Smart quietscht oder pfeift- Erfahrungsbericht
Hallo alle zusammen.
Ich möchte einen Erfahrungsbericht abgeben: Vielleicht hilft er jemand.
Vor 2 Monaten ist mir bei einer längeren Fahrt zum ersten mal aufgefallen, dass mein Smart 451 (60.000km) quietscht oder pfeift.
Beil leichten Antippen der Bremse war das Pfeifen weg. In Kurven auch.
Ich hab mir vorgenommen dieses beim Reifenwechsel genauer zu untersuchen.
In den Folgenden Wochen wurde es immer lauter. Tonhöhe konstant, Lautstärke nimmt zu. Geschwindigkeitsunabhängig sobald das Auto warm ist und fährt. Beim Reifenwechsel hab ich alle Räder durchgedreht und gelauscht. Nichts Aufälliges. Also hab ich die vorderen Bremszangen abgenommen und die Beläge angesehen. 3-4mm Reststärke. Nicht viel aber ok. Nur: Da war an je einem Belag, auf der Rückseite, ein Metallbügel, der bei ungefähr einem Millimeter Reststärke die Scheibe berührt. Ich hab Beläge und Führungen vom Rost befreit, damit die Beläge nicht mehr klemmen. Bei der nächsten Fahrt war das Pfeifen viel lauter - so laut, dass sich Fußgänger umgedreht haben!
Also Räder nochmal runter und: Links hab ich eine Korkscheibe in diesen Metallbügel (scheint eine Verschleißanzeige zu sein) geklemmt , damit er nicht mehr Schwingen kann. Rechts ist mir der Bügel sofort abgebrochen, als ich den Kork rein klemmen wollte. Seither ist Ruhe!
Fazit: Dieser Metallbügel scheint vorzeitig (bei 3-4mm Belagstärke) in Eigenschwingungen (konstante Tonhöhe) zu geraten und so den Belagwechsel zu fordern.
Ich gehe davon aus, dass die Beläge noch 15-20.000km halten und werde mir gelegentlich Neue bestellen.
Zum Wechsel der Bremsbeläge vorne braucht man einen 13er Ring- und einen 17er Gabelschlüssel. Wer gewissenhaft arbeiten kann braucht keine Spezialkenntnisse. Alle Anderen: Bremsen gehören in die Fachwerkstatt.
Grüße teasy
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Fazit: Dieser Metallbügel scheint vorzeitig (bei 3-4mm Belagstärke) in Eigenschwingungen (konstante Tonhöhe) zu geraten und so den Belagwechsel zu fordern.
Mein Fazit: Der Verschleißanzeiger schleift schon an der Scheibe. Dadurch gelangt er in Schwingung und pfeift. Dh heißt für, mindestens demnächst Beläge wechseln, da die Verschleißgrenze erreicht ist. Das Reibmaterial bei Bremsbelägen geht niemals bis runter auf die Rückenplatte. Dazwischen ist für gewöhnlich noch eine Zwischenschicht. Diese Zwischenschicht ist nicht mehr zum Bremsen geeignet, da sie nicht den Reibwert des Belagmaterials aufbringen kann. Diese Zwischenschicht kann auch mehrere Millimeter dick sein, deshalb beginnt der Verschleißanzeiger bei bei 3-4mm Belagstärke und man sollte ihn keineswegs ignorieren.
Zitat:
Alle Anderen: Bremsen gehören in die Fachwerkstatt.
Vielleicht solltest du dort auch hin...
16 Antworten
Zitat:
@Uranos1 schrieb am 14. Dezember 2014 um 16:11:39 Uhr:
Ist ja gut, @teasy. Zur Suche nach möglichen Ursachen mag der temporäre Einsatz von "Korkscheiben" ja tauglich gewesen zu sein, Austauschen sollte man die Bremsbeläge m.E. aber trotzdem, zumal ja min. eine der "mechanisch-akustischen Verschleißanzeigen" bei Deinen Versuchen zerbrochen ist.
Warum hab ich im Startbeitrag unten auf das zum Austausch notwendige Werkzeug hingewiesen?
Die Entscheidung zum Austausch der Beläge möchte ich aber jedem, der sich bis dorthin traut selbst überlassen.
Zitat:
Hoffentlich hast Du auch die Fachkompetenz dazu und kennst Deine Grenzen.
Hoffe ich selbst.
Zitat:
Bei z.B. Elektro- und Gas-Installationen sind aber umfangreiche Fachkenntnisse erforderlich.
Auch dort kann ich mich über die Fachleute (beruflich
mussich es leider auch regelmäßig ...) aufregen, die immer wieder einen gelbgrünen Draht finden, der sich als Nulleiter oder noch schlimmer als spannungsführendes Kabel eignet.
Wo ich in der letzten Zeit erheblich Defizite festgestellt habe sind: Gute Fahrzeugelektroniker scheinen sehr rar. Die Elektronisierung der Autos war zu schnell um genügend Mitarbeiter auszubilden.
Das betrifft aber auch Installateure und Elektriker. Automatisierung zu Hause und in Firmen wäre so schön, wenn die Ausführenden die vom Hersteller vorgesehenen Möglichkeiten auch nur annähernd ausnutzen würden.
Zitat:
In diesem Sinne wünsche ich Dir eine schadenslose Zeit.
Danke. Ebenso.
Zitat:
@teasy schrieb am 14. Dezember 2014 um 17:32:40 Uhr:
Wo ich in der letzten Zeit erheblich Defizite festgestellt habe sind: Gute Fahrzeugelektroniker scheinen sehr rar. Die Elektronisierung der Autos war zu schnell um genügend Mitarbeiter auszubilden.Das betrifft aber auch Installateure und Elektriker. Automatisierung zu Hause und in Firmen wäre so schön, wenn die Ausführenden die vom Hersteller vorgesehenen Möglichkeiten auch nur annähernd ausnutzen würden.
Da hast Du wohl "leider" Recht.
Ich nehme mal (nur als Beispiel) VW:
- Vielzahl von Modellen
- diverse unterschiedliche Modifikationen innerhalb der Serie/pro Modell
Es müßten dann auf die einzelnen Modelle spezialisierte Fachkräfte aus-/fortgebildet werden .... eher unmöglich. So bleibt es (grob gesagt) am "Diagnose-Stecker" hängen .....