Selektives Dämpfungssystem C-Klasse ähnlich wie A-Klasse?
Hallo zusammen,
mich würde eine Sache interessieren:
bei der neuen C-Klasse (w204) wird das selektive Dämpfungssystem so groß geschrieben bei allen Zeitungsartikel. Man erwähnt aber nirgendwo, dass die A- und B-Klasse auch ein selektives Dämpfungssystem haben. Oder ist das etwas nicht das gleich (oder zumindest sehr ähnliche) System?
Grüße
Smakker
Beste Antwort im Thema
Und hier mal der Text aus der Pressemappe von der Einführung des W169:
Zitat:
Stoßdämpfer: Weltpremiere für selektives Dämpfungssystem
Als weitere Besonderheit bietet das Fahrwerk der A-Klasse ein neuartiges selektives
Dämpfungssystem; es feiert seine Weltpremiere im Automobilbau und löst auf ebenso einfache wie
intelligente Weise einen Zielkonflikt bei der Fahrwerksabstimmung, der die Ingenieure seit langem
beschäftigt: Die Frage, ob man die Stoßdämpfer im Interesse von Fahrsicherheit und Fahrdynamik
eher straff abstimmen soll oder ob statt dessen eine weichere, komfortablere Auslegung besser sei.
Mit dem serienmäßigen selektiven Dämpfungssystem der neuen A-Klasse entspricht Mercedes-Benz
beiden Anforderungen. Es arbeitet auf hydromechanischem Wege und kommt ohne aufwändige
Sensorik und Elektronik aus.Um die Funktionsweise der Neuentwicklung zu verstehen, ist ein kurzer Blick in das Innenleben eines
modernen Stoßdämpfers notwendig: Hier wird die gewünschte Dämpfwirkung erzielt, indem bei
Radbewegungen Öl durch ein Ventil am Dämpferkolben gedrückt wird. Dabei sorgen elastische
Ventilscheiben für die definierte Widerstandscharakteristik des Stoßdämpfers.Bei dem neuen selektiven Dämpfungssystem fließt ein Teil des Ölstroms durch ein zusätzliches
Ventilgehäuse, das oberhalb des eigentlichen Dämpferkolbens angeordnet ist. In seinem Inneren
arbeitet der so genannte Steuerkolben; er teilt das Ventilgehäuse in zwei Bereiche.Bei geringen Hubbewegungen des Stoßdämpfers, also bei normaler Fahrweise, befindet sich der
Steuerkolben in mittlerer Position und hält dadurch einen Bypass-Kanal offen, der einem Teil des
Ölstroms den Weg durch den Kolbenzapfen öffnet. Dieses Öl fließt am Dämpfungsventil vorbei,
sodass sich der hydraulische Gesamtwiderstand des Stoßdämpfers vermindert. Der Effekt: Eine
„weichere“ Stoßdämpfer-Charakteristik sorgt für hohen Abrollkomfort.Bei stärkerer Anregung des Stoßdämpfers - beispielsweise bei dynamischer Kurvenfahrt oder bei
Ausweichmanövern - drückt das Öl den Steuerkolben in dem Ventilgehäuse nach unten oder nach
oben und verschließt damit automatisch den Bypass-Kanal. Der Effekt: Es steht die volle Dämpfkraft
zur Verfügung und die A-Klasse wird bestmöglich stabilisiert.
Schmatische Grafik:
http://www.abload.de/img/a2004f32895zcq.jpgUnd hier noch ein Pressefoto:
http://www.abload.de/img/a2004f4038aa54.jpg
mfg
Monarch
10 Antworten
Re: Selektives Dämpfungssystem C-Klasse ähnlich wie A-Klasse?
Zitat:
Original geschrieben von smakker
Hallo zusammen,
mich würde eine Sache interessieren:
bei der neuen C-Klasse (w204) wird das selektive Dämpfungssystem so groß geschrieben bei allen Zeitungsartikel. Man erwähnt aber nirgendwo, dass die A- und B-Klasse auch ein selektives Dämpfungssystem haben. Oder ist das etwas nicht das gleich (oder zumindest sehr ähnliche) System?Grüße
Smakker
Beide selektiven Dämpfungssysteme sowohl in der A- und B-Klasse als auch in der neuen C-Klasse arbeiten nach dem selben technischen Prinzip.
Beide arbeiten auf hydromechanischem Weg ohne zusätzliche Sensorik oder Elektronik .
Die gewünschte Dämpfwirkung wird erzielt, indem bei Radbewegungen Öl durch ein zusätzliches Ventilgehäuse am Dämpferkolben gedrückt wird. So kann die Charakteristik des Stoßdämpfers verändert, also der Fahrsituation angepasst, werden.
Bei normaler Fahrweise fließt über einen Bypass ein Teil des Öls am Dämpfungsventil vorbei, so dass sich der hydraulische Gesamtwiderstand des Stoßdämpfers verringert.
Bei dynamischer Fahrweise wird der Bypass geschlossen, so dass kein Öl mehr am Dämpfungsventil vorbei fließen kann. Es steht somit die volle Dämpfkraft der Stoßdämpfer zur Verfügung.
Gruß
sternfreak
Danke sternfreak,
dann war meine Vermutung doch richtig... Komisch nur, dass diese Lösung quasi als neue Erfindung in der C-Klasse präsentiert wird. Bei den A- und B-Klassen hat man damit keine so große Werbung gemacht.
Grüße
Smakker
Sollte das technisch so sein wie Sternenfreak es beschrieben hat kann ich mir vorstellen daß dies ganz bewusst geschehen ist.
Die C-Klasse ist eine Cash Cow, techn. Merkmale mir denen man sich vom den Mitbewerbern absetzen kann sich aus Marketing Gesichtspunkten sehr wichtig.
Bei A- und B-Klasse war es wahrscheinlich notwendig dieses System ebenfalls einzuführen um wg des kürzern Radstandes den Komfort und die Fahrsicherheit zu erhöhen.
Im Hinblick auf die schon damals absehbare Markteinführung der C-Klasse hat man aber auf ein ausschlachten dieses Merkmals verzichtet.
Es geht halt um sehr viel Geld.
Nur eine Vermutung :-)
Elchfan
Das erinnert mich an frühere japanische Taschenrechner. Da gab es einen teureren mit vielen Funktionen und einen billigeren, der erstens auch billiger aussah und weniger Funktionen hatte. Tippte man jedoch diesselben Tastenkombinationen ein stellte sich heraus, dass der billigere mit dem teureren völlig identisch war. Nur ohne die Beschriftung kam natürlich niemand auf die Idee die versteckten komplexeren Funktionen auszuführen. Wahrscheinlich war es billiger, diesselbe Elektronik zu verbauen und einfach nicht darauf hinzuweisen als extra ein einfacheres Produkt zu entwickeln.
Ähnliches geschieht bei den No-Name-Lebensmitteln. Gleicher Inhalt, billigere Aufmachung und billigerer Preis.
Bei der A- und B-Klasse wurde schon auf dieses Dämpfungssystem hingewiesen, aber im C-Klasseprospekt wird es erst richtig herausgekehrt. Da wurde eben die einmal gemachte Entwicklung schon in den A und B eingebaut und bei der C erst voll beworben. Die C-Klassekäufer wollen zudem auch das Gefühl haben, etwas noch Besseres als eine A- oder B-Klasse zu fahren.
Denn viele C-Interessenten lassen sich von den Hochglanzprospekten viel mehr inspirieren als von nüchternen beiläufigen Fußnoten in den Beschreibungen der niedrigeren Klassen.
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Zitat:
Original geschrieben von Alpenfreund
...niedrigere Klassen...
Nur gut das mein "Elch" nicht lesen kann. 😁
Das stimmt. Aber es gibt ja bekanntlich genügend Fahrer die im Klassendenken verharren. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Alpenfreund
...niedrigere Klassen...
Nur gut das mein "Elch" nicht lesen kann. 😁
Und wenn er das lesen könnte würde er wahrscheinlich als erstes über diesen blöden Namen Elch ko.... genau so über "Belch" und "der Freundliche"
Gruß Peter A.
Zitat:
Original geschrieben von smakker
Hallo zusammen,mich würde eine Sache interessieren:
bei der neuen C-Klasse (w204) wird das selektive Dämpfungssystem so groß geschrieben bei allen Zeitungsartikel. Man erwähnt aber nirgendwo, dass die A- und B-Klasse auch ein selektives Dämpfungssystem haben. Oder ist das etwas nicht das gleich (oder zumindest sehr ähnliche) System?Grüße
Smakker
Was versteht man unter diesem System, und wo wird es eingesetzt von DB?
} Das System feierte 2004 in der neuen A-Klasse eine Weltpremiere im Automobilbau, und die exakt gleiche Technik hat man dann auch in der C-Klasse umgesetzt. Daher fährt sich die neue C-Klasse auch so viel besser als die alte, besonders in Kurven. In der neuen E-Klasse hat man das System dann weiterentwickelt, in dem man die Dämpfung elektronisch steuern lässt (mit Kennfeldern) inklusive einem 'extra harten' Sportprogramm.
Merkt man den Unterschied beim normalen Fahren?
} Wenn du die A-Klasse normal fährst, merkst du von diesem - mit Verlaub recht genialen - System so gut wie gar nichts. Genauso, wenn du eine schnelle Kurve fährst, aber langsam und harmonisch einlenkst. Das Auto wankt dann recht heftig, legt sich ziemlich stark in die Kurve und man hat eher den Eindruck es sei besser, solch ein Manöver nicht noch einmal zu probieren.
Was bedeutet das für's Handling?
} Fährst du allerdings schnelle Kurven, in denen du abrupt und präzise (wie ein professioneller Fahrer es machen würde) einlenkst, merkst du wie das Auto schön flach und stabil bleibt. Präzise sei hier jedoch relativiert, als präzise insofern es die etwas zu unkommunikative Lenkung zulässt. Im absoluten Grenzbereich verhält sich der W169 daher für ein frontgetriebenes Fahrzeug vorbildlich. Das Heck tendiert dabei sogar zu leichtem Mitlenken, und das ESP greift angenehm spät, kurz und gezielt ein. Der (bei meinem momentanen W169) verbaute Dieselmotor beschwert die Vorderachse dabei auf hilfreiche Art und Weise, was eher stabilisierend denn Untersteuern provozierend wirkt, auch weil der Motor fast schon großteils hinter der Vorderachse sitzt.
Was bringt mir das System im W169? Die A-Klasse ist ja kein Sportwagen...
} Und aus diesem Grund ist das adaptive Dämpfungssystem für den W169 auch so wichtig. Denn der schwere Motor, der die Achse direkt beschwert, provoziert bei hohen Kräften (resultierend aus hohen Kurvengeschwindigkeiten) ein sehr starkes Nachgeben der Dämpfer, welches das Auto instabil macht und ins starke Untersteuern treibt, da eines der Vorderräder daraus resultierend fast keine Haftung mehr hat. Dieser Effekt zeigt sich logischerweise besonders stark beim Gasgeben in der Kurve, was noch stärkeres (Leistungs-)Untersteuern zur Folge hat. Durch die starke Begrenzung des Dämpfungsweges bei Aktivierung des Systems lassen sich alle diese Effekte deutlich mindern, was den Grenzbereich um Einiges nach hinten verschiebt, dadurch höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich macht und das Fahrerlebnis bei schneller Fahrt somit erheblich verbessert. Außerdem wirkt sich das weit hinten befindliche Motorgewicht dann ausgleichend und positiv auf's Handling aus, und die Fahrsicherheit ist ebenfalls deutlich höher!
Ich hoffe, dich ausführlich genug informiert zu haben 😉 Sorry für's Thread ausgraben, habe das gerade erst gesehen...! Kann auch nicht hundert pro sagen, ob die physikalische Erklärung sio stimmt, da ich es nur so aufgefasst habe. Vielleicht kann sich ja mal ein 'Experte' zu Wort melden, mich interessiert das nämlich auch sehr!
Besten Gruß!
lifestyle_wk
Und hier mal der Text aus der Pressemappe von der Einführung des W169:
Zitat:
Stoßdämpfer: Weltpremiere für selektives Dämpfungssystem
Als weitere Besonderheit bietet das Fahrwerk der A-Klasse ein neuartiges selektives
Dämpfungssystem; es feiert seine Weltpremiere im Automobilbau und löst auf ebenso einfache wie
intelligente Weise einen Zielkonflikt bei der Fahrwerksabstimmung, der die Ingenieure seit langem
beschäftigt: Die Frage, ob man die Stoßdämpfer im Interesse von Fahrsicherheit und Fahrdynamik
eher straff abstimmen soll oder ob statt dessen eine weichere, komfortablere Auslegung besser sei.
Mit dem serienmäßigen selektiven Dämpfungssystem der neuen A-Klasse entspricht Mercedes-Benz
beiden Anforderungen. Es arbeitet auf hydromechanischem Wege und kommt ohne aufwändige
Sensorik und Elektronik aus.Um die Funktionsweise der Neuentwicklung zu verstehen, ist ein kurzer Blick in das Innenleben eines
modernen Stoßdämpfers notwendig: Hier wird die gewünschte Dämpfwirkung erzielt, indem bei
Radbewegungen Öl durch ein Ventil am Dämpferkolben gedrückt wird. Dabei sorgen elastische
Ventilscheiben für die definierte Widerstandscharakteristik des Stoßdämpfers.Bei dem neuen selektiven Dämpfungssystem fließt ein Teil des Ölstroms durch ein zusätzliches
Ventilgehäuse, das oberhalb des eigentlichen Dämpferkolbens angeordnet ist. In seinem Inneren
arbeitet der so genannte Steuerkolben; er teilt das Ventilgehäuse in zwei Bereiche.Bei geringen Hubbewegungen des Stoßdämpfers, also bei normaler Fahrweise, befindet sich der
Steuerkolben in mittlerer Position und hält dadurch einen Bypass-Kanal offen, der einem Teil des
Ölstroms den Weg durch den Kolbenzapfen öffnet. Dieses Öl fließt am Dämpfungsventil vorbei,
sodass sich der hydraulische Gesamtwiderstand des Stoßdämpfers vermindert. Der Effekt: Eine
„weichere“ Stoßdämpfer-Charakteristik sorgt für hohen Abrollkomfort.Bei stärkerer Anregung des Stoßdämpfers - beispielsweise bei dynamischer Kurvenfahrt oder bei
Ausweichmanövern - drückt das Öl den Steuerkolben in dem Ventilgehäuse nach unten oder nach
oben und verschließt damit automatisch den Bypass-Kanal. Der Effekt: Es steht die volle Dämpfkraft
zur Verfügung und die A-Klasse wird bestmöglich stabilisiert.
Schmatische Grafik:
http://www.abload.de/img/a2004f32895zcq.jpgUnd hier noch ein Pressefoto:
http://www.abload.de/img/a2004f4038aa54.jpg
mfg
Monarch