Sinnvoller Ablauf eines Privatverkaufs

Hallo zusammen,

ich möchte mir demnächst ein anderes KFZ zulegen und danach mein aktuelles KFZ verkaufen. Dies möchte ich nach Möglichkeit privat verkaufen. Ich habe schon viel gegoogled, bin aber noch zu keinem zufriedenstellenden Ablauf des Verkaufs gekommen. Fakt ist, dass ich das Auto zu meiner eigenen Absicherung nicht angemeldet übergeben möchte, gleichzeitig aber in der Lage sein will, dem potentiellen Käufer aber eine Probefahrt anzubieten. Für mich ergeben sich daraus zwei mögliche Szenarien:

1. Nach Besichtigung, Probefahrt, Vertragsunterzeichnung und Geldübergabe erhält der Käufer von mir alle Papiere, Unterlagen und meine Kennzeichen. Damit meldet er das Fahrzeug dann auf sich um. Nach der Ummeldung kommt der Käufer mit seinen neuen Kennzeichen zu mir und nimmt das Auto mit. Währenddessen verbleiben Fahrzeug und Schlüssel bei mir (Garage).

Dies wäre die für mich mit am wenigsten Arbeit verbundene Variante, vorallem weil es auf Grund von Corona momentan nicht ganz so einfach ist zur Zulassungsstelle zu gehen.

2. Nach Besichtigung, Probefahrt, Vertragsunterzeichnung und Geldübergabe (In dem Fall vielleicht auch eine Anzahlung?) fährt der Käufer wieder nach Hause. Ich melde das Fahrzeug möglichst schnell selber ab. Danach hat der Käufer die Wahl die Papiere abzuholen, oder ich lasse sie ihm (je nach Entfernung) per Post zukommen. Er meldet das Fahrzeug auf sich um und holt es mit den neuen Kennzeichen ab. Oder aber er holt das Fahzeug abgemeldet mit einem Hänger bzw. Kurzzeitkennzeichen ab.

Da ich noch relativ unerfahren bin, hoffe ich ein paar Tips von erfahrenen Verkäufern zu erhalten!

Frohes neues Jahr und freundliche Grüße,
Tempi97

48 Antworten

Es wird so viel sinnlos in der Gegend herum gefahren.
Dann wird das eben eine längere Probefahrt.
Irgendeinen Weg gibt es immer , wenn man das bespricht mit dem Käufer.
Immer diese Argumente mit den Behörden, die sich dann kümmern.
Wegen so einer Lappalie wird die Polizei nicht den roten Teppich ausrollen und irgendwelche Zwangsmaßnahmen vollstrecken.
Wir haben das schon öfter gelesen hier im Forum, wie lange das dauern kann, bis man das Auto dann abmeldet, wenn beim Käufer plötzlich alles andere wichtiger ist.

Was spricht gegen einen Termin und dann meldet man ab ?
Es gab auch schon einen Vorschlag mit elektronischem ummelden?

Verstehe echt nicht, wo das Problem in Deutschland ist mit dem ummelden.
Solche Probleme hatten wir in Österreich nur im letzten Jahrtausend.
Bei uns suchst du dir die nächste Zulassungsstelle und fährst hin und meldest ab, fertig.
Falls der Käufer in einem anderen Bezirk wohnt, nimmt er meistens Überstellungskennzeichen mit oder kommt noch mal oder man bringt eben das Auto zu den Öffnungszeiten der Zulassungsstelle zum Käufer. Abmelden kann man nämlich überall.
Man kann sich sogar mit einer Vollmacht bei der Anmeldung und Abmeldung vertreten lassen.
Auch der Versicherungsvertreter vor Ort kann das übernehmen.

Es gibt so viele Möglichkeiten, wenn man redet miteinander kommt man immer zu einem Kompromiss, ohne das der Verkäufer sein angemeldetes Fahrzeug einer fremden Person geben muss.

Man kauft ja normalerweise nicht alle paar Monate ein Auto, in den meisten Fällen wird man schon ein paar Jahre damit herum fahren.

Manager 2008: Ach so, das habe ich vergessen oder übersehen…Du bist in Österreich zu Hause? Dann kann das tatsächlich für Deinen Bereich wirklich besser sein. Die ganzen Unterschiede zu hier in D bezgl.Versicherung, Steuer, Ummelde Formalitäten kenne ich nicht.
Hier in Deutschland macht es insofern Sinn, daß bei ordentlichen schriftlichen Kaufvertrag , mit Datum und Uhrzeit der Fzg.überhabe, die Versicherung in dem Moment vorerst bis zur Ummeldung auf den Käufer übergeht, also keine Gefahr besteht, daß bei einem Unfall jemand Nachteile hätte.
Edit:
(Auch hat meine Versicherung die Prämie auch immer taggenau auf mich abgerechnet, nachdem ich ihr den Kaufvertrag in Kopie mit Übergabe Datum übersandt hatte.)
Gleichzeitig ist der Schadenfreiheitsrabatt des Verkäufers bei schuldhaftem Unfall des Käufers ab dann nicht gefährdet oder belastet. Das geht dann auch aufs Konto des neuen Fzg.Eigentümers.
Ebenso Bußgelder, Strafzettel usw.
Man muss lediglich als Verkäufer nach dem Verkauf schnellstmöglich die Versicherung und Zul.stelle informieren damit man für den Fall daß sich der Käufer doch als unzuverlässig erweist und nicht innerhalb einer Woche ummeldet, keine größeren Schwierigkeiten und Schreiberei hat.
Einziges Problem bliebe allerdings die KFZ Steuer…auf der kann man tatsächlich im schlimmsten Fall bis zu 1 (oder 2?) Jahre sitzenbleiben.

Noch eine Frage an User @Manager2008 aus Austria:
Verlangt eure Zulassungsbehörde nicht auch erst einen Nachweis einer Haftpflicht Versicherung, bei uns EVB Nummer (früher Doppelkarte) genannt?
Ohne diesen geht nämich gar keine kurzfristige Ummeldung auf der Zul.stelle, auch keine „Überstellungskennzeichen“ und um die EVB Nummer zu bekommen, muss man erstmal sämtliche Fahrzeugdaten parat haben.
Sprich: diese Fzg.Daten , die hat man in der Regel ja erst nach Abschluss des Kaufes, so daß man sich die Vers.bestätigung (EVB) nicht einfach vorab vor der Besichtigung oder Probefahrt schonmal holen kann.

Ja, natürlich.

Da bei uns jedoch die Versicherungsbüros die Zulassungen erledigen können, geht das alles sofort direkt am Schalter.

Sollte man die Versicherung bei einer anderen Gesellschaft machen, muss man nur vor dem Anmelden die Zusage dieser Versicherung haben, das reicht.

Abmelden kann sowieso jeder immer und überall im ganzen Land.

Anmelden jedoch nur in dem Bezirk, wo man seinen Hauptwohnsitz hat. (oder in ganz Wien, wenn man in Wien wohnt).
Das ist der einzige Faktor, der komplizierter werden kann, aber war bei mir auch noch nie ein Problem.

Das heißt in der Praxis, das in jeder größeren Stadt praktisch überall in kürzester Distanz eine Zulassungsstelle ist.
Und am Land ist das meistens auch in jedem Dorf oder zumindest im Nachbarort möglich, wenn man nicht irgendwo sehr exponiert wohnt.

Also viel mehr als 5 Minuten mit dem Auto ist die Zulassungsstelle selten entfernt.
Oft kann man sogar zu Fuß gehen und erreicht die nächste Zulassungsstelle innerhalb von 5 Minuten.

Termin braucht man keinen, aber es kann schon sein, dass man zu Spitzenzeiten an besonders überlaufenen Zulassungsstellen eine halbe Stunde oder auch länger warten muss. Ist mir aber erst 1-mal im Leben passiert, und ich habe doch schon einige Autos privat verkauft in den letzten Jahren.

Die Probefahrt-Kennzeichen organisieren sich die Leute meist von einer Werkstätte ihres Vertrauens, aber das ist auch nicht immer nötig.
Manche kommen ein zweites Mal mit den Kennzeichen und holen das Auto.
Andere wiederum melden direkt an nach dem Abmelden, wenn sie im gleichen Bezirk den Hauptwohnsitz haben.
Oder ich würde auch zum Heimatbezirk des Käufers fahren, wenn das eine Bedingung ist, dort abmelden, der Käufer kann sofort anmelden und ich fahre mit der Abmeldebestätigung öffentlich oder mit jemand anderem mit dem Auto zurück nach Hause.
Ich fahre auch gerne mit dem Zug, der öffentliche Verkehr hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt, das ist sagenhaft, wie hoch der Komfort mittlerweile ist.
Wie gesagt, man findet immer eine Lösung, wenn man nicht starr auf seinen Bedingungen besteht.
Auch ohne jemanden zwingen zu müssen, mit dem auf ihn angemeldeten Fahrzeug nach Hause zu fahren.

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@Pauliese
Ok, jetzt verstehe ich den Unterschied zu Deutschland besser.
Bei uns ist das so, wenn jemand mit deinem Kennzeichen fährt und verursacht einen Schaden, wo deine Kaso-Versicherung zahlen muss, dann bleibst du auf dem Malus sitzen bzw. musst dir vom Käufer den Malus und den Selbstbehalt abgelten lassen.
Das ist auch gar nicht so einfach zu berechnen, denn die Erhöhung der Kosten hängt auch davon ab, welches Fahrzeug du selbst später hast.
Dann könnte es passieren, dass der Käufer sagt:
Was kann ich dafür, dass du jetzt Porsche fährst und dein Malus so teuer ist ?
Ich fahre einen Standard-Golf und genau das gelte ich dir ab.
Solche Schwierigkeiten und Komplikationen will keiner haben.

Das Risiko hält sich - anders als bei euch in Österreich - in Grenzen.
Bei einem Verkäufermarkt muss ich selbst dieses kleine Restrisiko nicht eingehen.
Aber wenn du dein Auto/Motorrad bereits ohne Resonanz mehrere Wochen im Netz anbietest, immer auf der ersten Seite, dann sag ich einem potentiellen Käufer (wenn das Bauchgefühl stimmt), jedenfalls nicht, dass er die 300+ km zur Besichtigung und später zum Abholen noch einmal kommen soll.

Manager2008, ja das geht dann ja leicht wenn jedes Versicherungsbüro das machen kann.
Bei uns geht das nur in einer Zul.stelle oder bestenfalls Bürgerbüro. Das sind Behörden, die haben meist nur vormittags bis 12 Uhr offen.
Inzwischen gibt’s da allerdings auch 1 Tag in der Woche mit Nachmittag ein paar Stunden.
Samstag, Sonntag natürlich gar nix.
Z.Zt.wg.Corona auch ohne Termin nichts zu machen.
(Mein Kenntnisstand für Oberbayern)
Ganz schlimm soll es ja in Berlin sein… da sind 4 bis 8 Wochen Wartezeit auf einen Termin scheinbar die Regel? ( auch das kenn ich nur hier vom Lesen im Forum)

Edit: Wegen evtl. Kasko Versicherung, Teil oder Vollkasko: da kenn ich mich jetzt nicht aus, weil ich immer nur Haftpflicht bei meinen Fahrzeugen hatte.
Ich vermute mal dass lediglich die Haftpflicht beim angemeldeten Verkauf auf den Käufer hier in D überheht.
D.h.: beim Crash nach Verkauf und Übergabe ist daa Fzg. nicht mehr Kasko Versichert. Das hieße: Das Risiko hätte dann der Käufer auf der Heimfahrt allein wenner das Auto schrottet.
Dem Verkäufer kann es dann egal sein.
Stimmt meine Vermutung? Vielleicht mag das jemand berichtigen oder bestätigen, der das weiß.
Danke!

Warum soll man das Auto, wenn es nicht in den Export geht, unangemeldet verkaufen?

Wer würde denn ein unangemeldetes Auto kaufen? Damit wird vermutlich ein Großteil der Interessenten von vorne herein ausgeschlossen.

Zitat:

@Wer-bin-ich schrieb am 6. Januar 2022 um 09:30:32 Uhr:


Damit wird vermutlich ein Großteil der Interessenten von vorne herein ausgeschlossen.

Und das ist auch gut so.

Jemanden der sich nur für das Altmetall interessiert weil es angemeldet übergeben wird möge fern bleiben.

Für alle andern hat sich noch immer eine Lösung gefunden.

Spielt zur Zeit eine untergeordnete Rolle, der Markt ist leer.

Ansonsten meine Empfehlung, vor Übergabe an den Käufer abmelden.
Gibt genug, die im Anschluss nur unnütze Rennerei hatten, weil der Erwerber weder ab noch umgemeldet, bzw an den nächsten weiter verkauft hat.

Zitat:

@Pfuschwerk schrieb am 6. Januar 2022 um 09:43:31 Uhr:



Zitat:

@Wer-bin-ich schrieb am 6. Januar 2022 um 09:30:32 Uhr:


Damit wird vermutlich ein Großteil der Interessenten von vorne herein ausgeschlossen.
Und das ist auch gut so.

Jemanden der sich nur für das Altmetall interessiert weil es angemeldet übergeben wird möge fern bleiben.

Für alle andern hat sich noch immer eine Lösung gefunden.

Ich habe bevor ich angefangen habe zu leasen regelmäßig Autos gekauft und verkauft und habe (bis auf einmal, da Kennzeichen abgeschraubt wegen Export) immer angemeldet verkauft. Und auch immer angemeldet gekauft. Sonst hätte ich es sein lassen, da man zweimal hinfahren muss und dafür ist mir meine Zeit zu schade. Kenne auch in meinem Bekanntenkreis niemanden, der so einen Quatsch mitmachen würde.

Aber mir ist auch bewusst, dass ein Großteil der Deutschen massiv Lebensqualität einbüßt, aufgrund der ständigen Angst übervorteilt zu werden oder nicht ausreichend versichert zu sein.

Wenn ich mein Auto in nähereren Umkreis kaufen kann dann nehme ich es auch abgemeldet.
Aber bei etwas wo ich mehr als 1-2 Std. Hinfahren muss dann würde ich es mir überlegen ob ich den Wagen dann kaufe oder nicht.

Zitat:

@Pfuschwerk schrieb am 6. Januar 2022 um 09:43:31 Uhr:



Zitat:

@Wer-bin-ich schrieb am 6. Januar 2022 um 09:30:32 Uhr:


Damit wird vermutlich ein Großteil der Interessenten von vorne herein ausgeschlossen.
Und das ist auch gut so.

Jemanden der sich nur für das Altmetall interessiert weil es angemeldet übergeben wird möge fern bleiben.

Für alle andern hat sich noch immer eine Lösung gefunden.

Je nach Entfernung sind die anderen Lösungen für einen Privatkäufer ohne Trailer etc. aber einfach nicht praktikabel. Oder der zusätzliche Aufwand muss halt bei Kaufpreis berücksichtigt werden.

Allerdings haben momentan tatsächlich die Verkäufer die besseren Karten - wird aber bestimmt auch wieder anders

Man kann sich auch ein Export-Kennzeichen holen, das ist für 90 Tage befristet. Dann kann man vorab sein Fahrzeug abmelden, das (Wunsch-)Kennzeichen für das neue Auto weiter nutzen und der Käufer kann dann auch Probefahrten machen.

Einziger Nachteil ist, dass das Fahrzeug dann keine Vollkaskoversicherung mehr hat, falls man vorher eine hatte.

Was will man als deutscher Käufer (oder Verkäufer) mit einem Exportkennzeichen wenn man nicht vorhat das Fahrzeug zu exportieren?
Oder meinst du Kurzzeitigkennzeichen?
Auch das ist in manchen Fällen umständlich zu handhaben

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