Sind PU-Buchsen abnahmepflichtig?
Hallo @ all,
wühle mich jetzt schon seit einiger Zeit durch das Internet, finde aber nichts was mich weiterbringt.
Daher meine Frage hier:
Sind PU-Buchsen (z.B. von Powerflex) abnahme- bzw. eintragungspflichtig, bzw. erlischt beim Einbau dieser die ABE des Fahrzeugs?
Für sachdienliche Hinweise bedanke ich mich schon einmal im Voraus!
Beste Antwort im Thema
Ich wiederhole mich zwar, nur fange ich jetzt mal anders herum an.
Der Grund warum PU buchsen nicht ab Werk eingebaut werden ist nicht der Preis, wie auf manchen Seiten behauptet wird, oder anderweitiger Kram, sondern schlichtweg die bessere Dämpfungsrate von Gummi.
PU hat gg. Gummi ( den es an sich nicht als DEN schwarzen Gummi gibt, sondern ähnlich den Metallen als quasi-Legierung, je nach Bedarf) den Vorteil der besseren Abrollgeräuschdämpfung. Die shorehärte ist nicht allein dafür verantwortlich, sondern das andere Hystereseverhalten bei Belastungen von Gummi gg.PU und das hat etwas mit dem molekularen Aufbau zu tun.
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PU hat sicher den Vorteil der besseren Resiliienz gegen Formveränderungen zu Gummi auf Dauer, das aber widerrum Vibrationen als Nebenfederrate in Fahrwerken besser dämpft.
Die Fahrwerksdynamiker in den Autofirmen würden sofort zumindest knochenharte Nylonbuchsen statt Gummi oder PU in ihr Lastenheft übernehmen, wenn nicht noch stabilere, härtere Lagerungen. Denn sämtliche Berechnungen und Achsgeometrien werden durch die Sturz, Spurwertänderungen der Nebenfederelemente in Kurven verändert; je weicher, elastischer um so mehr.
Aber ein x-beliebiges Auto soll ja auch noch einem Familienvater gefallen der mit seiner familie ohne störende Dröhngeräusche in den Urlaub fahren will. Wer mal 90shorte Buchsen versuchsweise einbaute, weiß wovon ich spreche; das Auto wird damit unverkäuflich.
Daher wird auch in Zukunft das Gummi nicht durch PU ersetzt werden.
Nachtrag: jetzt sollte hier mein Statement kommen. Aber der ist ja hinlänglich bekannt.
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Die zwei untenstehenden Bilder geben die 50-60 shorehärte A von Fahrwerksbuchsen, Lagerungen nicht wieder, weil es die nicht gibt, auch nicht am aktuelle Hyundai den ich habe. Ab 65-70 gehts los.
Und 10 shorehärteGrade spürt man sehr deutlich. 70 ist schon als schlabberig zu beurteilen, eher eine Dildofraktion 😁 80 dagegen wird schon optisch als hart empfunden und beim Abtasten bestätigt.
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Der rote Kandidat ist ein PU der kernigeren Sorte😎 und schon 30 Jahre alt.
Der schwarze Gummiklotz mit 57 shA ist einer aus der aktuellen Produktion, aber nicht für Autos.
Was bei mir eingebaut ist, ist die 78shore Härte A, original beim Vertragshändler damals noch erhältlich, die ist natürlich nicht auf dem Bild. Aber aus Gummi.
94 Antworten
Zitat:
Dann hat sich das Thema Gummibuchsen sind fahrdynamisch unersetzlich und nicht ersetzbar, da sich unberechenbare neu Kräfte auftun, erledigt.
......................skol 😛
Zitat:
Original geschrieben von flatfour
Zum Thema Bremsschläuche nur das: diese Schläuche für KfZ Bremsen müssen nur die SAE Norm erfüllen, die ein Schleudertest ist.
Ansonsten gibt es jede Menge Nachbauten aus regulärem Gummi auf dem aftermarket, die nicht aus der EU kommen und vielleicht genau so zweifelhaft sind wie die hier angeprangerten SF-leitungen.
Da kann man nur vertrauen das die die SAE kennzeichnung nicht nach Lust und Laune draufdrucken. Auf Gummi wie auf SF-leitungen.🙄Aber zu den PU-buchsen ( nicht die Anschlagpuffer, die sind ja schon längst aus PU) noch der link das die Hersteller weiter sind als wir hier diskutieren.
-http://www.polyurethanes.basf.de/.../Automotive
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Die Arbeit an PU stoffen- mit all ihren Möglichkeiten - ist für Autohersteller insoweit interessant, da die Zykluszeiten gg. Gummivulkanisationen sinken.
Und die z.T. auffällig konstruierten Gummilager der Lenkerarme mit Aussparungen hinsichtlich der Belastungsrichtung sind allein dem Abroll,-Vibrationsgeräusch von Gürtelreifen geschuldet: definierte Dämpfung in versch. Lastrichtungen und die Steifigkeit dazu.
Empfehlenswert ist zu diesem Thema das Buch Fahrwerktechnik, Grundlagen von Prof.Dipl.Ing Jörnsen Reimpell.
Dann hat sich das Thema Gummibuchsen sind fahrdynamisch unersetzlich und nicht mit PU ersetzbar, da sich unberechenbare neu Kräfte auftun, erledigt.
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Flatfour, der sich gerade aus Mangel an Ersatzteilen und gut gebrauchten Altteilen welche aus Stangenmaterial PU sH70 'dreht'😁 Drehen muss.🙁
Hallo flatfour, kannst Du bitte mal Kotakt mit mir aufnehmen. Ich habe ein US-Reisemobil und müsste mir neue Stabi-Buchsen drehen. Bin auf der Suche nach geeignetem Material. Vulkollan oder andere PU Werstoffe. freewolli@t-online.de
Gruß Wolfgang
US Wohnmobil, wenns nicht nicht zu exotisch, und die Basis bekannt ist, dann gibts die Buchsen sicher noch, für ein paar Euro, neu.
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Hallo@all,
habe alles Gelesen. Gibt es schon neue Erfahrungen ? Ich sthe vor der Wahl original Buchsen oder Pu fuer unseren Spider.
Gruss Hans...der jetzt nicht weiss was er tun bzw wie er sich entscheiden soll.
Schau dir SuperPro Buchsen an. 30 Jahre Garantie, TÜV-Gutachten über Bedenkenlosigkeit zur Verwendung der Buchsen, besseres Material als der Durchschnitt. Viele Buchsen gibt es dort allerdings nicht für den Spider. Dem richtigen Prüfer sind PU-Buchsen auch egal - der freut sich eher drüber, dass das Auto in nem gut gewarteten Zustand ist.
Ich persönlich würde PU nur verbauen, wenn man auf "Performance" aus ist oder die Qualität der Original-Buchsen nicht mehr ok ist. Ein Freund fuhr mal einen 159, nachdem die Zulieferer nur noch billig-Buchsen lieferten, wechselte er auf PU und war danach endlich sorgenfrei unterwegs.
http://www.superpropoly.de/shop_content.php?...
...und man hätte sich das Lesen der vorherigen 6 Seiten sparen können. 😎
Wirklich aussagekräftig ist das nicht, dafür müssten man die (zwei verschiedenen Sorten!) Gutachten mal lesen können. Insbesondere bei der "allgemeinen TÜV-Freigabe" wäre zu klären, um was für eine Art Dokument es sich dabei handelt. Solche Begriffe können von einem Negativ-Gutachten über ein Teilegutachten, eine ABE bis zu einem Materialgutachten so ziemlich alles umfassen.
Jedenfalls wird auf der Seite bestätigt, dass bei bestimmten Zubehör-Buchsen erstmal die Betriebserlaubnis erlischt...
Ich hab eben mal beim GTÜ angerufen, ob die mir eine Plakette mit PU-Stabilisator Lagern erteilen würde.
Nein, nur mit Teilegutachten…
Vermutlich haben sie "Teilegenehmigung" gesagt?
Das kann (in diesem Fall) eine ABE sein oder halt ein Teilegutachten. Bei einem Teilegutachten wäre aber zusätzlich noch eine Änderungsabnahme durchzuführen!
Womit färbt man PU am besten?
Zitat:
@N47D20A schrieb am 28. Oktober 2021 um 12:17:33 Uhr:
Ich hab eben mal beim GTÜ angerufen, ob die mir eine Plakette mit PU-Stabilisator Lagern erteilen würde.Nein, nur mit Teilegutachten…
Prüfer wechseln.
Leider. Wenn ein anderes Lagermaterial zum Erlöschen der BE führen würde, wären Querlenker wie von Meyle & Co illegal. Dass die Achsgeometrie passt ist nach Tausch der QL nachzuweisen (jedenfalls wars bei meinen Prüfern so) und das wars.
Ein etwas "übervorsichtiger" hatte sich auch mal beim Umbau (Austausch u.a. wegen Defekt) der Originaldämpfer auf KONI quergestellt. Hab dann einen "Standardschrieb" von Koni bekommen (ich hab nicht eingesehen woanders eine Nachprüfgebühr zu zahlen), dass es sich um ein geometrisch identisches und für das Fahrzeug geeignetes Tauschteil handelt - fertig.
Bisher waren bei allen meinen Fahrwerksumbauten der letzten 20 Jahre die Federn grundsätzlich ABE bzw. abnahmepflichtig, die Dämpfer nicht. Und Lager aller Art wie Domlager, Querlenker, Spurstangen hat keine Sau gejuckt.
Bei mir geht es um Kleinigkeiten wie: https://www.powerflex-deutschland.de/...-26-5mm-pff5-4602-265.html?...
Also wirklich keine Komponenten die so viel ausmachen.
Die machen gar nichts aus. Weil die nicht mal Einfluss auf die Fahrwerksgeometrie, geschweige denn "Höher/Tieferlegung" haben können und damit nichts beeinflussen, was zu einem Erlöschen der Typgenehmigung führen kann.
Im Zweifel fragst du den "AAS" nach der Rechtsgrundlage für seine Einstufung. Und dann selbst nachlesen. "Ist so" gibts nicht. Die meisten zucken dann bereits zurück bzw. bemerken, dass die auf einmal "Ermessensspielraum" haben.