksekunde des Folgenden vergessen. Und nach dem Abstand unter den Autos zu fragen. Und der Geschwindigkeit sowieso...
Schön dass du deine kleine Story selbst als Informationslos anerkennst 🙂
Es ist schon recht Wahrscheinlich das dein Hintermann stärker gebremst hat als du. Auch verlierst du praktischerweise kein Wort zu den Reifen an sich - gleiches Fabrikat, gleiches Alter, gleiche Abnutzung? Stattdessen erzählst du uns von der Bremse die (zumindest bei meinem Auto) nichts mit der Seitenhaftung zu tun hat.
Aber gut dass alle mit dem Schrecken davongekommen sind 🙂
Zitat:
@marcu90 schrieb am 22. Juli 2016 um 13:57:19 Uhr:
Schön dass du deine kleine Story selbst als Informationslos anerkennst 🙂
Unschön aber, daß ich bis dato der einzige war der sich darüber im Klaren war und auch noch selbst dich erst drauf aufmerksam machen mußte 🙂
Zitat:
Es ist schon recht Wahrscheinlich das dein Hintermann stärker gebremst hat als du.
Anschließend fehlten jegliche Indizien welche diese These begründen sollten. Da hört man eigentlich auch gleich zu lesen... "es ist sehr wahrscheinlich..." und dann geht es zum Punkt 2.
Das ist ja pfiffig 🙂
Zitat:
@Sachte schrieb am 24. Juli 2016 um 01:34:28 Uhr:
Anschließend fehlten jegliche Indizien welche diese These begründen sollten. Da hört man eigentlich auch gleich zu lesen... "es ist sehr wahrscheinlich..." und dann geht es zum Punkt 2.
Das ist ja pfiffig 🙂
Sorry, ich bin kein
Durchschnittsmenschund vergesse manchmal meine Gedankengänge detailliert aufzuschreiben, weil es für mich ganz logisch ist 😉😁
Hintermänner bremsen in der Regel stärker, bzw. müssen stärker bremsen (Schrecksekunde/Reaktionszeit). Vor allem wenn der Sicherheitsabstand nicht so ganz eingehalten wird, siehe Stop & Go Staus auf der Autobahn.
Selbst wenn ihr ausreichend Sicherheitsabstand hattet hat dein Hintermann wohl kaum gesehen, wo genau du stehen bleiben möchtest. Zumindest ich würde in dieser Situation stärker bremsen, um den Abstand zum Vordermann zu vergrößern.
Daher halte ich es für Wahrscheinlich, dass dein Hintermann stärker gebremst hat als du.
"[...] hat dein Hintermann wohl kaum gesehen, wo genau du stehen bleiben möchtest.Zumindest ich würde in dieser Situation stärker bremsen, um den Abstand zum Vordermann zu vergrößern "
Diese These ist akzeptabel, Sonderling 🙂
Die Story diente aber der einfachen Veranschaulichung des Problems mit den "agilen" Hecks bei Kurzachsigen. Die Erfahrungssammlung ist um einiges reicher 😉
Eine gute Abstimmung ohne Komplettumbau (also auch mit Dämpfern mit Zug- und Druckstufe) ist extrem schwierig. WENN man endlich verstanden hat was sich hinter "guten" Abstimmung alles verbirgt.
Warum wohl fahren Autokonzerne zehntausende Kilometer um ein Fahrwerk abzustimmen und greifen dabei trotzdem noch immer wieder ins Klo? Und das mit Personal das den ganzen Tag nichts Anderes macht.
Diesen Aufwand treibt ein Hersteller eines Nachrüstfahrwerks nicht mal für alle Produkte seines Hauses zusammen.
Bedeutet nicht, daß dabei nur etwas schlechteres rauskommen kann. Mit 10fach verstellbaren Zug/Druckstufen kann man schon einiges einregeln. Die Autokonzerne müßen sich dagegen festlegen und haben immer Angst ein zu giftiges Fahrverhalten zu machen.
Testfahrer sind sehr gute Fahrer. Man muß deren Berichte also auch auf einen 0815-guten Fahrer runterrechnen. Womit man sich von praktischen Tests wieder in theoretische Überlegungen begibt. Das macht es nicht einfacher.
Man kann sich das mit Zubehörteilen zwar selbst komponieren, muß aber die Abhängigkeiten verstehen. Und dabei ggbf. auch Herbst und Winter bedenken.
Ich bin alleine am Fahrwerk mit 7 (8) veränderten Komponenten unterwegs und deren Auswahl (endgültige) bzw. Einstellung saß keineswegs sofort. Ungleiche Distanzscheiben mit max. 100mm/Seite an Va und Ha gehören zum Konzept und gelten nur sekundär der Optik (auch wenn diese natürlich freut 🙂)
(8) weil auch eine bestimmte s.g. Drehmomentstütze im mittleren Motorlager steckt und das zähle ich teils auch zum Fahrwerk/Fahrverhalten 🙂, da der Motor damit beim Anbremsen vor Spitzkehren halt schon merkbar anders über die Achse kippelt.
Insgesamt käme man am Auto auf ~15 Stellen, an welche man unterschiedlich drehen kann, um das Fahrwerk zu temperieren. Wahnsinn 🙂