Sorry , nochmals das Thema Öl

Mazda MX-5 3 (NC)

Wir haben einen NC 1,8 Baujahr 2006.
Will jetzt Ölwechsel machen und bin nicht sicher welches ich nehmen soll.
5w30 oder 5w50....
Ein Bekannter hat ein Autozubehör Laden und meinte das 5w50 wäre zu Dickflüssig....
Auto wird nur im Sommer gefahren und meine Frau fährt normal....
Danke für Eure Hilfe....

20 Antworten

Das Mobil1 Peak Life 5 W50 war früher der Tip.

Grüsse

Zitat:

@lufri1 schrieb am 5. Mai 2021 um 21:53:39 Uhr:



Zitat:

@dirk-s schrieb am 5. Mai 2021 um 20:08:39 Uhr:


. . . . er besitzt keinen Ölfilter, . . . .

Weiß nicht wo du das her hast, aber es stimmt auf jeden Fall nicht.

Sorry, Druckfehler… es muss Ölkühler lauten.
Ich liebe diese automatische Korrektur:-(

Moin,
dafür gibt es eine einfache Lösung:
Du nimmst Dir die Betriebsanleitung Deines Fahrzeuges und schaust nach, welches ÖL Mazda empfiehlt, denn die haben den Motor konstruiert und für ein bestimmtes ÖL ausgelegt.
Der Abstand vom Kolben zur Zylinderwand ist beispielsweise für eine bestimmte Ölfilmstärke ausgelegt. Die muss passen, zu dick ist genauso schlecht wie zu dünn, beides schadet dem Motor, erhöht bestenfalls den Verbrauch, der Verschleiß kann sich dadurch erhöhen bzw. es kommt sogar zum Motorschaden.
Und dazu ist noch Dein Fahrverhalten ( viel Kurzstrecke )und der Außentemperaturbereich beim Fahrzeugbetrieb wichtig.
Dazu findest Du passende Angaben in der Betriebsanleitung.
Leider wird über das Thema viel Unsinn verbreitet, was auf den ersten Blick oft nicht erkennbar ist.
Deshalb besser dem Hersteller vertrauen!
Gruß

Zitat:

@amg2 schrieb am 5. Mai 2021 um 18:56:34 Uhr:


Oje , was soll ich den jetzt hohlen?

tja der Hersteller gibt ein recht breites Spektrum an. In den amerikanischen Miata Foren kann man nachlesen, dass bei ihnen 0W-20 im Handbuch empfohlen wird, im deutschen Handbuch (habe dieses gerade nicht zur Hand) steht irgendwas von 0w-30 bis hin zu 10w-50 je nach Temperatur und das alles für den gleichen Motor, alle Mx5er kommen schließlich aus der selben Fabrik. Das was du sagst ist Theorie.
Der Motor ist nicht gerade komplex, der verträgt fast alles. Der User kann das verwendete Öl nach seinen Bedürfnissen aussuchen.
Ich würde ein Öl nehmen das nicht zu dünn ist. Dickeres Öl neigt tendenziell (ja natürlich ist jedes Öl da anders) dazu hohe Temperaturen zu vertragen und wird weniger wahrscheinlich bzw. weniger schnell in den Kolbenringen verkoken (das ist ja das Problem beim NC) und ist generell besser bei heißeren Temperaturen wenn dünneres schon zu dünn wird. Aber auch da gehen Meinungen außeinander, in den besagen amerikanischen Foren sagen ja auch manche, dass sie mit 0w-20 auf Trackdays gehen und Rennen fahren, in den deutschen wird öfter 5w-50 empfohlen.

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Es wäre gut, wenn der Sinn dieses Forums Beachtung fände, der nämlich darin besteht, dem Themenstarter zu helfen.
Dazu sollten die Antworten fachlich fundiert sein und die Frage des Themenstarters beantworten.
In diesem Fall geht es um eine Frau, die am mitteleuropäischem Straßenverkehr teilnimmt.
Also nicht Track-Day und Rennen fahren und nicht USA (anderes Klima, andere Verkehrbedingungen -beispielsweise Tempolimit- andere Kraftstoffgüte), sondern Mitteleuropa.
Der Motor "verträgt fast alles" ist keine hilfreiche Aussage, sie ist zudem falsch.
Der Motor ist für eine bestimmte Ölfilmstärke ausgelegt, das Öl muss beispielsweise in den Zylinderbahnen zwischen Kolben und Zylinderwand ( der Laufbuchse) in der vorgesehenen Schichtstärke zirkulieren, um seiner Aufgabe optimal nachzukommen (Schmierung, Abführung thermischer Wärme etc). Ist der Ölfilm zu dick, ist diese Funktion nicht mehr gegeben. Das Öl wird in den Zylinderbahnen stark gepresst, was zu höherer Reibung und damit zu erhöhtem Verbrauch, aber vor allem zu erhöhtem Verschleiß führt. Schlimmstenfalls ist dann kein geschlossener Ölfilm mehr vorhanden und es kommt zum Kolbenfresser.
Das ist keine Theorie, sondern fakt.
Der Hersteller weiß, mit welchen Parametern er den Motor konstruiert hat, der Forenbesitzer vermutet.
Meine Theorie lautet, es ist besser sich auf den Hersteller und sein Wissen zu verlassen als auf denjenigen, der glaubt etwas besser zu wissen.
Gruß

Es stimmt schon, wenn die Ehefrau von @amg2 den Wagen nur "im Cruising Modus" bewegt, dann sind die Herstellervorgaben nicht verkehrt. Vor allem, weil der MZR / Duratec Motor kein hochgezüchteter Hochleistungsmotor ist.

Aber ... die Herstellervorgaben sind so ausgelegt, dass sie einen niedrigen Flottenverbrauch begünstigen. Ein sehr niedriger Motorenverschleiß steht NICHT ganz oben auf der Prio-Liste und ein niedriger Flottenverbrauch und das hierzu passende dünnflüssige Motoröl passt leider nicht zum Ziel, wenig Verschleiß zu haben.

Zudem hat der NC, wie bereits erwähnt, ein paar Eigenheiten.
Ich gehe mal ins Detail:

Beim Thema Motoröl für den MX-5 NC kommt es darauf an, wie Du den Wagen bewegen willst.
Das Problem ist folgendes:
Beim NC bis zum 1. Facelift in 2008 (und um so ein Modell geht es hier) kann es passieren, daß die Kolbenringe (Ölabstreifringe) unter ungünstigen Bedingungen festbacken und dann verbrennt der Motor innerhalb kürzester Zeit das gesamte Öl. Ein Motorschaden ist dann fast unausweichlich.
Das Problem entsteht wohl dadurch, daß die Kolbenhemden dieser Baureihe keine Ablaufbohrungen haben, die es erlauben würden, daß das Motoröl beim Abstreifen durch die Kolbenringe nach innen in den Kolben fliessen kann. Stattdessen wird es immer mehr Öl, das von den Kolbenringen bewegt wird, irgendwann wird es heisser, als es verträgt und dann backen die Kolbenringe fest.
Das Problem wird dadurch verschlimmert (manche sagen, es wird dadurch erst ausgelöst), daß das orig. Mazda 5W-30 Ultra Öl schlechte Eigenschaften bei sehr hohen Temperaturen hat, wie sie bei längeren Fahrten mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn auftreten können. Dieses Öl ist ein so genanntes ACEA A5 Öl mit abgesenkter HTHS (das ist ein Maß für die Scherstabilität bei hohen Differenzgeschwindigkeiten der beteiligten Bauteile - z.B. Kolben und Laufbuchse). Diese A5 Motoröle helfen den Autoherstellern, den Durchschnittsverbrauch ihrer Fahrzeugflotte ein klein wenig zu senken. Damit sparen sie Strafgelder an die EU, wenn sie über (ich glaube) 96g CO2 pro 100km liegen. Diese A5 Öle helfen den Autoherstellern, aber sie haben für den Fahrzeughalter den großen Nachteil, daß diese A5 Öle bei hohen Temperaturen und hohen Belastungen nicht so gut gegen Verschleiß schützen.

Dazu kommt, daß der NC keine Öltemperatur- oder Öldruckanzeige hat. Der 1.8er hat auch keinen Ölkühler. Auch die Anzeige in der Mitte zwischen Drehzahlmesser und Tacho ist nur Fake beim NC (Ja, ich hasse diese Konzern-Controller auch... ;-) ).
Daher empfehlen viele NC Fahrer, auf ein ACEA A3 Öl mit höherer HTHS auszuweichen. Und zwar unabhängig davon, ob Du einen 1.8er oder 2.0er NC fährst.
In jedem Fall solltest Du regelmäßig den Ölstand kontrollieren. Nach jedem 2.Tanken z.B. Am besten lässt sich der Ölstand bei kaltem Motor ablesen. Der Ölmessstab ist echt mies...
Lies Dir bei Gelegenheit mal die entsprechenden Threads im Oil-Club durch. Die Leute dort haben echt Ahnung. Hier der Link zu einem der ACEA und HTHS Treads: https://oil-club.de/index.php?...

Zudem gibt's einen weiteren Effekt bei den MX-5 NC MZD Motoren:
Diese Mazda Motoren wurden ursprünglich für den Quereinbau im Motorraum entworfen, speziell das Kühlsystem wurde daraufhin entworfen. Beim Quereinbau werden alle 4 Zylinder gleich gut vom Fahrtwind bzw. vom Lüfter gekühlt. Alle 4 Zylinder stehen gleich gut "im Wind".
Im MX-5 ist der Motor aber längs eingebaut und zudem nach hinten versetzt, um zur guten 50-50% Gewichtsverteilung beizutragen. Daher bekommt der hinterste Zylinder weniger Kühlung, als die anderen Zylinder und er wird heisser. Hier schliesst sich der Kreis zum obigen Problem mit den hohen Motoröl Temperaturen und dem Festbacken der Kolbenringe...
Was kannst Du tun? Zuerst einmal, nicht überreagieren ... Der MX-5 NC ist ein genial gutes Auto. Du wirst viel Spaß damit haben! Lass Dich von diesen potenziellen Problemen nicht verrückt machen!
Es kommt letztlich darauf an, wie du den Wagen fahren wirst (und wie das der Vorbesitzer gemacht hat):
- Wenn Du eher im "Cruising Modus" unterwegs bist (wie ich...), dann passt das originale Mazda 5W-30 Ultra A5 Öl eigentlich.
- Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, dann mache kurzfristig einen Ölwechsel und verwende ein gutes 5W-30 ACEA A3 Öl oder auch das Mobil 1 5W-50 . Achte auf gute Hochtemperatur Eigenschaften.
- Wenn Du gerne mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn fährst (dann ist der MX-5 eigentlich das falsche Auto... ;-) ), dann wechsle auf einer der oben beschriebenen ACEA A3 Öle.
- In jedem Fall solltest Du ca. alle 10.000km oder einmal im Jahr einen Ölwechsel machen. Denn: Selbst ein eher mittelmäßiges Öl ist bei eher häufigen Ölwechseln besser, als ein Top-Öl, das Du nur alle 20.000km wechselst. (die guten Eigenschaften, die für die HTHS Stabilität verantwortlich sind, können entweder vom Grundöl kommen oder von den Additiven. Wenn von den Additiven, dann altern sie!)
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen und Deine Fragen beantworten.
Lass Dich nicht verrückt machen. Die oben beschriebenen Probleme können, sie müssen aber nicht auftreten. Wenn Du ein gutes Motoröl fährst und regelmäßig wechselst und oft (ca. alle 2 Tankvorgänge) den Ölstand kontrollierst, dann passt das schon.

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