Shoei Hornet während Fahrt explodiert
So sieht ein Shoei Hornet im Wert von 500 Euro aus, der gestern nach wenigen Monaten während der Fahrt explodiert ist: links das Schanier und obendrauf (um den weißen Schalter herum) alles während einer gemütlichen Fahrt mit einem Rumms weggebrochen. Ich bekam einen Schlag und schaute in den Himmel. Zwang mich, geradeaus weiterzufahren. Unvorstellbar, was daraus sich alles hätte entwickeln können. Nur für die ganz Schlauen: Dies ist kein Aprilscherz!
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Es sieht auf dem Foto so aus, als sei dir die Schraube rausgeflogen, und der Rest war eine Folgereaktion (also der gefühlte Schlag und das Abfliegen von Teilen oben am Schalter).
Das Handbuch enthält den Hinweis: "Ziehen Sie die Visierscharauben immer fest an, sie können sich sonst während der Fahrt lösen."
Kennt man ja auch von allen anderen Schrauben am Motorrad, dass die sich mit der Zeit lockern können, wenn sie nicht korrekt angezogen sind, oder wenn man die Schrauben mit Öl gängiger macht (hats alles schon gegeben)...
Wenn da kein Bruch im Gewinde ist, dann wird sich die Schraube mit der Zeit "nur" gelockert haben und bei den Windturbulenzen eben verabschiedet haben. Wenn man einen Helm mit Schirm fährt der mit Schraube arretiert ist, dann würde ich das zu den prinzipbedingten "Schwächen" eines solchen Helms zählen und den Fahrer in der Verantwortung sehen, dass geprüft wird, dass die Schrauben immer fest angezogen sind. Ich sehe es aus den gegebenen Informationen jedenfalls nicht, dass es sich hier zwangsläöfig um einen Materialfehler gehandelt hat.
Das klingt jetzt vermutlich härter als es gemeint ist, aber ich sehe nicht, was man sonst aus der Sache mitnehmen kann. Anzugmomente ins Handbuch und dann Drehmomentschlüssel voraussetzen? Verbot solcher Helme? Oder riesige Disclaimer? Letzteres macht Triumph mittlerweile bei Zubehörteilen, wenn man eine Scheibe, einen Bugspoiler o.ä. installiert, darf man laut Anleitung nicht mehr schneller als 130km/h fahren - hält natürlich niemanden davon ab es trotzdem zu tun und ändert damit auch nicht grundsätzlich was an der Situation (außer ggf. die Haftungsfrage...)
Frage: Hast du die Schraube das letzte mal selber angezogen? Wieviel kilometer ist es her, dass du ihren festen Sitz geprüft hattest?
Ansonsten natürlich mein ehrliches Beileid zu solch einem Erlebnis und toi, toi, toi, dass es durch deine souveräne Reaktion und mit Glück keine schlimmeren Schäden nach sich gezogen hat.
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Zitat:
Original geschrieben von shgfa
Da Du ja einen Anwalt, Presse etc. einschalten willst, scheinst Du ja im Umgang mit Kommunikationsmitteln geübt zu sein.Wenn mir so etwas passiert und es antwortet niemand auf meine Emails, dann greife ich doch einfach mal zu so einem Ding namens Telefon und rufe einfach mal bei Shoei an, anstatt meine Zeit in einem Forum zu verbringen und mich dort aufzuregen warum ich keine Antwort auf meine Mails bekomme.
Hier dann nochmal die Telefonnummer: (0211) 1754360
Ich hab's ja schon geschrieben: Shoei Deutschland will eventuell gar nicht antworten, weil sie die Sache aussitzen wollen - das ist vermutlich aufgrund der Faktenlage für sie am einfachsten. In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass der TE sich noch nicht dazu geäußert hat, was er eigentlich konkret erreichen will: Einen neuen Hornet? Geld zurück? Schadensersatz? Wieviel? So lange Shoei nicht weiß, wie sie das einschätzen sollen, werden sie sich so weit wie möglich mit klaren Zusagen zurückhalten. Und wenn ihr mich fragt, arbeiten in Deutschland für Shoei maximal zehn Mann. Entscheiden können die nix.
Natürlich wollen die nicht antworten, deshalb soll er ja anrufen, dann wird ja irgendjemand mit ihm sprechen müssen, die werden ja nicht einfach auflegen wenn er sein Anliegen kundgibt.
Ansonsten wäre wohl ein Fax mit dem Anliegen, Kostenerstattung etc. und mit einer angemessenen Fristsetzung zur Äußerung zu dem Sachverhalt das Richtige und keine Email.
Man kann natürlich aber auch gleich die Keule raus holen und allem möglichen drohen, naja wer es braucht.
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
Ausserdem scheint jeder persönlich andere Grenzen zu ziehen. Du hast geschrieben, dass Du nicht schneller als 140 mit dem Helm gefahren bist. Mir wäre schon 120 mit solch einem Kopfspoiler zuviel gewesen. Einfach weil mir das zu sehr am Kopf zerren würde. Immerhin schreibst Du ja jetzt selber, dass Dein neuer Helm viel ruhiger ist. Das mag einerseits an der Qualität des Helmes liegen, massgeblich dürfte hier aber die fehlende Sonnenblende sein.
Woher willst das wissen wenn du so einen Helm noch nicht gefahren bist?
Solche Helme werden sehr gerne auch von Fahrern von KTM 990 Adventure / SM, BMW GS oder Multistrada genommen da er als Zwitterhelm oft sehr gut zum Einsatzgebiet von "Zwitterbikes" passt. Mit solchen Motorrädern werben die Hersteller ja auch. Das diese Motorräder alle recht locker die 200 schaffen sollte ihnen wohl bewusst sein, eine Warnung hab ich aber noch nie gehört oder gelesen. Dazu kommt das Schirme bei richtigen Crosshelmen ebenfalls oft nur mit Kunststoffschrauben befestigt sind und mit denen wird sicherlich auch nicht dauernd mit 100 gefahren. Die 160 km/h Begrenzung bei der Dakar gabs sicherlich nicht wegen zu schwacher Helmschirme...
Ja, der Schirm macht Geräusche. Da der Fahrtwind durch diesen verwirbelt wird und man diese Verwirbelungen direkt am Helm hat ist irgendwie klar das es lauter wird. Nicht zustimmen kann ich aber bei Aussagen das sich das Schild sofort bei höheren Geschwindigkeiten irgendwie verformen würde oder groß zu vibrieren anfängt. Ich kann auch auf der Autobahn sehr gut einen Schulterblick machen oder mich etwas umsehen ohne das dieses Schild am X3 irgendwie sehr negativ auffallen würde. Dafür liegt es auch viel zu "scharf" im Wind, da müsste ich schon mal in den Himmel blicken das es wirklich mal den Fahrtwind einfängt. Bei meinem X3 bin ich auch testhalber mal ohne Schild gefahren und musste feststellen das die ganze Aerodynamik des Helmes durchaus auf die Benutzung mit dem Schild ausgelegt ist. Ohne Schild zog der Helm bei höheren Geschwindigkeiten nämlich etwas in eine Richtung, daher hab ich den dann sofort wieder montiert (auch wenn er Ohne natürlich leiser war aber das ist nunmal nicht alles). Bin damit jetzt über ein Jahr unterwegs, oft über 100 auch mal Vollgas auf der AB oder längere Strecken darauf mit so 140-160 und da wackelt nix, da rappelt nix und die Schrauben sitzen alle fest wie sie sitzen sollen.
Natürlich ist die ganze Luftführung bei jedem Motorrad etwas anders, vor allem mit großen Windschildern und ich spreche hier jetzt nur von meiner nackten Maschine bei der dieser Helm ohne Störungen direkt im Wind liegt. Das Windschilder hier große Auswirkungen haben können (!) weis ich auch, daher hab ich ja keins mehr weil sie mich nervten. Aber wie gesagt werben die Hersteller ja auch mit GS und Co und Fahrzeuge mit (mehr oder weniger großem) Windschild dürften auch in der Mehrheit sein was solche Helme betrifft da alle Reiseenduros zumindest ein kleines Schild haben.
Zitat:
Original geschrieben von shgfa
Wenn mir so etwas passiert und es antwortet niemand auf meine Emails, dann greife ich doch einfach mal zu so einem Ding namens Telefon und rufe einfach mal bei Shoei an
Mit diesem Vorschlag, dort anzurufen, hatte ich gerechnet. Anyway, habe Donnerstag nachmittag Shoei angerufen und mich per Tastenwahl direkt mit deren Technik verbinden lassen. Mein erster Eindruck war: Der Techniker ist sehr nett und ehrlich. Auch Folgendes hatte ich korrekt vorhergesehen: Der Techniker bat um Einsendung des Helmes, um ihn reparieren zu können / zu lassen. Tja, eigentlich will ich meine Kohle zurück, denn mein Vertrauen in (zumindest genau diesen Helm von) Shoei ist erst einmal weg. Und: Welchen Sinn macht der Besitz eines Shoei Hornet neben dem Schuberth SR1? Immerhin hat der Techniker auf meine gezielte Frage hin Multi und Hornet nicht für inkompatibel erklärt, wie so viele Foristen hier.
An dieser Stelle unterbreche ich fairnesshalber meine weitere Teilnahme an der Diskussion. Werde den Helm nach jetzigem Stand einsenden (an diesen Techniker) und berichte erst in dem Moment, wenn die Sache zu einem Ergebnis geführt hat, oder wenn ich auf dem Weg dahin mit etwas überhaupt nicht einverstanden bin (Reparatur).
Meinen Dank an Euch für die vielen hilfreichen Kommentare, besonders auch die kritischen, habe ich durch reichliches Drücken des "Danke Button" zum Ausdruck gebracht.
Und ab jetzt erst einmal nur noch Fahren, fahren, fahren, hehehe!
Also allseits gute Fahrt!
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Die alte Regel scheint sich mal wieder zu bewahrheiten:
"Wenn es so nicht weitergeht, schreiten Sie zum Äussersten: Reden Sie miteinander!"
Viel Erfolg und eine gute Fahrt demnächst mit beiden Helmen. Manchmal ist es ja auch gut, wenn man je nach Wetter und gewünschter Tour eine Auswahl hat.
Update: "Reden Sie miteinander" war leider sinnlos, die einzigen, die Entgegenkommen gezeigt haben, waren die Mitarbeiter von Amazon. (Also alles immer bei Amazon, nie bei irgendwelchen trittbrettfahrenden Marketplace-Händlern kaufen!)
Hier der Sachverhalt der Reihe nach:
Mitte April: Lasse Helm durch zwei KFZ-Gutachter untersuchen, schicke ihn anschließend an den Händler, Herr Korn, Firma „Motorradbekleidung“ („MoRaBe“) in Gevelsberg. Händler lässt den Helm eine Woche liegen, reicht ihn dann an Shoei weiter. Nach einem Monat keine Nachricht. Setze 10-Tages-Frist. Kurz vor Ablauf geht der reparierte Helm ein. Herr Monhof von Shoei Düsseldorf behauptet im Widerspruch zu den KFZ-Gutachtern, auch die drei verbliebenen Schrauben seien locker gewesen. Verweist darauf, dass solche Vorfälle geschwindigkeitsabhängig sind. Ab welcher Geschwindigkeit sich der Shoei Hornet in seine Einzelteile zerlegt, will Shoei mir aber nicht sagen. Amazon folgt meiner Argumentation, wonach das Tragen des Helms unzumutbar ist, prüft eine Verlängerung der Drei-Monatsgarantie (für über Amazon Marketplace verkaufte Sachen). Herr Korn lehnt weiterhin eine außergerichtliche Einigung ab, droht für den Fall, dass ich dem Boulevard-Medium, das seit Beginn über die Helmfotos verfügt, die Freigabe zur Berichterstattung erteile, mit einer Klage von Shoei.
Wad die Bunte und die Gala haben Fotos von deinem kaputten Helm? 😁
Zitat:
Original geschrieben von fruchtzwerg
Wad die Bunte und die Gala haben Fotos von deinem kaputten Helm? 😁
Hoffentlich kommt ein Foto auf den Titel, damit nicht immer die selben Fratzen zu sehen sind 😁
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
entschuldige bitte, aber Du kommst mir ein bisschen wie diese Amerikaner vor, die sich an einem heissen Kaffee verbruehen, dann Mc Do deswegen verklagen und diese dann "Vorsicht, sehr heiss, Verbrennungsgefahr" auf jeden Kaffeebecher drucken lassen, damit auch wirklich jeder weiss, dass Kaffee heiss sein kann.
Das ist übrigens nur die halbe Wahrheit. Die ganze Wahrheit ist die, dass der Kaffee, wegen dem McDonalds damals verklagt wurde, aus irgendwelchen Fehlergründen viel heißer war, als es bei Coffee To Go üblich ist. Die Geschädigte brauchte IIRC hinterher eine Hauttransplantation an den Oberschenkeln. Ich hatte auch schon mal in .de ein Börek, das aufgrund eines Fehlers bei der Zubereitung so heiß war, dass ich mir sofort eine Brandblase an der Oberlippe zuzog, als ich vorsichtig reinbeißen wollte. So was passiert, und der Fehler liegt in diesem Fall nicht beim Konsumenten.
Dass aus solchen Fällen in Amiland solche monströsen Rechtsstreitigkeiten entstehen, liegt am dortigen Rechtssystem, in dem die Anwälte auf Gewinnbeteiligung arbeiten. Deshalb ist es in vielen Fällen wenig riskant, den Klageweg zu beschreiten, wenn man eine Anwaltskanzlei findet, die mitzieht. Ich hatte vor 15 Jahren in USA einen Autounfall und wollte gegen den Verursacher klagen. Mein Anwalt übernahm den Fall und ließ sich 40% von allem zusichern, was er rausholt. Hätte er verloren, hätte er nichts bekommen - und ich nichts gezahlt. Nach deutschem Recht hätte ich den Rechtsstreit wg. Risiko des Scheiterns nicht angestrengt.
Zitat:
Original geschrieben von Multistradabiker
Den Bock schießt Shoei dann unter "Warning" im Innenhelm ab: Neben noch allgemeineren Hinweisen steht dann dann da wortwörtlich - im Sinne der Auffindbarkeit und Lesefreundlichkeit nicht auf einer sichtbaren Innenfläche, sondern unter dem Futter und dann noch in einer Minischrift: "If helmet experiences a severe blow return it to the manifacturer for inspection or destroy and replace it". Alternativ kann ich also den Helm zerstören, klar doch.
Der Zweck der Aufforderung zur Zerstörung hat sich dir offenbar nicht erschlossen. Shoei geht davon aus, dass ein Helm durch einen Sturz so beschädigt werden kann, dass er seine Schutzwirkung nicht mehr entfalten kann, auch wenn man ihm das optisch nicht ansieht. Deshalb sollten Helme, bevor man sie in den Sperrmüll gibt, so zerstört werden, dass nicht jemand glaubt, er könne diesen Helm noch verwenden. Alternativ kann man einen solchen Helm übrigens auch dem nächsten Erste-Hilfe-Zentrum schenken, die nehmen ihn gern als Demonstrationsobjekt für Erste-Hilfe-Kurse.
Zitat:
Für mich ist das ein klassisches Versagen des Herstellers. Die Fotos des Helms liegen jedenfalls schon bei der Presse, allerdings NOCH ohne meine Freigabe.
Wenn die Helmfotos nichts Dramatischeres zeigen als das, was du uns hier gezeigt hast, dann werden deine Bilder auch weiterhin bei der Presse liegen bleiben, egal ob mit oder ohne deine Freigabe. Übrigens braucht die Presse keine Freigabe des Subjektes der Berichterstattung, um darüber zu berichten, wenn sie das für richtig halten. Und jeder verlag hat Geschäftsbedingungen, in denen er jegliche Verantwortung für für unverlangt eingesandtes Material ablehnt. Aber das mit der Freigabe ist eine häufig anzutreffende Fehleinschätzung;-)
Zitat:
Original geschrieben von fruchtzwerg
Wad die Bunte und die Gala haben Fotos von deinem kaputten Helm? 😁
Besser. Bunte und Gala haben im Vergleich dazu nur eine Miniauflage. 😁
Als ob BILD dein Helm interessiert 😁😁😁
Wenn´s das einzige ist, was das Titelseitengirl trägt, wahrscheinlich schon.
Solange es nicht ein M......biker ist. 😁
Update: Folgende EMail habe ich soeben an Herrn Korn der Firma MoRaBe (Motorradbekleidung) in Gevelsberg geschickt:
Hallo Herr Korn,
Ihre Drohung einer Klage durch Shoei für den Fall, dass ich an die
Öffentlichkeit gehe, habe ich zur Kenntnis genommen, ändert an meinem
Entschluss aber rein gar nichts.
Ebenso habe ich Ihren Vorschlag, den Helm "einfach" weiterzuverkaufen,
registriert. Das jedoch wäre unverantwortlich, und lehne ich daher ab.
Es mag sein, dass Sie mit Sicherheitsfragen dieser Art und dem
Auseinanderbrechen des Helms, wie in meinem Fall, weniger Probleme als
ich haben.
So ist das halt, wenn man selber nicht betroffen ist und lediglich das
Geld im Blick hat.
Andererseits fügen sich durch das, was jetzt kommt, die Enden auch
wieder zusammen. Wenn, wie mir gestern angeboten, die Verbrauchersendung
eines bekannten Fernsehsenders die Sache unter Beteiligung aller
Parteien, also inklusive Shoei und Ihrer Person, eine Klärung bewirken
kann, ist Ihr zurückgenommener Vorschlag eines Schlichters erfüllt und
am Ende allen Seiten gedient - und wer den Helm am Ende hat weiß, unter
welchen Sicherheitsangaben der Helm verkauft werden kann. Bis dahin
können die Biker-Kumpel die Sache ja schon mal, wie sie es seit gestern
wieder tun, im Netz diskutieren. Natürlich diesmal unter namentlicher
Nennung der Beteiligten.
Schließlich: Vielleicht ist dann am Ende eine juristische Lösung gar
nicht nötig. Sehen wir als den kommenden Wochen mit Zuversicht entgegen.
Mit freundlichen Grüßen