Serienmäßige CNG-Fahrzeuge wirklich problemlos ?
Hallo zusammen,
es gibt ja hier reichlich Geschichten über Probleme mit LPG-Fahrzeugen aus unterschiedlichsten Gründen.
Kann man davon ausgehen, dass serienmäßig gelieferte CNG-Fahrzeuge meist problemlos laufen ? Zumindest deutlich risikoärmer als umgebaute LPG ?
danke schon mal
alois13
Beste Antwort im Thema
Der Fred ist zwar schon ein paar Monate alt, ich wollte aber mal vom Volvo S60 BiFuel Modelljahr 2005 (CNG ab Werk) berichten und ein paar Zahlen aus meiner Erfahrung niederschreiben.
Allgemein:- Die Anlage läuft sauber, problemlos und die 140 PS hat er auch auf Gas. Allerdings erreicht er das maximale Drehmoment erst bei höherer Drehzahl!
- Die Anlage hat heute morgen bei -9°C nach 600 m Wegstrecke auf Gas umgeschaltet.
- Die 3 Gasflaschen sind unterflur und nehmen keinen Platz weg.
- Das Konzept von Volvo (Gastank für bis zu 300 km und Benzintank für bis zu 300 km) taugt mehr sehr, da ich auch gelegentlich in Ländern unterwegs bin, in denen die CNG-Dichte geringer ist und ich nicht alle 50 km Benzin nachtanken will.
- In den 16,x kg-Tank kriege ich im Winter je nach Druck an der Tanke bis zu 17 kg, im Sommer bis zu 15 kg.
- Das reicht bei einem Verbrauch von rund 5,8 kg/100 km für bis zu 280 km.
- Ich habe es bisher eigentlich immer auf Gas zur nächsten Tanke geschafft, Navi mit POIs sei dank.
- In Deutschland und Österreich, ja selbst in Tschechien und mittlerweile auch in der Slowakei und Polen kommt man auf Autobahnen und Hauptstraßen allerspätestens nach 100 km an einer CNG-Tanke vorbei. Kleine weiße Flecken gibt es zwar, werden aber immer seltener! In Schweden, der Schweiz und Italien ist das CNG-Netz noch besser ausgebaut.
- Hier in Österreich: Auf dem Weg zur Arbeit (~50 km) habe ich ohne Umweg 4 CNG-Tankstellen und mit einem kleinen Umweg von ca. 3 km sogar eine Biogas-Tankstelle - mit dem besten Druck der Region. ;-)
- Wenn ich auf Reisen bin, plane ich vorher nichts! Wie schon oben angedeutet, habe ich mein TomTom so eingestellt, dass es mir alle CNG-Tankstellen im Umkreis von 5 km meldet. Mit ein bischen vorausschauendem Fahren, kam ich bisher immer auf Gas weiter.
- Empfehlen kann ich die Seite gas-tankstellen.de, auf der man sich die tagesaktuellen POIs "on demand" zusammenstellen kann. Ein super Service wie ich finde. Ich bin auch fleißig am Preis-melden.
- Ein Problem bei der Gasanlage von Volvo gibt es allerdings und ist unter anderem hier bei MT nachzulesen: Die alten Anlagen haben einen Schrittmotor im Gasverteiler verbaut. Dieser gibt nach einer Weile den Geist auf, was sich durch spontanes Ausgehen während der Fahrt äußert. Dieses Verhalten wird immer schlimmer, bis man den Gasverteiler tauschen lässt. Laut Volvo hätte mich das 1600 EUR gekostet, dank der Firma Peltner Gas in Vlotho hat es mich die Hälfte gekostet! Und jetzt habe ich einen schweizer Schrittmotor drin! ;-)
- Es sollen gelegentlich die Gasventile kaputt gehen. Darüber kann ich aber wenig berichten.
- Volvos sind Reisemobile und dafür reichen die 140 PS locker.
- Der S60 macht einen riesen Spaß und zaubert einem an der Tankstelle ein Lächeln auf's Gesicht.
- Ich kann sowohl das Modell aus auch den CNG-Antrieb nur empfehlen.
- Meine Treibstoffkosten liegen bei rund 5 EUR/100 km.
In diesem Sinne frohes Gasen und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
67 Antworten
Der Elektromotor ist eigentlich nicht zu toppen, wenn nur die Speicherung des Stromes nicht wäre. Das dauert. Übrigens mir ist nicht bekannt, dass aus einem Nachwachsenden Rohstoff ist im Gegensatz zu CNG und LNG. Zum komprimeren braucht man aber auch Energie.
Zitat:
Original geschrieben von JohnPaul
Kleine Korrektur: die seltenen Erden werden für die Permanentmagnete der Elektromotoren benötigt.Gruß JohnPaul
Danke, nur ist es egal, ob die Motoren oder die Akkus dadurch ausgebremst werden.
Dann doch lieber einen Verbrenner. Mit Methan als Treibstoff.
Zitat:
Original geschrieben von Erdgas-Bert
Danke, nur ist es egal, ob die Motoren oder die Akkus dadurch ausgebremst werden.Zitat:
Original geschrieben von JohnPaul
Kleine Korrektur: die seltenen Erden werden für die Permanentmagnete der Elektromotoren benötigt.Gruß JohnPaul
Dann doch lieber einen Verbrenner. Mit Methan als Treibstoff.
Du bist echt schon extrem verbohrt und liest ja nichtmal mehr was andere schreiben 🙄
Zitat:
Original geschrieben von GaryK
(...)Was die Aussage "Das mit Fischer-Tropsch haben wir ja schon durch: Es wird nicht gemacht. " angeht liegst du falsch. Südafrika hat über Jahrzehnte Fischer-Tropsch gemacht (SASOL Verfahren, Schweinerei mit viel Kohle), die synthesekraftstoffe gegen als Edelsuper und Edeldiesel für teuer Geld an den Tanken durch. Shell GTL Verfahren wäre das Stichwort, ein Ableger des Fischer Tropsch.
Ja, das ist doch mal eine Ansage, mit der ich was anfangen kann. Danke!
(Auch zu Deinen Ideen i.S. Range-Extender)
Allerdings hab ich bisher eher in heimischen Dimensionen gedacht. Wenn in Südafrika Benzin aus Mais-Silage oder ähnlich abstrusem Zeug destilliert wird, ist das für unseren Markt hier in Deutschland eher uninteressant, gell?
Mir geht es um die Erzeugung von Biosprit hier vor Ort: Welche Sorte wird hier in D tatsächlich hergestellt? Und in welcher Form? Und nach Möglichkeit eben auch: In welcher Menge?
Einzige Antwort: Biogas! Genauer: Bio-Methan.
Bio-Ethanol? Na, ok, kann ja noch kommen, als E10 wohl weniger. Wenn, dann richtig: E85 oder gleich E100. Wobei die Ausbeute vom Acker gemessen in kWh/ha bei Bio-Methan wohl unbestreitbar die effektivste Lösung ist. Also bitte: Möglichst viele Erdgasautos schon jetzt, damit die erforderliche Tankstellen-Infrastruktur nebst Bio-Komponente möglichst schnell nachwachsen kann.
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Wegen Sasol: Öl aus Kohle analog zum "alten" deutschen Verfahren.
2 C + 2 H2O --> 2 CO + 2 H2. CO / H2 leider 1:1, du brauchst 2:1. Zudem muss die Energie dieser endothermen Reaktion aus einer vorherigen Oxidation kommen.
CO + H2O -> CO2 + H2, das ist die Shift Reaktion. Ein Teil des am Anfang erzeugten Kohlenmonoxids wird mittels Wasser zu Wasserstoff und CO2 "geshiftet".
Aus n mal (CO + 2H2) wird dann n H2O und -(CH2)- n mal als Kette. Bedeutet, ein Kohlenstoff der Edukte geht bereits bei der Herstellung des Wasserstoffs zu CO2 und eins landet im Sprit, wird später zu CO2. Daher hast du für jedes Kilo CO2 aus den Auspuff bereits eins bei der Produktion verloren. Zumindest wenn man aus Kohle arbeitet, unbefriedigende Bilanz. Südafrika hat Steinkkohle im Tagebau abgebaut, die ist vor Ort und vor allem zu Zeiten der Apartheit spottbillig gewesen und praktisch eigentlich immer noch. Trotzdem und trotz gigantischer Industrieanlagen hat der Synthesesprit nur fürs Nötigste gereicht.
Bei Erdgas/Kohle mix ists besser, da bei Erdgas ein wasserstoffreiches Synthesegas entsteht. CH4 + H2O --> CO + 3 H2. Das Synthesegas kannst du mit Synthesegas auf Kohle verschneiden um das technisch erforderliche 2.2 zu 1 Gemisch zu erzeugen. Keine Shift Reaktion mehr, jeder Kohlenstoff aus Gas/Kohle landet im Kraftstoff.
Wenn du Biomasse trocknest, so kannst du aus Biomasse per Fischer-Tropsch weit mehr Kraftstoff rausholen wie aus der Vergärung. Du nutzt alles, es bleibt bei der anfänglichen Vergasung nur Asche über. Dem Vergaser ist es in erster Näherung egal ob dieser für Holz, Mais, Hächsel oder was weiss ich ausgelegt wird. Bioverfahren sind weniger effizient was die erzeugten Brennwerte je kg Rohmasse angeht.
Ideal wäre technisch übrigens, Zellulose der Biomasse mit Wasserstoff aus Erdgas zu verschneiden und kombiniert zu vergasen. Denn bei Biomasse-Vergasung ist das C/H Verhältnis zur Synthese suboptimal, Erdgas hat wieder zu viel Wasserstoff.
Reines Biogas ist mangels Leistung des Verfahrens nicht flächendeckend machbar (Größenordnungen zu schwach/Flächenbedarf viel zu hoch), zumindest war das der Stand vor etwa 10 Jahren. Nur um mal ne Vergleichsgröße in den Raum zu werfen: Ein Kraftwerk mit 1 GW elektrischer Leistung braucht etwa 2.5 GW Feuerleistung. Holz hat etwa 4,4 kWh/kg bzw. Brennwert. Das sind 16 MJ/kg. Leichte Rechnung: 2.5Gigawatt bzw. 10^9 Joule je Sekunde durch 16 Megajoule sind 156 Kilo Holz je Sekunde(!)
Ich überlasse es jetzt dir auszurechnen, wieviel Quadratkilometer Wald man braucht um solch ein Kraftwerk zu ersetzen. Du kannst die Rechnung gerne mit Biogas machen. Bei ca 50 Milliarden verkauften Litern Kraftstoff, optimistischen 70% Einsparpotenzial und etwa 38 MJ/l Brennwert kannst du gerne die Biogasmenge ausrechnen. Es geht trotz 70% Ersparnis grob um 5.7*10^17 Joule, was eine Dauerbrennleistung 18-20 Megawatt erfordert. Also etwa 8 der oben genannten "2.5 GW Brutto" Kraftwerksblöcke.
Viel Spass dabei. Vielleicht merkst du dann, wo du mit deiner "Hurra auf Biogas" Haltung am Ende landest. Biogas ist nett, aber keine langfristig befriedigende Lösung. 9 AKWs der Größe Isar2 wären völlig ausreichend, um akkubasierte Mobilität in Deutschland zu garantieren. Die Antwort will nur keiner hören. Vor allem nicht als Grüner.
Übrigens ist Methanol aus Synthesegas/Biomasse noch einfach zu erzeugen wie Otto/Dieselkraftstoff. Dummerweise hat das etwas weniger Energiedichte.
Vielleicht zäumen wir das Pferd mal andersrum auf:
Was wir alle nicht mehr missen wollen, bezeichnen manche als Freiheit oder Individualismus, andere hingegen als Umweltverschmutzung. Wie auch immer man es nennt: Um das aktuelle und zukünftige Transportaufkommen zur Verfügung zu stellen, benötigt man zuallererst transportable Aggregate. Als Aggregate kennen wir aktuell den Elektromotor und den Verbrennungsmotor - Düsentriebwerke werden wohl vorerst nur der Luftfahrt vorbehalten bleiben. Des Weiteren brauchen wir zum Antrieb des Aggregats transportable Energieträger bzw -speicher - leitungsgebundener Transport wie etwa Eisenbahn mal ausgeklammert.
In der Kombination dieser beiden Anforderungen bleiben also Elektroautos mit Akkus und Autos mit Verbrennungsmotor übrig.
- Ersteres macht im Moment in Form von batteriebetriebenen Elektroautos - aufgrund der Energiedichte der Akkus - nur bei kürzeren Strecken Sinn, also vornehmlich im urbanen Raum. Gerade dort bietet es aber unabstreitbare Vorteile. Außerdem ist die Entwicklung noch lange nicht am Ende angelangt, allerdings bleibt für die nächsten Jahre vermutlich der Verbrennungsmotor vorherrschende Technik.
- Als Zwischentechnologie kann das Brennstoffzellenauto augesehen werden, das einen Treibstoff (aktuell Methan oder Wasserstoff) nutzt, um einen Elektromotor anzutreiben.
- Für Verbrennungsmotoren können mittlerweile viele verschiedene, flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe als Treibstoff eingesetzt werden (Benzin, Diesel, LPG, CNG, Pflanzenöl, ...). Und genau im Treibstoff liegt ihr großer Vorteil. Kohlenwasserstoffe können relativ einfach gelagert und gehandhabt werden. Zudem ermöglicht die Energiedichte gute Reichweiten.
Für die Herstellung dieser Kohlenwasserstoffe gibt es verschiedenste Verfahren. Da gibt es neben der Raffination von Erdöl beispielsweise noch die Pyrolyse, Fischer-Tropsch-Synthese, Vergärung und wie sie nicht alle heißen. Aber wie auch immer die Treibstoffe der Zukunft hergestellt werden, das Spektrum der genutzten Treibstoffe wird immer größer und wichtiger werden. So werden Autos bereits heute auf die Verwendung verschiedener Kohlenwasserstoffe ausgelegt. Volvo bietet beispielsweise mit seiner MultiFuel-Flotte PKWs an, die mit Benzin, E85 und Flüssiggas betrieben werden können.
Das Treibstoffangebot stellt meiner Meinung nach nicht das Problem dar. Spätestens mit steigenden Rohölpreisen wird die Wirtschaft selbstständig den Anteil alternativer Treibstoffe erhöhen. So stellt Flüssiggas eigentlich ein Abfallprodukt der Raffination dar, erreicht nun aber dank der großen Nachfrage als Treibstoff einen echten Produktstatus. Benzin und Diesel werden aufgrund der drohenden Verknappung des Erdöls immer teurer und so kam langsam auch Erdgas als Treibstoff ins Gespräch.
Wichtiger ist aus meiner Sicht, die Effizienz der Energienutzung zu erhöhen. Denn nur so kann man bei sinkendem Energiebedarf die gleiche Menge Transport bereitstellen!
ist das nicht alles en wenig OT in diesem Beitrag?
Nein, CNG aus der Serie (Opel) ist nicht weniger Fehleranfällig oder haltbarer als LPG Umbauten.
Google hilft mal ne Übersicht zu bekommen. Leider nehmen sich da alle Hersteller nichts, Fehlermeldungen zuhauf in diversen Foren, da wohl die Ventilsitze und die Ventile noch immer nicht 100%ig gasbetriebsgeeignet sind. Da von monovalenten Fahrzeugen (Opel) zu sprechen, wo doch eigenltich immernoch alle paar 1000km die Additive aus dem Benzin auf die Ventile müssen/sollten
Zitat Handbuch Zafira B / Combo CNG:
Den Benzintank alle 6 Monate bis zum Reservebereich
leerfahren und neu betanken.
Dies ist erforderlich, um die für den Benzinbetrieb
notwendige Systemfunktion und
Kraftstoffqualität aufrecht zu erhalten.
Zafira A / Astra CNG:
Den Benzintank alle 1500 bis 2000 km oder
alle 3 Monate je nachdem was eher erreicht
wird bis zum Reservebereich leerfahren
und neu betanken. Dies ist erforderlich,
um die zum Betrieb notwendige Benzinqualität
aufrecht zu erhalten.
Zitat Ende... ^^
Grüße vom früher begeisterten Zafira CNG Fahrer
Tom
PS Handbücher findet Ihr über Google bei Opel OSV...
Zitat:
Original geschrieben von Schokow
ist das nicht alles en wenig OT in diesem Beitrag?Nein, CNG aus der Serie (Opel) ist nicht weniger Fehleranfällig oder haltbarer als LPG Umbauten.
Google hilft mal ne Übersicht zu bekommen. Leider nehmen sich da alle Hersteller nichts, Fehlermeldungen zuhauf in diversen Foren, da wohl die Ventilsitze und die Ventile noch immer nicht 100%ig gasbetriebsgeeignet sind. Da von monovalenten Fahrzeugen (Opel) zu sprechen, wo doch eigenltich immernoch alle paar 1000km die Additive aus dem Benzin auf die Ventile müssen/solltenZitat Handbuch Zafira B / Combo CNG:
Den Benzintank alle 6 Monate bis zum Reservebereich
leerfahren und neu betanken.
Dies ist erforderlich, um die für den Benzinbetrieb
notwendige Systemfunktion und
Kraftstoffqualität aufrecht zu erhalten.
Die Begründung hast du schon gelesen und verstanden oder?
Es geht nicht darum dass der Motor gelegentlich mit Benzin gefahren werden muss, sondern um die Alterung des Benzins (und die damit verbundene verringerung der Klopffestigkeit). Wobei ich dir Recht geben muss, dass 6 Monate schon sehr kurz angesetzt ist. Die wollen halt auf nummer sicher gehen.
Thread zum Thema alterung von Benzin.
btw. wird auch der Opel nach dem Tanken kurz auf Benzin laufen und so die "systemfunktion" aufrecht erhalten...
mfg
Peter