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Sicherheitsgurte im 170er Mercedes

Themenstarteram 27. November 2019 um 8:06

Hallo Oldtimerfreunde,

ich möchte aus aktuellen Anlass in meinem 170SB W191 aus 1952 Sicherheitsgurte einbauen.

Zum Problem:

Ohne Kopfstützen, keinen Gurt 

Mit Kopfstützen, ohne stabile Lehne kein Gurt 

Ohne stabile Sitzbefestigung im Fahrzeug kein Gurt

B-Säule zu instabil für Umlenkung

Meine Überlegungen:

Einbau eines Sitzes aus dem W123 auf eine Sitzkonsole für Sondersitze:

https://www.sandtler24.de/sandtler-laufschienen-33002.html

Die Sitze würde ich optisch an die alten Sitze anpassen.

Gurt würde ich einen Sabelt Clubman zum Ausklingen nehmen, dann könnte ich den Gurt mit ein paar Handgriffen entfernen:

https://www.sandtler24.de/sabelt-sportgurt-mit-ece-zulassung-4005.html

Gurtpunkte vorne:

Bei B-Säule im Boden und Kardantunnel mit Verstärkungsplatten verschweißt mit Ringschrauben.

Gurtpunkte hinten

Bei C-Säule hinten außen auf Höhe Hutablage, verstärkt mit 3mm Flacheisen quer von links nach rechts und Gurtplatte verschweißt.

Was meint Ihr?

Viele werden sagen, fahre ohne Gurt, das Thema ist für mich aber schon durch….

Vielen Dank für konstruktive Beiträge im Voraus!

Gruß

Rainer

Beste Antwort im Thema

Diese Autos sind und bleiben nach heutigen Maßstäben unsicher. Selbst wenn die Gurte optimal eingebaut sind, bleibt die passive Sicherheit eine Katastrophe. Gurte bieten sicherlich bei niedrigen geschwindigkeiten einen gewissen Schutz. Jeder kennt ja diese Gurtschlitten als Demonstrationsobjekte. Ohne Gurt fliegt man aus dem Sitz mit Gurt nicht. Mag sein, dass in einem 170er bis 30 km/h ein besserer Schutz gegeben ist, weil man nicht garantiert mit dem Kopf auf dem Lenkrad oder der Windschutzscheibe aufschlägt. Bei Unfällen im Landstraßenbetrieb ist der Unterschied mit/ohne Gurt wohl nur die Art der schweren Verletzungen, die zum Tode führen. Was nützt der Gurt, wenn man beim Frontalaufprall wegen des weichen Sitzaufbaus drunterdurch taucht? Kopfstützen, die ja vor allem beim Heckaufprall wichtig sind, dürften auch kaum einen Sicherheitsgewinn bringen, weil die Rahmen- und Karosseriestruktur ohne hin viel zu hart ist. Und dann muss der Sitz selbst die Kräfte aushalten, Wenn die Lehnenhalterung bricht nützt die Kopfstütze auch nichts mehr.

Das hat alles mehr psychologische Wirkung. Man mag sich sicherer fühlen, aber letztlich ist allein defensives und umsichtiges Fahren und das Vermeiden riskanter Verkehrssituationen die besten Lebensversicherung. Da kann es schon mehr Sicherheit bringen, Autobahnen oder gut ausgebaute Bundestraßen zu meiden und an jeder Kreuzung der Höflichste zu sein.

Fahrzeugtechnisch sind die Oldies objektiv die rollende Lebensgefahr für die Insassen, aber das Risiko ist auch hier skalierbar. Schon die recht preiswerten Haftpflichtversicherungen zeigen, das Oldtimer nicht sehr oft in Unfälle verwickelt werden.

Letztlich muss es jeder, der in so ein Auto einsteigt, selbst entscheiden. Wem das Risiko, ohne Gurt zu fahren, zu hoch erscheint, sollte vielleicht eher auf ein moderneres Auto umsteigen, als sich mit viel Geld und erheblichen Veränderungen am Fahrzeug eine trügerische Sicherheit zu kaufen, die objektiv nie gegeben sein wird.

Grüße vom Ostelch

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Moin Moin !

Zitat:

Viele werden sagen, fahre ohne Gurt, das Thema ist für mich aber schon durch….

Ja , wenn das ausscheidet , dann solltest du das Fzg verkaufen ! Denn nur die Gurte bringen es nicht!

Als nächstes wirst du das Lenkrad ändern müssen , mit dem spitzen und bei Unfall brechenden Chromring sowie ohne Airbag , nicht einmal Prallfläche ist es ein absolutes Sicherheitsrisiko.

Das wird auch nicht weiter auffallen , denn du wirst nicht umhin kommen , wg. dem scharfkantigen Armaturenbrett ohne Beifahrerairbag auch hier etwas aus einem Neufzg einzubauen. In dem Zusammenhang bietet sich auch der Einbau einer Servolenkung an.

Und wie du schon gemerkt haben wirst , das Fahrwerk ist nun wirklich nicht mehr den heutigen Anforderungen gewachsen. Die hintere Pendelachse bricht in Kurven aus , bei denen sich nicht einmal meine 93-jährige Mutter auf dem Beifahrersitz in meinem Golf2 beschwert. Da würde ich eine Raumlenkerachse einbauen , da dann die extremen Sturzänderungen wegfallen , spricht dann auch nichts mehr dagegen , gleich auf leichte Aluräder mit modernen Niederquerschnittsbreitreifen umzurüsten.

Die Vorderachse kannst du lassen , die ist ja sehr gut in der Radführung, um die Sicherheit zu gewährleisten , ist nur die Umrüstung auf eine Scheibenbremsanlage mit Verstärker nötig.

Man könnte natürlich auch einfach ein neues Fzg kaufen.............

MfG Volker

Du wolltest ja konstruktive Beiträge...

Ja, Du KANNST das machen. Natürlich kannst Du da einen anderen Sitz reinmachen und überall Flacheisen und Platten verschweißen. Das geht alles irgendwie, aber das schöne Auto ist danach eben final versaut. Eigentlich wäre das ein Sakrileg bei so einem klassischen Wagen. Ich finde, man hat bei sowas auch noch eine Verantwortung. Ähnlich wie bei einem alten, denkmalgeschützten Haus.

Die H-Kennzeichenfrage lasse ich mal offen.

Hallo Rafi,

den folgenden Satz in der Produktbeschreibung zu den Gurten hast du gelesen?

"Für die Montage der Gurte dürfen nur Befestigungspunkte verwendet werden, die vom Fahrzeughersteller für diesen Zweck vorgesehen sind. Im Zweifelsfall informieren Sie sich beim Fahrzeughersteller."

Bevor du die Gurtankerpunkte einschweißt, solltest du unbedingt zuallererst mit einerm TÜV- respektive DEKRA-Station sprechen. Es ist nicht unmöglich oder verboten, an solchen alten Fahrzeugtypen nachträglich Gurtankerpunkte einzubauen, aber diese müssen halt bestimmten Bestimmungen entsprechen und darüber muss man sprechen, ebvor man ins Blech schneidet.

Den gezeigten Gurt finde ich, mit Verlaub, für so ein Auto optisch unpassend. Da der Rest des Fahrzeugs eh nur eine sehr begrenzte aktive und passive Sicherheit aufweist (so ganz unrecht hat Schreyhalz mit seinem sarkastischen Beitrag nicht), sollte ein gewöhnlicher und leicht zu bedienender 3-Punkt-Gurt für ein akzeptables Minimum an Schutz sorgen.

Grüße

SpyderRyder

Wie man sehen kann sind sowohl Kopfstützen und auch Gurte

in unseren 170ern möglich. Ich habe mal ein Foto eines Kollegen

angehängt. Jeder muß selber wissen ob er es original halten möchte.

LG Robi

Zwischenablage01

Die B-Säule kann man schon als Umlenkpunkt nutzen, man muss halt bloß von hinten mit einer Stahlplatte unterfüttern, genauso wie die Befestigung der Rolle und der Gurtpeitsche am Tunnel.

Das mit dem Sitzumbau würde ich bleiben lassen. Auf den neuesten Stand kriegst du den eh nicht, aber es ist besser als nix.

Diese Autos sind und bleiben nach heutigen Maßstäben unsicher. Selbst wenn die Gurte optimal eingebaut sind, bleibt die passive Sicherheit eine Katastrophe. Gurte bieten sicherlich bei niedrigen geschwindigkeiten einen gewissen Schutz. Jeder kennt ja diese Gurtschlitten als Demonstrationsobjekte. Ohne Gurt fliegt man aus dem Sitz mit Gurt nicht. Mag sein, dass in einem 170er bis 30 km/h ein besserer Schutz gegeben ist, weil man nicht garantiert mit dem Kopf auf dem Lenkrad oder der Windschutzscheibe aufschlägt. Bei Unfällen im Landstraßenbetrieb ist der Unterschied mit/ohne Gurt wohl nur die Art der schweren Verletzungen, die zum Tode führen. Was nützt der Gurt, wenn man beim Frontalaufprall wegen des weichen Sitzaufbaus drunterdurch taucht? Kopfstützen, die ja vor allem beim Heckaufprall wichtig sind, dürften auch kaum einen Sicherheitsgewinn bringen, weil die Rahmen- und Karosseriestruktur ohne hin viel zu hart ist. Und dann muss der Sitz selbst die Kräfte aushalten, Wenn die Lehnenhalterung bricht nützt die Kopfstütze auch nichts mehr.

Das hat alles mehr psychologische Wirkung. Man mag sich sicherer fühlen, aber letztlich ist allein defensives und umsichtiges Fahren und das Vermeiden riskanter Verkehrssituationen die besten Lebensversicherung. Da kann es schon mehr Sicherheit bringen, Autobahnen oder gut ausgebaute Bundestraßen zu meiden und an jeder Kreuzung der Höflichste zu sein.

Fahrzeugtechnisch sind die Oldies objektiv die rollende Lebensgefahr für die Insassen, aber das Risiko ist auch hier skalierbar. Schon die recht preiswerten Haftpflichtversicherungen zeigen, das Oldtimer nicht sehr oft in Unfälle verwickelt werden.

Letztlich muss es jeder, der in so ein Auto einsteigt, selbst entscheiden. Wem das Risiko, ohne Gurt zu fahren, zu hoch erscheint, sollte vielleicht eher auf ein moderneres Auto umsteigen, als sich mit viel Geld und erheblichen Veränderungen am Fahrzeug eine trügerische Sicherheit zu kaufen, die objektiv nie gegeben sein wird.

Grüße vom Ostelch

Mit einem Mercedes 170S BJ1951 fingen die Crashtests bei Mercedes an: https://...es-benz-publicarchive.com/.../...nem-MB-Typ-170-S.xhtml?...

Bei 50km/h verformt sich deutlich der Vorderbau und die Fahrgastzelle bleibt weitgehend intakt. Es gibt jüngere, wesentlich schlechtere Autos bei Crastests. Wenn verhindert wird, dass man nach vorne fliegt, dürfte das die Überlebenschancen durchaus erhöhen, selbst wenn vorsichtiges, umsichtiges Fahren die beste Lebensversicherung bleibt.

Wer geht mit einem 170er denn groß auf die Autobahn oder fährt wie

die wilde Wutz? Wir cruisen damit entspannt durch die Gegend. An der

Kreuzung ist man sowieso höflich und alle anderen drängeln nicht

sondern lächeln und grüßen erfreut. Selbstverständlich kann man auch damit

in einen Unfall geraten aber mir kann auch morgen ein Stein auf

den Kopf fallen......

Themenstarteram 28. November 2019 um 7:57

Hallo,

Vielen Dank für die konstruktiven Antworten!

Besonders danke für das Bild mit dem Chrashtest.

Also bleibe ich dran an meinem Projekt. :-)

Die B-Säule kann man leider nicht verstärken, da sie nur ein einfaches Profil ist, das mit paar Schräubchen an der Hütte festgemacht ist, deshalb der H Gurt, natürlich in schwarz ;-)

Die Kopfstütze von Robi ist leider zu tief...

Mir fällt schon was ein :-)

Das ist nur ein Beispielfoto, da sind schon mehrere nachgerüstet.

Schau mal im 170er Forum vorbei, da wirst du fündig.

LG Robi

Moin Moin !

Zitat:

Bevor du die Gurtankerpunkte einschweißt, solltest du unbedingt zuallererst mit einerm TÜV- respektive DEKRA-Station sprechen. Es ist nicht unmöglich oder verboten, an solchen alten Fahrzeugtypen nachträglich Gurtankerpunkte einzubauen, aber diese müssen halt bestimmten Bestimmungen entsprechen

Nein , bei dieser Erstzulassung sind weder geprüfte noch überhaupt vorhandene

Befestigungspunkte vorgeschrieben. Rein rechtlich könnte man die Gurte auch mit Pattex ankleben.

MfG Volker

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 28. November 2019 um 10:36:07 Uhr:

Moin Moin !

Nein , bei dieser Erstzulassung sind weder geprüfte noch überhaupt vorhandene

Befestigungspunkte vorgeschrieben. Rein rechtlich könnte man die Gurte auch mit Pattex ankleben.

MfG Volker

Vielleicht würde Pattex (oder ein anderer geeigneter Industriekleber) in dem Belastungsbereich, wo die Gurte überhaupt Wirkung entfalten könnten, sogar reichen. :)

Grüße vom Ostelch

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