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Spass beiseite: Tachomanipulation

Themenstarteram 1. März 2005 um 8:53

Hat man eine Chance, ein gebrauchtes Fahrzeug irgendwo prüfen zu lassen, ob die angezeigten Kilometer wirklich den gefahrenen entsprechen?

Hintergrund: Möchte für meine Frau eine A-Klasse ODER C-Klasse (Kombi) kaufen, allerdings gebraucht.

Gerade bei Langstreckenfahrzeugen könnte begründeter Verdacht bestehen, oder?

Danke für Tips.

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24 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Merowinger

Allerdings muss ganz klar gesagt werden, dass die Manipulation des Kilometerstands in Deutschland absolut legal ist und nicht den Straftatbestand des Betrugs erfüllt.

Das erscheint mir kaum möglich. Es gibt doch sicher keinen eigenen Paragraphen, der sagt, dass das Manipulieren am Tacho oder die bewusste Angabe einer falschen km-Zahl nicht unter Betrug fällt ... und wenn jemand einen anderen täuscht, mit dem Ziel, ihn finanziell zu schädigen, so ist das - unabhängig davon, wie er es macht - Betrug.

Denkbar ist lediglich, dass im Einzelfall die Betrugsabsicht nicht nachzuweisen ist.

Zitat:

Original geschrieben von paquito

Das erscheint mir kaum möglich. Es gibt doch sicher keinen eigenen Paragraphen, der sagt, dass das Manipulieren am Tacho oder die bewusste Angabe einer falschen km-Zahl nicht unter Betrug fällt ... und wenn jemand einen anderen täuscht, mit dem Ziel, ihn finanziell zu schädigen, so ist das - unabhängig davon, wie er es macht - Betrug.

Denkbar ist lediglich, dass im Einzelfall die Betrugsabsicht nicht nachzuweisen ist.

Ich habe mal von einem Juristen folgende Erklärung zu der Problematik gehört. Die Kilometeranzeige ist vom Gestzgeber nicht zwingend vorgeschrieben, d.h. sie gilt als freiwillihe Zugabe des Herstellers. Theoretisch dürfen in Deutschland auch Autos verkauft werden, in denen es gar keine Kilometeranzeige gibt. Die Kilometeranzeige ist somit kein Dokument und ihre Beweiskraft ist gleich null.

Themenstarteram 2. März 2005 um 12:56

So ist es!

Die Manipulation selber ist KEINE Straftat und somit kein Betrug.

Der Betrug fäng erst an, wenn der Verkäufer "sagt", der Wagen hätte erst 50.000km runter, er aber weiss, dass der Wagen 150.000km schon gelaufen ist und das auch so dem möglichen Käufer sagt bzw. verkauft.

am 2. März 2005 um 12:57

Insoweit stimmt das schon: Der Tacho ist keine "Urkunde" und deshalb ist das Manipulieren per se nicht strafbar. Ich bin mir aber recht sicher, dass der Verkauf eines PKW ohne einen Hinweis, dass die tatsächliche Laufleistung über dem Tachostand liegt, ist aber trotzdem Betrug und strafrechtlich relevant.

Ich würde die Sachlage so einschätzen:

  • Wenn jemand ein Auto ohne km-Angabe verkauft, aber den km-Zähler manipuliert hat (der Käufer also selbst nachschauen muss, um den km-Stand festzustellen, und der km-Stand bei den Verkaufsverhandlungen keine - bzw. keine nachweisbare - Rolle spielt), so kommt er damit durch.
  • Wenn er hingegen eine niedrigere km-Zahl angibt als tatsächlich gefahren, um den Preis hinaufzutreiben, und den km-Stand manipuliert, um diese falsche Behauptung zu untermauern, so ist das Betrug.

Allerdings: Wie viele Autos werden angeboten, bei denen der Verkäufer die (echte oder angebliche) km-Zahl im Angebot nicht anführt? Und wer würde einen Gebrauchtwagen unter diesen Umständen kaufen?

Na ja, Idioten gibt es. :p

Zitat:

[ERNSTHAFT???

Ja, da zieht es einem die Socken aus, nichtwahr?

Zitat:

D.h., offizieller MB Händler und trotzdem zurückgedreht???

Jawohl, in Norddeutschland, kleiner Händler, inzwischen Filiale eines anderen Händlers, klein und überschaubar, wo man mit sowas nicht wirklich rechnet.

Zurückgedreht hat er aber nicht, nur eben die angezeigten 20.000 (5. stellige Anzeige, war kein Mercedes) als 120.000 auf das Schild geschrieben und wo noch, kann man sich dann selber ausmalen.

Zitat:

Das ist doch wohl der absolute Hammer, was dann bedeuten würde, auch bei einem MB bzw. DC Händler keine Sicherheit einzukaufen.

Das die Händlerehrlichkeit im Verhältnis zur Marke steht, kann man wohl vergessen. Immerhin hatte ich bisher immer geglaubt, daß sowas bei Markenhändlern, zumal im ländlichen Raum, wohl doch er nicht sein könnte.

 

Zitat:

Ich kann die ganze Empörung hier durchaus verstehen. Allerdings muss ganz klar gesagt werden, dass die Manipulation des Kilometerstands in Deutschland absolut legal ist und nicht den Straftatbestand des Betrugs erfüllt. Unmoralisch bleibt es natürlich auch in meinen Augen trotzdem.

Strafbar ist es leider nur, wenn der Händler die Laufleistung falsch angibt. Solange er nur den Tachostand (wie abgelesen) einträgt, ist das rechtlich einwandfrei, aber moralisch immer dann verwerflich, wenn er die wirkliche Laufleistung kennt und dann wissentlich eine andere Angabe macht. Selbst wenn diese dann natürlich nur als Tachstand bezeichnet wird. Wenn er auch noch das bestehende Serviceheft mit den entsprechenden Stempeln entfernt, dann würde ich aber schon Absicht und damit Betrug unterstellen. Da ich aber den Käufer nicht kenne, ich habe den Wagen nur mal mit einem anderen Nummernschild vor einem Haus parken sehen, ihn aber eindeutig wiedererkannt (hatte eine verräterische Stelle und seltene Alus).

Zitat:

Mir scheint, die Autoindustrie hat keinerlei Interesse, sich diesem Problem anzunehmen.

Das ganz sicher nicht, sonst hätte man das schon gelöst. Technisch durchaus nicht schwer, schon vor über 20 Jahren wurden Zählerchips entwickelt, die man nicht mehr zurückstellen konnte, aber die Autoindustrie hat sich dafür nie interessiert. Traurig!

Eigentlich müßte jeder, der so geleimt wurde den Hersteller wegen Beihilfe zum Betrug anzeigen, nur dann würde sich vermutlich mal was tun.

Zitat:

Die verbreiten doch nur Parolen wie "kann bei Ihrer MB-Niederlassung nicht passieren" ...

Naja, da wäre ich vorsichtig und da man ja nicht nachvollziehen kann, wer manipuliert hat, ist es ja auch so schwer nachzuweisen und dann eine Werkstatt es macht, vor allem die passende Markenwerkstatt, denn wird es praktisch unmöglich.

Und soll mir keiner sagen, daß niemand aus der Automobilbranche aus Gewinnstreben oder wirtschaftlicher Not kriminelle Energie entwickelt. Man denke nur an den Kokshandel, der den DMC DeLouren retten sollte, da ging es auch nicht um Brennstoffe.

Zitat:

Ist doch der Traumslogan für den Neuwagenvertrieb: "nur hier sind Sie sicher, dass der Kilometerstand auch stimmt".

Irgendwo da dürften auch die Gründe liegen, warum kein Autohersteller bisher was gegen die Tachomanipulationen tut.

 

Zitat:

...ich gehe schwer davon aus, dass Du soviel Zivilcourage hast und wenigstens SOFORT Strafanzeige wegen VORSÄTZLICHEM Betrug bei der nächsten Polizeidienstelle gestellt hast ?

Wegen was? Weil mein altes Auto zum Verkauf steht und die Tachangabe auf dem Schild falsch ist? Bischen wenig, nicht wahr. Wenn ich den neuen Besitzer mal getroffen hätte, hätte ich ihn wohl gefragt, welche Laufleistung angegen worden ist, aber wenn nur der Tachostand im Vertrag stehen würde, könnte er da auch nichts machen. Nun ist das schon über 5 Jahre her.

Wie gesagt, ich habe mich damals auch gefragt, was man da machen soll. Mein 'neuer' hatte eine Jahreslaufleistung von 60tkm, schon über 100.000 runter, ein passendes KDH eines anderen Händlers und auch eine sechsstellige Anzeige, so daß ich nicht davon ausgehen mußte, selber auch fehlinfomiert worden zu sein. Mein alter war damals schon alt und ein günstiger Gebrauchter, dem man auf den ersten Blick auch ehr 120tkm als 220tkm zugetraut hätte.

Vielleicht hat auch nur der Azubi, als er das Schild geschrieben und den Tacho abgelesen hat, einfach dies angenommen und draugeschrieben? Wer weiß, was im Verkaufsgespräch besprochen wurde, da kann das noch klargestellt worden sein und ein kleiner Nachlaß, dann läßt sich so ein Wagen vielleicht besser verkaufen als wenn der Interessent gleich durch die 2 am Anfang abgeschreckt würde. Man muß nicht immer das schlimmste annehmen, aber überall SEHR GUT AUFPASSEN, den die Gebrauchtwagenhändler stammen eben doch direkt von den Pferdehändlern ab.

am 3. März 2005 um 12:06

Hallo leute hier ein Tip alles ein Geld frage:

www.Tachoblitz.de

Zitat:

Original geschrieben von Benni8894

Hallo leute hier ein Tip alles ein Geld frage:

www.Tachoblitz.de

Dolle Seite! Auch sehr erstaunlich, wie häufig dort von Vertrauen die Rede ist.

Klar, dass sich die Firma mit einem umfassenden rechtlichen Statement zu exkulpieren versucht.

Sie vergisst aber zu erwähnen, dass die Manipulation am Tacho sehr wohl ein Straftatbestand erfüllen kann. Dies nämlich schon deshalb, weil - zumindest in der Garantiezeit - in die Gewährleistungsregelung zwischen Käufer und DC eingegriffen wird.

NEIN, das ist kein Straftatbestand, das wird es erst wenn jemand hingeht und aufgrund des manipulierten Tachostandes Vorteil erheischt.

Wer bei seinem fast neuen Wagen den Tachostand ändern läßt und dann bei einem Garantie/Kulanzfall klar sagt, daß der Wagen x tkm mehr gelaufen hat als angezeigt, der ist aus dem Schneider, weil er keine Straftat begeht. Ebenso, wenn es das beim Verkauf erwähnt, aber wem ist das schon mal passiert?

Ja klar ... es ist auch kein Straftatbestand, sich als Prinz Hohenzollern auszugeben. Erst wenn man das bei der Bank tut, um einen Kredit zu erhalten ...

Betrug setzt immer Schädigungsabsicht voraus.

Bloße Selbstbefriedigung ist nicht strafbar. (Na, Burschen, seid ihr erleichtert? :p )

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