Spinnen die oder spinne ich?
Hallo,
die Angabe des seitens BMW (unverschämt niedrig kalkulierten) Restwerts auf einem Leasingangebot brachte mich auf die Idee, einmal nachzurechen.
Vorab:
Der Händler hat vor meinen Augen einen 10%igen! Nachlass für ein 335 i Cabrio, Fahrzeuglistenpreis 68.030,00 Euro, eingetragen.
Das Angebot:
Für 20 TKM p. a., 6 TEuro Sonderzahlung, 48 Monate Laufzeit, sollen wir p. m. 852,96 Euro zahlen. Das sind summiert 46.942,08 Euro.
Die als PDF beigefügte Berechnung:
Bedingt durch die leichte Ungenauigkeit bei der Kreditberechnung (Annahme von Jahresraten und Jahreszins, statt monatsbezogener Berechnung) und bedingt dadurch, dass ich nicht exakt den Wert der Leasingrate treffe (ich liege bei 858,65 Euro), weicht der von mir berechnete Kreditbetrag für die Gesamtlaufzeit (47.215,25 Euro) um 273,17 Euro nach oben hin ab.
Ihr seht jedoch, es ist grundsätzlich der richtige Rechenweg.
Und hier die erschreckenden Parameter der Berechnung:
a)
Restwert 45 % (BMW-Angabe).
Tatsächlich liegt der für Cabrios grundsätzlich um ca. 3 % höher und für 3-Jahres-Modelle beim 3er Cabrio bei rund 59 %, da werden es locker 50 bis 52 % für einen 4 Jahre alten sein ...).
b)
Kreditzinssatz 10 %. Anders komme ich nicht auf die Leasingrate ...
c)
0 % Nachlass!!!
Die Masche ist offenbar:
Rechne einen hohen Leasingfaktor (ungünstig für den Kunden) hinein, nehme einen Schweine-Zinssatz; beides erlaubt es dann, großzügig 10 % Nachlass in die Rabatt-Eingabemaske einzutragen.
Oder habe ich einen Gedankenfehler in der Berechnung?
Sende die Exceltabelle auf Wunsch gern via E-Mail zu.
27 Antworten
So ganz verstehe ich Dein Problem nicht. Du redest von einem vier Jahre alten Auto mit 80 TKM auf der Uhr und glaubst tatsaechlich, dass Du den privat fuer 52% des Listenpreises losbekommst? Na, dann traeume weiter.
Ich habe bei meinem 330d eine aehnliche Kalkulation gemacht. Allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen. Die Leasingkalkulation basierte auf sagenhaften 59% (allerdings nur 3 Jahre und wesentlich weniger Kilometer). Mein Break-Even lag bei 54% fuer den Privatverkauf. Ich glaube beim besten Willen nicht, dass ich die erzielen wuerde. Und da die Entwicklung des Automobilmarktes absolut nicht absehbar ist, zahle ich gerne eine kleine Risikopraemie.
BTW, vergleiche einfach mit ALD/Sixt/VR, dann kannst Du das BMW-Angebot einschaetzen. Wie es zustandekommt, kann Dir ja egal sein, entscheidend sind die Raten, die Du unter dem Strich zahlst.
Zitat:
Original geschrieben von MurphysR
So ganz verstehe ich Dein Problem nicht. Du redest von einem vier Jahre alten Auto mit 80 TKM auf der Uhr und glaubst tatsaechlich, dass Du den privat fuer 52% des Listenpreises losbekommst? Na, dann traeume weiter.
Ich habe bei meinem 330d eine aehnliche Kalkulation gemacht. Allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen. Die Leasingkalkulation basierte auf sagenhaften 59% (allerdings nur 3 Jahre und wesentlich weniger Kilometer). Mein Break-Even lag bei 54% fuer den Privatverkauf. Ich glaube beim besten Willen nicht, dass ich die erzielen wuerde. Und da die Entwicklung des Automobilmarktes absolut nicht absehbar ist, zahle ich gerne eine kleine Risikopraemie.
BTW, vergleiche einfach mit ALD/Sixt/VR, dann kannst Du das BMW-Angebot einschaetzen. Wie es zustandekommt, kann Dir ja egal sein, entscheidend sind die Raten, die Du unter dem Strich zahlst.
Danke für die Info. Der Restwert ist nicht das Problem, das Problem ist, dass der Händler mir 10 % Nachlass vorgaukelt ...
Rechne ich mit einem tatsächlichen Abschlag von 10 % auf den Listenpreis, liegt der Restwert bei ca. 35 %.
Apropos Restwerte: Gibt da was in der aktuellen Autobild und Schwacke ist ja auch ganz tauglich.
Selbstverständlich hat der Leasinggeber das Recht, einen Puffer in den Restwert einzubauen.
Das ist eine Masche!
Hab ich selber schon erlebt. Leasingangebot mit 10% Nachlass auf den LP - daher ergab sich angeblich die Rate.
Ich hatte vorher schon gerechnet und wußte, dass die Rate nicht stimmen konnte. Sie war exakt so hoch wie ein Angebot ohne jeden Rabatt!!!
Ich habe das Angebot dankend zur Kenntnis genommen und habe die 10% Nachlass bei einem anderen Händler als Diskussionsgrundlage genommen^^
Obwohl das nicht meine Art ist hat sich der Verkäufer dadurch sofort aus dem Rennen gekegelt.
Ob Absicht oder nicht wollte ich lieber nicht herausfinden, ich glaube aber schon dass das System hat.
War wahrscheinlich Lektion 2.3 aus der großen "Kundenverarschungsfibel"!
GRüße
Zitat:
Original geschrieben von hazelnuss
Restwert 45 % (BMW-Angabe).
Tatsächlich liegt der für Cabrios grundsätzlich um ca. 3 % höher und für 3-Jahres-Modelle beim 3er Cabrio bei rund 59 %, da werden es locker 50 bis 52 % für einen 4 Jahre alten sein ...).
mei, sollte nach Ablauf des Leasingvertrags der tatsächliche Wert wirklich höher sein als der festgeschriebene, steht es Dir ja auch frei, das Auto zum vereinbarten Restwert zu übernehmen und entweder weiterzufahren oder entsprechend gewinnbringend zu veräußern.
Das ist genau das, was ich immer wieder gesagt habe:
Man muss schauen, was zum Schluss unterm Strich rauskommt.
Einige prahlen hier ja gerne, wieviel % Nachlass sie bekommen haben (das geht hier z.T. auf bis zu 20% auf einen bestellten Neuwagen).
Ich selbst habe da so einen Fall in meienm Bekanntenkreis, da hat auch jemand 17% auf seinen 320d Touring bekommen. Wenn man allerdings mal zusammenzählt, wieviel der letztenendes innerhalb den 2 Jahren für seinen 320d zahlt, da haut es einen fast vom Stuhl...
Eben genau das ist bei BMW ausgeschlossen. Der Leasingnehmer darf eben nicht übernehmen.
Lediglich das Leasing kann verlängert werden.
Aber der Thread-Ersteller hat schon im Grunde recht. Das GW- und Leasinggeschäft ist ein sehr undurchsichtiger Markt.
Vor allem die Hersteller verdienen sich grün an den kombinierten Finanzdienstleistungen. Denn ein Fahrzeug wird ja im Laufe seines Lebens mehrfach verleast, finanziert, veräußert und verwertet. Am Schluss kommt bei solchen Dingen immer mehr dabei raus, als wenn das Fahrzeug direkt bar verkauft werden würde. Denn mit allen Leasing- und Finanzierungsmethoden bleibt ja das Fahrzeug immer im Besitz des Herstellers. Und der kann sich rausnehmen unabhängig vom reellen Marktwert zu kalkulieren. Und das tut er auch.
Hallo hazelnuss,
... Du warst doch nicht etwa in der Huttenstr. ??? 🙁
Rechne mal damit, dass für Deinen Wagen / Konfi eine Rate um die 650,-- € realistisch ist ...
... warum willst Du denn die Kiste 48 Monate fahren ??? Glaube lieber nicht, dass die Raten dann proportional fallen. 😉
Gruss Micha
Zitat:
Original geschrieben von kimble2001
Eben genau das ist bei BMW ausgeschlossen. Der Leasingnehmer darf eben nicht übernehmen.
Lediglich das Leasing kann verlängert werden.
Wo hast Du denn diese absurde Information her?
Von meinem Händler. Er hat mir den dementsprechenden Passus im Leasingvertrag gezeigt. Spreche aber von Geschäfts-Leasing. Kann vielleicht bei Privat-Leasing anders sein.
Hallo hazelnuss,
ich habe es nochmal andersrum (Barwert Deiner Leasingraten) nachgerechnet und komme auf leicht andere Werte als Du, aber im Prinzip hast Du recht, das sind keine 10% Nachlass.
Deine Leasingzahlungen (ohne Anzahlung, die kann man sofort rausrechnen) sind bei einem Zins von 6,9% heute folgendes Wert:
1. Jahr: 9925,42€ (jeweils alle Monate summiert)
2. Jahr: 9302,76€
3. Jahr: 8753,63€
4. Jahr: 8265,73€
dazu kommt der Restwert von 30613,5€ (45%) in 4 Jahren, der heute bei dem angenommenen Zins 23442,40€ entspricht.
Insgesamt kostet der Wagen also heute 59689,96€ (Addition alles Barwerte) gegenüber einem Listenpreis von 62030€ (Anzahlung abgezogen).
D.h., Dein Nachlaß auf den Neuwagenpreis beträgt gigantische 3,77%.
(Alles unter der Prämisse, das mir kein Fehler unterlaufen ist.)
Edit: Habe einen Fehler in Deinen Betrachtungen gefunden. Der Kreditbetrag, den Du für das Leasing imaginär aufnimmst, entspricht dem vollen Fahrzeugwert, nicht der Differenz zwischen Neuwert und Restwert.
Edit2: Sollte der Händler wirklich 10% Nachlass gegeben haben, müßte der Zinssatz ca. bei 9,7% liegen.
Der große Gedankenfehler ist in der Tat, dass die Kreditsummer falsch angenommen wird. Die ist natürlich der Listenpreis minus die Prozente.
Denn wenn ich einen Wagen kaufe muss er auch vollständig bezahlt werden.
Meiner Rechnung sieht auch so aus, dass bei 10 % Rabatt und einem Restwert von ca 30TEuro der Zinssatz bei ca. 9,5 Prozent liegt.
Also anderes Angebot einholen, denn Zinssatz und Reestwert sind wirklich nicht so toll kalkuliert.
@qad:
Herzlichen Dank für dieese Betrachtungsweise. Natürlich - Äquivalenz-Prinzip - mussen die Barwerte ermittelt werden ...
Und da ist die Annahme von 6,9 % schon großzügig. Derzeit legt man Geld für 4 - 5 % an (steigende Tendenz).
Habe nachgerechnet und komme bei monatsgenauer Abzinsung auf etwa gleiche Werte.
Demnach, wenn man die 6,9 % ansetzt, um die 3 - 4 %.
@qad und juerging:
Als Kreditsumme, die mir im Rahmen des Leasings gewährt wird, muss ich doch Liste ./. kalkulierter Restwert rechnen?
Wenn ich hier einen Nachlass berücksichtige, komme ich nicht auf die Leasingrate ...
@all:
Danke fürs hochwertige Feedback.
PS: Nein, es war nicht die Huttenstraße ;-)