Spitzenglättung/Zwangsabschaltung Wallbox?
Es war ja schon lange geplant, Wallboxen bei Strommangel auf 5kW zu drosseln.
Jetzt sollen Wärmepumpen und Wallboxen zu Spitzenzeiten ganz abgeschaltet werden. Über Stunden.
Auch wenns verschoben wird, ohne Strom wirds so kommen und ohne Strom werden wir zukünftig häufiger sein.
Wäre dann eine Ladung über Schuko noch möglich? Funktioniert bei einer bi-directionalen Wallbox dann noch die Stromnutzung oder fällt das Auto als Speicher komplett aus weil die ganze Wallbox off geht?
Jetzt dürfte auch jedem die Wallboxförderung (nur steuerbar) klar sein.
https://www.welt.de/.../...nt-Zwangs-Ladepausen-fuer-Elektroautos.html
209 Antworten
Zitat:
@witti99 schrieb am 23. Januar 2021 um 07:13:44 Uhr:
Nein, ein Smartphone ist nicht schlecht. Ich kann es nur nebenbei zuhause oder im Auto induktiv, selbst am Strand mit ner Powerbank in 10 Minuten für einige Stunden Nutzungsdauer aufladen.
Das Auto doch auch. Während du am Strand liegst, beim Einkaufen und bei der Arbeit... also warum sollte der Akku jemals 3% haben?
Es ist ja schön und löblich, dass du bereits einen ID.4 bestellt hast. Nur muss (und wird) sich das Tank-/Nachladeverhalten genauso verändern wie beim Umstieg vom Nokia-Knochen auf's Smartphone. Früher war es undenkbar, ein Ladekabel dabei zu haben oder ein Telefon täglich zu laden. Beides ist inzwischen Usus, ob nun mit Powerbank, induktiv im Auto oder jede Nacht. Beim Auto wird's genau so sein. Nicht alle 2 Wochen und dann mit Druck, damit es nächsten Tag wieder voll ist, sondern immer mal wieder etwas obendrauf. Und dann stören auch 1-2 Stunden Abschaltung nicht.
Wir müssen halt weg von dem opportunistischen Verhalten "ich will laden, wenn ich will, nach mir die Sintflut". In unserer Tiefgarage wird's gar nicht anders gehen, sonst können wir uns eine eigene Trafostation in den Keller stellen. Fraglich ist nur, wer dafür auf seinen Parkplatz verzichtet. Oder stellen wir die in den Fahrradkeller?
Zitat:
@Kabel_Ei schrieb am 23. Januar 2021 um 10:36:35 Uhr:
Dieser Zähler kann im Falle von hohen Lastspitzen im Netz vom Netzbetreiber begrenzt oder vorübergehend gänzlich abgeschaltet werden.
Da steht nix von 1 bis 2 Stunden - einfach ham's sich da gemacht.
Xentres hat's ja schon geschrieben - den Vertrag schließt du mit dem Lieferanten, für die Abschaltung ist dein jeweiliger Netzbetreiber zuständig. Bei über 800 Netzbetreibern in Deutschland kann (oder will) der Lieferant nicht von allen die Details in seiner Homepage bzw. seinem Vertrag einpflegen. Daher gehört etwas Recherche beim eigenen Netzbetreiber dazu.
E.DIS beispielsweise nutzt für die Abschaltung in der Regel Zeitschaltuhren, dies ist ja auch im zitierten Blatt der E.DIS Netz fast schon offensichtlich. Bayernwerk Netz gibt einen Zeitraum im Jahr sowie einen Tageszeitraum vor, in dem geschaltet werden kann, wenn Bayernwerk Netz es für notwendig hält. Da es sich beim Stromnetz zwangsläufig um Monopolstellungen handelt, hat die Bundesnetzagentur ein Auge auf jede Tätigkeit der Netzbetreiber. Und die Netzbetreiber kommen den Transparenzpflichten ausreichend nach. Überrascht werden sollte also keiner von einer Abschaltung, wenn er sich für einen entsprechenden Tarif entscheidet. Es wird ja auch entsprechend abgegolten mit reduzierten Netzentgelten (ca. 7-8 Cent/kWh Reduktion). Und so kann man sein Ladeverhalten darauf einstellen.
Wenn ich also zu einer Zeit nach Hause kommen werde, zu der der Netzbetreiber abschalten könnte, und ich bin auf einen gefüllten Akku einige Stunden später angewiesen, dann muss ich halt entweder das Risiko eingehen oder woanders (z.B. Schnelllader) für die fehlenden Prozente sorgen.
Zitat:
@joega schrieb am 23. Januar 2021 um 05:53:05 Uhr:
Lt. Frauenhofer ISE wurden 2019 in Deutschland 515,15 TWh erzeugt /365 Tage macht ca. 1400 GWh täglich. Davon 46 % Erneuerbare. Da bleiben an Tagen mit kritischen Wetterlagen noch weniger als 800 GWh übrig.
Es wird so viel erzeugt, wie verbraucht wird. Das geht nicht anders, sonst kippt die Frequenz und es kommt zu einem Blackout. Wenn also mehr verbraucht wird, weil mehr Elektroautos am Netz hängen, wird mehr erzeugt. Wir können ja nicht auf Vorrat erzeugen.
Um das mit der Energiewende hinzubekommen und möglichst viel davon regenerativ zu erzeugen, ist es sinnvoll, dass der Strom auch dann verbraucht wird, wenn er erzeugt wird. Dazu kann eine temporäre Abschaltung einzelner Verbraucher eben beitragen, um diese in ein Fenster zu bewegen, wo genug zur Verfügung steht.
Große Industriebetriebe werden auch heute schon gesteuert, damit deren Lastspitze nicht in ein Hochlastfenster fällt. In der Regel läuft deren Betrieb aber trotzdem ohne Umsatz- und Produktionseinbußen.
Oh, austeilen "Rückwärtsgewandte" können wir. Bei individueller Antwort mi, mi, mi.... passt ins Bild. Entschuldige Sensibelchen.
Wenn Du Dich in Solidarität wälzt, schaue ich zu, wie meine PVA bei Wallboxabschaltung, mein Auto aufläd.
Fahre ich eben abends.
Anmerkung von mir: Ich bin doppelt so alt und habe ca. 350 angestellte Mitarbeiter, trotz Milchmädchenrechnungen.
Back zum Thema: Genau solche Rahmen entscheiden Kauf oder Nichtkauf. Erfolg oder Nichterfolg.
Email vom Netzbrtreiber: "Sie können Ihr Fahrzeug am 25. 01. Im Parkhaus 3 des MUC Flughafen zwischen 03:00 und 05 :00 Uhr aufladen, nächstes Zeitfenster in 14 Tagen."
Respekt vor deiner Leistung und Lebenserfahrung.
Dann kannst du dich sicher auch dran erinnern, was so 1990 herum alles Stand der Technik war und wie sich die Technik weiterentwickelt hat (Oder ist alles nur schlechter/schlimmer geworden?).
Es werden sich also auch für solche Herausforderungen Lösungen finden - in Etappen (in 10-15 Jahren gibt es sicherlich noch keine 47 Mio Elektrofahrzeuge) über die nächsten Jahrzehnte.
Im Übrigen wurde es ja schon hier erwähnt: der vielgescholtene Referentenentwurf ist ohnehin erstmal vom Tisch.
Erstmal muss sich also in nächster Zeit niemand mit einer "normalen" 11kW Wallbox mit dem Thema Zangsabschaltung durch den Netzbetreiber auseinander setzen (bei den genehmigungsfähigen 22kw sieht's ggf. regional anders aus).
Schaut mal, hier der passende Beitrag bei heise.de: https://www.heise.de/.../...elasten-E-Autos-das-Stromnetz-5036606.html
Ähnliche Themen
Zitat:
@PSF schrieb am 26. Januar 2021 um 23:13:24 Uhr:
Schaut mal, hier der passende Beitrag bei heise.de: https://www.heise.de/.../...elasten-E-Autos-das-Stromnetz-5036606.html
Es ist ja schon interessant, wie widersprüchlich das manchmal ist. Auf der einen Seite soll jeder Parkvorgang ein Ladevorgang sein, auf der anderen Seite soll und muss man gar nicht mit jedem Parkvorgang unbedingt laden.
Wenn ich allein die Überlegung sehe, dass man für das Fahrzeug einen Terminplan schreiben soll, nur damit es funktioniert, muss ich sagen, dass ich auf genau sowas weder Lust, noch die Zeit dafür habe.
Mir persönlich ist es wichtig dann laden zu können, wenn ich das möchte und ich denke mal, dass viele andere Menschen das auch so sehen.
Zitat:
@FWebe schrieb am 27. Januar 2021 um 10:06:59 Uhr:
...
Es ist ja schon interessant, wie widersprüchlich das manchmal ist. Auf der einen Seite soll jeder Parkvorgang ein Ladevorgang sein, auf der anderen Seite soll und muss man gar nicht mit jedem Parkvorgang unbedingt laden.
Wenn ich allein die Überlegung sehe, dass man für das Fahrzeug einen Terminplan schreiben soll, nur damit es funktioniert, muss ich sagen, dass ich auf genau sowas weder Lust, noch die Zeit dafür habe.Mir persönlich ist es wichtig dann laden zu können, wenn ich das möchte und ich denke mal, dass viele andere Menschen das auch so sehen.
Ich habe den Artikel anders verstanden:
Zitat:
... Mithilfe einer App können die Verbraucher dann etwa einen Ladeplan für ihr E-Auto koordinieren. Darin wird ein Zeitpunkt festgelegt, zu dem der Akku voll sein soll ...
Du sollst keinen Zeitplan aufstellen, oder dich um irgendetwas kümmern, sondern du sollst, wenn du daheim bist nur angeben, wann du möchtest, dass dein Akku voll ist. Der Netzbetreiber steuert dann die Leistungskurve und den Zeitraum der Ladung dann entsprechend.
Kommst du heim, hast eine 11 kW Box, hast 15 kWh verfahren, und gibst an, dass du in 2 Stunden wieder einen vollen Akku wünschst, dann wird deine Box mit voller Leistung sofort geschaltet. Für dich kann das aber u.U. einen höheren kWh Preis bedeuten. Kommst du heim, mit 11 kW Box und 15 verfahrenen kWh, und sagst, dass du einen Vollen Akku erst in 10 Stunden wünschst, dann startet der Ladevorgang nicht zwangsläufig sofort, und auch nicht mit 11 kW, sondern der Netzbetreiber läd entweder um Mitternacht mit voller Pulle, oder wenn mehrere laden wollen, vielleicht ab 22 Uhr, aber nur mit 7 kW. Rum wie num, wird er Zeiten nutzen, wo er dir dann auch vergünstigte kWh Preise bieten kann.
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 27. Jan. 2021 um 17:51:53 Uhr:
Du sollst keinen Zeitplan aufstellen, oder dich um irgendetwas kümmern, sondern du sollst, wenn du daheim bist nur angeben, wann du möchtest, dass dein Akku voll ist.
Inwiefern kümmere ich mich dabei um nichts und stelle keinen Zeitplan auf?
Zitat:
@FWebe schrieb am 27. Jan. 2021 um 18:29:14 Uhr:
Inwiefern kümmere ich mich dabei um nichts und stelle keinen Zeitplan auf?
Weil Du nur angeben musst, wann Dein Auto voll sein soll. Nicht, wann es mit welcher Leistung geladen werden soll.
Zitat:
Der Netzbetreiber steuert dann die Leistungskurve und den Zeitraum der Ladung dann entsprechend.
Das kann der doch garnicht, weil er das individuelle Ladeverhalten garnicht kennt.
Beispiel:
1) Zunächst wird der Akku mit 3,7 kW für 1 1/2 Stunden (je nach Temperatur) vorgeheizt
2) dann je nach SoC werden 10,5 kW auf 3 Phasen gezogen für z.B. 2 1/2 Stunden
3) dann Regimewechsel, für 33 Minuten erfolgt Ausgleichsladung mit 3,7 kW auf einer Phase
Hinzu kommt die von Temperatur und SoC abhängige Ladekennlinie.
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 27. Januar 2021 um 17:51:53 Uhr:
Du sollst keinen Zeitplan aufstellen, oder dich um irgendetwas kümmern, sondern du sollst, wenn du daheim bist nur angeben, wann du möchtest, dass dein Akku voll ist. Der Netzbetreiber steuert dann die Leistungskurve und den Zeitraum der Ladung dann entsprechend....
So etwas wünsche ich mir auch für das Parkhaus am Flughafen. Die sollen mein Auto laden, wenn es billig und passend ist, hauptsache es ist voll, wenn ich gelandet bin.
Der sofortige Ladebeginn wenn ich abfliege ist unnötig.
Blöd nur wenn ich das Auto früher brauche und spontan irgendwohin fahren will. Spontan zu MacDonalds oder mit Freunden treffen? Tut mir Leid, dein Auto wurde noch nicht geladen.
Zitat:
@Andreas.Weber schrieb am 28. Januar 2021 um 13:40:54 Uhr:
Blöd nur wenn ich das Auto früher brauche und spontan irgendwohin fahren will. Spontan zu MacDonalds oder mit Freunden treffen? Tut mir Leid, dein Auto wurde noch nicht geladen.
Das setzt voraus, dass du "ratzeputzleer" daheim angekommen bist. In aller Regel wirst du aber, gerade bei den aktuellen und angekündigten Akkugrößen, nach einem Tag mit mindestens halbvollem Akku ankommen. Somit wäre deine Spontanfahrt immernoch problemlos möglich.
Und das schreibe ich, der mit kleinerem Akku als aktuell verfügbar unterwegs ist. Wenn ich abends anstecke, dann ist selbst mein "kleiner" 30 kWh Akku noch mindestens halb voll, eher voller.
In aller Regel komm ich gegen 22 Uhr daheim an, und stecke das Auto an. Es beginnt sofort mit dem Laden an 2,4 kW, mehr hab ich nicht. Die Meldung "Voll geladen" erhält mein Handy zwischen 1 und 5.30 Uhr, je nachdem, wie leer der Akku war.
Einmal bin ich in den letzten Monaten tatsächlich bewusst mit nahezu leerem Akku daheim angekommen, Schätzung vom Auto um 22.00 Uhr: Akku voll um 12.45, Meldung "Akku voll" 11.38. Ich wusste, dass ich das Auto an dem Vormittag nicht brauchen werde, aber dennoch, hätte ich es spontan gebraucht, so wären um 8 Uhr schon mindestens 100km, und um 10 Uhr mindestens 75% Akku geladen gewesen. Für Spontanfahrten, wie von dir beschrieben, auf jeden Fall ausreichend.
Spontanfahrt geht bei mir auch mal Freitag Mitternacht von Dortmund nach Den Haag 😁 gegen 3 uhr morgens im Parkhaus am Strand angekommen, paar Stunden im Auto geschlafen und mit den ersten Sonnenstrahlen schon im Meer.
Keine Wallbox zu installieren, weil "die könnte ja zeitweise abgeschaltet werden"?
Schön, dann bleibt ja für meine mehr Strom übrig.
Ich wüsste gerne, wie viele Redakteure der WELT zu Hause Bücher vom Kopp-Verlag stehen haben.
Wärmepumpenbesitzer zucken da mit den Schultern, weil die Netzdienlichkeit schon länger auf dem Schirm haben.
Ist Auslegungssache. Management. Sich kümmern. Der Kollege hat mit Awattar eine mögliche Lösung verlinkt.
Man kann sich Probleme auch herbeizaubern. Als ob alle, Bundesregierung, Stromversorger, Hochschulen, Forschungsabteilungen, außer Foristen, zu dumm wären, Stromausfällen vorausschauen mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen.
Und das ist auch Sinn der Technik gegen die sich einige so panisch wehren. Hauptsache dagegen und alles blöd.
Lieber wieder Kohlen im Keller schippen? Ist die Gasversorgung über NSII so sicher?
Zitat:
@BaldAuchPrius schrieb am 29. Jan. 2021 um 10:48:43 Uhr:
In aller Regel wirst du aber, gerade bei den aktuellen und angekündigten Akkugrößen, nach einem Tag mit mindestens halbvollem Akku ankommen.
Warum sollte man sich ohne Not einen größeren Akku anschaffen? Bei den ~35 km/ Tag ist doch alles über 20 kWh Verschwendung.