Softwareprobleme und keine Lösung von VW
Seit einiger Zeit tritt sporadisch ein Totalausfall des Autos auf. Ich steige ein, Drücke auf Start und 14 Fehler tauchen auf. Es passiert nichts, ich kann nicht losfahren. Erst wenn ich den Wagen wieder ausschalte und neu starte läuft der wieder.
Ich war beim Freundlichen und hatte Glück, dass der Fehler dort aufgetaucht ist. Normalerweise ist beim Händler immer der Wagen ohne Fehler.
Naja, auf jeden fall steht der Wagen jetzt 3 Tage dort und bleibt auch erst mal da.
Der Freundliche hat gestern von VW die Aufforderung bekommen sämtliche Steckerverbindungen im Stoßstangenbereich zu checken. Alles in Ordnung. Heute kam die Info, dass VW mit Hochdruck nach einer Lösung sucht.
Ich glaube nicht wirklich dran.
425 Antworten
Mercedes hat begriffen, dass es aussichtslos ist, als Autohersteller zu meinen, man könnte mit der IT-Abteilung eines Autoherstellers (!) jemals in der gleichen Liga wie Google spielen. Bei VW werden leider bis auf Weiteres noch Unsummen in CARIAD versenkt. Wie die geniale Weltklasse Software von CARIAD in der Praxis funktioniert, wird hier im Forum ja bestens beschrieben 😉 Bin mir aber sicher, dass auch VW diesen Irrweg noch aufgeben wird. Spätere VWN-Kunden werden es danken…
https://www.welt.de/.../...cedes-Benz-jetzt-mit-Google-verbuendet.html
Im T7 arbeitet keine Software von Cariad.
Eine relativ tiefe Integration von Google Maps ins Auto gibt es schon bei Renault. Anscheinend nutzt die Software nicht nur die Daten von Google sondern auch die von Auto (Akkustand / Leistung / Temperatur …) , so dass die Ladestopps optimiert geplant werden (inkl. Reduzierung der Leistung vor dem Ladestopp , damit die Akkutemperatur sinkt und der Akku schneller wieder geladen wird).
Angeblich soll das sehr gut funktionieren (habe ich so in einem Bericht über den Megane eTech vor ein paar Monaten gelesen). Auf jeden Fall viel besser als alle Navis, die bis jetzt von Auto-Herstellern selbst programmiert wurden.
Zitat:
Im T7 arbeitet keine Software von Cariad.
Was heißt das? Es gibt also nicht nur die eigens gegründete Softwaresparte, sondern auch noch andernorts bei VW Abteilungen, die Software fürs Auto basteln? Hmm, interessant. Ich hatte ja gehofft, dass mit dem Weggang von Diess wieder jemand mit Bodenhaftung den IT-Bereich steuert und für die Kunden Besserung naht.
https://www.motorsport-total.com/.../...ariad-software-fiasko-22072802
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Es gibt sogar recht viele externe Zulieferer/Dienstleister, die für VW Software entwickeln bzw. die Manpower dafür zur Verfügung stellen.
Zitat:
@Naturtrueb schrieb am 23. Februar 2023 um 11:32:14 Uhr:
Zitat:
Im T7 arbeitet keine Software von Cariad.
Was heißt das? Es gibt also nicht nur die eigens gegründete Softwaresparte, sondern auch noch andernorts bei VW Abteilungen, die Software fürs Auto basteln? Hmm, interessant. Ich hatte ja gehofft, dass mit dem Weggang von Diess wieder jemand mit Bodenhaftung den IT-Bereich steuert und für die Kunden Besserung naht.
https://www.motorsport-total.com/.../...ariad-software-fiasko-22072802
Nein, das verstehst du falsch.
Vor Cariad war es so, dass die Entwicklung der Software für Steuergeräte durch Dienstleister bzw. Zulieferer erfolgte, z.B. Continental, Bosch, etc.. Alles was auf MQB-Basis läuft (dazu zählt der T7) wurde nach diesem Vorgehen entwickelt. Anpassungen, Fehlerbereinigungen etc. erfolgen für diese Steuergeräte nach meinem Kenntnisstand heute noch immer so, sprich das wird durch VW-Mitarbeiter (bzw. teilweise Cariad-Mitarbeiter) gesteuert, aber nicht selbstentwickelt. Das würde auch keinen Sinn machen, das nun per Insourcing reinzuholen, der Aufwand wäre viel zu hoch.
Cariad ist dafür zuständig, die Software für die neue Elektronikarchitektur E^3 1.2 zum Großteil (momentan werden nach Pressemeldungen wohl 60% Eigenanteil anvisiert) selbst zu entwickeln. Diese Architektur betrifft die kommenden Elektroautos im Konzern. In den heutigen Elektroautos, allen voran die ID-Modelle, findet sich die Basisversion 1.1 und selbst da sind nur geringe Teile bisher von Cariad.
Vielen Dank für die Aufklärung! Offensichtlich hast du gute Inneneinblicke 😉
Was ich nicht verstehe: Ich hatte hier kürzlich irgendwo den Post einer Dame von Facebook reinkopiert, die erst im Dezember letzten Jahres ihren MV bekommen hatte und trotzdem immer noch die üblichen Softwareprobleme hatte, wie sie hier im Forum schon vor einem Jahr berichtet wurden. Wie kann das sein? Liefert VWN eiskalt nach wie vor die gleiche Technik, die gleiche Software aus, obwohl VWN doch längts am Feedback der Käufer - die ganzen Reklamationen - gemerkt haben müsste, dass das etwas nicht stimmen kann?
Ich weiß auch nicht genau, was die Gründe dafür sind und kann daher nur spekulieren. Aber mal logisch an die Sache herangegangen:
1. Die Leute bei VW bzw. VWN sind ja nicht blöd oder gar böswillig. Die werden ganz genau wissen, dass ein fehlerfreies Fahrzeug zu einer wesentlich höheren Kundenzufriedenheit beitragen wird und zudem Kosten im After Sales reduziert. Denn diese Probleme mit den Steuergeräten sind im Fall des Multivans zum hohen Teil noch durch Gewährleistung bzw. Garantie abgedeckt, sodass VW/VWN diese Reparaturkosten hat.
2. Die MQBs haben grundsätzlich einen hohen Gleichteilstand, sind aber in teilweise verschiedenen Generationen gleichzeitig auf dem Markt. Allein wenn man sich die Elektronik anschaut, gibt es hier zahlreiche Varianten. Und das nicht nur hardwareseitig sondern auch in Bezug auf die Softwarestände.
3. Die Fahrzeuge sind hochvernetzt, d.h. mit zig Steuergeräten versehen und dann auch noch in den wildesten Kombinationen konfiguriert. Da gibt es dann, wie hier im Forum zu lesen, teilweise Fahrzeuge die an Assistenzsystemen alles drin haben, top ausgestattet sind, aber kein Navi beinhalten, was sehr ungewöhnlich ist.
Das führt dazu, dass eine extrem große Komplexität aus Hardware und Software in verschiedenen Varianten besteht, sodass teilweise gar nicht klar ist, was überhaupt die Fehlerursache ist. Allein wenn wir diesen Thread hier mal als Beispiel nehmen, so werden hier Probleme beschrieben, die mein ausstattungsgleicher T7 noch nie gesehen hat. Sich aber jedes Auto einzeln vorzunehmen und durch zu debuggen kann man auch nicht, weil es extrem aufwendig ist und man so vielleicht nur ein Nischenproblem löst, dass ganz wenige Fahrzeuge haben. Auch wenn man das persönlich anders sehen mag, wenn man betroffen ist, macht es nun mal am meisten Sinn, erstmal die Probleme zu beheben, die alle betreffen und das wird auch gemacht, wie man etwa am Update der Leistungselektronik sieht. Zudem kommt noch, dass die Entwickler des T7 schon an den nächsten Fahrzeugen arbeiten, sodass die Kapazität für Fehlerbehebungen begrenzt ist und sich das ganze dadurch in die Länge zieht.
Lange Rede kurzer Sinn: ich bin mir sehr sicher, das VW/VWN die Softwareprobleme auf dem Schirm hat, aber die Fehlerursachen zu identifizieren, ist aufgrund der hohen Komplexität extrem schwierig. Auf Dauer kann man das nur lösen, in dem man eine wesentlich größere Vereinheitlichung von Hardware und Software erreicht sowie die Fahrzeugentwicklung mehr an Standards der Softwareentwicklung ausrichtet. Spoiler: genau das sind zentrale Kernideen hinter der Gründung von Cariad, aber die müssen aufgrund der noch abzuarbeitenden "Altlasten" erstmal richtig ins Laufen kommen.
Genau so ist es!
Im Grunde sind die Probleme bereits gelöst, wie zahlreiche neuerdings ausgelieferte Autos ohne diese Fehler zeigen (z. B. meiner). Es gibt also offenbar eine Kombination aus aktueller Hard- und Software, die gut funktioniert (wirklich fehlerfrei ist ein System mit komplexer Software nie).
Das Problem ist jetzt, dass die älteren Autos oftmals nicht nur ältere Software-Stände haben, sondern auch abweichende Hardware-Varianten. Und das bei völlig unterschiedlichen Ausstattungskombinationen.
Die Entwickler müssen jetzt die diversen fehlerbehafteten Konstellationen durchtesten, um die Ursachen zu finden. Das ist eine Mammutaufgabe und dauert entsprechend. Da ist es manchmal einfacher, direkt die Hardware bzw. einzelne Hardware-Komponenten (inkl. Software drauf) zu tauschen, was wohl auch hier und da gemacht wird.
Wären hingegen wie bei Tesla pro Auto ein leistungsfähiger Zentralrechner anstelle der verteilten Steuergeräte verbaut, wäre die Fehlerbeherrschung wesentlich einfacher.
Danke für Deinen sehr informierten Beitrag, der die Dimension der Softwareproblematik bei VAG (und den Konzernmarken) vor Augen führt.
Erinnere mich noch dunkel, dass es bei VW vor wenigen Jahren Befremden ausgelöst hat, wieviel Geld BMW in die Softwarearchitektur und die Reduktion der Steuergeräte investiert u. wie hoch dort Connected-Drive gehängt wurde. So nach dem Motto wir bauen Autos und keine Computer.
So schnell kann einen die Realität einholen ...
Heute schmiert VW bei allen Zufriedenheitsrankings ab und landet im Umfeld von Dacia (Europa) oder Billigmarken aus China (USA) - und der Hauptgrund liegt in den kaum lösbaren Softwareproblemen!
Bin froh, dass wir keinen VW, Skoda oder Audi mehr im Fuhrpark haben!
Zitat:
@hansblafoo schrieb am 23. Februar 2023 um 14:10:57 Uhr:
Ich weiß auch nicht genau, was die Gründe dafür sind und kann daher nur spekulieren. Aber mal logisch an die Sache herangegangen:1. Die Leute bei VW bzw. VWN sind ja nicht blöd oder gar böswillig. Die werden ganz genau wissen, dass ein fehlerfreies Fahrzeug zu einer wesentlich höheren Kundenzufriedenheit beitragen wird und zudem Kosten im After Sales reduziert. Denn diese Probleme mit den Steuergeräten sind im Fall des Multivans zum hohen Teil noch durch Gewährleistung bzw. Garantie abgedeckt, sodass VW/VWN diese Reparaturkosten hat.
2. Die MQBs haben grundsätzlich einen hohen Gleichteilstand, sind aber in teilweise verschiedenen Generationen gleichzeitig auf dem Markt. Allein wenn man sich die Elektronik anschaut, gibt es hier zahlreiche Varianten. Und das nicht nur hardwareseitig sondern auch in Bezug auf die Softwarestände.
3. Die Fahrzeuge sind hochvernetzt, d.h. mit zig Steuergeräten versehen und dann auch noch in den wildesten Kombinationen konfiguriert. Da gibt es dann, wie hier im Forum zu lesen, teilweise Fahrzeuge die an Assistenzsystemen alles drin haben, top ausgestattet sind, aber kein Navi beinhalten, was sehr ungewöhnlich ist.Das führt dazu, dass eine extrem große Komplexität aus Hardware und Software in verschiedenen Varianten besteht, sodass teilweise gar nicht klar ist, was überhaupt die Fehlerursache ist. Allein wenn wir diesen Thread hier mal als Beispiel nehmen, so werden hier Probleme beschrieben, die mein ausstattungsgleicher T7 noch nie gesehen hat. Sich aber jedes Auto einzeln vorzunehmen und durch zu debuggen kann man auch nicht, weil es extrem aufwendig ist und man so vielleicht nur ein Nischenproblem löst, dass ganz wenige Fahrzeuge haben. Auch wenn man das persönlich anders sehen mag, wenn man betroffen ist, macht es nun mal am meisten Sinn, erstmal die Probleme zu beheben, die alle betreffen und das wird auch gemacht, wie man etwa am Update der Leistungselektronik sieht. Zudem kommt noch, dass die Entwickler des T7 schon an den nächsten Fahrzeugen arbeiten, sodass die Kapazität für Fehlerbehebungen begrenzt ist und sich das ganze dadurch in die Länge zieht.
Lange Rede kurzer Sinn: ich bin mir sehr sicher, das VW/VWN die Softwareprobleme auf dem Schirm hat, aber die Fehlerursachen zu identifizieren, ist aufgrund der hohen Komplexität extrem schwierig. Auf Dauer kann man das nur lösen, in dem man eine wesentlich größere Vereinheitlichung von Hardware und Software erreicht sowie die Fahrzeugentwicklung mehr an Standards der Softwareentwicklung ausrichtet. Spoiler: genau das sind zentrale Kernideen hinter der Gründung von Cariad, aber die müssen aufgrund der noch abzuarbeitenden "Altlasten" erstmal richtig ins Laufen kommen.
Zitat:
@hansblafoo schrieb am 23. Februar 2023 um 14:10:57 Uhr:
Da gibt es dann, wie hier im Forum zu lesen, teilweise Fahrzeuge die an Assistenzsystemen alles drin haben, top ausgestattet sind, aber kein Navi beinhalten, was sehr ungewöhnlich ist.
Da fühle ich mich direkt angesprochen 😁, Ich sehe da aber immer noch kein Problem, wenn Sie diese Kombination nicht anbieten wollen, dann sollen Sie das Navi halt einfach in einem Paket mit den Assistenten anbieten.
Ich hatte ja nun auch schon einige Rennerei wegen des Fahrzeugs und war wirklich oft in der Werkstatt. Das liegt allerdings auch daran, das ich bisher für jedes Problem min. 2x in die Werkstatt musste, da zuerst eine Fehleranlyse im AH gemacht wurde, das Problem dann VWN gemeldet wurde und ich irgendwann, dann wieder hin mußte und das entsprechende Update wurde aufgespielt.
Das hat bisher viel Zeit gekostet und funktioniert auch nur, da wir nicht täglich auf den T7 angewiesen sind. Aber ich muss auch mal eine Lanze für VWN brechen, soweit ich das beurteilen kann, haben Sie bei mir bisher jedes Problem lösen können. Und ich habe nicht das Gefühl das VWN sich nicht um die Bestandskunden kümmert. Eventuell habe ich aber auch Glück mit meinem Serviceberater, der sehr bemüht ist mir zu helfen, aber auch er ist bei Softwareproblemen von VWN abhängig.
Ich wundere mich eigentlich immer noch das ich hier der einzige bin, bei dem es so massive Probleme mit der internen Datenkommunikation gegeben hat und so ein umfangreiches Update notwendig war. Aber vielleicht fehlt mir einfach das Navi🙂
Na ob ich dich damit meinte? ;-) Das war auf jeden Fall keine Kritik oder Problem, ich wollte auf etwas anderes hinaus. Durch diese sehr starke Konfigurierbarkeit, die VW wie kaum ein anderer Hersteller (außer vielleicht noch Mercedes, BMW, Audi) bietet, gibt es teilweise sehr ungewöhnliche Konfigurationen, an die vorher niemand gedacht hat. Das sind dann in Stückzahlen gesehen total exotische Konfigurationen, aber wenn es die internen Baubarkeitssysteme (gibt zwei davon) vorsehen, dass es gebaut werden kann, wird das Fahrzeug auch so gebaut. Das Problem ist nur, dass es unmöglich ist, sämtliche Konfigurationen vorher komplett durchzutesten und gerade bei solchen exotischen Konfigurationen können aufgrund der hohen Komplexität Grenzfälle auftreten, an die vorher niemand dachte. Da sind Mainstreamkonfigurationen meist robuster, weil besser abgetestet.
Kleine Anekdote: exotische Konfigurationen sind auch im Fahrzeugkauf - sofern man nicht frei konfiguriert - schwierig. Mein Schwiegervater wollte gerne zügig einen neuen Tiguan haben, größter Dieselmotor, Allradantrieb, Standheizung, Navigationssystem - aber keine Ledersitze. ;-) Die größten Motoren mit Allrad, dazu noch Standheizung, das ist charakteristisch für Fahrzeuge a la "volle Hütte" und die haben meist auch Ledersitze drin. Einen mit Stoffsitzen zu finden, ist da schon deutlich schwieriger und eben eine exotische Konfiguration. Man muss aber sagen, das Volkswagen die Variantenvielfalt schon drastisch reduziert hat. Das war früher noch krasser, aber da hat man eben schon vereinfacht.
Aber in dem Fall von dem Navi ist doch alles schon verbaut, sonst könnte ich es ja nicht mit einem Klick und etwas Kleingeld freischalten. Zudem ist es günstiger über den Online-Shop als wenn es direkt mit bestellt wird.
Du siehst es nur aus der Hardwaresicht, die Softwaresicht kann wesentlich schwieriger sein. ;-) Vielleicht ist ein Entwickler einer (!) Funktion davon ausgegangen, dass bei den und den vorhandenen Systemen immer ein Navi dabei ist und hat es somit vorausgesetzt. Jetzt stellt aber das Fahrzeug im Betrieb fest, dass es auf manche Daten doch nicht zugreifen kann, weil das Navi sagt "nee, ich bin nicht freigeschaltet, du bekommst die Daten nicht".
Und dann ist der Softwareentwickler aufgewacht und hat festgestellt das es Menschen gibt die das Navi nicht wollen und hat sich überlegt beim MJ 23 kann man die Daten auch ohne Navi bereitstellen?
Nun werde ich es wohl noch nachträglich buchen, aber dann kannst du dich nicht mehr über meine seltsame Konfiguration wundern 😉