Softwareoptimierung und Chiptuning wie beginne ich am besten ?

Hi zusammen,

ich bin Niklas 17 und suche eine Möglichkeit mir die im Titel genannten Sachen anzueignen.
Derzeit mache ich eine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (2tes Jahr), wodurch ich schon sehr viel mit dem Thema Programmieren, Programmierlogik/Sprache (C#) zu tun habe.
Nur ist mein Problem, dass ich zwar Autos über alles liebe und sehr viel Wissen habe, doch das sind dann nur die Daten die auf dem Blatt stehen und nicht das technische was im Motor dahintersteckt (kein Grundwissen zu Last, Einspritzzeitpunkt, Drehzahl, Zündzeitpunkt etc)

Nun zu meiner Frage:

Ist es möglich/sinnvoll etwas in die Richtung zu versuchen wenn das technische Kenntnis Größtenteils fehlt ?

Habe bereits von viele gehört das es auch durch Erfahrung sammeln von alleine kommt und es allein mit Verständnis der Programmierlogik ein guter Anfang ist.

Im Vorfeld schon mal vielen vielen Dank für eure Antworten und Hilfe !

Beste Antwort im Thema

Ist dein Englisch gut?
Saab kaufen mit T7 oder T8 (bitte vorher schlau machen weil dich das Auto sonst auch abseits vom Antriebsstrang finanziell ausschlachten wird), OBD-Link SX kaufen, im trionictuning-forum anmelden.
Trionic7 bzw. Trionic8 Suite (Freeware) runterladen.
VIEL VIEL VIIIIIEL lesen und vor allem dabei auch gescheit mitdenken und nicht nur berieseln lassen.
Gute Englischkenntnissen sind wie gesagt erforderlich. Zumindest in der Fachsprache.

Mit den Dingen anfangen mit welchen man keinen Schaden anrichten kann.
Es gibt durchaus einige Maps mit denen man als Anfänger anfangen kann ohne dass es zu Schäden kommen kann.
Eigene Softwareversuche vor dem flashen dazu unbedingt immer von Tunern gegenchecken lassen.
Und immer heißt am Anfang halt auch wirklich immer. Ansonsten kein Mitleid.

Es gibt dort zumindest ein paar Funktionen im Wizard die schonmal das Risiko minimieren wirklich ganz groben Bullshit zu verzapfen bzw. diesen zu erkennen und nach ein paar hundert Stunden konstruktiver Zeitinvestition wird man sicher auch in der Lage sein Änderungen auch an der Leistung vorzunehmen die keine unmittelbare Gefahr für das Material darstellen.

Ob die Dinge die man tut sinnvoll oder gar effizient sind steht dabei allerdings auf einem anderen Blatt, man kann aber wie gesagt wenn man mit Kopf dran geht einigermaßen sicher Änderungen vornehmen.
Aber eins muss man halt bedenken; nicht umsonst besteht ein Team in der Entwicklung und bei professionellen Tunern aus mehreren spezifisch ausgebildeten Personen und die werden immer ein besseres Ergebnis erreichen.

Nur man sollte halt tunlichst keine Dinge verändern die man nicht komplett zu 100% versteht und man sollte unbedingt jede Testfahrt ausnahmslos loggen und die Schutzparameter dabei genau beachten und Regeleingriffe penibelst auswerten.

Der Vorteil bei Saab ist halt, dass die ganzen Softwarestände frei im Forum verfügbar sind, sicherlich auch durch die Pleite von Saab und auch verfügbare nachweislich sichere Stage1-Software-Datensätze teilweise einsehbar sind.
Auch wenn es hunderte Maps gibt, für gute Leistungssteigerungen werden (für manche) erstaunlicherweise relativ viele davon unangetastet bleiben.

Bei einer Sache sollte man sich klar sein.
Ich weiß nicht genau was dein Ziel ist.

Im Fall Saab:
Programmierlogik und Programmiersprache ist in dem Fall absolut Scheißegal.
Die einzige Fähigkeit die man haben sollte ist Zahlen einzutippen.
Diese sollte man jedoch in ihrer Wechselwirkung und auch Analyse im Realbetrieb zwingend verstehen wenn man sein Material nicht kaputt machen will.
Technisches Verständnis von Wechselwirkungen von Faktoren im Verbrennungsablauf sind dafür nicht nur erforderlich sondern wirklich die absoluteste Basis aus die aufgebaut werden muss.

Wenn es dir um Programmierlogik und Programmiersprache geht geht es dir sicherlich eher um den Aufbau der Software und ihrer eigentlichen Funktionsweise.
Das hat dann aber wiederum mit Softwareoptimierung nicht mehr so viel zu tun.

Ein paar kleinere zusammenfassendere Einlassungen zur T8 (größtenteils auch auf T7 anzuwenden) kann man hier auch auf Deutsch finden. (bisschen runter scrollen)
https://koxha.de/
Ansonsten wird alles auf Englisch sein.

Im Anhang mal ein ganz ganz kleiner Einblick.
Fuel-Map, Knock-Pull-Map und Zündwinkel.

Aber allein so ne Zündwinkelmap besteht im Falle der T7 aus 17 Einzelmaps.
Sicher nicht alle relevant. Aber reicht denke ich um zu zeigen, dass man sich Softwareoptimierung nicht in 2 Monaten mal eben beibringt wenn man jeden Tag 30min sich mit beschäftigt.

Wischer44
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Zitat:

@Leon596 schrieb am 27. Oktober 2019 um 13:40:55 Uhr:


Beim Diesel ist war selbst bei Seriensoftware bei Volllast das AGR oft zu.

Und warum? Weils nicht anders geht bzw es nichts bringt. Wenn im Ansaugbereich ein höherer Druck herrscht als vorm DPF, wie soll dann was zurückfliessen? Oder glaubst du die Saugrohrklappe beim Diesel kommt aus der Laune "wir hatten noch welche auf Lager"?

Dafür gibt's ja die Hochdruck-AGR.

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 28. Oktober 2019 um 14:09:11 Uhr:


Dafür gibt's ja die Hochdruck-AGR.

Bei Vollgas wird aber maximale Leistung abgefordert und das geht nicht mit rückgeführten Abgasen als Beimischung. Das wäre technischer Unfug.

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Wie oft kommt 100% Last und zugleich "Lambda an der Rauchgrenze" denn vor?

Zitat:

@Razzemati schrieb am 28. Oktober 2019 um 14:52:04 Uhr:



Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 28. Oktober 2019 um 14:09:11 Uhr:


Dafür gibt's ja die Hochdruck-AGR.

Bei Vollgas wird aber maximale Leistung abgefordert und das geht nicht mit rückgeführten Abgasen als Beimischung. Das wäre technischer Unfug.

Sag das den Herstellern, die gerade um ihr Image kämpfen.

Jetzt mal abgesehen davon aus einem Motor das Maximum herauszuholen, denke ich dass die OEM Software darauf ausgelegt ist den Fahrer zu einen effizienten Fahrstil zu verleiten. Viele "Optimierer" legen hier mehr Einspritzmenge drauf und sofort entsteht mehr Drehmoment und der Nutzer ist glücklich. Würde er hier den Leistungsverlauf etwas bearbeiten, mehr Leistung im höheren Drehzahlbereich, und die Schutzfunktion der Bauteile bleibt erhalten, so könnte man sich so eine Optimierung durchaus überlegen.
Die meisten die Chiptuning anbieten verstehen aber auch selbst nicht viel darüber. Die kopieren lediglich die Motorsoftware, senden die an eine Zentrale wo Leute sitzen die wirklich Ahnung haben und innerhalb kürzester Zeit kommt die Software via Dateianhang zurück, wird aufgespielt und das wars.

Zitat:

@RtTechnik schrieb am 29. Oktober 2019 um 17:22:15 Uhr:


Jetzt mal abgesehen davon aus einem Motor das Maximum herauszuholen, denke ich dass die OEM Software darauf ausgelegt ist den Fahrer zu einen effizienten Fahrstil zu verleiten. Viele "Optimierer" legen hier mehr Einspritzmenge drauf und sofort entsteht mehr Drehmoment und der Nutzer ist glücklich. Würde er hier den Leistungsverlauf etwas bearbeiten, mehr Leistung im höheren Drehzahlbereich, und die Schutzfunktion der Bauteile bleibt erhalten, so könnte man sich so eine Optimierung durchaus überlegen.
Die meisten die Chiptuning anbieten verstehen aber auch selbst nicht viel darüber. Die kopieren lediglich die Motorsoftware, senden die an eine Zentrale wo Leute sitzen die wirklich Ahnung haben und innerhalb kürzester Zeit kommt die Software via Dateianhang zurück, wird aufgespielt und das wars.

Das da Leute sitzen, die wirklich (richtig) Ahnung haben würde ich mal bezweifeln wollen.
Die Motorsoftware ist nicht frei zugänglich. Da werden nur die Kennfelder neu bedatet aber niemals die Software selbst geändert.

Die Kalibrierung vom Hersteller funktioniert unter allegen Gegebenheiten (heiss, warm, kalt, feucht, trocken, Sealevel, Höhe, + Kombinationen daraus etc). Das wird kein Tuner garantieren können.

Zitat:

@Steph666 schrieb am 1. November 2019 um 15:11:26 Uhr:



Zitat:

@RtTechnik schrieb am 29. Oktober 2019 um 17:22:15 Uhr:


Jetzt mal abgesehen davon aus einem Motor das Maximum herauszuholen, denke ich dass die OEM Software darauf ausgelegt ist den Fahrer zu einen effizienten Fahrstil zu verleiten. Viele "Optimierer" legen hier mehr Einspritzmenge drauf und sofort entsteht mehr Drehmoment und der Nutzer ist glücklich. Würde er hier den Leistungsverlauf etwas bearbeiten, mehr Leistung im höheren Drehzahlbereich, und die Schutzfunktion der Bauteile bleibt erhalten, so könnte man sich so eine Optimierung durchaus überlegen.
Die meisten die Chiptuning anbieten verstehen aber auch selbst nicht viel darüber. Die kopieren lediglich die Motorsoftware, senden die an eine Zentrale wo Leute sitzen die wirklich Ahnung haben und innerhalb kürzester Zeit kommt die Software via Dateianhang zurück, wird aufgespielt und das wars.

Das da Leute sitzen, die wirklich (richtig) Ahnung haben würde ich mal bezweifeln wollen.
Die Motorsoftware ist nicht frei zugänglich. Da werden nur die Kennfelder neu bedatet aber niemals die Software selbst geändert.

Die Kalibrierung vom Hersteller funktioniert unter allegen Gegebenheiten (heiss, warm, kalt, feucht, trocken, Sealevel, Höhe, + Kombinationen daraus etc). Das wird kein Tuner garantieren können.

Das ist falsch. Die Software funktioniert auch nach dem Tunen unter allen Gegebenheiten. Es werden nur Spielräume ausgenutzt und die Leistung auf Kosten der Abgasqualität etwas erhöht. Dass dann unter den von Dir beschriebenen Gegebenheiten nicht mehr immer die gleiche hohe Leistung möglich ist, ist beim Sauger ja auch nicht anders. Aber das hat nichts mit funktioniert oder funktioniert nicht nichts zu tun.

Zitat:

@Razzemati schrieb am 1. November 2019 um 18:00:04 Uhr:



Das ist falsch. Die Software funktioniert auch nach dem Tunen unter allen Gegebenheiten. Es werden nur Spielräume ausgenutzt und die Leistung auf Kosten der Abgasqualität etwas erhöht. Dass dann unter den von Dir beschriebenen Gegebenheiten nicht mehr immer die gleiche hohe Leistung möglich ist, ist beim Sauger ja auch nicht anders. Aber das hat nichts mit funktioniert oder funktioniert nicht nichts zu tun.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Spielräume sind nicht bekannt und die Art und Weise wie die Software funktioniert auch nicht (zumindest nicht für den Tuner). Kennfelder zu ändern heisst nicht, dass man zu 100% weiss was man tut.

Zitat:

Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Spielräume sind nicht bekannt und die Art und Weise wie die Software funktioniert auch nicht (zumindest nicht für den Tuner). Kennfelder zu ändern heisst nicht, dass man zu 100% weiss was man tut.

De Spielräume kann man herausfahren, der Tuner hat dafür ein Prüfstand oder wenn er es noch realistischer haben will nimmt er die Strasse.
Klar kennt ein Tuner sein Programm das er nutzt, immerhin geht er bei hochwertigen Programmen auch auf eine Fortbildung vom Softwarehersteller.
Der Haus und Hoftuner der Autobahn/polizei ist übrigens SKN Tuning seit vielen Jahren.

Zitat:

Es werden nur Spielräume ausgenutzt und die Leistung auf Kosten der Abgasqualität etwas erhöht.

Das muss nicht auf kosten der Abgasqualität gehen.
Beispiel: Hyundai i30N ist ab werk ausgelegt für maximal 95 Oktan Sprit.
Abstimmung gemacht für 98 Oktan bringt einiges an Potential.

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 2. November 2019 um 12:21:40 Uhr:


Klar kennt ein Tuner sein Programm das er nutzt, immerhin geht er bei hochwertigen Programmen auch auf eine Fortbildung vom Softwarehersteller

Was meinst Du mit „... kennt sein Programm“? Wir reden hier über die Software des Motorsteuergerätes. Die gehört dem Fahrzeughersteller, z. B. Daimler. Und Eines kann ich Dir ganz, ganz sicher sagen: Von Daimler gibt es garantiert keine Schulungen über seine Software für Tuner. Ganz im Gegenteil: Daimler baut in seine Software Funktionen ein, um Tuning zu erkennen (um dann im Zweifelsfalle Garantieansprüche des Kunden abzulehnen).

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 3. November 2019 um 19:21:33 Uhr:



Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 2. November 2019 um 12:21:40 Uhr:


Klar kennt ein Tuner sein Programm das er nutzt, immerhin geht er bei hochwertigen Programmen auch auf eine Fortbildung vom Softwarehersteller

Was meinst Du mit „... kennt sein Programm“? Wir reden hier über die Software des Motorsteuergerätes. Die gehört dem Fahrzeughersteller, z. B. Daimler. Und Eines kann ich Dir ganz, ganz sicher sagen: Von Daimler gibt es garantiert keine Schulungen über seine Software für Tuner. Ganz im Gegenteil: Daimler baut in seine Software Funktionen ein, um Tuning zu erkennen (um dann im Zweifelsfalle Garantieansprüche des Kunden abzulehnen).

Das ist auch wieder falsch bzw. ungenau. Die Software gehört Bosch, denn es sind allesamt Bosch Steuergeräte. Die Anpassungen des jeweiligen Motorenherstellers sind überschaubar. Und weil alle Motorsteuerungen intern gleich aufgebaut sind, sind auch die Modifikationen relativ simpel.

Die reine Motorsteuerung an sich (Einspritzmengen etc. pp) ist auch nur ca. 2 Megabyte groß, der Rest hat mit der Motorsoftware nur entfernt was zu tun.

Zitat:

@Razzemati schrieb am 4. November 2019 um 00:27:24 Uhr:


Das ist auch wieder falsch bzw. ungenau. Die Software gehört Bosch, denn es sind allesamt Bosch Steuergeräte. Die Anpassungen des jeweiligen Motorenherstellers sind überschaubar. Und weil alle Motorsteuerungen intern gleich aufgebaut sind, sind auch die Modifikationen relativ simpel.

Genau genommen, ist die Firmware im Steuergerät eine Auftragsentwicklung von Bosch für den Hersteller. Normalerweise gibt es ein ellenlanges Pflichtenheft, welche Funktionen die Firmware unterstützen muß. Und genau danach wird die Firmware von Bosch gebaut. Dann hat man mal das Programm. Jetzt geht's aber weiter, nun beginnt die Applikation. Es gibt von Bosch einen Standarddatensatz, so das der Motor mal läuft, wahrscheinlich sogar recht gut. Die Feineinstellung der Kennfelder kann bei Bosch erfolgen, aber auch vom Kunden getätigt werden, das hängt vom jeweiligen Auftraggeber ab.

Aber es stimmt schon, die Motorsteuerungen sind ziemlich ähnlich, sowohl Hard- als auch Firmware. Allerdings kann die Software zur Konfiguration/Applikation je nach Hersteller (und im Steuergerät implementierten Funktionalität) schon sehr unterschiedlich sein. Sie greift lediglich auf die gleichen Schnittstellen zu. Und obwohl die Grundstruktur der Firmware immer dieselbe ist, können die Kennfelder komplett unterschiedlich aufgeteilt sein, auch das wird nach Kundenwunsch gebaut.

Und nachdem ich in meiner Zeit bei Bosch (ja, ich hab' Dieselsteuergeräte entwickelt) doch einiges mitbekommen habe, kann ich Chiptuning nicht gutheissen. Die Mär von "Das ist dersselbe Motor, nur über Sofware gedrosselt" schlicht und einfach falsch ist. Im Automotivebereich geht's um Centbeträge. Wenn da was gespart werden kann, wird es auch gespart. Nur weil ein Motor von außen gleich aussieht und vom gleichen Band läuft, heißt das nicht das er auch gleich ist. Die Unterschiede ergeben sich dann unter anderem aus unterschiedlichen Materialzusammensetzungen von Kurbelwelle, Pleuel und Kolben).

Aber der Typ hier kann das besser erklären: https://www.motor-talk.de/.../...ur-motorenfertigung-t5415154.html?...

In den seltensten Fällen ist der Motor tatsächlich über Software gedrosselt. Gerade bei Massenprodukten und deren unterschiedlichen Leistungsabstufungen kann man getrost davon ausgehen, das hier unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen. Erst wenn die Stückzahlen abnehmen, kann es sein das tatsächlich nur die Software den Motor drosselt.

Grüße,
Zeph

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