Schutzkleidung "out" ????
Hi zusammen,
also ich war heute vormittag in München bei POLO um mir neue Motorradstiefel zu kaufen, schon sehe ich um die 15 Motorräder vor dem Laden stehen... Nach und nach komm dann auch die Besitzer raus, setzen ihre Helme auf den Koof und dampfen ab... Ich hab mir nur gedacht "was, keine Jacke, keine Handschuhe... noch nicht mal einen NIERENGURT?!?!?!"... Das kann doch nicht wahr sein... Und ich sehe immer öfter, gerade auf Rennmaschinen, dass die Fahrer nur die Helme aufhaben..... Also eigentlich könnte es mir ja egal sein, aber ich finde das doch sehr eigenartig, dass sich anscheinend nur sehr wenige Motorradfahrer um ihre Gesundheit sorgen... Ich sag jetz mal, gerade auf dem Bike ist doch ein Unfall schnell passiert...... Oder selbst um mich nicht zu erkälte, fahre ich nur mit meiner Motorradjacke.....
Was denkt ihr darüber???
Gruß und schönes Biker-Wochenende (Wetter passt ja 🙂)
Patrick
Beste Antwort im Thema
Es gibt Auffassungen die scheinen so in Stein gemeisselt zu sein daß, auch der leiseste Versuch sie in Frage zu stellen unweigerlich zu einem "Aufstand" der " Rechtschaffenen" führt.
In der Frage der "Sicherheitsbekleidung ist das zweifelos so.
Dabei ist zu sehen daß, die "politisch korrekten" Fahrer nicht einen "Jota" von ihrer Position abrücken.
Schliesslich, so mag sich mancher denken, ist die Logik ja nicht zu schlagen. Gute und komplette Sicherheitskleidung schützt im Falle eines Unfalls. Eventuelle Verletzungen werden gemildert.
Daran ist eben nicht zu rütteln. Diese Art von Sicherheitsbewusstsein hat sich erst innerhalb der letzten 25 Jahre entwickelt. Dabei zeigt die Entwicklung von sogenannter High-Tech Motorradbekleidung erst in den letzten 10 bis 15 Jahren die Tendenz zur echten Sicherheitskleidung. Also Protektorenausrüstung und reibfeste Synthesefasern. Sogar Airbagjacken gibt es mittlerweile auf dem Markt. Man darf gespannt sein was noch alles kommt.
Bevor sich auch der Motorradfahrer, an sich, dem passiven Sicherheitswahn verschrieb, ging es eigentlich nur um guten Wetterschutz. So wurde mit Lederkleidung und/oder Wachsjacke gefahren. Was guten Wetterschutz bot, musste solide verarbeitet sein und bekam dadurch und durch seine Materialbeschaffenheit gewisse Sicheheitseigenschaften. Wer Motorrad fuhr wusste um die Gefährlichkeit seines Tuns. Er wurde verlacht, angefeindet und von der Mehrheit der Bevölkerung verdammt.
Seit Mitte der 50er Jahre der Autoboom über die Republik schwappte wollte niemand mehr Motorrad fahren. Erst Ende der 60er läutete Honda, mit dem Erscheinen der CB 750 Four.das neue Zeitalter der Hobby und Freizeitmotorradfahrer ein.
Aber selbst Anfang der 80er Jahre waren die Motorradler noch ein einigermaßen überschaubarer Verein. Immerhin war der Markt am wachsen und Motorrad und Zubehörhändler rüsteten auf. In diese Zeit fällt die Gründung der Hein Gericke Läden und der Aufbau der Louis Filialen.
Der ADAC propagierte signalfarbene Autos und alles auf dem irgendwie Sicherheit stand verkaufte sich plötzlich als gäbe es kein Morgen mehr.
In einem nie dagewesenen Boom explodierte der Motorradmarkt. Plötzlich war es In, das Motorradfahren. Das hatte zur Folge daß , sich viele Menschen als Rennfahrer oder Easy-Rider verkleideten die für das Motorrad einfach nicht geschaffen waren. Die Unfallzahlen schnellten hoch.
Heute ist Motorradfahren ein austauschbares Hobby. Vergleichbar mit Tennis oder Squash...
Es ist sozial akzeptiert wenn,... ja wenn man es so sicher machen kann daß, auch der mickrigste aller Buchhalter "gefahrlos" Valentino Rossi spielen kann.
Für mich war Motorradsicherheit immer eine Art von Geisteshaltung. Es gibt eben Sachen die man mit einem Motorrad nicht macht wenn man überleben will. das hat aber nur äusserst bedingt mit der Bekleidung zu tun.
"Übertreibt es nicht", verkündet der Rufer in der Wüste und findet sich mitten in einer Horde moderner Biker. Da werden Wheelies geübt, da wird mit spitzengeschwindigkeiten um 300 KmH gefahren, Burnouts als Volksport betrieben. Da kann so mancher nicht Vergaser von Bremsbelägen unterscheiden, weis aber genau daß eine Maschine unter 1000ccm und 170 PS gar kein richtiges Motorrad ist.
Das alles sei auch gar nicht so gefährlich denn man Fahre ja stets mit der kompletten Sicherheitsausrüstung. Nur darauf komme es schliesslich an. Wer es nicht so hält ist da schnell zum "Outcast" gemacht.
Es hilft nichts darauf hinzuweisen daß, es einem Menschen genauso zu heiss als auch zu kalt werden kann und das beides gravierende Auswirkungen auf die Menschliche Leistungsfähigkeit hat. (Das ist nachweislich so !)
Es hilft auch nicht darauf hinzuweisen daß verschiedene Kleidungsstücke die Bewegungsfreiheit gefährlich einschränken. (z.B. beim Schulterblick)
Es hilft erst recht nicht zu sagen daß, Sicherheit im Kopf des Fahrers änfängt, daß, Unfallprävention und Vermeidung die wichtigsten Waffen im Kampf gegen den Unfalltod sind.
Übertreibt es nicht.... denn irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem Ünfälle passieren die ihre Ursache in der Bekleidung haben.
Da wird dann nur kurz in den Spiegel geschaut, weil das Umschauen vor dem Überholen durch die zu enge und steiffe Fahrjacke behindert wird, da wird es im Stop and Go Verkehr zu Kreislaufschwächen kommen. Es werden Unfälle deshalb passieren weil die Fahrer aufgrund von Überhitzung ( Die sie selbst gar nicht bemerken und auch nicht wahrhaben wollen) Verkehrsituationen nicht richtig einschätzen können. Was heisst hier es wird er Zeitpunkt kommen ?...Ich behaupte das passiert jetzt schon täglich. Macht ja nix, wenigstens haben wir ja die Folgen gemildert !
Macht sich hier überhaupt jemand mal die Mühe seinen Gehirnprozessor so weit zu übertakten daß, er mal ein wenig weiter denkt als es der öffentlichen Meinung recht und billig ist ?
Zu sagen daß Hitze keine Auswirkungen auf den Menschlichen Körper habe entspricht der Aussage man könne noch mit 2 Bier einwandfrei ein Kfz führen. Man mag sich so etwas ja einbilden, "wahr" ist es deswegen trotzdem nicht.
Wer will schaut mal hier
http://www.biker.at/archiv/erstehilfe/hitze.htm
Also achtet auf die angemessene Bekleidung. Der Rundumvollschutz ist nicht immer die erste Wahl.
Gruß
Jürgen
98 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Duc Camillo
@hgjdl: Ja, ohne wenn & aber!
Ich nehme das mal so hin, verkneife mir aber 'nen Kommentar dazu ..............................
@ Schraubär 42
Hi Jürgen
Ich habe in einem meiner ersten Beiträge bereits die Schutzkleidung definiert.
Natürlich kann ich nur für meine Person sprechen. Ich fahre ausschließlich mit Schutzbekleidung. Dabei ist natürlich zu bedenken, daß ich mein Motorrad ausschließlich zum Hobby bewege (mind. 100-200km/Tour). Fahrten zum einkaufen oder an den Baggersee erledige ich nie mit dem Motorrad, da greife ich lieber auf mein Auto zurück- ist ja auch viel bequemer (reinsetzen, anschnallen und losfahren... und das in jeder Form der Bekleidung. Bei Hitze wird eben die Klima eingeschaltet oder das Dach rausgenommen...)
Bei Motoorradausfahrten, auch wenn es mal heißer ist, habe ich die Errfahrung gemacht, daß a) Leder angenehmer ist als Stoff b) die Hitze bei Fahren nicht so unerträglich ist, wie häufig vorher hier beschrieben. Unangenehm heiß wird es nur im Stadtverkehr, wo man mehr steht und kriecht, als in richtiger Bewegung ist. Nach etwa einer Fahrzeit von einer Stunde wird sowieso Pause gemacht und etwas getrunken (Flüssigkeitszufuhr ist bei großem Schweißverlust extrem wichtig, auch wegen der Konzentration), dabei ziehe ich mir die Jacke, Rückenprotektor und Nierengurt aus, wickel mein Tuch vom Hals und sitze nur im T-Shirt (und natürlich Kombihose). Das ist auch erträglich. Danach wird wieder in voller Montur auf den Fahrtwind gebaut ...
Natürlich ist es auch eine Frage der Ausrüstung. Wenn ich bei meinem Helm alle Lüftungsschlitze öffne, merke ich bei der Fahrt einen milden kühlen Luftzug über dem Kopf (habe ich bei früheren Helmen nie so erlebt) - das bietet wohl auch nicht jeder Helm.
Ralf
Na, als Rettungsdienstler kann ich nur sagen, wer es macht is total bekloppt und unverantwortlich!!! Mag ja nett sein ohne Schutzbekleidung rumzudüsen, aufm Roller mach ich das ja auch noch, aber ab 50 km/h aufwärts is es einfach nur vorprogramierte Selbstverstümmelung. Angenommen, ihr stürzt mal so mit 70 km/h und rutscht auf den Knien so ca 30 Meter übern Asphalt. Davon abgesehen, dass eure Kniescheiben weggeschliffen werden und ihr wohl niemehr normal laufen könnt werdet ihr neben den Knien noch Ellebogen ebenfalls "hobeln", am ganzen Körber abschürfungen bis auf Knochen und wenns gut lauft die Knochen gleich mit polieren... Tut nich nur weh, an sowas kann man sogar auf der Straße noch verbluten, wohlgemerkt ohne "wirklich" schwere Verletzung. Davon abgesehen dass ihr euch selbst umbringt, eure Familie/Kinder usw. werden davon ich sag mal auch nich "begeistert" sein. Für Rettungsdienstler is sowas auch nich gerade schön anzusehen, denn meißtens seid ihr dann noch bei Bewußtsein und seid so richtig schön am rumschreien, da is jeder Kriegsfilm ein Scheiß dagegen!!! Na, ja ich finde Schutzkleidung sollte gesetzlich vorgeschrieen sein, beim Auto is es der Sicherheitsgurt und Knautschzone, bei uns Bikern is die Schutzkleidung das einzige und die Nase quasi die Knautschzone...
egal, der Rettungswagen kommt auch sogar bei hoffnungslosen Fällen...
bis dann,
Bonsai Fan
Zitat:
Original geschrieben von Bonsai Fan
...am ganzen Körber abschürfungen bis auf Knochen und wenns gut lauft die Knochen gleich mit polieren... Tut nich nur weh, an sowas kann man sogar auf der Straße noch verbluten, wohlgemerkt ohne "wirklich" schwere Verletzung. ... is sowas auch nich gerade schön anzusehen, denn meißtens seid ihr dann noch bei Bewußtsein und seid so richtig schön am rumschreien, da is jeder Kriegsfilm ein Scheiß dagegen!!!
Dieser realistischen Schilderung muß ich voll und ganz zustimmen.
Ich mußte sowas mal (als Unbeteiligter) miterleben. Der Biker trug Jeans (und hat's zum Glück überlebt). Ist wirklich kein schöner Anblick...🙁
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man sollte aber auch erwähnen,daß es autounfälle ohne ende gibt,bei dem der anblick der verletzten mit sicherheit nicht viel besser ist!!!
@schraubär: dein letzter beitrag war wirklich top! genau dies habe ich mir auch so gedacht.da wäre dann wieder die sache mit dem mut zur bekenntnis!
@duc camillo: könnte es aber sein,daß du eher zu der kleineren gruppe gehörst,die sich in die kombi zwängen und dann husch-husch auf die autobahn? macht ein wenig den eindruck.kenne nämlich ein paar moppedfahrer dieser art,und die reden ebenso! leider gottes wird einem auch schlecht,wenn wir mal in einer zügigen ausfahrt bei uns durch den harz feuern. das fahrerische können,speziell in heftigen kurven,läßt da sehr zu wünschen über!(für die fahrzeit auf ihren bikes ist es teilweise erschreckend schlecht) möchte dir dies natürlich nicht unterstellen! war nur mal so ein gedanke von mir! aber damit schweifen wir ja schon wieder vom thema ab! 😁
will als ach so "unvernünftiger" biker aber auch mal noch erwähnen,daß ich meinen fahrstil meiner bekleidung anpasse.wenn ich mit jeans unterwegs bin,werde ich mit sicherheit nicht versuchen hängend und mit schleifendem knie durch die kurve zu wetzen!!! 😁 😁 😁
@ Scotty 1
Langsam fange ich an Deine Sticheleien persönlich zu nehmen !!!
Ich fahre, wenn es sich vermeiden läßt, NIE Autobahn - und es läßt sich immer vermeiden !!!
Ich weiß nicht, was Du Dir davon versprichst mich auf diese Art zu provozieren. Dein Beitrag ist von dem Thema so weit weg, wie ein Ochse vom Motorradfahren.
Wenn Du meinst, dass Deine fahrerischen Fähigkeiten meinen so überlegen sind, können wir gerne mal eine Paßtour durch die Alpen machen und zusehen, wer wann wie und wo ankommt...
Wenn Dir die Argument zu dem ursprünglichen Thema ausgehen, laß Deine Tastatur lieber in Ruhe und beschränke Dich auf das Lesen, als das Du weiterhin diesen abgrundtiefen Blödsinn hier verewigst.
Beschränke Deine Hirnzellen auf das fehler- und unfallfreie Motorradfahren, damit Du niemals auf die sowieso nicht getragene Schutzkleidung angewiesen sein solltest.
Ich möchte mich bei der übrigen Lesergemeinde für diesen Beitrag entschuldigen. War aus meiner Sicht nicht vermeidbar. Ich ärgere mich auf die Stenkereien von Scotty1 so angesprungen zu sein.
Servuz Leutz.
Der Moderatorstatus zwingt mich ja irgendwie in der Mitte zu stehen. ( Ist aber schwierig denn auch ich bin keine "eierlegende-Wollmilchsau"😉
Bewusst habe ich in diese Diskussion erst einmal überhaupt nicht eingegriffen. Das Thema ist jedes Jahr, im Hochsommer, "brandheiß". Eigentlich freue ich mich daß, in diesem Fall, trotz einiger Rempeleien recht fair Argumentiert und Diskutiert wird.
Auffällig ist daß, sich hier Berufsgruppen zu erkennen geben und entsprechend argumentieren.
HERZLICHEN DANK an alle Rettungsanitäter, Ärzte und Helfer. Ihr seit tatsächlich immer da wo man euch braucht ! ( kann man von manch anderen wirklich nicht behaupten.....)
Daß, Versicherungskaufleute, entsprechend argumentieren ist ebenfalls verständlich......
Ich möchte mich auch mal in die Berufsgruppen eingliedern und mich entsprechend äussern.
Vor einigen Jahren, fuhr ich als ADAC Abschleppmann. ich habe viele Unfallfahrzeuge von der Autobahn und der Landstraße geholt. Natürlich war ich oft erst vor Ort als es aufzuräumen galt. Meistens waren die Mitarbeiter der Rettungsdienste schon weg.
Was mir aufgefallen ist.
Zwar habe ich eine Unzahl an Autos ( in den verschiedensten zerstörungszuständen) aufgeladen, in der ganzen Zeit aber nur einen einzigen Motorradunfall erlebt. Der war allerdings tödlich.
Der junge (sehr junge) Fahrer war mit überhöhter Geschwindigkeit, frontal, auf einen entgegenkommenden Pkw geprallt. Der war im übrigen ebenfalls zu schnell und schnitt dazu noch die Kurve.
das Motorrad war nur noch ein Haufen zerfetztes Metall, gerade noch am Motorblock als 500er GPZ zu erkennen.
In meiner Freizeit unterhielt ich mich mit einem der Rettungssanitäter.
Der Aufprall hatte dem jungen Mann am gesamten Körper schwer verletzt, den Unterkörper aber geradezu zerquetscht. Der arme Kerl war sogar noch bei Bewusstsein, bat um eine Zigarette.
Er starb im Rettungshubschrauber an inneren Blutungen.
Ich weis nicht ob der Junge Motorradfahrer Schutzkleidung Trug. Es hätte ihm auch wohl nicht helfen können. (Aufpralltraumata etc.)
Natürlich habe ich mein eigenes Fahrvehalten kritisch überprüft. Ans Aufhören habe ich aber nie gedacht.
Hautabschürfungen hatten den Tod des jungen Mannes jedenfalls nicht verursacht.
Um einen Menschen tödlich zu verwunden langen Hautabschürfungen meist ( in Worten: meist....)nicht aus.
( mal abgesehen von "Freakunfällen" über die ich hier gar nicht nachdenken will.)
Im medizinischen Sinne entscheide hier eher die Nachsorge (asepsis) und die Wundstarrkrampfimpfung, so mein Hausarzt.
Ich will dem Fahren mit eingeschränkter Schutzkleidung nicht einfach das Wort reden.
Ausser im Hochsommer stellt sich, in unseren Breiten, diese Frage ja auch überhaupt nicht.
Dennoch muss es erlaubt sein zu Fragen, ob ein solcher Unfall, unter anderen Umständen, überhaupt passiert wäre.
Was, wenn der Motorradler, langsamer gefahren wäre?
Was,wenn er einen kühleren Kopf behalten hätte?
Es war Hochsommer. Was wenn, er, aufgrund angemessener Bekleidung, mehr Herr seiner Sinne gewesen wäre?
Wäre er so schnell gefahren? Oder hätte er die Geistesgegenwart besessen seine Geschwindigkeit anzupassen ?
Niemand weis es.
Aber, es muß erlaubt sein eine solche Frage zu stellen.
In diesem Licht besehen, ist die Argumentation einiger Sicherheits- Hardliner sicherlich zu hinterfragen.
Servus
Jürgen
mmh.. also das regt wirklich zum Nachdenken an.
Ich hoffe ganz ehrlich, dass ich nie solche Opfer von Verkehrsunfällen sehen werde, ich weiß nicht, ob ich hinterher noch mit dem selben Spaß am Auto- und Motorradfahren auf die Straße gehen würde......
Ich will, das muss hier nochmals gesagt werden, niemanden zwingen, meine Meinung anzunehmen jederzeit in Lederkombi zu fahren. Ich finde es auch sehr entgegenkommend der andersdenkenden Fahrer, den "Lederfahrern" immer ausdrücklich zu versichern, es sei ihre persönliche Meinung.
Ich wollte hier auch keine Streitigkeiten durch diesen Thread verursachen..... wobei ich zugeben muss, dass ich mir manchmal schon an den Kopf gelangt habe...
Also mir bleibt jetzt abschließend eigentlch nur noch JEDEM HIER eine gute Fahrt zu wünschen und den Sanitätern und Ersthelfern zu sagen, dass ich wahrscheinlich diesen Job nicht ausüben könnte.
Es ist mir jetzt wirklich schwer gefallen, diesen Text zu schreiben und ich hoffe, dass jeder weiß, was ich hiermit sagen will...
Zitat:
Original geschrieben von Schraubär 42
Dennoch muss es erlaubt sein zu Fragen, ob ein solcher Unfall, unter anderen Umständen, überhaupt passiert wäre.
Wenn ein Motorradfahrer auf Deine geschilderte Art und Weise verunglückt, ist die Ursache doch recht eindeutig - überhöhte Geschwindigkeit gepaart mit Leichtsinnigkeit und Selbstüberschätzung.
Zitat:
Original geschrieben von Schraubär 42
Was, wenn der Motorradler, langsamer gefahren wäre?
Was,wenn er einen kühleren Kopf behalten hätte?Es war Hochsommer. Was wenn, er, aufgrund angemessener Bekleidung, mehr Herr seiner Sinne gewesen wäre?
Wenn der Motorradfahrer nicht leichtsinnig und zu schnell gewesen wäre, hätte er vielleicht noch bei Zeiten auf seine Fahrbahn einschere können. Die Unfähigkeit in diesem Fall ist aber mit absoluter Sicherheit nicht auf Konzentrationschwäche aufgrund zu warmer Schutzkleidung zurückzuführen! Auf einer Landstraße ist der Fahrtwind kühlend genug, so daß es nicht zu so derartig ausgeprägten Konzentrationsstörungen kommt. In der Stadt, wo der kühlende Fahrtwind entfällt, würde ich die Sache vielleicht anders einschätzen. Wenn jemand auf der Landstraße trotzdem derartige Konzentrationschwächen (nicht Herr seiner Sinne sein, erlaubte Geschwindigkeit weit überschreiten ...) aufweist, sollte man sich ernsthaft Gedanken über die allgemeine Fahrtüchtigkeit der Person machen!
Der geschilderte Fall ist natürlich grausam und geht mir auch unter die Haut.
Wie schon in früheren Beiträgen geschrieben ist Schutzkleidung kein 100%iger Schutz vor Verletzung. Wenn jemand an seinen schweren inneren Verletzungen verstirbt, hätte wohl eine noch so gute Schutzbekleidung die Folgen nicht maßgeblich beeinflußt. Das ist leider tragisch.
Andererseits profitiert jedes überlebende Motorradunfallopfer von Schutzbekleidung, da sie mit Sicherheit die Unfallfolgen nicht verschlimmert, sondern noch zusätzliche äußere Verletzungen mindert. Das wird wohl keiner bestreiten ...
Bei einem polytraumatisiertem Patienten können schnell banale zusätzliche Verletzungen und daraus evtl. resultierende Konsequenzen (z.B. Infektionen) die Stabilität der Opfers rapide verändern.
Das ist sicherlich ein medizinisches Wissen, das ich nicht von jedem erwarte, jedoch sollte man entsprechende Hinweise nicht achtlos als Moralpredigt runtermachen.
Das Argument mit mangelnder Konzentration aufgrund zu warmer Temperaturen in der Schutzkleidung und daraus resultierenden Unfällen kann ich so absolut nicht befürworten.
Es ist mir mittlerweile klar ,daß es hier Personen gibt, die aus Erfahrungen anderer nicht lernen wollen. Ich kann keinen Menschen zur Vernunft zwingen.
Die Meinung, daß Schutzkleidung bei schweren Unfällen nichts ändert, ist so schlichtweg falsch!
Das Tragen von Schutzkleidung ist somit ein MUß, wer darauf verzichtet gefährdet sich nicht unerheblich zusätzlich! Man beweise mir das Gegenteil!
Zitat:
Original geschrieben von Duc Camillo
Die Meinung, daß Schutzkleidung bei schweren Unfällen nichts ändert, ist so schlichtweg falsch!
stimmt, das sehe ich genauso.. und ohne jemanden anzusehen:
Hat jemand das MotoGP Rennen gesehen, wo es den einen japanischen Kawa-Piloten bei tempo 300 aufgrund eines Reifenplatzers über die Strecke gewirbelt hat??
Hier tauchen doch öfters Argumente auf, dass SChutzkleidung bei höheren Tempi nichts hilft... Also ich denke, bei diesem Rennen hat man sich eindrucksvoll vom Gegenteil überzeugen können...
Es gibt Auffassungen die scheinen so in Stein gemeisselt zu sein daß, auch der leiseste Versuch sie in Frage zu stellen unweigerlich zu einem "Aufstand" der " Rechtschaffenen" führt.
In der Frage der "Sicherheitsbekleidung ist das zweifelos so.
Dabei ist zu sehen daß, die "politisch korrekten" Fahrer nicht einen "Jota" von ihrer Position abrücken.
Schliesslich, so mag sich mancher denken, ist die Logik ja nicht zu schlagen. Gute und komplette Sicherheitskleidung schützt im Falle eines Unfalls. Eventuelle Verletzungen werden gemildert.
Daran ist eben nicht zu rütteln. Diese Art von Sicherheitsbewusstsein hat sich erst innerhalb der letzten 25 Jahre entwickelt. Dabei zeigt die Entwicklung von sogenannter High-Tech Motorradbekleidung erst in den letzten 10 bis 15 Jahren die Tendenz zur echten Sicherheitskleidung. Also Protektorenausrüstung und reibfeste Synthesefasern. Sogar Airbagjacken gibt es mittlerweile auf dem Markt. Man darf gespannt sein was noch alles kommt.
Bevor sich auch der Motorradfahrer, an sich, dem passiven Sicherheitswahn verschrieb, ging es eigentlich nur um guten Wetterschutz. So wurde mit Lederkleidung und/oder Wachsjacke gefahren. Was guten Wetterschutz bot, musste solide verarbeitet sein und bekam dadurch und durch seine Materialbeschaffenheit gewisse Sicheheitseigenschaften. Wer Motorrad fuhr wusste um die Gefährlichkeit seines Tuns. Er wurde verlacht, angefeindet und von der Mehrheit der Bevölkerung verdammt.
Seit Mitte der 50er Jahre der Autoboom über die Republik schwappte wollte niemand mehr Motorrad fahren. Erst Ende der 60er läutete Honda, mit dem Erscheinen der CB 750 Four.das neue Zeitalter der Hobby und Freizeitmotorradfahrer ein.
Aber selbst Anfang der 80er Jahre waren die Motorradler noch ein einigermaßen überschaubarer Verein. Immerhin war der Markt am wachsen und Motorrad und Zubehörhändler rüsteten auf. In diese Zeit fällt die Gründung der Hein Gericke Läden und der Aufbau der Louis Filialen.
Der ADAC propagierte signalfarbene Autos und alles auf dem irgendwie Sicherheit stand verkaufte sich plötzlich als gäbe es kein Morgen mehr.
In einem nie dagewesenen Boom explodierte der Motorradmarkt. Plötzlich war es In, das Motorradfahren. Das hatte zur Folge daß , sich viele Menschen als Rennfahrer oder Easy-Rider verkleideten die für das Motorrad einfach nicht geschaffen waren. Die Unfallzahlen schnellten hoch.
Heute ist Motorradfahren ein austauschbares Hobby. Vergleichbar mit Tennis oder Squash...
Es ist sozial akzeptiert wenn,... ja wenn man es so sicher machen kann daß, auch der mickrigste aller Buchhalter "gefahrlos" Valentino Rossi spielen kann.
Für mich war Motorradsicherheit immer eine Art von Geisteshaltung. Es gibt eben Sachen die man mit einem Motorrad nicht macht wenn man überleben will. das hat aber nur äusserst bedingt mit der Bekleidung zu tun.
"Übertreibt es nicht", verkündet der Rufer in der Wüste und findet sich mitten in einer Horde moderner Biker. Da werden Wheelies geübt, da wird mit spitzengeschwindigkeiten um 300 KmH gefahren, Burnouts als Volksport betrieben. Da kann so mancher nicht Vergaser von Bremsbelägen unterscheiden, weis aber genau daß eine Maschine unter 1000ccm und 170 PS gar kein richtiges Motorrad ist.
Das alles sei auch gar nicht so gefährlich denn man Fahre ja stets mit der kompletten Sicherheitsausrüstung. Nur darauf komme es schliesslich an. Wer es nicht so hält ist da schnell zum "Outcast" gemacht.
Es hilft nichts darauf hinzuweisen daß, es einem Menschen genauso zu heiss als auch zu kalt werden kann und das beides gravierende Auswirkungen auf die Menschliche Leistungsfähigkeit hat. (Das ist nachweislich so !)
Es hilft auch nicht darauf hinzuweisen daß verschiedene Kleidungsstücke die Bewegungsfreiheit gefährlich einschränken. (z.B. beim Schulterblick)
Es hilft erst recht nicht zu sagen daß, Sicherheit im Kopf des Fahrers änfängt, daß, Unfallprävention und Vermeidung die wichtigsten Waffen im Kampf gegen den Unfalltod sind.
Übertreibt es nicht.... denn irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem Ünfälle passieren die ihre Ursache in der Bekleidung haben.
Da wird dann nur kurz in den Spiegel geschaut, weil das Umschauen vor dem Überholen durch die zu enge und steiffe Fahrjacke behindert wird, da wird es im Stop and Go Verkehr zu Kreislaufschwächen kommen. Es werden Unfälle deshalb passieren weil die Fahrer aufgrund von Überhitzung ( Die sie selbst gar nicht bemerken und auch nicht wahrhaben wollen) Verkehrsituationen nicht richtig einschätzen können. Was heisst hier es wird er Zeitpunkt kommen ?...Ich behaupte das passiert jetzt schon täglich. Macht ja nix, wenigstens haben wir ja die Folgen gemildert !
Macht sich hier überhaupt jemand mal die Mühe seinen Gehirnprozessor so weit zu übertakten daß, er mal ein wenig weiter denkt als es der öffentlichen Meinung recht und billig ist ?
Zu sagen daß Hitze keine Auswirkungen auf den Menschlichen Körper habe entspricht der Aussage man könne noch mit 2 Bier einwandfrei ein Kfz führen. Man mag sich so etwas ja einbilden, "wahr" ist es deswegen trotzdem nicht.
Wer will schaut mal hier
http://www.biker.at/archiv/erstehilfe/hitze.htm
Also achtet auf die angemessene Bekleidung. Der Rundumvollschutz ist nicht immer die erste Wahl.
Gruß
Jürgen
ich hab doch nur gesagt, dass eine Lederkombi auch bei hohem Tempo hiflt... 😕
und wie manche vor mir auch schon gesagt haben, hat sich auch die Materialbeschaffenheit der Schutzkleidungen so verändert, dass das tragen von solchen weder unbequem noch abartig heiß gefühlt wird.....
na es gibt eben mehrere meinungen, und keiner will von seiner abweichen, und packt dazu eben "standard"-argumente aus.
ich fahr nie ohne, selbst wenn die sonne schein, und wir 30grad haben, pack ich mich in meine schwarzen lederklamotten.
klar schränkt die hitzte das konzentrationsvermögen ein, aber ich denke nicht in dem maße, das ich nun nicht mehr die geschw. einteilen kann, oder dergleichen.
ich muss auch dazu sagen, das ich ohne die kleidung ein ungutes gefühl habe, und ohne handschuhe und stiefel auch net mehr das richtige gefühl.
für mich (und die meisten anderen biker die ich RL kenne) steht fest, ohne klamotten nicht aus bike.
@ Schraubär 42
Ich denke Deine Schutzkleidungs-Prognose ist etwas überspitzt - soll wohl so sein.
Wenn Schutzkleidung den Fahrer in der Bewegungsfreiheit einschränkt ist dies sehr gefährlich und deutet auf eine schlechte Beratung beim Kauf hin. Beim Kauf von Schutzkleidung sollte der Verkäufer den Sitz, die Bewegungsfreiheit und die Lage der Protektoren genau prüfen. Ich habe auch schon erlebt, daß "billige" Schutzkleidung mit nicht ausreichender Bewegungsfreiheit und schlecht sitzenden Protektoren gekauft wurde, nur weil es eben billig ist. Welch ein Irrsinn!!!
Einerseits werden Kredite für Auto/Motorrad/Ferseher etc. aufgenommen, bei aber wirklich wichtigen Dingen gnadenlos gespart!
Gerade dafür sind aber Foren wie dieses da, um eben vorab zu erfahren, worauf es ankommt und mit entsprechenden erfahrenen Teilnehmern Gedanken auszutauschen. Einige Einzelhandelsverkäufer wollen häufig primär verkaufen, nur wenige beraten auch gut.
Wie Recht Du hast !!!Zitat:
Original geschrieben von Schraubär 42
"Übertreibt es nicht", verkündet der Rufer in der Wüste und findet sich mitten in einer Horde moderner Biker. Da werden Wheelies geübt, da wird mit spitzengeschwindigkeiten um 300 KmH gefahren, Burnouts als Volksport betrieben. Da kann so mancher nicht Vergaser von Bremsbelägen unterscheiden, weis aber genau daß eine Maschine unter 1000ccm und 170 PS gar kein richtiges Motorrad ist.
Zitat:
Original geschrieben von Schraubär 42
"Zu sagen daß Hitze keine Auswirkungen auf den Menschlichen Körper habe entspricht der Aussage man könne noch mit 2 Bier einwandfrei ein Kfz führen. Man mag sich so etwas ja einbilden, "wahr" ist es deswegen trotzdem nicht.
Ich habe nicht bestritten, daß Hitze Auswirkungen auf den Menschen hat, jedoch bei normaler Fahrt über die Landstraße in unseren Regionen sicher nicht zu derartigen Ausfällen führt, als daß man seine Geschwindigkeit oder den entgegenkommenden Verkehr nicht mehr vernünftig abschätzen kann.
In einem vorherigen Beitrag habe ich bereits auf die Notwendigkeit von regelmäßigen Pausen mit entsprechenden Getränken zum Auffüllen des Wasserhaushaltes bei Touren bei Hitze hingewiesen.
Der Link ist übrigens sehr gut!
Die Folgen des Alkohols im Straßenverkehr, seien es auch "nur" zwei Bier, sind hoffentlich jedem hier bewußt!
Mich wuerde interessieren ob jemand durch diesen Thread tatsaechlich seine Meinung bzgl. Schutzkleidung (hoffentlich im positiven Sinne) geaendert hat.
Ich bin der Ansicht das man sofern man sein Leben liebt alles dafuer tun sollte dieses zu schuetzen - und selbst wenn der Schutz bei bestimmten Unfallvorgaengen nicht so groß ausfaellt schuetzt eine volle Montur immernoch. Ich steig nur mit Lederkombi, Stiefel, Handschuhen und natuerlich Helm aufs Motorrad. Falls es tatsaechlich mal zu heiß wird macht man eine Pause. Kam bei mir aber eher selten vor, trotz schwarz.
Soll jeder selbst entscheiden was ihm wichtiger ist,
ich mag es auch nicht bevormundet zu werden 😁