Solar oder AKW besser für CO2 Verminderung?

Habe grade diese Berechnung gelesen.

Zwar bin ich kein Buchhalter aber der Kostenvorteil des AKW gegenüber Solar erscheint mir gewaltig.
Sieht nicht aus als ob sich Deutschland diese Investitionen in Sonnenkraft leisten kann und die USA ist eh pleite.

Wenn wir schon CO2 verringern wollen haben AKW hier einen klaren Vorteil, zumal sie auch 24 Stunden am Tag liefern, was man ja von der Sonne nicht sagen kann.

Gruss, Pete

Beste Antwort im Thema

Schöne berechnung, nur leider hat sie nix mit der wirklichkeit zu tun.

1. stromverbrauch wird in kwh, MWh, GWh oder TWh und nicht einfach in GW gerechnet, das weiß jeder der ne stromrechnung bezahlen muß.

2. Ich habe gesucht und leider keine exakten zahlen gefunden aber der deutsche stromverbrauch liegt angeblich bei etwa 540 TWh.

3. Bei bewölktem Himmel, Erwärmung des Moduls oder einem höheren Air Mass-Faktor ist die Leistung des Solargenerators entsprechend geringer (Anlage arbeitet unter Teillast).
In unseren Breitengraden können mit einer 1 kWp-Photovoltaik-Anlage (entspricht 8-10 m² Fläche) etwa 700 bis 900 kWh Strom pro Jahr erzeugt werden.
(nutzbare sonneneinstrahlungskarte: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Solar_land_area.png)

4. wird der deutsche strom heute schon zu 6,3% durch windenergie, zu 4,2% durch wasserkraft, zu 3,6% durch biomasse, und zu 0,6% durch photovoltaik erzeugt, das macht 14,7% der stromerzeugung im jahr 2008.

auch wenn man die wasserkraft mangels neuer flüsse nur begrenzt ausbauen kann, so ist die biomasse und die windenergie stark im kommen, sowie die solarenergie.

http://upload.wikimedia.org/.../677px-Strommix-D-2008.png

Wenn ich das alles berechne, stimmt die rechnung des herren vorne und hinten nicht, und mal ehrlich, wer denkt daran 100% des stroms mit photovoltaik zu erzeugen, das ist doch hirnrissig.

Also wenn die zahl 540TWh stimmt, dann verbraucht jeder deutsche (bei 80 mio. inklusive industrie) im jahr etwa 6750 kWh strom.
6,3% des stroms sind 34,02TWh, werden durch windenergie erzeugt und somit 5.040.000 deutsche versorgt.
4,2% des stroms sind 22,68TWh, werden durch wasserkraft erzeugt und somit 3.360.000 deutsche versorgt.
3,6% des stroms sind 19,44TWh, werden durch Biomasse erzeugt und somit 2.880.000 deutsche versorgt.

somit bleiben von 80.000.000 deutschen 68.720.000 übrig die von solar, gas, kohle und atomkraft versorgt werden.
es bleiben also etwa 463,86TWh übrig, wollte man das alles mit photovoltaik erzeugen würde man nach den oben genannten werten 5.154km² benötigen. (etwa 72km*72km)

Deutschland hat eine fläche von 357.027 km² und 4,7% (stand 1997 http://www.destatis.de/.../EgebnisseBodennutzung,property=file.pdf)
davon sind verkehrsfläche, also starße, was einer fläche von 16.780,268km² entspricht also das dreifache von dem was man an straßen hat, was sollte einen davon abhalten einen teil zB autobahnen und große plätze mit solarzellen zu überdachen, was noch einen schönen neben effekt hätte (eine gewisse beruhigung des wetters, bzw reduzierung der regenmengen und schneemengen auf diesen flächen bei ausreichender entwässerung)

Auch ist die Nutzung der sonnenenergie zur elektrolyse wohl die schlechteste der möglichen varianten.
Da ist bei einem Pumpkraftwerk mehr effizienz möglich.

Daß Kernenergie eine günstige stromerzeugung bedeutet, ist nur ein trugschluß.

Rechnet mal die überwachung von tausender noch strahlender brennstäbe über die nächsten tausende von jahren hinzu.

Atomstrom ist nur deswegen so günstig weil die kraftwerke und betreiber einen mickrigen teil der lagerkosten übernehmen.
wenn nur eine person da sitzt und die geräte überwacht macht das bei einem stunden bruttolohn von gerademal 10€ *24*365=87600€/jahr und das die nächsten 10.000 jahre (und da uran auch begrenzt ist wird irgendwann zwar jemand 10.000 jahre lang aufpassen aber die gleiche zeit nix einnehmen durch den atomstrom (10.000jahr * 87600€/jahr = 876.000.000€)

Hat das mal jemand mit eingerechnet?

Wenn die regierung nicht immer wieder solche fehler machen würde, wären wir heute wohl weniger in einer krise, die gewinne privatisieren und die verlusten verstaatlichen, oder anders gesagt:
Einzelne verdienen und alle anderen blechen.

9596 weitere Antworten
9596 Antworten

Zitat:

@GaryK schrieb am 21. Juni 2016 um 21:55:18 Uhr:



Zitat:

@Audi-gibt-Omega schrieb am 21. Juni 2016 um 11:37:38 Uhr:


Gern wird übersehen, dass dann der "EEG-Zuschuß" je kWh zum Strom-Börsenpreis on-shore gerade 4cent beträgt und off-shore immerhin rd. 10cent . also offshore kostet die Stromkunden locker 150% mehr. Das gilt aber nur, wenn der Strom auch pausenlos transportiert werden kann, was erwiesenermaßen gerade im Norden schwierig ist

Und Solar kostete 2014 etwa 9,1 Mrd Euro für 27 TWh (https://www.netztransparenz.de/de/file/EEG-Jahresabrechnung_2014.pdf), also 33 Cent/kWh. Dass der Offshore-Strom so teuer ist liegt auch an dem munitionsverseuchten Wattenmeer, das hatte erfolgreich den Anschluss der ersten offshore-Windparks verhindert. Irgendwie lag die Munition nicht dort, wo diese laut Karten hätte liegen sollen. Wer solls denn stemmen? Der Energieversorger (früher staatlich) für Kriegslasten haften? Wohl kaum. Genau wie der Investor, der kann grad gar nichts dafür. Obendrein weht Seewind gleichmäßiger als Landwind, was die Gradienten dieser Stromsorte etwas killt. Vor 30 Jahren gebaute Kraftwerke können nicht beliebige Gradienten (Bedarf minus Windstrom) fahren, für steile Laständerungen sind die nie gebaut worden.

Problem ist, dass wir für diesen Solarscheiß 9 Mrd im jahr ausgeben, mit Förderdauer "20 Jahre ab Inbetriebnahme" auch noch für die nächsten 15 Jahre haben werden. Und vor lauter Aktionismus "vergessen" haben Strompuffer zu bauen.

Da stehe ich nicht ganz auf deiner Seite, Sicher ist die EEG-Umlage nach Gießkannenmethode das Grundübel und DER Preistreiber. Die Prämisse "Hauptsache Öko-koste es was es wolle" hat Wüsten hinterlassen. Ich betrachte Die "Ökos" eher energiewirtschaftlich und da hab ich eben ein etwas anderes Ergebnis:

1. Die PV paßt optimal zum täglichen Lastgang, sie wird derzeit sogar weniger vergütet, (10ct) als sie "wert" ist, das Problem sind die Massenhaften Großanlagen der "Teuren" Jahre 2008...2011

Jetzt muß wieder die PV etwas "gebremst" werden, die Einspeisevergütung sollte daher in Richtung 6..7 cent gehen und vor allem Netzlastdifferenziert, also Wochentag Winter z.B. 12cent, Wochende Sommer ca 3 cent/kWh, um mal die Grenzen zu nennen, Eine Summenrechnung fürs Jahr ist totaler Quatsch,

2. Biomasse ist völlig fehlgeleitet, eigentlich die größte Baustelle. Derzeit gilt: Einspeisung rund um die Uhr - gleicher Preis, auch wenn der Strom daraus weggeschmissen, sprich zu Null oder gar negativ "exportiert" wird. In jeder Biogasanlage werkelt ein Verbrennungsmotor. Es ist, als ob 10.000 SUV-Besitzer den Boliden anwerfen und im Stand sinnlos vor sich hin tuckern lassen.

Ja warum denn nicht, wenn per Gesetz dafür bezahlt wurd? Absurdistan, was alle zahlen!

Noch was: In Sierra Leone werden ganze Dörfer enteignet, um für Europa "Energiepflanzen" großtechnisch anzubauen, die Böden werden vergiftet (Pestizide), und die Menschen hungern, einige schaffens noch ins Flüchtlingsboot - alles dank unserm "tollen" Biogas-EEG.

3. Offshore: (je kW Leistung 3 x so ) teure Anlage, teures See-Kabel, fehlender Nord-Süd-Link, Ergebnis: Allzuoft teuer Strom-Wegschmeiß

die "neuen" Siemens-Anlagen laufen erst bei 8m/s Wind überhaupt an, da nützt mir das "Mehr" an Wind auch nicht viel, die Enercon-On-shore-WKA läuft bereits bei 2m/s an und hat die Abnehmer "nebenan" - sprich deutlich weniger Netzausbau erforderlich.

Also: Wer nur die die Zahlen in Summe liest, hat leider keine Vorstellung davon, wie Strom produziert und verteilt wird. Ich bin auch nicht für Kohlekraft, aber ich bin für eine (Winter) Kohle-Bereitschaftsreserve mit Wärmeauskopplung. Dazu braucht es gerade 500MW in Cottbus (Jänschwalde) und 500MW in Lippendorf (Leipzig) und sowas wie in Berlin (Kohle-HKW Reuter,) der Rest im Osten gehört stillgelegt oder verlagert in die Zentren mit den Wärmesenken.

Gas übrigens genauso! "DEIN" Irschenberg 4,5 ist schlicht eine Fehlplanung. Die schmeißen die Hälfte der Energie in die Donau - was soll das? Sollte man nicht besser mit dem "teuren Abfall" München beheizen? (wie Gas-HKW Berlin-Mitte 440MWel 90% Energienutzung, 15min Anschaltzeit)

Wenn wir all diese "bezahlten Energievernichtungen" nicht hätten, könnte die EEG-Umlage glatt ein Drittel oder mehr gesenkt werden.

Zitat:

@GaryK schrieb am 21. Juni 2016 um 21:55:18 Uhr:


(...) Problem ist, dass wir für diesen Solarscheiß 9 Mrd im jahr ausgeben, mit Förderdauer "20 Jahre ab Inbetriebnahme" auch noch für die nächsten 15 Jahre haben werden. Und vor lauter Aktionismus "vergessen" haben Strompuffer zu bauen. Gerade CAES wäre in Norddeutschland machbar und hätte einen Bruchteil der Solarsubbventionen übers EEG gekostet. Wind ist spottbillig im Vergleich zu Solar. Für die Kohle hätten wir locker komplette Solarfabriken bauen, "testfertigen" können und einstampfen - das wäre billiger gewesen. Ach nee, Stromspeicher müssen ja die EEG Umlage zahlen. Sorry, ganz vergessen, das macht ja Sinn.

Das ist doch alles zu eindimensional gedacht. Für die Versorgungssicherheit braucht es langfristig beides, da es sich gut ergänzt. Wichtiger als Speicherung ist ein europäisches Supergrid. Speicherung ist eher im kleinen Umfang sinnvoll.

Zitat:

@GaryK schrieb am 21. Juni 2016 um 21:55:18 Uhr:


Es war ein Fehler Strom zu subventionierten, wo die Subvention teurer ist als der Nettostrompreis des Endkunden. Und am Ende wird Irsching (effizientestes Gas-Kraftwerk der Welt) eingestampft mit unter 400 g CO2 je kWh und die abgeschriebene Braunkohle mit > 1 kg CO2 je kWh läuft auf Vollgas. Echt klasse. Alles dank eines total versauten CO2 Handels, bei dem der Staat bestenfalls eine Geschäftsgrundlage für Umsatzssteuerbetrüger geschaffen hatte.

Nur als Größenordnung: Solarstrom hat keine 5% an der Gesamtstromerzeugung und kostet mehr als die Dauerbaustelle Berlin-Brandenburg. Und zwar jedes Jahr. Ohne irgendeinen Payback. Wind hat immerhin fürs halbe Geld die vierfache Strommenge, dazu nur 10 statt 20 Jahre subventioniert.

Das Problem ist grundsätzlich, dass Energie zu günstig ist. Entweder ist es subventioniert, quersubventioniert und/oder die externen Kosten werden nicht aufgerechnet. Stell dir vor, man würde die externen Kosten auf fossil und vor allem auf Kernkraft aufrechnen, dann müsste das alles ein Mehrfaches kosten. Alleine der Rückbau inkl. Endlagerung der Atomkraft - da sind Förderungen von Wind und Solar dann wirklich Peanuts dagegen, auch deren externen Kosten sind vergleichsweise überschaubar.

Zitat:

@Audi-gibt-Omega schrieb am 22. Juni 2016 um 09:35:26 Uhr:



Zitat:

@GaryK schrieb am 21. Juni 2016 um 21:55:18 Uhr:


Und Solar kostete 2014 etwa 9,1 Mrd Euro für 27 TWh (https://www.netztransparenz.de/de/file/EEG-Jahresabrechnung_2014.pdf), also 33 Cent/kWh. Dass der Offshore-Strom so teuer ist liegt auch an dem munitionsverseuchten Wattenmeer, das hatte erfolgreich den Anschluss der ersten offshore-Windparks verhindert. Irgendwie lag die Munition nicht dort, wo diese laut Karten hätte liegen sollen. Wer solls denn stemmen? Der Energieversorger (früher staatlich) für Kriegslasten haften? Wohl kaum. Genau wie der Investor, der kann grad gar nichts dafür. Obendrein weht Seewind gleichmäßiger als Landwind, was die Gradienten dieser Stromsorte etwas killt. Vor 30 Jahren gebaute Kraftwerke können nicht beliebige Gradienten (Bedarf minus Windstrom) fahren, für steile Laständerungen sind die nie gebaut worden.

Problem ist, dass wir für diesen Solarscheiß 9 Mrd im jahr ausgeben, mit Förderdauer "20 Jahre ab Inbetriebnahme" auch noch für die nächsten 15 Jahre haben werden. Und vor lauter Aktionismus "vergessen" haben Strompuffer zu bauen.


Da stehe ich nicht ganz auf deiner Seite, Sicher ist die EEG-Umlage nach Gießkannenmethode das Grundübel und DER Preistreiber. Die Prämisse "Hauptsache Öko-koste es was es wolle" hat Wüsten hinterlassen. Ich betrachte Die "Ökos" eher energiewirtschaftlich und da hab ich eben ein etwas anderes Ergebnis:

..langer Text...

Gas übrigens genauso! "DEIN" Irschenberg 4,5 ist schlicht eine Fehlplanung. Die schmeißen die Hälfte der Energie in die Donau - was soll das? Sollte man nicht besser mit dem "teuren Abfall" München beheizen? (wie Gas-HKW Berlin-Mitte 440MWel 90% Energienutzung, 15min Anschaltzeit)
Wenn wir all diese "bezahlten Energievernichtungen" nicht hätten, könnte die EEG-Umlage glatt ein Drittel oder mehr gesenkt werden.

Danke, viel besser kann man es kaum zusammenfassen.

Zitat:

@Audi-gibt-Omega schrieb am 22. Juni 2016 um 09:35:26 Uhr:


Gas übrigens genauso! "DEIN" Irschenberg 4,5 ist schlicht eine Fehlplanung. Die schmeißen die Hälfte der Energie in die Donau - was soll das?

Irsching hat 60% elektrisch, die Braunkohle steht vielleicht bei 35%, Kohle bei 40 bis 45%. Zudem kommt aus Kohle etwa 360 kJ/mol je CO2, bei Methan sinds 890 kJ/mol. Dein zitiertes Heizkraftwerk Berlin hat übrigens bei 440 MW elektrisch und 1200MW thermisch gerade mal 37% Wirkungsgrad der Verstromung. Wärmetauscher am Ende sind keine Kunst. Braunkohlekraftwerke hätten bei der Feuerungsleistung ca 400MW elektrisch und 0% Wärme, die laufen auf "knallgas" weil billiger Brennstoff.

In einem Punkt bin ich bei dir - es macht CO2-technisch somit mehr Sinn mit lokalen Gaskraftwerken zu arbeiten und deren Abwärme als "Nahwärme" zu nutzen als diese wie bisher auf der grünen Wiese wegzukühlen. Das CO2 Einsparpotenzial ist weit höher wenn man die Hausfeuerungen für Warmwasser entsprechend runterfahren könnte. Nur so weit wird politisch nicht gedacht. Das Gaskraftwerk in unserem Industriepark arbeitet so, jenseits 90% Gesamt-Wirkungsgrad weil die Abwärme zugleich als Prozessdampf verfügbar gemacht wird. Überleg mal kurz, wieviel Nahwärmeleitungen man für 9 Mrd Euro p.a. legen könnte und was das für den Hausheiz-Bedarf bzw. Einsparungen dort bedeutet. Weit mehr als der Solarmist.

Kurz gerechnet: 1 kWh Solarstrom ersetzt etwa 560g/kWh klassisch. Bzw. bis 1100 g/kWh aus Braunkohle. 1 kWh Solarstrom kostet etwa 32 Cent per EEG, also je nach Bezugsgröße 571€/t bis 275€/t. Aus Wind sind es "nur" 70€/t. Und per Energiesteuer im Auto kostet die Tonne CO2 etwa 180 bis 280€ (Diesel/Benzin). Für deutlich unter 100€/t hätte man CO2 sogar komfortabel aus Gaskraftwerken abtrennen und in leere norwegische Erdgasfelder pumpen können. 24/7 verfügbar und nicht nur "wenn Wind weht" bzw. "Sonne scheint".

Solar-EEG ist IMHO die größte Subvention einer Industriesparte und das größte Klientelgeschenk seit Bestehen der Bundesrepublik, da wird sogar die FDP und NRW-SPD mit den damaligen Kohlesubventionen blass vor Neid. 20 Jahre rund 7-9 Mrd Euro p.a., hossa. Macht 20 mal "BER" bzw. "Stuttgart 21". Oder einmal Transrapid quer durch DE und kostenlose Nutzung für alle. Für einen Solar-Nutzen, den wir volkswirtschaftlich gesehen zu einem Bruchteil der Kosten hätten erhalten können.

Beim Wind musst du zwei Punkte berücksichtigen. Die auskoppelbare Leistung einer WKA steigt mit der Windgeschwindigkeit hoch DREI. Hast du sehr lange sehr gleichmäßigen Seewind, dann macht es Sinn die Anlage größer zu dimensionieren um bei hoher Windgeschwindigkeit mehr auskoppeln zu können. Bedeutet aber auch, dass die erst spät anläuft. An Land hast du weniger Laststunden und weniger Topspeed, die werden also gebaut um auch bei wenig Wind früh zu arbeiten. Bedeutet aber, dass die recht schnell in der Nähe der Nennlast sind und die Blätter zunehmend "aus dem Wind fahren" um die Gesamtanlage nicht zu überlasten. Blätter haben nunmal einen engen Bereich in dem die Strömung in Auftrieb bzw. Drehung umgesetzt werden kann. Siehe Airbus A320 - Takeoff bei 270 km/h, Reiseflug etwa 820 und Topspeed 870 km/h. Die F104G hat 200 knoten(!) bzw. 370 km/h "Stall Speed", unterhalb dieser Geschwindigkeit reißt die Strömung ab. Dafür geht Überschall.

Das ist typisch ein Faktor von Zweieinhalb bis Drei. Egal ob Airbus, Ultraleicht oder Segelflugzeug. Windkrafträder gehorchen mit dem Blattprofil grundsätzlich der selben Aerodynamik. Ein Profil, das bereits sehr langsam arbeitet ist "obenrum" nicht mehr effizient und produziert trotz steigender Windgeschwindigkeit nicht mehr als die Nennleistung. Und ein "obenrum" effizientes Profil arbeitet nicht mit zu wenig Anströmgeschwindigkeit. Somit musst du das Maximum der Funktion "Windgeschwindigkeitsverteilung mal auskoppelbare Leistung" als Jahresernte erzielen. Geh davon aus, dass das ein kluger "Simulant" bereits errechnet hat. Kompatibilität mit dem Stromnetz ist KEIN wirtschaftliches Kriterium des EEG Produzenten, das interessiert den schlichtweg nicht. Früh anzulaufen, gleichmäßig Windstrom zu erzeugen und dafür weniger Ertrag kostet den Eigentümer Geld.

Ähnliche Themen

Ich sag mal so: Ein lokales Kohle-KW, welches nur in der Heizperiode läuft, macht sogar emissionsseitig weit mehr Sinn, als ein Grundlast-Gaskraftwerk wie Irschi!!! Es traut sich aber keiner, sowas zu designen- Ein Kohle-KW mit 2000 Stunden pro Jahr? Daher eben dezentrale (Bio-)Gas-KW im automatischen Betrieb und Wärmenutzung: billig effizient und schnell anschaltbar.
In Metropolen z.B. in Berlin kann man auch an wichtigen Punkten Solarthermie in die Wärmenetze einkoppeln, mein Speicher (1000l) ist schon wieder fast bei 70°

" Ein lokales Kohle-KW, welches nur in der Heizperiode läuft, macht sogar emissionsseitig weit mehr Sinn ..."

Du hast die Abgase noch nicht aufbereitet. NOx und SOx bei Kohle lohnen sich im kleinen Maßstab nicht, die TA-Luft gilt für alle. Gas ist emissionstechnisch unproblematisch. Solarthermie wäre übrigens eine 1a massenfertigungstaugliche Option gewesen, die für relativ wenig Invest viel CO2 einsparen kann. Bei Solar hat man sich für den umgekehrten Weg entschieden.

Das ist mir klar, dass du die klassischen Braunkohlenmeiler nicht mal eben ausknipsen und 5 Stunden später wieder anwerfen kannst. Allein der "Runterfahrprozeß" dauert 24 Stunden, rauf genauso.
Zum Anheizen eines "modernen" gehen dort mehrere Tanklastzüge Heizöl durch den Hilfsdampferzeuger, bis die Kohleschredder Staub in den Kessel blasen können. Von daher hat diese Bauart keine wirkliche Zukunft.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass IN ZUSAMMENARBEIT mit eineGasturbine ein Großteil der Winterlast bei Flaute abgefangen werden kann. Bspw. KW Lippendorf: derzeitige Last 2x 900MW=1.8GW über rd 7800h/a (Grundlast)
Zukunft: 1 Block rückbauen bzw. Umrüsten auf Gas und im Spitzenlastbetrieb fahren, den Braunkohlenblock anfahren mit den heißen Abgasen der Gasturbine und dann für z.B. "Winterflauten" im Grundlastbetrieb arbeiten lassen. Betriebszeit von derzeit 2x7800 Stunden so auf 1x 2000 Stunden senken. Dazu die ca 1000 Stunden der Gasturbine (mit Wärmeauskoppelung). Macht zusammen
1. eine Emissionssenkung von rd 84% bei CO2, bei den problematischen Emissionen noch mehr
2. Flexibilisierung der Betriebes
3. Insgesamt deutlich bessere Brennstoffausnutzung (da anteilig mehr in der Fernwärme landet, als im Kühlturm)
4. keine neuen Braunkohlenaufschlüsse erforderlich (bestehende reichen so 7x länger!!!)
5. Klärschlammmitverbrennung bleibt ja bestehen.
Ist zar alles "nur" ein Kompromiß, aber ein m.E. wirtschaftlicher und die sicherste Art, eine Notfallreserve zu erhalten UND den Klärschlamm weiterhin loszuwerden. Naja und ne Menge Dreck weniger, Gips gips dann auch weiterhin, nur weniger 😉

Zitat:

@GaryK schrieb am 23. Juni 2016 um 13:39:07 Uhr:


(...) Solarthermie wäre übrigens eine 1a massenfertigungstaugliche Option gewesen, die für relativ wenig Invest viel CO2 einsparen kann. Bei Solar hat man sich für den umgekehrten Weg entschieden.

Zum Glück! PV ist die flexiblere und bessere Lösung.

Was willst du mit heissem Wasser? Für die Energieschleudern aka Bestandesbauten ist der Temperaturlevel zu gering, sodass es fürs Heizen nicht ausreicht. Fürs Brauchwasser ist es meist auch knapp, schliesslich gibt es in einem Fernwärmesystem auch noch Verluste. Im Sommer sieht es anders aus, doch dann braucht es viel weniger.

Elektrizität hingegen kann man viel flexibler nutzen.

Zitat:

@Primotenente schrieb am 24. Juni 2016 um 08:51:27 Uhr:



Zitat:

@GaryK schrieb am 23. Juni 2016 um 13:39:07 Uhr:


(...) Solarthermie wäre übrigens eine 1a massenfertigungstaugliche Option gewesen, die für relativ wenig Invest viel CO2 einsparen kann. Bei Solar hat man sich für den umgekehrten Weg entschieden.

Zum Glück! PV ist die flexiblere und bessere Lösung.
Was willst du mit heissem Wasser? Für die Energieschleudern aka Bestandesbauten ist der Temperaturlevel zu gering, sodass es fürs Heizen nicht ausreicht. Fürs Brauchwasser ist es meist auch knapp, schliesslich gibt es in einem Fernwärmesystem auch noch Verluste. Im Sommer sieht es anders aus, doch dann braucht es viel weniger.
Elektrizität hingegen kann man viel flexibler nutzen.

Einspruch, euer Ehren. Na klar macht Solarthermie Sinn! Im Sommer hast du damit das Thema Brauchwasser komplett erledigt, dezentral (EFH, MFH) und sogar zentral, also durch dezentrale Einbindung von Dach-Solarthermieanlagen in den Wärmeverbund. Du bekommst so locker VL-Temperaturen }50Grad hin. Im Sommer machen solche Anlagen absolut Sinn. Bisher müssen für die Fernwärme fossile Erzeuger ran. Zum Großteil sogar nur im Heizbetrieb, weil die geringe erforderliche Wärmemenge für die großen BHKW-Blöcke mal eben zuviel ist.

Heute haben wir bis 33 Grad und dank fehlender Solarthermie wird in Berlin sogar fossil Fernwärme erzeugt - wattn Unsinn. Die "Übertragungsverluste" sind bei ST im Übrigen völlig Wurscht, es kostet nichts und emittiert nichts. Die Verluste zählen nur dann, wenn vorn fossil geheizt wird.

Hallo

Habe mir letztes Jahr eine solarthermische Anlage (Warmwasser und HU) aufs Dach gebaut. 14.4 m2 und 950 Liter Speicher, Ost-Südost, 45 ° Dachneigung. Würde ich heute nicht mehr machen, sondern direkt auf PV gehen. Heute das erste Mal Stagnation. Die Vorteile sind mir bekannt - hohe JAZ, einfache Technik etc. Unter dem Strich ist PV trotzdem sinnvoller und flexibler, vor allem in Verbindung mit der Elektrifizierung die es bei Wohnen und längerfristig auch der Mobilität geben wird/muss.

Bei über 30 Grad Aussentemperatur mit >1000 Grad Öl zu verbrennen um dann damit bei 42 Grad zu duschen, ist ein thermodynamischer Supergau und sollte unter Strafe gestellt werden - das brauchen wir nicht diskutieren. Wenn man fossil heizt, ist ST eine gute Ergänzung/Unterstützung.

Zitat:

@Primotenente schrieb am 24. Juni 2016 um 08:51:27 Uhr:


Zum Glück! PV ist die flexiblere und bessere Lösung. Was willst du mit heissem Wasser? [...] Elektrizität hingegen kann man viel flexibler nutzen.

PV ist sackteuer, jedenfalls so wie bei uns aufgesetzt. Heißes Wasser hat faktisch jeder, auch im Sommer. Die Wärme kann aktuell locker(!) aus Solarthermie gewinnen. Einzige Ausnahme: Wenn ein regionales BHKW mit Nahwärme aktiv wäre. Im Sommer brauchts mehr Strom als Wärme. Mit Fußbodenheizung (35°C Vorlauf) kannst du Solarthermie locker von Februar bis November zur Heizungsunterstützung nutzen. Mit kleinen Wärmepumpen wäre sogar noch mehr drin, einzig Schnee versaut dir die Bilanz.

Nur für Begrifsstutzige: 9,1 Mrd für 27 TWh. Die Kosten sind pervers und das bei 3% des Strombedarfs ohne jede Speicherung. Für einen Bruchteil der Kohle hätte man das selbe Ergebnis bekommen können. CAES Speicher in der Norddeutschen Tiefebene zum Beispiel, würde auch die Notwendigkeit der Trassen senken.

Solar hätte niemals mehr Geld bekommen dürfen, als der Endverbraucher im Schnitt bezahlt. Die gesparte Kohle in F&E gesteckt (zum Beispiel Redox Flow Cells) und wir wären für einen Bruchteil der Kohle CO2 neutraler unterwegs.

Moin

Natürlich hast du recht. Es war unendlich teurer, zum Glück wird es jedes Jahr billiger. Denn die Vergütungszeiten der 50cent Anlagen laufen langsam alle aus.

Aber warum hat man sowas gemacht. Man wollte Entwicklung betreiben, und das funktioniert am besten in der Masse. Nur weil damals viel Geld ausgegeben wird, was leider bis heute wirkt, werden heute noch Solaranlagen auf Dächern verbaut. Das ist dann ähnlich wie beim AKW, die Entwicklung zum Anfang, die vom Staat damals getragen wurde und daher niemanden ins Auge fällt, führte zu vermeintlich günsitger Enerige heute.

Das heute Häuser top auskommen mit einer kleinen Wärmepumpe und ein wenig warm Wasser auf dem Dach, keine Frage. Witzigerweise wird es dennoch nicht Flächendeckend eingesetzt. Nur was machst du mit den anderen 20 Millionen Haushalten, welche eben nicht mit unter 50 Grad auskommen?

Auch hier kannst du einen Dankesbrief an die damaligen Solarterure schreiben, welche dem Eigenheimbesitzer sugeriert haben, du brauchst kein Heizöl mehr, du hast jetzt Solarthermie. Dank des Winters, wo nur wenig Wärme erzeugt wird, aber viel verbraucht wird, kam keiner auf einen grünen Zweig. Die negative Stimmung gegen Thermie gabs dann kostenlos obendrauf.

Heute ists anders. Da versuchen Menschen mit einer großen Lobby ihre Dollars zu sichern. Und ich spreche hier nicht von den ach so bösen Wind und Solarbauern. Ich spreche von den großen 4, welche unheimlich viele, von der Steuer absetzbare, Werbungsmilliarden verbraten, um zu zeigen das Wind nichts einspart.

Das die Einsparungen nicht eintreten, weil die großen 4 weiter ihre Oldtimer laufen lassen, davon kein Wort, versteht eh kaum einer. Stromleitungen können angeblich nicht gebaut werden. Durch den Nationalpark Wattenmeer war es binnen kurzer Zeit kein Problem. (Warum meint ihr wohl wurde die Leitung nicht rechtzeitig fertig? Weil man nichts von der Munition wußte? Träumt weiter. Es war ein kleiner Versuch das EEg zu kippen und damit die bösen Windbauern los zu werden. Lest einfach mal nach was damals gefordert wurde.... als es nicht durchkam war schwups die Leitung fertig. Komisch, oder?)

Ganze Landstriche können für Kohle umgepflügt werden. Und eine einfache Leitung nach Hamburg, wo zwei AKWs mal ihren Strom los wurden, die kann nicht gelegt werden? Komisch das Vattenfall sehr wohl seinen Strom in voller Menge aus Norwegen durch den echten Norden bekommt. Ach ja, die spielen ja auch mit den richtigen Leuten Golf.

Angeblich müßen Leitungen nach Bayern gelegt werden. Warum eigentlich? Haben die beiden AKWs bei Hamburg ihren Strom per W-Lan geliefert? Oder sind diese Reserven schon anderweitig, für Golfspieler verplant? Mal drüber nachdenken.

Preist Kohle und AKW endlich sauber ein, dann sind EEs gar nicht mehr so teuer. Macht euch mal selber schlau, denn die Medien, ohne AFD zu wählen, sie berichten das was der bessere Golfspieler und die Politik den Menschen glauben machen sollen. Wie sonst kommt es, das nach Sylvester plötzlich so viele Asylanten kriminell sind? Böllersyndrom?

Die Wirtschaft möchte etwas, die Medien verkaufen eine Meinung, das Volk glaubt sie. Das haben vor 80 Jahren einige erkannt, und das wird heute, verfeinert, genau so weiter gemacht.

Nehmt als Beispiel, Themenverwandt, nur die Autozeitschriften, was sie so schreiben. E-Autos haben keine Reichweite, 300 kmh sind wichtig, 0 auf hundert in nur 10 sekunden ist zu langsam, drölf Gänge sind pflicht, CVT ist doof, Turbo ist Pflicht mit drölffachanaleinspritzung und so weiter.

Und warum? Weil die deutsche Automobilwirtschaft nunmal nur mit komplizierter Technik punkten kann. Wenn es einfach besser geht, dann geht unsere Wirtschaft unter. Ergo geht es nicht. Und das wird berichtet.

Moin
Björn

Vielleicht weil im "Nationalpark" kaum ein Anlieger klagen kann? Was bei Landleitungen alle paar hundert Meter der Fall ist? Windstrom ist toll, aber WEHE die Leitung geht durch "meinen Hinterhof" bzw. in dessen Sichtweite. NIMBS nennt man die - "Not In My Backyard". Siehe http://www.haz.de/.../Erdkabel-in-Gabriels-Wahlkreis

Zum Thema Munition: http://www.udo-leuschner.de/energie-chronik/140211.htm - 30 Tonnen geborgene Munition. Egal wer administrativ schuld ist, beide haben die Munition nicht ins Watt gekippt. Das zu bergen ist eigentlich eine staatliche Aufgabe weil "Kriegsfolge".

Schön wie Ihr euch echauffiert dass jemand/ich was gegen Solar schreibt. Hier gehen 9 Mrd jedes Jahr für quasi NICHTS durch den Schornstein. Wer gewollt hätte - für 1/10tel der Summe wäre mehr zu holen gewesen. Alleine ein funktionierender CO2 Handel mit teuren Verschmutzungsrechten hätte mehr für die CO2 Bilanz tun können als die Solarmilliarden, an denen sich wenige Leute politisch protegiert "sattgefressen" haben.

Mit Speichern hätten wir sowohl weniger Gradienten im Netz als auch einige "Stinker" real komplett abschalten können. Die Chance wurde aber sowas von verpasst. Auch wenn Speicher massiv günstiger gekommen wären als der damals (finanziell) unkontrollierte Solarausbau. Wo sich die "Mittelschicht" nebst Besserverdienern das Sparbuch aufs Dach genagelt haben, Rendite staatlich garantiert.

Ebenfalls möglich: Power 2 Gas (aber Fokus auf H2, CH4 ist eine Wirkungsgrad Katastrophe). Bei dem erwähnenswerten H2 Verbrauch in Europa wärs locker möglich eine H2 Anlage in eine Raffinerie zu stellen und bei Stromüberschuss den typisch eingesetzten Methan-Reformer runterzufahren. Spart einiges an CO2.

Warum der Turbo quasi "Pflicht" ist hast du also nicht verstanden. Kleiner Tipp: Quencheffekte an Wänden und Abgasnorm. Hat was miteinander zu tun. CVT - das Debakel der "Elvis Automatik" (https://www.youtube.com/watch?v=5ckzUCcV0q8) nicht mitbekommen? Taugte nicht für 10 Cent, die Karren stehen wie Blei in den Verkaufsbörsen. Warum? Weil die nicht halten. Und warum die DSG bzw. 8/9-Gang Automaten so viele Gänge haben, das wird bei einem Blick ins Verbrauchskennfeld klar. Früher hatten Handschalter etwa ne 5:1 Spreizung, die neue ZF 9HP hat eine Spreizung von 9.8:1 ... Niemand sortiert 9 Gänge manuell und schaltet "mal eben" um 3-4 runter. Für die Automatik kein Ding.

LKW mit Handschaltung: Bis zu 16 Gänge. 😁
Sorry, ich konnte nicht widerstehen. 🙂

Ich habe als Geologe zwar vom Thema Klimawandel Ahnung, vom Energiesektor zugegebenermaßen nur wenig. Als ersten Anlaufpunkt versuche ich daher, Metastudien von möglichst anerkannten Quellen benutzen. Eine sehr gut Übersicht bietet dazu die Wikipedia:

https://en.wikipedia.org/wiki/Cost_of_electricity_by_source

Dabei finde ich es interessant, dass immer mehr der jüngsten Studien Windkraft als günstigste Energiequelle ermitteln - auch ohne jede Subvention. Tolle Sache.

Deine Antwort
Ähnliche Themen