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Austauschkat quasi wertlos, obwohl der beste - gründe?

Themenstarteram 4. Mai 2021 um 20:52

Guten abend!

Vielleicht wissen es einige, aber mein älteres schätzchen wurde vor ein paar monaten von gesindel um seinen abgasreiniger erleichtert. Seit heute weiß ich auch, weshalb: Das ding bringt mehr als 1000 euro, und zwar im EK. :eek: Quelle: ´ecotrade-group.com´. Die kaufen offenbar edelmetalle an, und je mehr davon ein kat enthält, desto teurer ist er.

Nun suchte ich den markt nach der bestmöglichen qualität ab, und wurde bei HJS fündig: Ein kat mit 4 jahren und 120,000 km garantie, von einem unabhängigen institut auf seinen edelmetallgehalt geprüft (´blauer engel´). Aktueller marktpreis: Rund 1200 euro.

Interessehalber gab ich mal die teilenummer des bauteils in den katalog dort ein, und staunte nicht schlecht: 37 euro bringt das teil. :rolleyes:

Was mir nicht in den kopf will: Wie kann ein bauteil, welches 1200 euro kostet, nur edelmetall für 37 euro aufweisen? Und vor allem: wie kann dieser das abgas genauso gut reinigen wie einer, welcher für 1024 euro edelmetalle enthält (das serienmäßige teil). Oder waren edelmetalle vor 20, 30 jahren eventuell dermaßen billig, daß man die einfach locker flockig in den monolithen stopfte, nach dem motto ´lieber zuviel als zuwenig´?

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29 Antworten

Zitat:

@abm_70 schrieb am 4. Mai 2021 um 22:52:43 Uhr:

Was mir nicht in den kopf will: Wie kann ein bauteil, welches 1200 euro kostet, nur edelmetall für 37 euro aufweisen?

Wie kommst du darauf, das Wert und Preis zwingen zusammen hängen? Die könnten für das Ding genauso 500 oder 5000€ verlangen, egal was da drin ist- solange es funktioniert.

Und da dürfe sich in den letzten 20-30 Jahren doch einiges getan haben - muss ja immer alles billiger werden - in der Herstellung, nicht im Verkauf!

Nicht umsonst hält ein Originalkat oft locker 20 Jahre (ich hab noch nie einen e39 Kat gebraucht, egal ob 230000, 320000 oder 360000km, auch im e32 mit fast 400000km ist noch der Originale drin) Das schafft ein neuer Kat bei weitem nicht.

Ein weitaus billiger Universalkat bringt das Gleiche - daran siehst was das Zeug darin "wert" ist :-)

Warum sollten die jemanden wie dir, der auf Qualität aus ist, das Teil billiger verkaufen? Da wären die ja blöd.

Ein ganzes Auto ansich kost ja auch erheblich mehr als die Summe seiner Materialien -da besteht also kaum Zusamenhang.

Bei unserem örtlichen Verwerter stapeln sich zZ VW Lupos - da bringen die KATs ein Haufen Geld, er bekommt für den Schrott zZ aber kaum etwas. Die ganzen Schrottsammler bringen ihm die Kisten- ohne KAT natürlich.....

Die .net Adresse ist falsch, da landet man bei einem Zeltverleih....der Bindestrich gehört raus. ecotradegroup.com

Themenstarteram 5. Mai 2021 um 6:34

Okay, daß ´wert´ und ´kosten´nicht zwingend zusammenhängen, leuchtet mir ja noch ein, aber weshalb im serienmäßigen kat offenbar dermaßen mehr an edelmetall steckt (rund faktor 30, wenn man den preis nimmt), während das ergebnis dann doch das gleiche ist, gibt mir zu denken. Da scheint mir irgendwo der wurm drin zu sein.

am 5. Mai 2021 um 8:22

Der Edelmetallgehalt liegt bei etwa 0,2-0,5% Gewichtsanteilen des Kat. Gehen wir mal davon aus, das der Monolith um die 3kg hat, dann kommst du auf 6-15g Edelmetall. Enthalten sind Platin (33€/g), Palladium (81€/g) und Rhodium (70€/g). Platin macht davon typischerweise den Hauptanteil aus, sagen wir mal 2/3 und zu je 1/6 Palladium und Rhodium, dann kommst du auf einen durchschnittlichen Preis von 47€/g.

Ergo liegt in dem Kat tatsächlich 282€-705€, je nach Zusammensetzung und aktuellem Rohstoffpreis. Puh, hätte ich nicht gedacht. Sollte man tatsächlich im Hinterkopf haben, wenn man einen Austauschkat kaufen will.

Grüße,

Zeph

Wie alt ist denn dein älteres Schätzchen? Ich halte es für durchaus möglich das die Effektivität eines Kats bei der Ausnutzung des Edelmetalls über die Jahre besser geworden ist.

Bedenke das Entscheidende für die Leistung eines KATs ist die Oberfläche und nicht die Gesamtmasse. Vielleicht schaffen sie es das Edelmetall besser zu verteilen, und erreichen die selbe Oberfläche mit weniger.

Themenstarteram 5. Mai 2021 um 13:20

Ist Baujahr von Mitte der 90er Jahre. Die Oberfläche wird kaum größer sein, wenn man sieht, daß er deutlich weniger Volumen hat als der alte.

Die Oberfläche hängt von der Rauheit ab. Der Washcoat vergrößert die Oberfläche und enthält die Metalle. Du kannst davon ausgehen das die Entwicklung nicht stehen geblieben ist, Damit wird ne gute Keramik mit optimierten Washcoat mehr Oberfläche haben bei gleichen oder geringerem Volumen.

Es geht hier um die Oberfläche der Keramik. Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrzeugkatalysator:

Zitat:

Durch die hohe Rauheit wird eine große Oberfläche von bis zu mehreren hundert Quadratmetern pro Gramm realisiert.

In 30 Jahren hat sich da viel getan.

Themenstarteram 6. Mai 2021 um 8:32

Also erreicht ein heutiger Kat die gleiche Reinigungsleistung wie ein älterer mit einem Bruchteil an Edelmetall? Kann man das so stehenlassen? Sind die älteren vielleicht auch besser verarbeitet? Mir will der erhebliche Preisunterschied (bei vergleichbarem Neupreis für ein Originalteil übrigens) nicht so recht in den Kopf.

am 6. Mai 2021 um 11:40

Das Problem ist natürlich, das sich die Edelmetallschicht zwar grundsätzlich nicht verbraucht, aber durch den thermischen und mechanischen Stress langsam abgetragen wird (paar Rußpartikel gibt es ja auch noch, die sandstrahlen schön). Also etwas Reserve braucht man schon, bzw. zu wenig Edelmetall geht zwar auf den ersten km gut, ist aber dann früher weg und der Kat damit wirkungslos. Es hat sich ohne Zweifel etwas getan, aber unendlich dünn kann man die Schicht nicht machen.

Grüße,

Zeph

Themenstarteram 6. Mai 2021 um 11:46

Habe inzwischen ein paar interessante Analysen gefunden, die ich äußerst bemerkenswert finde....im Anhang 1 die Analyse eines uralten Kat aus einem billigen Kleinwagen der 90er Jahre der untersten Leistungsklasse (45-50 PS), Anhang 2 eine leidlich aktuelle Analyse von aktuellen Katalysatoren...ich denke, der Unterschied bezüglich des Palladiumgehalts spricht Bände. :o

Ist mir immer noch ein Rätsel, wie ein Kat, welcher im Extemfall gerade mal ein halbes Prozent des Gehaltes an Palladium enthält, welches im älteren Modell enthalten ist, dauerhaft reinigen kann....:confused:

Alter kat
Neue kats

Naja, seit der Erfindung des Verbrennungsmotors hat sich auch einiges getan. Leistungen von 100PS/Liter Hubraum sind nix ungewöhnliches; ein Modell T liegt bei knappen 7PS/Liter Hubraum.

Die Frage ist halt, ob ein moderner Kat durch die dünnere Schicht (bessere Herstellverfahren) evtl. nicht mehr so lange hält. Aber das ist ja bei allem so (Küchenmixer wie Fernseher etc.).

Themenstarteram 6. Mai 2021 um 12:43

So wie ich das verstehe (habe neulich mit einem Techniker eines renommierten Katherstellers telefoniert), ist nicht die Schicht dünner, sondern der Edelmetallgehalt der "Suppe" (so nannte er es), in welche das Washcoat beim Herstellen des Kats getaucht wird, bedeutend geringer....weshalb der Edelmetallgehalt heute so dermaßen gering ist, bei gleichzeitig strenger werdenden Schadstoffnormen, konnte er mir jedoch auch nicht wirklich schlüssig erklären.

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