Spezial Spezialistenfrage...

Ford Cougar BCV

Hallo,

also folgendes -)
Ich fahre einen Ford Cougar V6 bj. 99 (2544 ccm) 157.000 km mit Gasanlage (femitec) ab Km 118.000.

Ich habe jetzt folgendes Problem:
Seit etwa einer Woche habe ich ein merkwürdiges Klackern im Motor (linke Seite).
Das Geräusch ist beim kalten Motor kaum zu hören und wird erst bei warmen Motor wirklich hörbar.
Bei Umdrehungen von unter 4000 ist es relativ leise und wird erst bei 5000-6000 so richtig hörbar.
Es sind nicht die Ventile denn die hört man heraus und die hören sich normal an.

Ich war jetzt am Samstag in einer Ford-Werkstatt die meinten ich sollte man Montag nochmal kommen wenn ein Meister da ist, da die nicht sagen können was das sein kann.
War Heute dort und habe den Meister mal drüber kucken lassen... Er meinte er weiß auch nicht was das sein kann.
Wie ich ihn nach einer lösung gefragt habe, hat er gesagt, dass man erst mal den Motor ausbauen sollte und dann eben Steuerkettenspanner tauschen, und die Lager von dem Riemenantrieb an der Seite (keine Ahnung wie das der Fachmann nennt) wechseln sollte (Arbeitsaufwand 20 Stunden... kann das sein?). Er weiß aber nicht ob das Problem damit behoben ist🙄🙄🙄

Nun mal eine Frage an die Praxisexperten sprich die die das Auto fahren :-)

Kommt diese Beschreibung jemandem bekannt vor bzw. hat jemand eine Ahnung was das sein könnte?

26 Antworten

Naja dann^^
ich habe auf jedenfalls erst am Montag einen Termin bekommen in der Werkstatt meines Vertrauens...

Bin mal gespannt ob der Motor bis dahin hällt^^ bin ja bestimmt schon 1000 Km mit dem Geräusch gefahren und es wird nich leiser^^

Die Geräusche aus den Videos .... sorry, keinen blassen Schimmer. Entweder ist die Aufnahme besch* oder meine Ohren haben was. Irgendwie klingt das alles wie ne brodelnde Friteuse für mich ... völlig fern ab vom Motor. Nur komisch, dass die "normalen" Motorgeräusche dann so eindeutig identifizierbar und klar sind.

Jepp, das selbe habe ich auch gedacht!

Hallo.

Hört sich für mich wie das "Patschen" von Nachzündungen/ Rückzündungen an...
Das wäre also zumindest die Richtung, in der ich zuerst suchen würde.

Meine Vorgehensweise wäre, in groben Zügen, also folgende:

Nur um den Riemenantrieb auszuschließen, der ja nunmal schon als Idee in die Runde geworfen wurde:
Flachrippenriemen entspannen und abnehmen. Motor starten. Fehler noch da?
Wenn ja, wovon ich ausgehe: Motor aus und Riemen wieder auf die Orgel...

Dann also weiter im Text:

Erster Test: Aufgefächerte Finger der Hand in den Abgasstrom am Auspuff halten.
Sollte zumindest im Leerlauf noch ein gleichmäßiger Luftstrom sein.
Von einem Helfer den Motor "hochjubeln" lassen.
Die Fehlzündungen sind dann an den Fingern im Luftstrom spürbar.
Damit hätte ich schon mal einen deutlichen Hinweis darauf, dass der Fehler tatsächlich mit der Verbrennung
zusammenhängt. Lagerschäden wären damit so ziemlich aus dem Rennen. Bleibt der Abgasstrom gleichmäßig,
dann wäre das für mich ein deutlicher Hinweis auf verbrannte Einlassventile - würde dann sofort zum vierten
Test übergehen.)

Zweiter Test: Ganz simpel - ist der Fehler bei Benzin- und bei Gasbetrieb identisch?
Logisch, warum ich das wissen will, oder?

Dritter Test: Die Zündkerzen herausschrauben. Wie sehen die Zündkerzen allgemein aus?
(Elektrodenabstand, Färbung, Ablagerungen?)
Zeigt eine Zündkerze Abweichungen? Wenn ja: Die Zündkerze welchen Zylinders zeigt
welche Abweichung?
Damit wüsste ich, ob nur ein Zylinder betroffen ist, oder ob die Gemischbildung/ der Abgasstrom allgemein
nicht stimmt. Oder, ob es die Zündkerzen ganz einfach schon hinter sich haben...

Vierter Test: Kompressionsprüfung.
Auch, wenn Du deine Ventile hören kannst bedeutet das nicht, dass sie nicht defekt sein können.
(Die lösen sich, sobald sie defekt sind, schließlich nicht in Luft auf...)
Die Ventile verbrennen ziemlich schnell - eine ausgedehnte Vollgasfahrt im Gasbetrieb kann da schon reichen.

Fünfter Test: Benzinbetrieb mit Werkseinstellung
Idealerweise zuerst den Fehlerspeicher des PCM (Motorsteuergerät) auslesen und Ergebnis ggfs. notieren.
Danach das PCM, durch halbstündiges Abklemmen der Batterie, auf seine Werkseinstellung zurücksetzen.
Danach, ausschließlich im Benzinbetrieb, eine längere Fahrt zur Erfassung möglichst vieler verschiedener
Fahrzustände durchführen. Fehler danach noch vorhanden?
Dadurch stelle ich fest, ob das PCM im Gasbetrieb sich irgendwelchen Mist angelernt hat. Ist der Fehler nicht
aufgetreten, dann liegt es an der Gasanlage oder der Programmierung für den Gasbetrieb.

Fehlerspeicher auslesen und ggfs. Ergebnis festhalten. Fahrt im Gasbetrieb wiederholen.
Tritt der Fehler sofort wieder auf?
Wenn ja, dann liegt ein neuer Fehler vor. Also wieder Speicher abfragen...- und mit den Notierten abgleichen.
Die anderen vorhandenen Fehler müssen selbstverständlich aber auch noch abgearbeitet werden. Primär ist
aber nun der neu hinzu Gekommene interessant.
Tritt der Fehler erst im Laufe der Zeit wieder auf, dann hat der Gasumrüster bei der Programmierung Mist gebaut.

Ursachen für Rückzündungen (in den Ansaugtrakt hinein - erzeugt das "patschende" Geräusch) wären z. B.:
- Fehlerhafte Steuerzeiten
Beim Zetec durch übergesprungenen Zahnriemen möglich. Beim Duratec, aufgrund der Steuerketten, wohl
auszuschließen. Ausnahme: Defekter Kettentrieb. Der würde aber auch noch anders (durch Rasseln) auffallen.
- Glühzündungen durch Kohleablagerungen im Brennraum
Kommt vor allem bei Kurzstreckenfahrzeugen vor. Wohl kaum die Zielgruppe für eine Gasanlage...
- Defekte Ventile
Siehe oben. So leid es mir tut: Mein heimlicher Favorit.
- Störungen im Bereich der Zündanlage
Damit wären dann die Kerzen, die Zündkabel, die Zündspule und der Kurbelwellensensor im Spiel.

Ursachen für Nachzündungen (im Abgastrakt) wären beispielsweise:
- defekte Abgaskrümmerdichtung
- Riss im Abgaskrümmer
- zu fettes Gemisch
Ein weites Feld... - angefangen von defekter Lambdasonde (oder zweien) über falsche Kennfelder bei der
Gasnachrüstung und Einigem anderen mehr bis hin zum dauerhaft geöffneten AGR- Ventil so einiges möglich.

Der Rest ist dann ausknobeln, welche Ursache zum Ergebnis der Tests passt...

Wobei die Fehlermeldungen im PCM allerdings mit Vorsicht zu geniessen sind; sie stellen durchaus keine
direkte Reparaturanweisung oder stichfeste Diagnose dar. Vielmehr müssen sie interpretiert werden.
Mal zwei Beispiele:
Fehlermeldung: P1157 - Fehlende Signalumschaltung Lambdasonde Bank 2 Gemisch zu mager
Das bedeutet durchaus nicht zwangsläufig, dass die Lambdasonde defekt ist. Zuviel Restsauerstoff kann
dort auch durch einen Riss im Krümmer oder eine defekte Krümmerdichtung auftreten.

Fehlermeldung: P1407 - AGR kein Durchfluss festgestellt
Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass das AGR- Ventil geschlossen ist und keine Abgase in den Ansaugtrakt
geleitet werden. Das kann sogar dauernd geöffnet sein...- das PCM kann es nur nicht erkennen, da der
Differenzdrucksensor keinen strömungsbedingten Druckunterschied im AGR- Rohr feststellen kann. Einfachste
Ursache: Abgerutschte Schläuche zwischen Differenzdrucksensor und AGR- Rohr...

Sorry, dass dies keine Antwort der Marke "das und das ist es totsicher, dann ziehst Du die und die Schraube
fest - und gut is´..." geworden ist.
Aber eine Diagnose per Fernwartung via Internet aufgrund eines Geräusches ist immer so eine Sache...
Selbst mit einer Aufnahme, wie Du sicher auch selber schon gehört hast.

Mein Spitzenreiter als Ursache sind immer noch deine Ventile. Nur das bloße "Hören des Klackerns" reicht nicht,
um sie auszuschließen. Vollen Aufschluß über ihren Zustand würde eine Untersuchung mittels Endoskop liefern.
Was einige Werkstätten durchaus schon können. Die entsprechenden Geräte wurden mittlerweile immer billiger,
so dass auch schon einige bei Hobbyschraubern anzutreffen sind.
Werkstätten propagieren diese Möglichkeit aber nicht gerne - die Demontage des Zylinderkopfes zur Diagnose
der Ventile ist für sie wesentlich lukrativer...
Also ruhig mal einige Werkstätten anklingeln, ob sie so etwas anbieten.
Eine weitere Möglichkeit wären Kfz- Sachverständige.

Und zuletzt: Dieser Text muss duchaus nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Vielleicht ist es ja auch etwas ganz anderes...

Grüsse,

Hartmut

Das Kluckern als würde wer in Öl rumpanschen, klingt wirklich sehr merkwürdig.

Wie auch immer - genug Lösungsansätze gibts jetzt offensichtlich.

;-)

So...

habe mal ein paar von den Vorschlägen ausprobiert und kam nicht wirklich was bei raus...

War dann nochmal bei der Werkstatt meines Vertrauens und die sagte mir dass das zu 95% ein Kolbenkipper wäre.
Vorderezylinderbank warscheinlich der auf der Beifahrerseite.
Sie meinten auch dass man damit weiterfahren könnte und hoffen kann oder es eben für teuer Geld reparieren lassen kann.

Was haltet Ihr davon? Hatte von euch jemand sowas schonmal? Bzw. Erfahrungen?

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Ununhexium


..
Das Geräusch ist beim kalten Motor kaum zu hören und wird erst bei warmen Motor wirklich hörbar...

Wärs bei einem Kipper nicht andersrum ??

Auf jeden Fall wirds dem Motor mehr schaden als nutzen, wenn du so weiter fährst.

Hallo

Zitat:

Original geschrieben von Cougar2.0



Zitat:

Original geschrieben von Ununhexium


..
Das Geräusch ist beim kalten Motor kaum zu hören und wird erst bei warmen Motor wirklich hörbar...
Wärs bei einem Kipper nicht andersrum ?? [...]

Korrekt. Sehe ich genauso. Bleiben wir also mal bei den restlichen 5%.

Frage: Wurde vor dem Auftreten des Geräuschs die obere Ansaugbrücke abgebaut (oder auch nur gelockert)?

Rate in jedem Fall dazu, die Zylinderlaufbahn und die Ventile mittels Endoskop zu untersuchen.
Z.B.: Ein Kolbenkipper verrät sich zweifelsfrei durch Rattermarken an der Wandung.

Grüsse,

Hartmut

kann man sich auch selbst an die Umlenkrollen des Riemens wagen (mit richtigen werkzeug natürlich) ??

oder ist das eine ,,motor heb raus/dann rein'' aktion? wär schon blöd dann, weil ich entsprechendes werkzeug hab, da würd ich ungern in die werkstatt fahren...

denn bei mir muss ich sie auch wechseln, das geräusch klingt sehr nach elektromotor/kompressor mäßig.... das nervt schon langsam.

Hallo.

Gut, dass ich nicht Melli bin... - sonst gäbe es wohl nur den Hinweis: Suchfunktion...
Habe dir die Arbeit schon mal abgenommen.
Es wäre wohl beispielsweise dieser Text für Dich interessant.
Motor bleibt eingebaut, Spannrolle wird bei entspanntem Riemen einfach abgeschraubt.

Bei weiteren Fragen dazu bitte ich dich, einen eigenen Thread dafür zu eröffnen.
Deine Frage passt nicht zu diesem Thread - er würde nur zerfleddert.

Grüsse,

Hartmut

nein nein, dankeschön, ich hatte schon auch per PN schon mit Melli kurz das geschrieben, ich wollte nur wissen was auf mich zukommt noch... mehr ist auch nicht nötig 😉

Zitat:

Original geschrieben von Ununhexium


... Vorderezylinderbank warscheinlich der auf der Beifahrerseite. ..

Mir wurde mal gesagt, dass es bei einem Pleullagerschaden am Duratec meist der erste

Zylinder (Beifahrerseite) sei. Hattest inzwischen die Wanne mal runter und nachgesehn ?

MfG

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