schwarzer Rauch / Luftmasse berechnen
Hallo Forum!
Ich suche hier die fachkundige Meinung von jemanden, der die Diesel-Motortechnik auch von der Theorie her ganz gut versteht. Für Nicht-Theoretiker wird das jetzt wahrscheinlich zu langweilig 😉
Hier mein Problem und meine Gedanken dazu:
Mein Diesel (C 220 CDI Bj 2003) raucht schwarz. Besonders beim Anfahren mit einer dicken schwarzen Wolke, aber auch im Teillastbereich und im Volllastbereich, mit einer durchgehend und bei Tageslicht deutlich sichtbaren schwarzen Rauchfahne, die bereits dann entsteht, sobald ich mehr "Gas" gebe, als für das Halten der Geschwindigkeit notwendig ist.
Ein weiteres Problem ist, es fehlt ganz erheblich Leistung. Es fehlen 2 Sekunden bei einer Beschleunigung von 0-100 km/h (11 statt 9 Sekunden), es fehlen ca. 20 km/h bei der Endgeschwindigkeit (205 statt 223 km/h)
Bevor ich das sinnlose Tauschen von Bauteilen fortsetze und dafür immer mehr Geld ausgebe, möchte ich dem Rauch und dem Leistungsverlust mal theoretisch auf den Grund gehen.
Das AGR-Ventil ist gründlich gereinigt und die Druckdose und das Ventil funktionieren ordnungsgemäß. Die Ansaugbrücke ist neu, der Stellmotor funktioniert, alle 4 Drallklappen sind beweglich. Die Glühkerzen sind neu. Die Luftleitung zwischen Turbolader und Ansaugbrücke ist auf Dichtigkeit geprüft und ok. Die Injektoren habe ich messen lassen, alles im grünen Bereich. Der Luftmassenmesser ist neu.
Ich habe einen ODB II Bluetooth-Adapter am Diagnose-Stecker und kann diverse Motordaten mit der App "Torque Pro" wiedergeben. An der Ansaugbrücke habe ich einen Nippel installiert, an dem ich über einen mechanischen Druckmesser den Druck ablesen kann. Abgesehen von der unterschiedlichen Trägheit der Messsysteme, stimmen der mechanische Druckmesser und der Drucksensor vom Fahrzeug überein. Maximaldruck kurz vor Erreichen der Maximaldrehzahl beträgt 1,3 bar Überdruck, also insgesamt 2,3 bar.
Jetzt zur Theorie, soweit ich das richtig verstanden habe:
wenn ein Dieselmotor raucht, dann hat das meistens mit relativem Luftmangel zu tun, d.h. es wird entweder zu viel Diesel eingespritzt, oder es fehlt Luft. Zu viel Diesel, stelle ich mal hinten an, dann hätte ich vermutlich keinen Leistungsverlust.
Zu wenig Luft könnte bedeuten, der Luftmassenmesser misst falsch, oder die Luft entweicht nach der Luftmassenmessung auf dem Weg zur Ansaugbrücke. Beides kann ich aber weitestgehend ausschließen, wie der LMM wie bereits beschrieben neu ist und die Luftleitung keinen messbaren Druckverlust zum Sollwert hat.
Um überhaupt mal zu erfahren, wie viel Luft der Motor bekommen soll, habe ich mal ausgerechnet, wie viel Luft maximal in den Motor gedrückt werden kann. Dieser Wert ist von diesen Faktoren abhängig: Hubraum, Motordrehzahl, Luftruck der zugeführten Luft, Luftdichte.
Ein 4-Takt-Motor hat 1 Saug-Zyklus pro 2 Umdrehungen. Bei 4 Zylindern und 2,148 Liter Hubraum bedeutet das auf 1 Umdrehung umgerechnet: 1,074 Liter / Umdrehung. Daraus ergibt sich die Formel:
Luftmasse(max) = Drehzahl(max) x Hubraum/2 x Luftdichte
Drehzahl in 1/Sek = 4200 U/min / 60 Sek. = 70 U/Sek.
Hubraum in Liter = 2,148
Luftmenge / Umdrehung = 1,074 Liter
Luftdruck + Turbodruck = 1 bar + 1,3 bar = 2,3 bar
Luftdichte = 1145 g pro 1000 Liter = 1,145 g/Liter (bei 35 °C)
daraus ergibt sich:
Luftmasse(max) = 70 U/Sek. x 1,074 Liter x 2,3 bar x 1,145 g/Liter = 198 g/Sekunde
198 g/Sek ist also die theoretisch maximale Luftmasse, die bei Höchstdrehzahl und maximalem Turbodruck durch die Luftleitung in den Motor gepresst wird. In der Praxis geht bei mir der Turbodruck bereits vor dem Erreichen der Maximaldrehzahl auf etwa 2,0 bar zurück (1 bar Luftdruck + 1 bar Turbodruck), woraus sich folgender Wert ergibt:
Luftmasse = 70 U/Sek. x 1,074 Liter x 2 bar x 1,145 g/Liter = 172,2 g/Sekunde
Frage 1 ) Gibt es bis hierher Gedankenfehler meinerseits, oder weitere wesentlichen Einflüsse, die Luftmasse zu berechnen?
Über den Diagnosestecker bekomme ich vom Luftmassenmesser einen Wert von 145 g/Sek angezeigt, kurz vorm Erreichen der Höchstdrehzahl von 4200 U/Min. Bei diesem Wert müsste die Motorsteuerung doch eigentlich weniger Diesel einspritzen als bei den errechneten 172 g/Sek. Trotz dieses relativen Luftmangels bildet sich schwarzer Rauch.
Frage 2) Welche Ursache für die Bildung von schwarzem Rauch habe ich nicht berücksichtigt?
Frage 3) Wie kann es kommen, dass ich bei 2000 U/min (gleichbleibende Geschwindigkeit) und 1 bar Druck in der Luftleitung einen Wert von 41 g/Sek. errechne, aber einen Wert von 22 g/Sek. messe?
Frage 4) Warum hat ein Motor überhaupt einen Luftmassenmesser, wenn man die Luftmasse auch errechnen könnte? Vielleicht, um einen errechneten Wert bei einen eventuellen Druckverlust durch Undichtigkeiten in der Luftleitung, oder eine Minderleistung des Turboladers zu korrigieren?
So… das war lang, aber ich wollte mal alle Rahmenbedingungen genau schildern.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@sailing-away schrieb am 21. Juni 2017 um 20:18:07 Uhr:
Zitat:
@NAG_1 schrieb am 21. Juni 2017 um 19:54:54 Uhr:
Also ich fang jetzt mal der Reihe nach an:
611er oder 646er Motor?Motor: 611962
Erstmal vielen Dank.
Vieles wurde schon so gemacht. Luftfilter ist auch neu, Fehlerspeicher ist leer.
Luftsystem wurde geprüft und war undicht. Habe den Anschluss vom Turbo zum Luftschlauch erneuert, seitdem ist es dicht. Der Ladedruck stimmt auch.
#1
Eine Probefahrt mit angeschlossener SD (damit ist StarDiagnose gemeint??) wurde noch nicht gemacht. Das werde ich mal machen. Wusste nicht, dass es sowas mobil gibt, bisher haben alle einen fetten stationären PC per Kabel angeschlossen.
#2
Motor ist im Originalzustand. Ich bin über 260.000 km mit einem Chip am Commonrail Druckregelventil gefahren, ohne Probleme. Seitdem er raucht (seit ca. 10.000 km), nicht mehr.
Zu #1:
SD -> StarDiagnose, und ja die gibt's auch für mobile Zwecke z.B. die StarDiagnosis compact 4. Damit kann man dann wirklich alle Istwerte von Einspritzmenge über Ladedruck bis hin zu AGR-Rückführrate u.v.m. in live ansehen und mit den Sollwerten vergleichen.
Zu #2:
Sorry, nichts gegen dich, aber du fährst 260tsd km mit so einem "Teil" rum und wunderst dich warum jetzt was im Eimer ist? Mit so einem Schrott (nochmals sry aber dazu fällt mir wirklich gar nix positives ein) kann man sich die Maschine gänzlich ruinieren.
Das Ding täuscht dem MSG falsche Werte vor, insbesondere den Raildruck. Dadurch wird der Raildruck auf höherem Niveau gehalten, da das MSG ja solange nachregelt bis der Solldruck erreicht ist. Dass durch diese Aktion die Hochdruckpumpe stärker belastet wird, sollte klar sein. Ich hab auch schon Fälle gesehen, bei denen sich Hochdruckpumpen
durch diese Tuningboxen komplett geschrottet haben. Ich weiß jetzt nicht was für Parameter diese Dinger noch manipulieren, aber damit befasse ich mich auch nicht.
Du solltest wissen, dass grundsätzlich jede Leistungssteigerung, bei der die Mechanik nicht dementsprechend angepasst wird, auf Kosten von Lebensdauer geht.
Wie du siehst bin ich ganz und gar nicht Fan von diesem Tuning-Zeug. Wenn man mehr Leistung will, muss man sich eben gleich ein stärkeres Modell holen. Für das gibt's ja auch 6, 8 und wem das nicht reicht V12 Motoren 😁
Es mag sein, dass es da andere gibt die nicht meiner Meinung sind, aber dass war eben nur dass was ich dazu sagen kann und will.
54 Antworten
Zitat:
@GerdTrampler schrieb am 22. Juni 2017 um 09:31:58 Uhr:
Bosch hört sich gut an.
Du solltest denen aber als erstes sagen, dass Du einen T-Chip eingebaut hast.
...und hoffen, dass die damit umgehen können.
Naja, ich schrieb weiter oben ja schon, dass ich den Chip seit einiger Zeit ausgebaut habe.
Zitat:
@Fly97 schrieb am 21. Juni 2017 um 23:15:07 Uhr:
Welches Baujahr hat dein Benz?
Es gibt Unterdruck und elektronisch geregelte AgrVentile beim c220cdi.
Wenn dein Agr Ventil Unterdruck geregelt ist..gibt die Messung des Unterdruckes nur wieder..dass die Unterdrucksteuerung funktioniert..das AgrVentil kann trotzdem funktionslos sein.Zum Kompressionstest..
Es gibt Kommpressionstester für Dieselmotoren bei Ebay für ca.20 Euro.Made in China....diese werden in das Glühkerzengewinde eingeschraubt..durch Zuführung vom zusätzlichen Öl durch die Glühkerzengewindeöffnung.. in den Kolbenraum..kann man Undichtigkeiten bei Kolbenringen von denen bei Ventilen voneinander unterscheiden..Mein niedrigster Verbrauchswert lag bei angezeigten 3.7 l.. ohne Chiptunnig..-)
Die 3,7 L/100km halte ich für gefakt! 1 km, 1 Minute, 77 km/h und 3,7!L/100km passen nicht zusammen.
Erstens beginnt die Verbrauchsanzeige immer bei 6,5 und es dauert ein paar Minuten und einige Kilometer, bis sich dieser Wert durch neue Messwerte verringert. Außerdem ist eine Strecke von 1 km in 1 Minute bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 77 km/h nicht geeignet, um 3,7 Liter/100km zu verbrauchen. Das ist ein Beschleunigungsvorgang auf um die 100km/h, kurz fahren, abbremsen, Foto machen... never ever! 😉
Wie hast du das gemacht? Anzeige genullt und einen Berg runterrollen lassen?
Die Verbrauchsanzeige kannst du bei so einem billigen Tunigchip vergessen.
Das Steuergerät rechnet ja mit der falschen Einspritzmenge.
MfG, Helmut
Mehrleistung mit weniger Kraftstoffverbaruch = unmöglich, da gibt es physikalische Gesetze und die kann man nicht außer Kraft setzen.
Ein einfaches Beispiel dazu: Um an eine definierten Steigung x die Geschwindigkeit zu halten, wird ein gewisser Sollwert vom Fahrpedal vorgegeben. Der Sollwert bestimmt in erster Linie die Leistung. Mal angenommen dafür werden 70PS benötigt. Ob ohne oder mit Tuning, dass ist völlig egal, die Steigung hat eine gewisse Höhe, die benötigte Leistung um die Geschwindigkeit zu halten bleibt gleich. Ganz vereinfacht gesagt, für die 70Ps brauchst du immer die selbe Kraftstoffmenge. Da müsste man schon einen anderen Ladedruck und andere Steuerzeiten haben um bei gleicher Leistung weniger Kraftstoff zu verbrauchen. Zudem sind die Verbrauchsanzeigen insbesondere im Vormopf oftmals "Schätzeisen". Schau dir mal lieber die gefahren km an und rechne manuell nach 😉
Zum Thema Spritkosten vs. Hochdruckpumpe: Eine Hochdruckpumpe für 300€ mit Einbau? Original ???
Da kannste getrost noch nen Nuller mit dranhängen und das reicht nicht!
Zudem geht das ganze Tuning nich nur auf die Hochdruckpumpe, sondern auch auf die Injektoren, des weiteren auf die Motormechanik (Kolben, Lager,...). Ich hab schon Motoren gesehen, zerlegt und anschließend wieder neu aufgebaut, bei den Löcher in Kolbenböden genau durch so einen Schwachsinn entstanden sind... Bei guter Pflege sind das wirklich langlebige Motoren die locker die 500tsd km schaffen.
By the way Nachflogemodell des 611ers, das ist ja bekanntlich der OM646 und der hat nicht wirklich mehr Leistung (der letzte 611er als 220cdi hatte 143ps, der erste 646er im 203er auch, erst später wurde der auf 150PS geändert), da wurden auch keine "Reserven" genutzt sondern der OM646 ist im Prinzip ein überarbeiteter OM611. Es wurden Modifikationen an ca. 90 Bauteilen durchgeführt. Dazu zählen u.a. elektronisch gesteuerte AGR und VTG-Lader, neues Einspritzsystem mit neuer Hochdruckpumpe und neuen Injektoren (max. Einspritzdruck 1600bar), Lanchesterausgleich bei den 220cdi, doppelte Piloteinspritzung.
Der Urvater der beiden ist der alte OM601, natürlich ist im Laufe der Jahre viel dazu gekommen (Vierventiltechnik und EVE mit dem OM604, Commonrail-Einspritzung und EKAS mit dem OM611, Lanchasterausgleich bei den großen 646ern, usw.) Somit ist der OM646 die allerletze Ausbaustufe des alten OM601.
Eine völlige Neuentwicklung ist der OM651 als Nachfolger des OM646. Der OM651 ist grundlegend anders aufgebaut, deswegen spielt dass hier jetzt auch keine Rolle.
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Sorry, aber Mehrleistung mit geringerem Kraftstoffverbrauch ist schon möglich.
Auch heutzutage sind die Serienmotoren gewissen Streuungen unterworfen, wo man optimieren kann.
Hinzu käme noch die Optimierung des Roll- und Luftwiderstands, alles Möglichkeiten, welche Du vernachlässigst.
Und dann käme noch das große Thema: Ausmisten! Alles raus aus der Karre, was Gewicht hat und nicht nötg ist.
(Navi, aber Shellatlas von 1982 oder den beliebten Werkzeugkasten!) Ein Ausfluss hier ist z. B., werksmäßig der Wegfall eines Reserverads.
Die aktuelle Misere des Dieselmotors ist hiervon betroffen. Man hat es übertrieben mit der Leistungssteigerung, vor allem durch zu große Aufladung und zu hohe Verbrennungstemperaturen. Die NOx Werte sind (zur Zeit noch) nicht beherrschbar. Hinzu kommt die Feinstaubdiskussion.
Aber das alles bringt den TE nicht weiter. Sein Diesel rußt. Nicht von Anfang an, aber jetzt.
Ob das nun einer Abschaltung der Abgasreinigung oder Temperaturfesnter des Arbeitsbereichs nennt, es sind alle mau!
Oder hat jemand bei der blau-weißen Marke mal in die Betriebsanleitung geschaut und die von denen favorisierten Temperaturfenster beschrieben gefunden? Dobrindt bestimmt nicht! Da ist noch F&E nötig.
Aber das hilft dem TE nicht weiter. Sein Diesel rußt. Das ist sein Problem.
Zitat:
@GerdTrampler schrieb am 22. Juni 2017 um 20:08:33 Uhr:
Sorry, aber Mehrleistung mit geringerem Kraftstoffverbrauch ist schon möglich.
Auch heutzutage sind die Serienmotoren gewissen Streuungen unterworfen, wo man optimieren kann.
Hinzu käme noch die Optimierung des Roll- und Luftwiderstands, alles Möglichkeiten, welche Du vernachlässigst.
Hab ich auch so geschrieben, nur das Tuning-Zeug ist sicherlich nicht der Weg zum erfolgreichen Spritsparen.
siehe: "Da müsste man schon einen anderen Ladedruck und andere Steuerzeiten haben um bei gleicher Leistung weniger Kraftstoff zu verbrauchen. "
Zitat:
@amphore schrieb am 22. Juni 2017 um 12:24:40 Uhr:
Die Verbrauchsanzeige kannst du bei so einem billigen Tunigchip vergessen.
Das Steuergerät rechnet ja mit der falschen Einspritzmenge.MfG, Helmut
Und das kommt noch dazu...
Zitat:
@sailing-away schrieb am 21. Juni 2017 um 20:35:35 Uhr:
Zitat:
@enigma.rv schrieb am 21. Juni 2017 um 20:33:12 Uhr:
Hi,es dürfte defektes Ladeluftkühler sein (Ein Riss).
Dann würde Luft entweichen, richtig?
Das würde pfeifen und der Ladedruck müsste unter Sollwert fallen. Tut er aber nicht. Ich habe schnell und stabil 1,3 bar Überdruck, ohne dass es pfeift.
bei mir hat nichts gepfeift. Und trotzdem hat der Wagen bei Beschleunigung stark gerußt. Habe es zufälliger weise entdeckt als mich ein Drängler überholen wollte. Bei Vollgas gab es so viel schwarze Wolke das der Typ sofort abbremste. 😉🙄
Das Pfeifen oder Zischen muss man auch nicht unbedingt von innen und bei geschlossenen Fenstern hören. Aber man hört es, wenn man mit geöffneten Fenstern neben einer Hauswand beschleunigt.
Zitat:
@NAG_1 schrieb am 22. Juni 2017 um 19:29:26 Uhr:
Mehrleistung mit weniger Kraftstoffverbaruch = unmöglich, da gibt es physikalische Gesetze und die kann man nicht außer Kraft setzen.
Jetzt muss ich an einigen deiner Ausführungen mal leise Kritik üben: du liest nicht richtig, was ich geschrieben habe und du irrst dich auch!
Ich habe geschrieben "wenn man die Leistung nicht abruft, führt der Chip zu einer Verbrauchsreduktion"
Physikalisch hat das mit der Effizienzsteigerung zu tun, die der Tuningchip bewirkt. Durch den höheren Einspritzdruck wird der Diesel feiner zerstäubt. Selbstverständlich verbraucht man mehr, wenn man die Mehrleistung abruft, denn es wird ja pro Zeiteinheit mehr Treibstoff eingespritzt. Aber im Teillastbereich verbraucht der Motor weniger. Als ich mir die Box 2005 gekauft und eingestöpselt habe, habe ich sehr umfangreich den Verbrauch gemessen und verglichen, um zu sehen, ob ich einen Nutzen davon habe. Im Mittel habe ich etwa einen Liter weniger Verbrauch. In der Stadt (ich wohne in Hamburg) sind es etwas mehr, auf der Autobahn sind es weniger (weil ich meistens schnell fahre).
Den Verbrauch gemessen habe ich nicht nur über das Bordinstrument, sondern auch über die Tankquittung, auf gefahrene Kilometer gerechnet. Über längere Distanzen stimmen diese Werte (auch nach dem Chipeinbau) ziemlich gut überein. Irgendjemand schrieb hier, dass die Verbrauchsanzeige nach dem Chipeinbau nicht mehr richtig funktioniert... das trifft bei mir nicht zu.
Ich habe hier ohnehin den Eindruck, als seien hier manche argumentativ sehr auf der Linie der Automobil-Hersteller, weil Dinge aus China oder Tuning-Chips generell als Schrott und Scheiß verteufelt werden. Logisch, dass ein Automobil-Hersteller all diese Dinge strikt ablehnt. Aber vielleicht sollte man deren Ansagen nicht ganz so kritiklos übernehmen.
Ein anderer Punkt, der falsch ist: die original Bosch Hochdruckpumpe von meinem 611er Motor kostet im Tausch 270 €. Zumindest vor 6 oder 7 Jahren, als ich sie mal neu brauchte. Meine freie und auf MB spezialisierte Werkstatt hat die in 30 Minuten eingebaut und für das Ganze habe ich 330 € bezahlt.
300 € und einen "Nuller" dran, also 3000 € sind Bullshit! Wo hast du denn das her? 2700 DM hat mal die Hochdruckpumpe aus dem W123 gekostet. Aber das ist etwas ganz anderes.
Zitat:
@GerdTrampler schrieb am 22. Juni 2017 um 20:08:33 Uhr:
Aber das hilft dem TE nicht weiter. Sein Diesel rußt. Das ist sein Problem.
Danke! 🙂
Zitat:
@GerdTrampler schrieb am 22. Juni 2017 um 20:08:33 Uhr:
Sorry, aber Mehrleistung mit geringerem Kraftstoffverbrauch ist schon möglich.
Ja! Zum Beispiel auch durch Effizienzsteigerung. Ein stärkerer Motor kann unter gleichen Bedingungen weniger verbrauchen, als ein leistungsärmerer Motor. Und jetzt bitte nicht als Gegenargument einen 6,9 Liter V8 mit einem 1 Liter Dreizylinder vergleichen 😉
Aber wenn man bei einem Motor die Effizienz und die Leistung etwas steigert, erhält man einen geringeren Verbrauch als vorher. Genauso wie man einen höheren Verbrauch erhält, wenn man an einem Motor (z.B. durch einen Defekt) die Leistung reduziert. Letzteres passiert ungleich häufiger 😉
Zitat:
@NAG_1 schrieb am 22. Juni 2017 um 20:22:08 Uhr:
Zitat:
@GerdTrampler schrieb am 22. Juni 2017 um 20:08:33 Uhr:
Sorry, aber Mehrleistung mit geringerem Kraftstoffverbrauch ist schon möglich.
Auch heutzutage sind die Serienmotoren gewissen Streuungen unterworfen, wo man optimieren kann.
Hinzu käme noch die Optimierung des Roll- und Luftwiderstands, alles Möglichkeiten, welche Du vernachlässigst.Hab ich auch so geschrieben, nur das Tuning-Zeug ist sicherlich nicht der Weg zum erfolgreichen Spritsparen.
siehe: "Da müsste man schon einen anderen Ladedruck und andere Steuerzeiten haben um bei gleicher Leistung weniger Kraftstoff zu verbrauchen. "
Das ist leider einfach falsch. Sorry, aber da hast du eine Werks-Brille auf 😉 Das "Tuning-Zeug" kann sehr wohl eine Treibstoffeinsparung bewirken. Es bewirkt eine Leistungssteigerung... aber wenn man, wie ich schon mal schrieb, diese Leistung nicht voll abruft, dann bewirkt dieses Tuning-Zeug einen geringeren Verbrauch. Es gibt ja sogar so "Tunings-Zeugs", das darauf ausgelegt ist, NICHT die Leistung in der Spitze zu erhöhen, sondern ausschließlich den Verbrauch zu senken. Wurde damals alternativ zu meiner Box angeboten. Das Wirkungsprinzip ist das gleiche, nur dass in der "Economy" Box die maximal einzuspritzende Menge Diesel nicht erhöht wird, so dass die Leistung in der Spitze beim Alten bleibt. Manchen Leuten war das sympathischer wegen Zulassung, ABE usw.
Mir ist in diesem Gesprächsverlauf aber mittlerweile deutlich geworden, dass ich meinen Fokus bei der Problemlösung wohl mehr auf die Einspritzung lenken sollte, da ich ja alles andere schon weitgehend ausgeschlossen habe. Vielleicht stimmt etwas mit den Injektoren, dem Commonrail-Drucksensor /Ventil nicht mehr.
Hast Du eigentlich einen DPF?
Das getunte Motoren an Lebensdauer deutlich einbüßen, sollte klar sein. Du hast schon eine Hochdruckpumpe und nen Injektor geliefert, und fährst munter weiter und erwägst es nicht ein Mal über die negativen Folgen nachzudenken? Sry aber da bin ich sprachlos. Was kommt als nächstes? Vielleicht ein schönes Loch im Kolbenboden?
Lass mich raten: Das Ding ist nicht mal im FZS eingetragen.
Eigentlich auch klar, dass du's nicht so leicht eintragen kannst, du verschlechterst ja auch die Abgaswerte. D.h. wiederum du fährst ohne Betriebserlaubnis, wenn's blöd läuft ist der Lappen auch gleich mit weg. Ein aussagekräftiges Argument in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch hast du nicht gebracht. Das waren alles nur irgendwelche Behauptungen, könnten aus der Werbung für Tuning-Artikel kommen.
Ich versuchs ein letztes Mal: Schau dir die Einspritzmengenistwerte an, dann siehst du dass sich am Verbrauch nullkommagarnix ändert.
Deutschland ist ein freies Land, es kann jeder tun und lassen was er will. Somit kann jeder selbst für sich entscheiden, ob er sowas in sein Auto einbaut oder nicht. Ich bin strikt dagegen, und diese Ansicht vertrete ich offen und ehrlich, auch vor unseren Kunden. Auch wenn du es meinst, ich habe im Gegensatz zu einigen, meine Meinung nicht von irgendwem eingetrichtert bekommen.