Sicherheit von Funkschlüsseln
Hallo allerseits,
ein Thema, bei dem man viele Gerüchte und wenig fundiert Unterlegtes hört, ist die Sicherheit von Funkschlüsseln. Man hört ja öfter mal, dass die Verschlüsselung der Funksignale knackbar sei, direkt oder durch Mitschneiden und Reproduzieren eines übertragenen Signals vom echten Schlüssel. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass viele Schlüssel nur mit 40 Bit verschlüsselte Signale senden würden, was heutzutage mit Brute Force in kurzer Zeit zu knacken ist.
Andererseits hört man wenig davon, dass real Autos auf diese Weise gestohlen worden wären. Meinen früheren Golf IV haben sie jedenfalls mit herkömmlichem, mechanischem Polenschlüssel geklaut (und bei dem neuen dasselbe versucht).
Kann dazu jemand genauere Informationen, gerne auch Links und Referenzen, bieten, die auf mehr beruhen als nur Hörensagen?
32 Antworten
Das kommt durch die Anforderungen. Die Entsperrung der WFS mit dem Schlüssel muß unter allen Umständen funktionieren - wartungsfrei auf Jahrzehnte. Wer will schon mit dem Taxi nach Hause fahren weil ne Knoppzelle im Schlüssel alle ist oder ähnliches. Deshalb muß die Technik einfach sein.
Wer sich noch etwas mehr mit dem Thema "Autoelektronik und Hacker" beschäftigen will, findet hier weitere Artikel/Studien:
http://www.autosec.org/pubs/cars-usenixsec2011.pdf - in Englisch
"Gone in 360 Seconds: Hijacking with Hitag2" - nach diesem Titel googeln
http://www.spiegel.de/.../...testen-elektronik-von-autos-a-864859.html - in Deutsch
Die Knopfzelle hält aber keine Jahrzehnte durch, nach wenigen Jahren ist die Zelle im 2. Schlüssel leer, oft ohne das man es merkt, sondern erst dann feststellt, wenn der 1. Schlüssel den Geist aufgab..
Zitat:
Original geschrieben von MENA-C
Die Daten werden nicht gebraucht, um die Türen zu entriegeln; das geht sozusagen nach alter Väter Sitte wie früher auch. Das ist der alte Trick.Aber um die elektronische Wegfahrsperre zu überlisten, sind die Daten für das betreffende Fahrzeug nötig; und die wurden vom Schlüssel über Funk ausgelesen und werden dann zum Starten des Motors eingesetzt.
Wie, die Daten, die der Transponder der WFS über wenige cm Entfernung am Fahrerschloss übermittelt, die blökt der Funkschlüssel auch vorher schon per Funk raus, wenn man aus 10m Entfernung das Schloss aufschließt? Wie blöd ist das denn designt?!?
Für mich wäre es eine Selbstverständlichkeit gewesen, über die man nicht zu reden braucht, dass der Code des Funksignals ein anderer ist als der, den der Transponder an die WFS übermittelt.
Zitat:
Original geschrieben von Reachstacker
Mein Funkschluessel ist 100% sicher, der hat Vollkasko. 😁
Damit kriegst Du
(hierzulande)
nur den Restwert nach Schwacke wieder. Damit hast Du aber immer noch kein neues Auto, ein gleichwertiges kriegst Du für das Geld in aller Regel auch nicht wirklich, und die ganze Rennerei und Kosten mit Neuwagen suchen, besichtigen, kaufen, alten abmelden und neuen anmelden hast Du außerdem an der Backe. Und wenn Du den neuen Gebrauchtwagen dann hast, dann hat der wieder Wartungsstau und Mängel, die Du erst im Laufe der Zeit herausfindest, wohingegen Du Deinen alten liebevoll gepflegt hattest.
Da ist mir ein Diebstahlschutz lieber, der verhindert, dass die Karre überhaupt erst wegkommt.
Zitat:
Original geschrieben von Hartgummifelge
Die Knopfzelle hält aber keine Jahrzehnte durch, nach wenigen Jahren ist die Zelle im 2. Schlüssel leer, oft ohne das man es merkt, sondern erst dann feststellt, wenn der 1. Schlüssel den Geist aufgab..
Kurz bevor mein 1. Golf 4 nach 10 Jahren geklaut worden ist, habe ich mal die Schlüssel aufgemacht und geschaut, wann die Werkstatt denn das letzte Mal die Batterien gewechselt hat
(war die meiste Zeit ein Firmenwagen und damit in der Rundum-Sorglos-Wartung bei VW)
. Die Batterie, die ich im Erstschlüssel vorfand, war identisch mit der Batterie im Zweitschlüssel, der all die Jahre in meiner Schreibtischschublade gelegen hatte. Ergo ist davon auszugehen, dass die Batterie überhaupt nie getauscht worden ist. Dennoch hat selbst die im Primärschlüssel, die ständig in Gebrauch war, bis zum bitteren Ende funktioniert. Insofern würde ich das mit der alten Batterie im Zweitschlüssel eher entspannt sehen. Lithium-Ionen-Zellen haben eine sehr lange Lebensdauer. 10 Jahre sind allemal drin.
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@ DeathAndPain
Alternative 😰
Das sollte elektronischen Diebstahl unterbinden. 😉 Davon abgesehen, wir haben alle andere Sicherheitsbeduerfnisse und leben anscheinend in verschiedenen Nachbarschaften... Ich nehme zwar den Schluessel aus dem Auto aber abgeschlossen ist es nie. Mir wurde in 50 Jahren noch keins geklaut.
Gruss, Pete
Hm, die Lenkradschlösser sollen heutzutage ein lösbares Problem für Autodiebe sein, wenngleich ich nicht weiß, wie die da rangehen. Die Radkralle macht auf mich einen guten Eindruck; allerdings ist ihr Einsatz vom Komfort her indiskutabel. Willst Du jedesmal, wenn Du Dein Auto abstellst, unter dem Wagen hantieren und die schwere Kralle anbringen? Wenn Du wiederkommst, hat es geregnet, sie ist nass und durch das Spritzwasser vorbeifahrender Autos verdreckt. Du hast heute natürlich gute Klamotten an. Nachdem Du sie abgemacht hast, siehst Du aus wie ein Schwein und darfst das große, schwere, nasse Ekelteil in Deinem Auto unterbringen... ne, das wäre mir keine praktikable Lösung. Selbst die Lenkradkralle stellt einen nicht unerheblichen Komfortverlust dar.
Da lob ich mir meine Zweitalarmanlage. Die hat schon einen Autodiebstahlversuch erfolgreich abgeschlagen und ist in der Handhabung sehr komfortabel.
Außerdem darfst Du nicht vergessen, dass alle diese Krallen, egal ob Lenkrad oder Rad, letztlich nur ein herkömmliches mechanisches Schloss haben werden, wenn auch vielleicht ein relativ modernes. Und ein mechanisches Schlüsselschloss aufzukriegen traue ich jedem modernen Autodieb ohne weiteres zu.
Viele Diebe scheitern schon, wenn man z.B. eine Sicherung oder ein Relais mit nimmt. (Natürlich, sollte diese Sicherung oder das Relais für den Motorlauf nötig sein!)
Ein Bekannter, der regelmäßig an der östlichen Grenze unterwegs ist, entfernt immer ein Bauteil! Paar Mal haben sie schon probiert das Fahrzeug zu klauen. Mehr als aufbrechen und Zündschloss zerstören und im Wagen zu randalieren, ist dabei nicht raus gekommen. (Das hat die Versicherung bis jetzt immer voll übernommen!)
MfG
Nur muss jenes Bauteil halt auch so gut zugänglich sein, dass man hinreichend bequem rankommt. Man will ja nicht jedesmal, wenn man zu Netto einkaufen fährt, nach dem Abstellen des Fahrzeugs unter der Motorhaube popeln und bei der Rückkehr dann auch wieder.
Dennoch ist die Idee vom Grundsatz nicht schlecht. Man könnte sich eine zentrale Steuerleitung in einer großen Schleife in die Fahrgastzelle legen und dort eine Dose für einen nicht ganz alltäglichen, für viele Steckvorgänge ausgelegten Stecker anbringen (beispielsweise USB aus dem PC-Bereich). Den passenden selbstgelöteten Stecker, der die Verbindung beim Einstecken schließt, nimmt man dann in der Hosentasche mit.
Andererseits schreibst Du selbst, dass die Einbrecher trotzdem immer im Innenraum randaliert haben. Die Versicherung wird das nur abzüglich der SB zahlen (Kaskos ohne SB sind Tummelplatz für Versicherungsbetrüger und dementsprechend teuer). Außerdem hat der Stress und Zeitaufwand der Innenraumwiederherstellung und Versicherungsabwicklung, in Euro bemessen, auch einen hohen, wenngleich persönlichen Wert. Da ist es vielleicht doch besser, einmalig 200 € für eine Fremdanbieter-Alarmanlage und weitere 200 € für den Einbau zu bezahlen und dafür aber dann Ruhe zu haben. So hatte ich es gemacht, und außer dem kaputten Türschließzylinder (Polenschlüsselangriff) war nichts beschädigt, weil der Dieb sofort den Alarm um die Ohren hatte.
Ein einfacher "kill-switch" der z.B. die Spritpumpe vom Strom trennt ist wohl die einfachste möglichkeit.
Den Schalter da versteckt wo er nicht einfach zu sehen ist, aber schnell zu erreichen.
Die Diebe wissen wie man orginale Fahrzeuge und die üblichen Alarmanlagen umgeht, aber einfach ein kleiner Schalter zum unterbrechen der Spritpumpe und sie geben auf.
Das ist die Frage, ob der Dieb, wenn er erst mal im Auto sitzt (wo er ja in der Dunkelheit praktisch nicht mehr zu sehen ist und insofern viel Zeit hat, ohne aufzufallen) nicht doch in Ruhe alles nach solch Schalter absucht. Daher meine Idee mit einer kleinen USB-Buchse, die man stattdessen irgendwo anbringt, und einem selbstgelöteten USB-Stecker dazu, der nichts anderes macht, als zwei der USB-Leitungen miteinander zu verbinden und dadurch den Stromfluss herzustellen. USB-Stecker und -Buchsen zum Selberlöten bekommt man auf dem freien Markt als Pfennigartikel, der kleine USB-Stecker nimmt in der Hosentasche keinen Platz weg, der Dieb wird aber keinen entsprechend präparierten Stecker einstecken haben, die Buchse lässt sich versenkt anbringen und ist dadurch noch schlechter überhaupt zu finden als ein Schalter, und obendrein kann man sie sogar ganz dreist und offen im Radiobereich anbringen, und der Dieb wird davon ausgehen, dass man dort einen USB-Stick einstecken kann, mit dem man MP3s in das Radio oder Navidaten in das Navigationsgerät füttert.
Zitat:
Original geschrieben von DeathAndPain
Das ist die Frage, ob der Dieb, wenn er erst mal im Auto sitzt (wo er ja in der Dunkelheit praktisch nicht mehr zu sehen ist und insofern viel Zeit hat, ohne aufzufallen) nicht doch in Ruhe alles nach solch Schalter absucht. Daher meine Idee mit einer kleinen USB-Buchse, die man stattdessen irgendwo anbringt, und einem selbstgelöteten USB-Stecker dazu, der nichts anderes macht, als zwei der USB-Leitungen miteinander zu verbinden und dadurch den Stromfluss herzustellen. USB-Stecker und -Buchsen zum Selberlöten bekommt man auf dem freien Markt als Pfennigartikel, der kleine USB-Stecker nimmt in der Hosentasche keinen Platz weg, der Dieb wird aber keinen entsprechend präparierten Stecker einstecken haben, die Buchse lässt sich versenkt anbringen und ist dadurch noch schlechter überhaupt zu finden als ein Schalter, und obendrein kann man sie sogar ganz dreist und offen im Radiobereich anbringen, und der Dieb wird davon ausgehen, dass man dort einen USB-Stick einstecken kann, mit dem man MP3s in das Radio oder Navidaten in das Navigationsgerät füttert.
Naja woher soll ein Dieb wissen das er nach solch einem Schalter suchen muss?
Vorallem wer sagt ihm das er im Auto ist? Könnte genauso außerhalb des Autos sein oder ein umgebauter orginalschalter usw.
Ich kann mir nicht vorstellen das irgend ein Dieb lust hat das Auto nach soetwas abzusuchen.
Da man schon weiß, daß die Funk-ZV meist von Dieben nicht geknackt wird, kann man den "Sperrschalter" gleich daran koppeln. 😉
Dann kann man ihn beliebig unzugänglich verstecken. Z.B. als bistabiles Relais parallel zum ZV-Stellmotor - das kann dann die Pumpe, Zündung oder sonstwas automatisch beim Verriegeln trennen - ohne das man jedesmal was fummeln muß.
Meine schon. Der Wagen war per Polenschlüssel aufgebrochen (Schließzylinder hinüber), aber innen war alles unberührt, da sofort der Alarm losgegangen ist und der Dieb daraufhin das Weite gesucht hat.