ForumVerkehr & Sicherheit
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Sperrung der A45 bei Lüdenscheid - wer ist wie betroffen?

Sperrung der A45 bei Lüdenscheid - wer ist wie betroffen?

Themenstarteram 6. Dezember 2021 um 8:02

Hallo Gemeinde,

mit großem Erstaunen habe ich am vergangenen Donnerstag gelesen, dass die Autobahn 45 bei Lüdenscheid zwischen zwei Abfahrten auf nicht absehbare Zeit gesperrt wurde wegen Mängeln an einem Brückenbauwerk. Ich habe 50 Jahre in der Nähe der Brücke gewohnt und kann mir kaum vorstellen, was das für Pendler, Berufskraftfahrer und Anwohner bedeutet. Neben einem kleinen bisschen Schadenfreude, weil ich wohl rechtzeitig weggezogen bin *), bedaure ich alle, die jetzt in den kommenden Jahren darunter zu leiden haben werden, dass hier wider besseren Wissens versäumt wurde, die Brücke instand zu halten bzw, zu erneuern. Der Lokalpresse war zu entnehmen, dass seit 2014 Mängel bekannt waren und ab 2019 ein Ersatzneubau geplant war, welcher aber dann auf 2026 verschoben wurde. Jetzt haben wir den Salat.

Ich hoffe sehr, dass den Verantwortlichen ein Plan B einfällt.

Wer ist aktuell betroffen und möchte sich äußern?

Grüße aus Schweden

SpyderRyder

*) dafür werden wir hier gerade mit dramatischen Preissteigerungen beim Strom gegenüber dem Vorjahresmonat gequält. Aus 0,22 Kronen je kWh wurden an der Börse zuletzt 6,49 ....

Ähnliche Themen
268 Antworten

Zitat:

@Amen schrieb am 6. Dezember 2021 um 14:35:39 Uhr:

...

Hier in NL baut seit Ewigkeiten Rijkswaterstaat als verantwortliche Behörde und in der Regel sind die Autobahnen und N-Strassen in Ordnung. Jeder Bau, jeder Reparatur wird gnadenlos durchgepeitscht (7/7, 24/24).

Die Niederländer haben auch nicht vor 30 Jahren ein z.B. Belgien im Vorkriegszustand aufs Auge gedrückt bekommen.

Aber die Niederlande sind ein gutes Beispiel. Da sieht man auf Landstraßen LKW mit deutlich mehr Achsen als hierzulande. Kenne die genauen Vorschriften nicht bei denen, aber den Straßen scheint es gut zu tun.

Brücken leiden vorallem durch die starke Longitudinalwelle die auftritt wenn eine schwere Last schnell draufkommt bzw. auch unter der hohen Torionslast. Ich denke so ganz kann man das mit den Niederlanden nicht vergleichen. Das Nl-BAB Netzt ist nur etwas länger wie das von NRW (!) ... NRW wird aber eine deutlich höhere Transitlast haben ... und sicher ein paar große Brücken mehr ... Nl muss eher aufpassen das die Straßen nicht im Sand versinken ;)

Bei vielen Bauwerken wurde der Planungsstand in den golgenden Jahrzehnten infolger drastisch steigendem Transitaufommens deutlich überschritten - insbesonder was Schwerlast betrifft. Der 2,5T-SUV ist für so eine Brücke weniger wie ein Kitzeln während der mit 90 auffahrende 40Tonner quasi der voll ausgeholte Vorschlaghammer ist.

Danke, ich kam nicht auf das Wort der Welle.

Zitat:

@Astradruide schrieb am 6. Dezember 2021 um 17:11:11 Uhr:

 

Bei vielen Bauwerken wurde der Planungsstand in den golgenden Jahrzehnten infolger drastisch steigendem Transitaufommens deutlich überschritten - insbesonder was Schwerlast betrifft. Der 2,5T-SUV ist für so eine Brücke weniger wie ein Kitzeln während der mit 90 auffahrende 40Tonner quasi der voll ausgeholte Vorschlaghammer ist.

WEr einmal auf so einer Autobahnbrücke auf der A45 bei laufendem Verkehr gestanden hat weiß, wie stark das ganze Bauwerk dabei schwingt. Ich hatte das Vergnügen in meiner Zeit in Mittelhessen öfter als Einsatzkraft der Feuerwehr, da kann man fast seekrank werden.

Zum Vergleich Niederlande - Deutschland: da ist die Topographie, gerade für den Verlauf der A45, nicht so ganz vergleichbar. Dass hier sämtliche Brücken in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig sind, war aber schon klar als ich da weggezogen bin - vor 11 Jahren...

"Die Sache ist halt, das Geld ist ja da, nur es gibt nicht genug Leute / Firmen / Kapazitäten mehr. "

=> merkst Du was, den Widerspruch?

Schön, dass genug "Geld" = Papier bzw. Nullen und Einsen da ist - aber Geld kann man nicht essen, Geld baut auch keine Brücken... es fehlt der GEGENWERT, ganz massiv, leider. Klar, irgendwann regelt sich das wieder, aber erst steht die Geldentwertung an. Ansonsten ist auch "Manpower" (wer will kann gendern) ein Produktionsmittel, was den Gegenwert mit bildet - oder eben nicht.

Wenn eine Brücke erneuert werden muss, dann muss sie gesperrt, abgebrochen und neu gebaut werden. Ob das nun einige Jahre früher oder später geschieht, ändert nichts daran, dass es an dieser Stelle mit dem Verkehr für einige Zeit nicht weitergeht. Ich verstehe daher den ganzen Thread nicht.

Zitat:

@warnkb schrieb am 6. Dezember 2021 um 14:15:41 Uhr:

Was man da machen kann?

Weiträumig umfahren...

Welche Strecke schlägst du hier im konkreten Fall vor? Über die A4 und die A3?

würde mich auch mal interessieren... die Ups und downs der Sauerlandlinie kenne ich seit 1999, da ich seit der Zeit öfters in Dortmund und Umgebung beruflich zu tun hatte - die letzten Jahre nicht mehr.

Quälende Baustellen kennt man von der A45, jetzt aber Vollsperrung wegen Brückenneubau über Jahre - das ist wirklich der Super-Gau!

Zu umfahren gibts da nicht viel, außer über die Dörfer, die A3 seh ich da nicht als Alternative.

Oh Gott, ich beneide niemanden, der auf die Sauerlandlinie angewiesen ist.

am 6. Dezember 2021 um 20:27

Zitat:

@Kai R. schrieb am 6. Dezember 2021 um 14:52:12 Uhr:

als die Brücken geplant wurden, war das LKW-Aufkommen wesentlich geringer. Es fehlten lange Zeit auch die Erfahrungen, wie lang eine Brücke dem höheren Verkehrsaufkommen Stand halten kann.

Die fragliche Brücke war instand gesetzt worden und man ging davon aus, dass sie jetzt wieder halten wird. Daher hat man das nach hinten priorisiert. Jetzt hat man verbogene Stahlträger gefunden. Natürlich sind hier lauter Hellseher, die das haben kommen sehen ....

Es ist aber bekannt, dass das Aufkommen stieg und steigt. Und das schwerere LKW zugelassen wurden. Er wird massiv aus der LKW-Maut gecasht. „Man ging davon aus“ ist ein spannendes Wunschdenken. Da gibt es ganz sicher genug Ingenieure, die wussten was passieren wird, aber die sind (politisch) überstimmt worden - wetten?

Und wer wieder mit der Wiedervereinigung anfaengt - als ob ohne die etwas gemacht worden wäre. Der nächste Haushalt muss passen, wenn da die schwäbische Hausfrau regiert, wird gespart. Wenn die Brücke dann schlapp macht regiert ja vielleicht die jetzige Opposition.

Daher gehört solche essentielle Infrastruktur raus aus dem Verschiebebahnhof der jährlichen Finanzposten und muss knallhart einen festen Satz mit geplantem Unterhalt und Erneuerung bekommen, der unantastbar ist.

Ausser in Italien (und da aus anderen Gründen) passiert sowas nur in Deutschland. Dem angeblich reichsten Flächenland in Europa.

Zitat:

@audijazzer schrieb am 6. Dezember 2021 um 20:46:49 Uhr:

Zu umfahren gibts da nicht viel, außer über die Dörfer, die A3 seh ich da nicht als Alternative.

Sind die Dörfer denn dem zu erwartenden Verkehrsaufkommen gewachsen? Das wäre ja hier der entscheidende Punkt, egal ob in Form einer nahen oder einer weiträumigen Umfahrung.

Die Brücken sind größtenteils aus den 50er und 60er Jahren. Die LKW-Maut wurde erst in den 90ern eingeführt.

am 6. Dezember 2021 um 20:31

Zitat:

@matbusch schrieb am 6. Dezember 2021 um 20:32:36 Uhr:

Wenn eine Brücke erneuert werden muss, dann muss sie gesperrt, abgebrochen und neu gebaut werden. Ob das nun einige Jahre früher oder später geschieht, ändert nichts daran, dass es an dieser Stelle mit dem Verkehr für einige Zeit nicht weitergeht. Ich verstehe daher den ganzen Thread nicht.

Schau dir mal an wie die anderen Brücken auf der A45 ersetzt werden. Das wird natürlich nichts gesperrt was denkst du denn?!?

Die Konsequenz ist halt, dass der gesamte Neubau der A45 damals schneller ging.

https://www.autobahn.de/.../ausbau-a45-zwischen-dortmund-und-giessen

Zitat:

@Kai R. schrieb am 6. Dezember 2021 um 14:52:12 Uhr:

Die fragliche Brücke war instand gesetzt worden und man ging davon aus, dass sie jetzt wieder halten wird. Daher hat man das nach hinten priorisiert. Jetzt hat man verbogene Stahlträger gefunden.

Da fehlte dann wohl das Geld für eine engmaschigere Kontrolle oder ein paar Sensoren, die das Verbiegen der Träger hätten signalisieren können.

Hier haben wir auch so eine schöne Brücke - erst kam die Gewichtsbeschränkung - egal, die LKW's fuhren trotzdem drüber; dann wurde das zulässige Gewicht reduziert - Ergebnis wie zuvor. Dann kamen Betonabsperrungen, ließen nur noch PKW bis 2 (?) m durch. War ein Denkfehler der Behörden, war nur bis zum ersten LKW zu schmal. Dann wurde die Brücke gesperrt, schon aber der Kreuzung zuvor, Umleitung ausgewiesen - das dumme Gesicht des LKW-Fahrers hätte ich gerne gesehen, der dann trotzdem bis zur Brücke weiterfuhr und dort wenden musste.

Ach so ganz nebenbei, die Behörden könnten sich das Ausweisen von Umleitungsstrecken sparen. Die Brummis befahren durchaus schmale Wohnstraßen, die Fahrer missachten Verbotsschilder.

Vielleicht verdienen die Firmen an den Sanierungen nicht genug, vielleicht gibt es mehr Wählerstimmen, wenn eine schöne neue Autobahn vom Politiker eingeweiht werden kann. Keine Ahnung, warum die Infrastruktur immer mehr verkommt.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 6. Dezember 2021 um 21:40:41 Uhr:

Ach so ganz nebenbei, die Behörden könnten sich das Ausweisen von Umleitungsstrecken sparen. Die Brummis befahren durchaus schmale Wohnstraßen, die Fahrer missachten Verbotsschilder.

Das wäre kontraproduktiv, da sich die Behörden damit ohne Not einer Einnahmequelle berauben würden.

Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Sperrung der A45 bei Lüdenscheid - wer ist wie betroffen?