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Mercedes SL Stammbaum

Themenstarteram 6. April 2006 um 14:02

Hallo an alle Oldie-Fans,

da ich ein großer Mercedes SL-Fan bin, habe ich mich in letzter Zeit etwas intensiver mit der Historie dieser tollen Fahrzeuge beschäftigt. An einer Stelle ist mir allerdings etwas unklar und ich konnte auch keine absolut eindeutige Aussage darüber finden. Und zwar interessiert mich brennend welches Modell denn der Vorgänger des Pagoden-SL W113 war. Oft wird an dieser Stelle der legendäre 300SL W198 II genannt, hin und wieder aber auch der 190SL R121. Und dann gibt es wiederum quellen, die den W113 als gemeinsamen Nachfolger von beiden Modellen bezeichnen. Gegen den R121 als Vorgänger spricht eigentlich, dass Mercedes ihn selbst als "kleinen" Roadster bezeichnet, der 1996 seinen Nachfolger im SLK gefunden hat. Wiederum für ihn spricht, dass er vom Konzept (selbsttragende Karosserie, damals nicht ganz so abgehoben teuer) viel eher dem W113 ähnelt als der W198 II. Außerdem stellt ein W113 230SL ja eigentlich keinen wirklichen würdigen Nachfolger der W198 Legende dar. Erst der R107 350SL war dann wieder ein "großer" SL.

Vielleicht kennt einer von euch doch noch ein paar Details mehr und hat noch Informationen für mich.

 

Grüße an alle SL-Freunde

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18 Antworten
am 6. April 2006 um 14:40

Also, der 300SL ist sicher der Urvater, auch wenn es schon vor dem Krieg Sportwagen/Roadster gegeben hat, z.B. den SSKL "Super Sport Kurz Leicht", bei dem das SL (Sport, Leicht) ja auch schon im Namen vorkam.

Der 300SL war ja zuerst ne Rennmaschine, die dann in Serie ging und der 190 SL der später produzierte kleine Bruder.

Ich zitiere mal aus der "Chronik der Mercedes-Benz Fahrzeuge und Motoren" (Herausgeber DB-AG):

"In Fortsetzung der bekannten Sportwagen 190SL und 300SL kam im Frühjahr 1963 der Typ 230 SL an die Öffentlichkeit."

Und weiter:

"Der von 1955 bis 1963 gefertigte Sportwagen 190SL mit 4-Zylinder-Motor wurde 1963 vom 230SL mit 6-Zylinder-Motor abgelöst...Im Mai 1971 wurde nun der Presse der neueste 350SL mit dem 3,5-Liter-V8-Motor vorgestellt."

Ich bin alle genannten Wagen schon gefahren und du unterschätzt sowohl den 300SL als auch die Pagode. Denn der 300er ist eine fauchende Maschine, die nach Drehzahlen lechzt und auch die Pagode lässt sich sehr schnell fahren. Die ist mit dem 280er-Reihensechser kaum langsamer als der 3,5-Liter W107.

Ich denke, dass man die SL schon in einer Reihe nennen kann, wobei der einzig legitime Nachfolger des Flügeltürers nur der McLaren SLR ist.

Gruß

am 6. April 2006 um 14:47

@Moonstone

Hi.

Was möchtest Du denn eigentlich wirklich wissen?

Wie es entwicklungsgeschilchtlich abgelaufen ist, das ist ja ohnehin ausreichend dokumentiert und läßt sich nachlesen.

Wenn es dir aber um den Imageeindruck eines Zeitzeugen geht, so sieht der aus wie folgt:

Es hießen zwar sowohl der 190er als auch der 300er (W198) "SL", aber vom 300er waren sowohl der Gullwing als auch der große Roadster für damalige Verhältnisse mindestens so "abgehoben" wie heute ein SLR.

Eher noch mehr.

Und der "Kleine" entsprach ungefähr dem Auftritt eines R230 von Heute.

Aus ihm entwickelten sich dann die Nachfolgetypen 113, 107, 129 und 230.

Der W 198 fand - wenn überhaupt - erst im SLR einen Nachfolger.

MfG.,

CAMLOT

am 6. April 2006 um 14:57

^^

schön wenn sich aus buchstaben, lebenserfahrung lesen lässt!

:D johannes

am 6. April 2006 um 19:13

Ich bin eigentlich ein Anhänger des Glaubens, dass die Pagode sowohl den seeligen 198 als auch den unseeligen 121 im Modelprogram ersetzt hat.

Auch ich bin alle 3 Modelle schon gefahren, und es ist völlig klar dass der Flügel der einzige SL ist den man als echten Sportwagen bezeichnen kann.

Die enorme Hitze, der Lärm den dass Getriebe macht, der Motorsound, die gefürchtete "Schnappachse" (Zweigelenk-Pendelachse/Eingelenk beim Roadster), die geniale Technik mit Reihenpumpe und Direkteinspritzung. All dass macht den 198 zum wohl ursprünglichsten und wildesten Mercedes der Nachkriegszeit, der seine Rennwagenwurzeln erst als Roadster etwas vertuscht.

Der 190 wiederum ist wahrlich kein Sportwagen, weniger wegen dem Fahrwerk als vielmehr wegen dem Motor.

Der ist einfach dröhnig und schon alleine deshalb mag man ihn eigentlich garnicht richtig drehen lassen.

Und dass ist auch schon die Begründung für meinen "Glauben". Die Pagode ist zwar nicht in der Mitte zwischen den beiden, aber deutlich höher angesiedelt als der 190 und ebenso deutlich unterhalb des 300SL.

Damit will ich nicht behaupten die Pagode ersetzte den 300, vielmehr konnte man den 198 garnicht ersetzten.

Aber die Pagode ist der wohl am meisten unterschätzte Mercedes überhaupt, den ums Eck gehn kann die verdammt gut.

Ein 280 handschalter ist für jeden Spass zu haben und in meinen Augen deutlich sportlicher als jeder 107er.

Themenstarteram 6. April 2006 um 21:12

Der 300SL Roadster kostete damals 32.000,- DM, der 190SL 16.500,-. Weiß jemand was diese Summe heute in Euro umgerechnet ist? Bei einer durchschnittlichen jährlichen Preissteigerungsrate von 2,3% und einem Realeinkommen, das sich in den letzten 45 Jahren vorneweg vervier- oder verfünffacht hat, müsste die Summe von 32.000,- DM heute irgendwas zwischen 200.000,- und 250.000,- EURO entsprechen. Somit hätte ein 300SL damals ungefähr in der gleichen preislichen Liga wie heute ein AMG SL65 gespielt. Falls ich mich täusche lass ich mich gerne korrigieren.

Moin,

Moonstone ... Ich denke, das du mit deiner finanziellen Schätzung ganz gut hinkommst.

Ich würde im Grunde auch Camlot zustimmen, bei der Einordnung der jeweiligen Fahrzeuge. Mit der Einschränkung, das der R230, und eventuell auch schon der R129 mit den entsprechenden AMG Modellen auf einer Stufe mit dem W198II steht. Vielleicht mit kleinen Einschränkungen ... aber immerhin. Heutige Modelle decken meistens wesentlich mehr "Fläche" ab, als ältere Modelle. Deshalb ist es manchmal auch so unheimlich schwer gewisse Fahrzeuge in klassische "Kategorien" einzuordnen.

Weil ... ist der Carrera GT im Grunde noch ein GT ?! Nein, sicherlich nicht ... ist ein Golf GT ein GT ?! Nein sicherlich auch nicht. Da fehlen beiden Autos einige essentielle Eigenschaften. So ist ein Carrera GT sicherlich nicht das "luxuriöse Reisevehikel", was ein GT eigentlich sein sollte ... und ein Golf GT gehört halt nicht zur Leistungsspitzenklasse seiner Größe, weil GT ursprünglich ja leistungsstark sein sollten.

MFG Kester

am 7. April 2006 um 10:21

Zitat:

Original geschrieben von Moonstone

Somit hätte ein 300SL damals ungefähr in der gleichen preislichen Liga wie heute ein AMG SL65 gespielt. Falls ich mich täusche lass ich mich gerne korrigieren.

Deine Rechnung hat - ohne daß ich die Richtigkeit an sich bezweifle - einen gravierenden Fehler:

Die Wertigkeiten haben sich in den letzten 50 Jahren grundlegend verschoben.

Ich will hier keine generelle Betrachtung dieser verschiedenen Wertigkeiten anstellen, sondern beim Thema Mercedes-Benz SL bleiben, Full-On-Topic , sozusagen. :)

Vielleicht anhand eines Beispieles aus meiner Heimatstadt, die damals wie heute zwischen 250.000 und 300.000 Eínwohner zählt.

1956 gab es hier einen Flügeltüren- SL.

Und vielleicht sechs oder auch acht 190 SL.

 

Heute sind hier fünf (!!) McLaren - SLR angemeldet, die Zahl der R230 ist Legion, davon unzählige AMGs, zumindest 55er, wenn auch nur ein mir bekannnter 65er.

Man kann das nicht vergleichen, zuviel Zeit liegt dazwischen.

Um den Effekt, den es hatte, damals von der Mutter mit dem "kleinen" 190SL von der Schule abgeholt zu werden , heutzutage mit etwas zu toppen müßte Mammi mit dem Raumschiff Enterprise am Schulhof landen. :p

Und um den Wert eines 300SL konnte man nette Einfamilienhäuser in guter Villenlage erwerben.......

Servus,

CAMLOT

am 7. April 2006 um 10:31

Ist eben schwer zu sagen, da der 198 ein eigentlich singuläres Modell war ähnlich einem BMW M1.

Es gibt eigentlich "technisch" keinen Nachfolger, nur das Label wurde weiterverwendet. Ein C111, wäre er denn gebaut worden, wäre sicherlich ein würdiger NAchfolger gewesen.

Allerdings die Pagode "nur" als 190SL Nachfolger zu titulieren trifft in meinen Augen auch nicht ganz den Kern.

Für die Pagode wurde ein deutlich höherer Entwicklungsaufwand betrieben als für den 190SL.

Die Pagode nahm dass vorweg was heute einen SL ausmacht, nämlich guten Komfort, Langstreckentauglichkeit und ausreichend Leistung, war aber deutlich sportlicher als der direkte Nachfolger 107. In meinen Augen auch deutlich sportlicher als alle späteren SL, sieht man mal von der im Vergleich zu geringen Leistung ab.

Sicherlich ist es so dass wenn man den 198 als Ur-SL betrachtet und ihn als Messlatte nimmt, kein später gebautes Modell als "echter" SL durchgeht, aber ich denke erst der 107er läutete die Ära der überfetteten, "S-Klasse ohne Dach"-SLs ein.

Themenstarteram 7. April 2006 um 10:57

Zitat:

Original geschrieben von Delanye

Sicherlich ist es so dass wenn man den 198 als Ur-SL betrachtet und ihn als Messlatte nimmt, kein später gebautes Modell als "echter" SL durchgeht, aber ich denke erst der 107er läutete die Ära der überfetteten, "S-Klasse ohne Dach"-SLs ein.

Ganz so dramatisch würde es jetzt auch wieder nicht betrachten. Klar, ein heutiger SL bringt deutlich mehr auf die Wage als ein W198 oder auch ein W113. Ein Autohersteller muss allerdings bei der Entwicklung von Nachfolgemodellen auch etwas mit der Zeit gehen. Heute will eben niemand mehr auf Komfortextras wie Klima- oder Hifi-Anlage, auf Sicherheitsausstattungen wie ABS, ESP, Airbags, etc, oder auf leistungsstarke V8-Motoren verzichten. Das alles summiert sich nun mal zu einem ordentlichen Gewicht.

Es wäre doch bestimmt kein Problem für DC den W198 mit der damaligen Technik einfach bis heute weiterzubauen, oder? Aber wer wollte dieses Auto heute noch kaufen, wenn es ein absoluten Massenprodukt wäre?

Moin,

Camlot ... schönes Beispiel...hat aber, wie jedes Beispiel :D auch nen Hacken, gell ?! Denn die Bevölkerungsstruktur von Städten ändert sich in 50 Jahren ja auch. Städte die mal ursprünglich industriell geprägt waren (mit damit verbundener Bevölkerung und Autobesatz) können in 50 Jahren zu Städten werden, in denen die Wertschöpfung heutzutage anders ist. Aus Industriestädten können z.B. Dienstleistungsstädte werden, mit einem deutlich höheren Einkommenslevel, als früher.

So z.B. meine derzeitige Wohngegend. Ursprünglich ein Arbeiterviertel in Dortmund. Dann haben Zeche und Hütte zugemacht. Das Viertel ging durch ein trauriges Kapitel und ging runter. Dann entstand auf dem Gelände der Zeche ein Forschungsgewerbegebiet und zog anschließend Wissenschaftler und andere Besserverdienende an. Das muss man streng genommen auch berücksichtigen ;)

MFG Kester

am 8. April 2006 um 12:50

@ Moonstone

Ich begründe meine Aussage zum 107er und den nachfolgenden SLs mit dem Gewichtsunterschied zwischen den SLs und den damaligen Mercedes Limousinen.

Während die Pagode noch deutlich leichter war als die "vergleichbare" 108/109er Limo war der 107er schon sehr nah an dem Gewichtsniveau eines 116ers.

Auch dass Fahrgefühl zwischen S-Klasse und SL unterscheidet sich bei der Pagode deutlicher, natürlich auch aus diesem Grund.

Zur Zeit (oder seit dem 129) ist der SL ja praktisch gleichschwer wie eine S-Klasse.

Zitat:

Um den Effekt, den es hatte, damals von der Mutter mit dem "kleinen" 190SL von der Schule abgeholt zu werden , heutzutage mit etwas zu toppen ...

Ein Schelm wer böses denkt...

Rosemarie Nitribitt

am 8. April 2006 um 15:14

Zitat:

Original geschrieben von Camlot

Heute sind hier fünf (!!) McLaren - SLR angemeldet, die Zahl der R230 ist Legion, davon unzählige AMGs, zumindest 55er, wenn auch nur ein mir bekannnter 65er.

Servus,

CAMLOT

steiermark : steuerparadies ?? :D

hier krefeld / meerbusch hat in den letzen jahren aber die zahl der "premiumklasse" à la bentley, lambo, spyker( jawohl !) usw. auch sehr erhöht. ich denke man braucht sich nicht mehr zu "schämen" erfolgreich zu sein. ( ob nun geerbt oder nicht ).

joe

DM : EU - kaufkraftbereinigt:

 

MB W198.I-300SL-Cp2 (1954-57):

1954: 29,0TDM/53,0T€; 1957: 29,0TDM/50,5T€

MB W198.II-300SL-Ca2 (1957-63):

1957: 32,5TDM/56,6T€; 1963: 32,5TDM/51,7T€

Der Cp-Aufsatz kostete weitere 1,5TDM.

MB W121-190SL-Ca2 (1955-62):

1955: 16,5TDM/29,9T€; 1962: 16,5TDM/26,5T€

Der Cp-Aufsatz kostete weitere 1,2TDM

1955: Bruttolöhne/48Std-Woche: Industriearbeiter (IA): 99;--DM, IA´in: 54;--DM (Angest. und Beamte = +25%)- netto ~70+%, abhängig u.a. vom Familienstand.

1957 sind es bereits 111;--/64;--DM. Sozialstatus hatte man bei einem Nettomonatseinkommen <50;--DM, bei Familien (3Personen-Haushalt) <130;--DM. Die Erwerbs-Renten stiegen von 1953-57 von 80;-- auf 90;--DM.

Freistehende 1-Fam.-Häuser gab´s ab 15,0TDM - errichtet mit sehr viel Nachbarschaftshilfe (,das ist jene Unterstützungstätigkeit, welche man heute als Schwarzarbeit abwickelt!). Ohne diese verdoppelte sich der Erstellungspreis.

Mit informativen Grüssen, FrankWo.

NS.: @ Moonstone:

Der Kaufkraftbereinigungsfaktor 1955 ---> 2006 beträgt aktuell 3,65 - den sich daraus ergebenden €-Wert habe ich beim W121 eingemeldet. Er gilt folglich auch ledeglich für Mengengebrauchsgüter, Mengenverbrauchsgüter werden anders bewertet. Die Preise für Lebenshaltung (Index, Inflation) und die Einkommenssteigerungen können nicht herangezogen. werden.

am 11. April 2006 um 19:06

Hi FW!

Ich halte den Kaufkraftbereinigungsfaktor aber nicht für den maßgeblichen Vergleichswert. Bin durch Zufall auf ein anderes Posting von dir gestoßen und da hast du mit ganz anderen Werten gerechnet, die m.E. auch eher zutreffen:

"Bin ich wirklich bereits ~65 Jahre alt, hatte ich ein 25PS-Herz, und war meinem Ersteigner damals 7.500 DM (entspricht im Jahre 2004: 49.000 €) wert. Kann auch sein, das ich 5 - 10 Jahre jünger bin, dann war ich mit 30 PS zu haben. Vielleicht habe ich auch erst die 40 Jahre überschritten, dann war ich mit 34 PS für 6.000 DM (2004: 27.000 €) zu haben."

Gruß

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