Sport-Automatik in S-Stellung vs. Sport Fahrerlebnisschalter
Hallo
Mal ne "blöde" Frage:
Mir ist klar, wenn ich die Sport-Automatik nach link auf "S" schiebe, dreht der Motor höher und die Gänge werden schneller eingelegt.
Mir ist auch klar, wenn ich den Fahrerlebnisschalter auf "Sport" stelle, werden Motorsteuerung, Lenkung, Fahrwerk (falls adaptiv) angepasst.
Gleichzeitig wird aber bei "Sport" auch gleich das Getriebe mit angepasst, d.h. Motor dreht höher, Gänge werden schneller eingelegt.
Deshalb nun meine Frage - Wird das Getriebe nochmals schärfer, wenn ich, zusätzlich zu "Sport" noch "S" einlege oder macht das keinen Unterschied mehr da bei "Sport" eh schon die höchste Stufe erreicht ist, d.h. das Getriebe zusätzlich zu Motor, Lenkung, Fahrwerk auch gleich mit auf "S" gestellt wird?
Grüsse
Beste Antwort im Thema
Bzgl. rein der Veränderung der Antriebscharakteristik haben die S-Gasse und der Fahrerlebnisschalter auf Sport haben unterschiedliche Wirkungsweisen.
Da sie sich auch nicht überschneiden, sind sie unabhängig voneinander oder kombinierbar.
Wirkungsweise S-Gasse:
Hier wird lediglich das Kennfeld des Getriebes geändert mit dem Effekt, dass das Getriebe spät schaltet und die Gänge ausgefahren werden. Das Kennfeld der S-Gasse hat man übrigens bei Kickdown auch im D-Modus.
Wenn man (Fahrerlebnisschalter z.B. im Comfort) in die S-Gasse wechselt, wird meist zurückgeschaltet. Warum? Weil abhängig von gerade gefahrener Drehzahl und angeforderter Last im aktuellen Gang die Drehzahl für das gemäß Kennfeld des S-Modus zu niedrig ist
==> Getriebe schaltet zurück, Drehzahl steigt
Wirkungsweise Fahrerlebnisschalter auf Sport (Sport+ klammere ich mal aus, weil auch Eingriff auf Regelsysteme):
Im Sport-Modus wird ganz offensichtlich die Klappe des Turboladers, das sog. Wastegate angedrosselt. D.h. weniger Abgas geht durch den Bypass, sondern wird über das Turbinenrad geleitet. Dadurch wird mehr Arbeit in der Turbine verrichtet, der Verdichter lädt mehr auf. Gleichzeitig wird die Gaspedalkennlinie progressiver, d.h. die bisherige Fußstellung entspricht nun mehr Gas und man spürt einen regelrechten Boost.
==> die erhöhte Last führt zum Rückschalten, Drehzahl steigt
Man hat im ersten Moment den Eindruck, dass also beide Maßnahmen die gefühlte Performance steigern.
Ist auch in gewisser Weise so, wobei der sich einstellende subjektive Eindruck unterschiedlich ist.
In der S-Gasse ist aufgrund der höheren Drehzahl das Response- und Leistungsverhalten bei weiterem Gasgeben erhöht.
Auf Fahrerlebnisschalter Sport jedoch ist der subjektive Eindruck stärker, weil das Auto plötzlich extrem gut am Gas hängt und auf Änderungen der Gaspedalstellungen sehr spontan reagiert.
Daher empfehle ich folgende Steigerung der Modi:
1) Comfort und D-Modus zum Cruisen und Spritsparen (Eco Pro bringt noch mehr, aber macht auch weniger Spaß)
2) Sport und D-Modus für spontandes Ansprechverhalten bei gleichzeitig verbrauchsgünstiger Schaltpunktlage (diese Einstellung bringt schon mal den größten Hub und kombiniert ideal Spaß und günstigen Verbrauch)
3) Sport und S-Modus für die Kombination beider Eigenschaften (wenn man sehr hohe Performance braucht ohne sie immer über Kickdown zu erzwingen)
Die Kombination Comfort und S-Modus macht eigentlich nur Sinn, wenn man kurzzeitig anschließend den Kickdown plant und schon mal das Getriebe zu einem ersten Runterschalten zwingen möchte um dann kurz danach beim Kickdown weniger Gänge schalten lassen zu müssen, z.B. als Vorbereitung eines Überholvorgangs.
86 Antworten
Bzgl. rein der Veränderung der Antriebscharakteristik haben die S-Gasse und der Fahrerlebnisschalter auf Sport haben unterschiedliche Wirkungsweisen.
Da sie sich auch nicht überschneiden, sind sie unabhängig voneinander oder kombinierbar.
Wirkungsweise S-Gasse:
Hier wird lediglich das Kennfeld des Getriebes geändert mit dem Effekt, dass das Getriebe spät schaltet und die Gänge ausgefahren werden. Das Kennfeld der S-Gasse hat man übrigens bei Kickdown auch im D-Modus.
Wenn man (Fahrerlebnisschalter z.B. im Comfort) in die S-Gasse wechselt, wird meist zurückgeschaltet. Warum? Weil abhängig von gerade gefahrener Drehzahl und angeforderter Last im aktuellen Gang die Drehzahl für das gemäß Kennfeld des S-Modus zu niedrig ist
==> Getriebe schaltet zurück, Drehzahl steigt
Wirkungsweise Fahrerlebnisschalter auf Sport (Sport+ klammere ich mal aus, weil auch Eingriff auf Regelsysteme):
Im Sport-Modus wird ganz offensichtlich die Klappe des Turboladers, das sog. Wastegate angedrosselt. D.h. weniger Abgas geht durch den Bypass, sondern wird über das Turbinenrad geleitet. Dadurch wird mehr Arbeit in der Turbine verrichtet, der Verdichter lädt mehr auf. Gleichzeitig wird die Gaspedalkennlinie progressiver, d.h. die bisherige Fußstellung entspricht nun mehr Gas und man spürt einen regelrechten Boost.
==> die erhöhte Last führt zum Rückschalten, Drehzahl steigt
Man hat im ersten Moment den Eindruck, dass also beide Maßnahmen die gefühlte Performance steigern.
Ist auch in gewisser Weise so, wobei der sich einstellende subjektive Eindruck unterschiedlich ist.
In der S-Gasse ist aufgrund der höheren Drehzahl das Response- und Leistungsverhalten bei weiterem Gasgeben erhöht.
Auf Fahrerlebnisschalter Sport jedoch ist der subjektive Eindruck stärker, weil das Auto plötzlich extrem gut am Gas hängt und auf Änderungen der Gaspedalstellungen sehr spontan reagiert.
Daher empfehle ich folgende Steigerung der Modi:
1) Comfort und D-Modus zum Cruisen und Spritsparen (Eco Pro bringt noch mehr, aber macht auch weniger Spaß)
2) Sport und D-Modus für spontandes Ansprechverhalten bei gleichzeitig verbrauchsgünstiger Schaltpunktlage (diese Einstellung bringt schon mal den größten Hub und kombiniert ideal Spaß und günstigen Verbrauch)
3) Sport und S-Modus für die Kombination beider Eigenschaften (wenn man sehr hohe Performance braucht ohne sie immer über Kickdown zu erzwingen)
Die Kombination Comfort und S-Modus macht eigentlich nur Sinn, wenn man kurzzeitig anschließend den Kickdown plant und schon mal das Getriebe zu einem ersten Runterschalten zwingen möchte um dann kurz danach beim Kickdown weniger Gänge schalten lassen zu müssen, z.B. als Vorbereitung eines Überholvorgangs.
Huch, danke für die vielen Danke's 😰😁
Habt Ihr es mal explizit ausprobiert und nachempfunden?
Hat sich Euer Auswahlverhalten der Modi verändert?
Würde mich mal interessieren, also vielleicht geschätzt in Prozenten und ggf. auch "vorher"/"nachher".
Ich fang mal an:
Comfort, D-Gasse: 40%
Sport, D-Gasse : 40%
Sport, S-Gasse : 20%
Das klingt total interessant, aber ich glaube, ich habe es nicht verstanden. Wenn ich von automatik in manuell schalte, dann schaltet das Getriebe einen Gang runter und zeigt mir dann z. B. "S5". Schalte ich einen Gang weiter zeigt das Display "M6" und bei "M" bleibt es dann auch. Kann das Getriebe mehr, oder habe ich es einfach nicht verstanden, wovon Du schreibst? Würde mich nicht sonderlich wundern, ich bin Bauing. und habe von Autos daher keine Ahnung.
Zitat:
@BMWseit2005 schrieb am 4. September 2016 um 13:42:42 Uhr:
Das klingt total interessant, aber ich glaube, ich habe es nicht verstanden. Wenn ich von automatik in manuell schalte, dann schaltet das Getriebe einen Gang runter und zeigt mir dann z. B. "S5". Schalte ich einen Gang weiter zeigt das Display "M6" und bei "M" bleibt es dann auch. Kann das Getriebe mehr, oder habe ich es einfach nicht verstanden, wovon Du schreibst? Würde mich nicht sonderlich wundern, ich bin Bauing. und habe von Autos daher keine Ahnung.
Ja, Du hast einen Denkfehler drin. Mit "Wenn ich von automatik in manuell" meinst Du vermutlich den Wechsel von D-Gasse auf S-Gasse, also das Nach-links-Klappen des Wahlhebels.
Aber das ist zunächst beides Automatik. Einmal im normalen Getriebekennfeld (D-Gasse) und einmal im Sportkennfeld (S-Gasse), das die Gänge weiter ausfährt.
In der S-Gasse kannst Du dann mit Wahlhebel vor/zurück runter-/hochschalten. Gleiches geht mit den Wippen. In dem Moment wechselst Du von S auf M, also manuell. Und dann schaltet das Getriebe auch von nun an nicht mehr automatisch. Es sei denn Du gehst mit dem Wahlhebel wieder nach rechts in D oder nach rechts und wieder links wieder in S.
Mit der Sportautomatik kannst Du über die Paddles am Lenkrad zudem auch in der D-Gasse kurzzeitig manuell schalten. Dann zeigt das Display auch M an. Nach einer gewissen Zeit unter leichter Last geht das Getriebe aber wieder zurück in D. Nicht zurück in D geht es übrigens, solange Du im Schub bist. Also wenn Du bergrunter einen oder mehrere Gänge mit den Paddles zurückschaltet, dann lässt das Getriebe das berechtigterweise so.
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Zitat:
@Downloader schrieb am 4. September 2016 um 13:52:08 Uhr:
Zitat:
@BMWseit2005 schrieb am 4. September 2016 um 13:42:42 Uhr:
Das klingt total interessant, aber ich glaube, ich habe es nicht verstanden. Wenn ich von automatik in manuell schalte, dann schaltet das Getriebe einen Gang runter und zeigt mir dann z. B. "S5". Schalte ich einen Gang weiter zeigt das Display "M6" und bei "M" bleibt es dann auch. Kann das Getriebe mehr, oder habe ich es einfach nicht verstanden, wovon Du schreibst? Würde mich nicht sonderlich wundern, ich bin Bauing. und habe von Autos daher keine Ahnung.Ja, Du hast einen Denkfehler drin. Mit "Wenn ich von automatik in manuell" meinst Du vermutlich den Wechsel von D-Gasse auf S-Gasse, also das Nach-links-Klappen des Wahlhebels.
Aber das ist zunächst beides Automatik. Einmal im normalen Getriebekennfeld (D-Gasse) und einmal im Sportkennfeld (S-Gasse), das die Gänge weiter ausfährt.
In der S-Gasse kannst Du dann mit Wahlhebel vor/zurück runter-/hochschalten. Gleiches geht mit den Wippen. In dem Moment wechselst Du von S auf M, also manuell. Und dann schaltet das Getriebe auch von nun an nicht mehr automatisch. Es sei denn Du gehst mit dem Wahlhebel wieder nach rechts in D oder nach rechts und wieder links wieder in S.
Mit der Sportautomatik kannst Du über die Paddles am Lenkrad zudem auch in der D-Gasse kurzzeitig manuell schalten. Dann zeigt das Display auch M an. Nach einer gewissen Zeit unter leichter Last geht das Getriebe aber wieder zurück in D. Nicht zurück in D geht es übrigens, solange Du im Schub bist. Also wenn Du bergrunter einen oder mehrere Gänge mit den Paddles zurückschaltet, dann lässt das Getriebe das berechtigterweise so.
Genau das habe ich nicht gewusst. Das Getriebe kann also tatsächlich mehr, als mir bewusst war.
Danke! 🙂
Gern 🙂
Welches Getriebe hast Du denn? Normale Automatik oder Sportautomatik? Ja, die 8-Gang ist in jedem Falle erste Sahne. Würde auf dem klasse Niveau nie wieder einen Handschalter haben wollen.
Ich habe die normale Automatik. Da mich in den 7 Monaten, seit ich das Auto habe, vielleicht 3 bis 5 mal das Gefühl übermannt hat selbst zu schalten, bin ich mit der Wahl auch zufrieden.
Ja, keine Frage, da fehlt nix und wenn es zu den Gewohnheiten passt, dann perfekt!
Durch die vorhandenen Paddles übernehme ich halt schon hin und wieder in der D-Gasse das Kommando, v.a. auch teilweise statt bremsen.
Mit dem Wahlhebel selbst, schalte ich hingegen praktisch nie.
Manchmal schalte ich auch ganz bewusst mit den Paddles beim FES in Sport. Macht einfach auch mal Spaß aufgrund des Sounds und der Dynamik.
Ich habe da einen etwas anderen Eindruck beim Sport Modus des FES gewonnen. Leider ist in diesem Modus - wie auch in der s-getriebestellung - die Motordrehzahl permanent höher als im Comfort Modus. Und das unabhängig von der gaspedalstellung. Daher mag ich den Sportmodus nicht wirklich, da das in den allermeisten Fällen einfach unnötig ist.
Zitat:
@TheRealRaffnix schrieb am 4. September 2016 um 23:01:52 Uhr:
Ich habe da einen etwas anderen Eindruck beim Sport Modus des FES gewonnen. Leider ist in diesem Modus - wie auch in der s-getriebestellung - die Motordrehzahl permanent höher als im Comfort Modus. Und das unabhängig von der gaspedalstellung. Daher mag ich den Sportmodus nicht wirklich, da das in den allermeisten Fällen einfach unnötig ist.
Sollte aber gerade bei deinem 240i Cabrio Spaß machen die etwas höhere Drehzahl ;-)
Zitat:
@TheRealRaffnix schrieb am 4. September 2016 um 23:01:52 Uhr:
Ich habe da einen etwas anderen Eindruck beim Sport Modus des FES gewonnen. Leider ist in diesem Modus - wie auch in der s-getriebestellung - die Motordrehzahl permanent höher als im Comfort Modus. Und das unabhängig von der gaspedalstellung. Daher mag ich den Sportmodus nicht wirklich, da das in den allermeisten Fällen einfach unnötig ist.
Einen anderen Eindruck als wer?
Also ich kann den Eindruck auch bestätigen und woran das liegt, habe ich weiter oben geschrieben. Liegt an der Kombination von Lasterhöhung UND progressiver Gaspedalstellung.
Zitat:
@Downloader schrieb am 5. September 2016 um 18:25:06 Uhr:
Sind ja noch nicht viele Gewohnheitsauflistungen zusammengekommen...Ok, das zum Thema 😮
Keine Panik, ich muss erst mal mein neues Feature ausprobieren.🙂
Vielen Dank für die Ausführungen, ich kann das absolut nachvollziehen!!
Eco, D-Gasse: 20%
Eco, S-Gasse: 0%
Eco, "M-Gasse": 0%
Comfort, D-Gasse: 20%
Comfort, S-Gasse: 0%
Comfort, "M-Gasse": 0%
Sport, D-Gasse : 40%
Sport, S-Gasse : 5%
Sport, "M-Gasse": 15%
Vielleicht kommen ja noch mehr!
Eco, D/S/M-Gasse: 3% 😁
Comfort, D-Gasse: ~10% (warmfahren)
Sport, M-Gasse: 87%
Mir kommt einfach vor dass ich "nur" im Sportmodus die volle Leistung habe die ich auch bezahlt habe 😁
Deswegen Comfort zum Warm fahren, Eco mal für den Urlaub und Sport sonst immer.