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selbständig mit reifenservice

Hallo Leute, ich habe vor mich selbständig zu machen mit eine reifenservice Werkstatt.
Habe aber leider kein Meisterbrief und kein ausbildung dafür, nachholen geht leider auch nicht (wohnung, auto...).
Es gibt aber soweit ich weiß spezielle Kurse dafür mit anerkannte Zertifikat.
Das alles würde ich innerhalb von 1-2 Jahre ermöglichen .
Ich hätte gerne von euch ein paar Tipps oder Erfahrung Geschichte, wie kann ich mich am besten vorbereiten? Lieber neben her anfangen oder all in gehen? Was meint ihr wie viel stertkapital ?
Danke im voraus

Beste Antwort im Thema

also erstens: bist Du hier im falschen Forumsbereich unterwegs. Das ist nicht gut.
und zweitens: ist das Vorhaben bereits jetzt zum Scheitern verurteilt... mit so wenig Plan und Weitsicht. Ein Reifenservice alleine wird heutzutage nicht mehr überleben... du wirst weitere Services anbieten müssen: Bremsen, Inspektion, vielleicht Autopflege... aber ohne Ausbildung und einem Businessplan (bzgl. Startkapital) wird das nichts werden. Ich rate Dir, in dieses Projekt weder Zeit noch Geld zu investieren.

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Was hat der TE denn im Auge?

Hat er schon eine Räumlichkeit, evtl. Übernahme einer bestehenden deren Inhaber nicht mehr will oder kann?.
Bevor wir hier nichts genaues wissen kann man auch nicht mehr viel weiterdiskutieren.

Die Risiken sind genannt.

Ich kann mich nur anschließen, dass der Einstieg sehr sehr schwer werden wird.

Selbst habe ich für mich privat gebrauchte Geräte gekauft, da ich immer keine Zeit habe während der Öffnungszeiten in eine Werkstatt zu fahren und das Reifen Ein- und Ausladen lästig finde.

Da ich eh alles nebenbei für mich selbst am Auto mache und durch einen Umzug meine beiden Bastelprojekte aufgeben musste, wollte ich mir mit dem Werkzeug das Leben zumindest etwas erleichtern, also investierte ich das Geld, welches ich durch den Verkauf der beiden Fahrzeuge erhielt.

Neupreise, ich habe die Gebraucht für ca. 50% gekauft:
Montiermaschine Ravaglioli 1180.30 Slim knapp 10.000,-€
Wuchtmaschine Hofmann 3900S ca. 4.500,-€
Hebebühne Ravaglioli 518T ca. 5.800,-€
Hinzu kommen Werkzeuge, Gewichte, Ventile Verschleißmaterial wie z.b. der Montagekopf der Montiermaschine zum Stückpreis von 60,-€.
Wuchtmittel zum Beispiel die Duo Expert von Haweka kosten glaube ich rund 800,-€, die Quick-Plates von Haweka rund 1000,-€ / Stück, wovon 3 Stück benötigt werden.
Einen günstigen ausreichenden Kompressor bekommst du vielleicht für 1500,-€, wenn die Lautstärke nicht stört, Schraubenkompressoren sind teurer.

Wie viel soll es kosten einen Satz Reifen aufziehen zu lassen? Brauchst du Metallventile, dann sind da schon mal knapp 10,-€ für den Satz weg.
Bringen die Kunden ihre Reifen selbst mit? Lohnt es sich am Reifen vielleicht noch 5,-€ zu verdienen?
Du musst die Halle mieten, heizen und versichern.

Bei diesen Ausgaben hast du 1 Hebebühne. Was bekommt man pro Stunde, wenn man eine Hebebühne vermietet? 10,-€? In der Zeit erwirtschaftest du nichts, sprich vielleicht kommen 80,-€ am Tag rein. 80,-€ x 22 Tage = 1760,-€, wenn die Bühne ausgelastet ist und davon sollst du dir auch noch ein Gehalt zahlen.

Wie lange brauchst du, um einen Satz Reifen umzuziehen? Meiner Meinung nach sind 60,-€ dafür gerechtfertigt, aber ich würde es auch nicht zahlen wollen.
Nimmt man nun an, dass du in der Hauptsaison 2 Sätze pro Stunde machst und pro Satz 20,-€ hängen bleiben würden, dann hättest du 3000,-€ im Monat - immer noch zu wenig für laufende Kosten und dein Gehalt und ohne Angestellten bist du die einzige, die Geld einbringt, die Bühne kann in der Zeit nicht vermietet werden.

Was man nun machen könnte, dafür muss die Halle groß genug sein, man kauft sich 4 günstige 2-Säulen-Hebebühnen zum Vermieten und hält sich die 5te für die Reifenkunden frei.
Aber selbst wenn alle 4 Bühnen gut ausgelastet sind, halte ich das für eine enge Nummer.

Und dann eben noch die Frage, was ist, wenn da jemanden etwas passiert oder du etwas beschädigst? Darum habe ich mir die teure Montiermaschine und die Haweka Spannmittel (allerdings mit Steckbolzen) gekauft, um das Risiko zu minimieren.
Du musst ja nicht einmal etwas beschädigen. Aber was ist, wenn du vergisst auf dem Eingangsprotokoll einen bereits vorhandenen Schaden zu vermerken und der Kunde besteht darauf, dass du diesen verursacht hast?

Ich suche auch schon länger etwas, womit ich nebenbei oder Hauptberuflich etwas verdienen kann, habe auch meinen Elektrotechnikermeister und ja schon alle Maschinen bei mir stehen und würde trotzdem nicht auf die Idee kommen dieses gewerblich anzubieten, da es sich aus meiner Sicht nicht lohnt.

Heutzutage muss man leider gleich groß auftischen oder so eine gute Idee haben, dass man einer der wenigen ist, die diese Arbeit ausführen können und dementsprechend Geld verlangen können. Ansonsten ist der Wettbewerb zu groß und der Einstieg kaum möglich.

Tuningbuden sprießen auch wie Pilze aus dem Boden, jedoch braucht es dazu einen Meister. Viele haben es mit Chiptuning versucht, aber durchsetzen, um richtig Geld zu verdienen, konnten sich nur wenige.

Auch wenn es sich so anhört, will dir hier sicherlich niemand etwas Böses, aber es macht halt den Anschein, als wenn du nicht alles überblicken kannst.
Es muss jeder selbst wissen, welches Risiko er eingehen möchte. Ich an deiner Stelle, und auch viele andere hier, würden dieses Risiko in dieser Branche mit deinen Gegebenheiten nicht eingehen.

Meiner Ansicht nach braucht es immer eine besondere Leistung, um sich von anderen abzusetzen, damit die Kunden von ihrer Stammwerkstatt wechseln und das wäre hier der Preis oder vielleicht eine Werbung damit, dass man in der Lage ist Reifen mit besonders kleinem Querschnitt aufzuziehen. Ersteres wäre wohl der Preis, zweiteres birgt ein höheres Ian Beschädigungen und spricht nur einen kleinen Kundenkreis an.

Ich habe Achtung vor allen, die eine Selbstständichkeit hinbekommen, bisher haben meine Rechnungen jedoch ergeben, dass ich mir bei einer Festanstellung
a) ein Haus für die Familie über die Bank finanzieren kann.
b) Feierabend und Wochenende habe.
c) ein festes Einkommen habe.

Zitat:

@camper0711 schrieb am 4. Dezember 2019 um 15:52:01 Uhr:


also dürften 30 % der Aufträge das Montieren mitgebrachter Reifen sein, weitere 50 % (als extremes Saisongeschäft) der Wechsel Winterräder-Sommerräder, 15 % das Flicken von Platten/Abdichten langsam die Luft verlierender Reifen/ggfs. Ersatz EINZELNER defekter Reifen ... und HÖCHSTENS 5 % der Verkauf kompletter Reifensätze ...

So ist es. Ich bin immer wieder kurz erstaunt, welche Masse an Kunden man haben muss, damit man über den Tag kommt, wenn man im Einzelhandel ist.
Mir reicht ein einzelner guter Auftrag, um ein ganzes Jahr gut davon leben zu können.

was bis dato noch gar nicht angesprochen wurde:
- kein Einkommen bei Krankheit, solange Du Dein einziger Angestellter bis
- kein Einkommen (du kannst nicht an der Maschine stehen) solange Du telefonierst, Kunden berätst, Teile bestellst, Rechnungen schreibst
- kein Einkommen bei Urlaub

Es wird nicht funktionieren, und schon gar nicht ohne Branchenkenntnisse. Viele, die im Kfz-Gewerbe unterwegs sind, haben in dem Bereich gelernt, gearbeitet, in Teilzeit oder Nebenbei selbstständig angefangen und dem Ex-Chef den einen oder anderen Kunden weg genommen.

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Zitat:

@Goify schrieb am 4. Dezember 2019 um 16:00:59 Uhr:



Zitat:

@camper0711 schrieb am 4. Dezember 2019 um 15:52:01 Uhr:


also dürften 30 % der Aufträge das Montieren mitgebrachter Reifen sein, weitere 50 % (als extremes Saisongeschäft) der Wechsel Winterräder-Sommerräder, 15 % das Flicken von Platten/Abdichten langsam die Luft verlierender Reifen/ggfs. Ersatz EINZELNER defekter Reifen ... und HÖCHSTENS 5 % der Verkauf kompletter Reifensätze ...

Mir reicht ein einzelner guter Auftrag, um ein ganzes Jahr gut davon leben zu können.

Bei einem Immobilienmakler der nur hochpreisige Millionenobjekte verkauft kann ich mir vorstellen dass ein einzelner Auftrag reicht um ein ganzes Jahr oder noch länger davon leben zu können.

Zitat:

@keksemann schrieb am 4. Dezember 2019 um 16:05:49 Uhr:


Viele, die im Kfz-Gewerbe unterwegs sind, haben in dem Bereich gelernt, gearbeitet, in Teilzeit oder Nebenbei selbstständig angefangen und dem Ex-Chef den einen oder anderen Kunden weg genommen.

... oder - best case-Szenario - den Laden mit Kundenstamm/Lieferanten/usw. übernommen, wie der Ex-Chef im zarten Alter von 72 Jahren Bock auf Ruhestand hatte
(oder second best-Szenario: aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr konnte 🙁 )

Ja.... leider alles best-Case Szenarien, die in keinster Weise auf den TE zutreffen. Ich warte immernoch auf den Beitrag von ihm, wo er uns mitteilt, das er es eingesehen hat. Denn: so nice der Vorschlag mit dem mobilen Service auch ist... es ist auch hier ein erheblicher Invest nötig. Auto und Maschinen kann man zwar mieten oder leasen, aber auch da bedarf es einen Businessplan und es schützt auch hier den TE nicht davor, dass sich nicht morgen oder übermorgen mit der gleichen Idee ein Konkurrent in der Gegend niederlässt.

Nur so als Tipp, wenn ich mich nochmal selbständig machen wollen würde, dann würde ich "in Immobilen machen" - sprich Ideen haben, ein Netzwerk an Kontakten haben und Investoren, Banken und Leute mit Grundstücken/Immobilen zusammenbringen. In der Projektentwicklung können Millionen lauern.

Oder man kann irgend was besonders gut und kann sich mit dieser Tätigkeit/Idee selbständig machen. Reifenhandel ist da eher suboptimal.

Ich danke euch hab mir ein klares Überblick verschafft, ich glaube ich werde es lieber lassen wie es ist und vielleicht nur als hobby weiter laufen lassen

Zitat:

@Andrea111 schrieb am 4. Dezember 2019 um 17:01:12 Uhr:


[...]und vielleicht nur als hobby weiter laufen lassen

Du hast schon nebenher einen Reifenhandel oder verstehe ich da was falsch?

So macht es wohl am meisten Sinn.
Falls du mal Platz haben solltest (kleine günstige Halle zum Mieten oder eine eigene Doppelgarage) und Geld für gute gebrauchte Maschinen hast, dann kaufe dir es zusammen und gucke, wie es läuft. Solltest du merken, dass du den Andrang in deiner kleinen Garage nicht bewältigen kannst und dich vor Aufträgen nicht mehr zu helfen weißt, dann kannst du investieren. Aber bis dahin hast du dann auch ein Gefühl dafür, was für Kosten allein für Verbrauchs- und Verschleißmaterialien auf dich hinzu kommen. Behalte im Blick, was du pro Auftrag übrig hast und bringe dieses in deine Kalkulation ein.

Zitat:

@Goify schrieb am 4. Dezember 2019 um 15:30:59 Uhr:


Macht 420 € netto. Dafür hast du Reifen und Ventile für 200 € kaufen müssen. Bleiben 220 €.

Also nach meinen Informationen ist im Reifenhandel keine 100 % Zuschlagskalkulation realisierbar.

Zitat:

@Andrea111 schrieb am 4. Dezember 2019 um 17:01:12 Uhr:


..., ich glaube ich werde es lieber lassen wie es ist und vielleicht nur als hobby weiter laufen lassen

ein realistischer Ansatz - wenn Du generell irgendwann mal selbständig arbeiten und wirtschaften willst - KÖNNTE vielleicht sein:

such Dir einen Job in einem Klein(st)betrieb, der

- zu Deinen Fähigkeiten/Kenntnissen und Neigungen passt,

- dessen Inhaber schon 60 oder älter ist,

- und wo der Sohn/die Tochter des Inhabers nicht im Betrieb arbeitet

nach 5+ Jahren kennst Du das Geschäft - kannst die Chancen und Risiken einschätzen - und wenn der Chef nach 5 oder 15 Jahren nicht mehr kann oder will, bist Du in der "Pole Position", um die Nachfolge anzutreten 😉

Aber gucke dir die Bilanzen an, bevor du investierst.
Mein damaliger Chef sagte immer, dass der Laden eine Goldgrube ist. Er wollte in Rente, ich begann mit 20 oder 21 mit Sondergenehmigung meine Meisterschule.
Als ich dann meinen Meister hatte musste ich mit den Banken sprechen. Als ich auf die Bilanzen guckte sah ich, dass er die Mieteinnahmen seiner beiden Häuser im Ortskern mit vermieteten Geschäften mit eingerechnet hatte. Als ich die abzog wären für mich rund 1000,-€ im Monat geblieben, da ich keine Pacht bekommen sondern hätte zahlen müssen, auch wenn er echt wenig haben wollte. Aber da wären dann noch weitere Unbekannte drin gewesen und sowohl mein Bauchgefühl so wie auch 2 Banken haben abgewinkt. Zum "Glück" habe ich nur 9 Monate und ein paar 1000,-€ für den Meister in den Sand gesetzt und stehe nun nicht vor einem Schuldenberg.
Wenn ich mir die darauf folgende Entwicklung mit den Internetpreisen (Internet kam dort erst auf) ansehe, dann bin ich froh, dass ich diesen Weg gegangen bin und meinen Verlust gering gehalten habe.

Zitat:

@Schubbie schrieb am 4. Dezember 2019 um 17:32:37 Uhr:


Aber gucke dir die Bilanzen an, bevor du investierst.

ich hatte bewusst geschrieben: nach 5+ Jahren!

Zitat:

@Schubbie schrieb am 4. Dezember 2019 um 17:32:37 Uhr:


Mein damaliger Chef sagte immer, dass der Laden eine Goldgrube ist. Er wollte in Rente, ...

würde kein "normaler" Chef sagen:
könnte provozieren, dass die Mitarbeiter Lohnerhöhungen oder Bonuszahlungen erwarten 😉

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