Schutzkleidung "out" ????

Hi zusammen,

also ich war heute vormittag in München bei POLO um mir neue Motorradstiefel zu kaufen, schon sehe ich um die 15 Motorräder vor dem Laden stehen... Nach und nach komm dann auch die Besitzer raus, setzen ihre Helme auf den Koof und dampfen ab... Ich hab mir nur gedacht "was, keine Jacke, keine Handschuhe... noch nicht mal einen NIERENGURT?!?!?!"... Das kann doch nicht wahr sein... Und ich sehe immer öfter, gerade auf Rennmaschinen, dass die Fahrer nur die Helme aufhaben..... Also eigentlich könnte es mir ja egal sein, aber ich finde das doch sehr eigenartig, dass sich anscheinend nur sehr wenige Motorradfahrer um ihre Gesundheit sorgen... Ich sag jetz mal, gerade auf dem Bike ist doch ein Unfall schnell passiert...... Oder selbst um mich nicht zu erkälte, fahre ich nur mit meiner Motorradjacke.....

Was denkt ihr darüber???

Gruß und schönes Biker-Wochenende (Wetter passt ja 🙂)

Patrick

Beste Antwort im Thema

Es gibt Auffassungen die scheinen so in Stein gemeisselt zu sein daß, auch der leiseste Versuch sie in Frage zu stellen unweigerlich zu einem "Aufstand" der " Rechtschaffenen" führt.

In der Frage der "Sicherheitsbekleidung ist das zweifelos so.

Dabei ist zu sehen daß, die "politisch korrekten" Fahrer nicht einen "Jota" von ihrer Position abrücken.
Schliesslich, so mag sich mancher denken, ist die Logik ja nicht zu schlagen. Gute und komplette Sicherheitskleidung schützt im Falle eines Unfalls. Eventuelle Verletzungen werden gemildert.

Daran ist eben nicht zu rütteln. Diese Art von Sicherheitsbewusstsein hat sich erst innerhalb der letzten 25 Jahre entwickelt. Dabei zeigt die Entwicklung von sogenannter High-Tech Motorradbekleidung erst in den letzten 10 bis 15 Jahren die Tendenz zur echten Sicherheitskleidung. Also Protektorenausrüstung und reibfeste Synthesefasern. Sogar Airbagjacken gibt es mittlerweile auf dem Markt. Man darf gespannt sein was noch alles kommt.

Bevor sich auch der Motorradfahrer, an sich, dem passiven Sicherheitswahn verschrieb, ging es eigentlich nur um guten Wetterschutz. So wurde mit Lederkleidung und/oder Wachsjacke gefahren. Was guten Wetterschutz bot, musste solide verarbeitet sein und bekam dadurch und durch seine Materialbeschaffenheit gewisse Sicheheitseigenschaften. Wer Motorrad fuhr wusste um die Gefährlichkeit seines Tuns. Er wurde verlacht, angefeindet und von der Mehrheit der Bevölkerung verdammt.
Seit Mitte der 50er Jahre der Autoboom über die Republik schwappte wollte niemand mehr Motorrad fahren. Erst Ende der 60er läutete Honda, mit dem Erscheinen der CB 750 Four.das neue Zeitalter der Hobby und Freizeitmotorradfahrer ein.
Aber selbst Anfang der 80er Jahre waren die Motorradler noch ein einigermaßen überschaubarer Verein. Immerhin war der Markt am wachsen und Motorrad und Zubehörhändler rüsteten auf. In diese Zeit fällt die Gründung der Hein Gericke Läden und der Aufbau der Louis Filialen.
Der ADAC propagierte signalfarbene Autos und alles auf dem irgendwie Sicherheit stand verkaufte sich plötzlich als gäbe es kein Morgen mehr.

In einem nie dagewesenen Boom explodierte der Motorradmarkt. Plötzlich war es In, das Motorradfahren. Das hatte zur Folge daß , sich viele Menschen als Rennfahrer oder Easy-Rider verkleideten die für das Motorrad einfach nicht geschaffen waren. Die Unfallzahlen schnellten hoch.

Heute ist Motorradfahren ein austauschbares Hobby. Vergleichbar mit Tennis oder Squash...
Es ist sozial akzeptiert wenn,... ja wenn man es so sicher machen kann daß, auch der mickrigste aller Buchhalter "gefahrlos" Valentino Rossi spielen kann.

Für mich war Motorradsicherheit immer eine Art von Geisteshaltung. Es gibt eben Sachen die man mit einem Motorrad nicht macht wenn man überleben will. das hat aber nur äusserst bedingt mit der Bekleidung zu tun.

"Übertreibt es nicht", verkündet der Rufer in der Wüste und findet sich mitten in einer Horde moderner Biker. Da werden Wheelies geübt, da wird mit spitzengeschwindigkeiten um 300 KmH gefahren, Burnouts als Volksport betrieben. Da kann so mancher nicht Vergaser von Bremsbelägen unterscheiden, weis aber genau daß eine Maschine unter 1000ccm und 170 PS gar kein richtiges Motorrad ist.

Das alles sei auch gar nicht so gefährlich denn man Fahre ja stets mit der kompletten Sicherheitsausrüstung. Nur darauf komme es schliesslich an. Wer es nicht so hält ist da schnell zum "Outcast" gemacht.

Es hilft nichts darauf hinzuweisen daß, es einem Menschen genauso zu heiss als auch zu kalt werden kann und das beides gravierende Auswirkungen auf die Menschliche Leistungsfähigkeit hat. (Das ist nachweislich so !)
Es hilft auch nicht darauf hinzuweisen daß verschiedene Kleidungsstücke die Bewegungsfreiheit gefährlich einschränken. (z.B. beim Schulterblick)
Es hilft erst recht nicht zu sagen daß, Sicherheit im Kopf des Fahrers änfängt, daß, Unfallprävention und Vermeidung die wichtigsten Waffen im Kampf gegen den Unfalltod sind.

Übertreibt es nicht.... denn irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem Ünfälle passieren die ihre Ursache in der Bekleidung haben.
Da wird dann nur kurz in den Spiegel geschaut, weil das Umschauen vor dem Überholen durch die zu enge und steiffe Fahrjacke behindert wird, da wird es im Stop and Go Verkehr zu Kreislaufschwächen kommen. Es werden Unfälle deshalb passieren weil die Fahrer aufgrund von Überhitzung ( Die sie selbst gar nicht bemerken und auch nicht wahrhaben wollen) Verkehrsituationen nicht richtig einschätzen können. Was heisst hier es wird er Zeitpunkt kommen ?...Ich behaupte das passiert jetzt schon täglich. Macht ja nix, wenigstens haben wir ja die Folgen gemildert !

Macht sich hier überhaupt jemand mal die Mühe seinen Gehirnprozessor so weit zu übertakten daß, er mal ein wenig weiter denkt als es der öffentlichen Meinung recht und billig ist ?

Zu sagen daß Hitze keine Auswirkungen auf den Menschlichen Körper habe entspricht der Aussage man könne noch mit 2 Bier einwandfrei ein Kfz führen. Man mag sich so etwas ja einbilden, "wahr" ist es deswegen trotzdem nicht.

Wer will schaut mal hier

http://www.biker.at/archiv/erstehilfe/hitze.htm

Also achtet auf die angemessene Bekleidung. Der Rundumvollschutz ist nicht immer die erste Wahl.

Gruß
Jürgen

98 weitere Antworten
98 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Gute Idee.
Dies dürfte auch Zweifler überzeugen, so daß nur noch die Ignoranten überbleiben...😉

Bin ein Ignorant! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Scotty1 und ich gegen den Rest "kämpfen" 😉

Also ich kenne einige Motorradfaher, davon sehen alles die Sache so wie ich .............

@hgjdl:stimme dir da vollkommen zu! ichpersönlich kenne mindestens genau so viele fahrer,die auch mal in jeans & t-shirt fahren,wie fahrer die immer mit "vollschutz" düsen! aber entweder ist es nur ein dummer zufall,daß sich hier keiner meldet,der es wie wir handhaben tut oder es wird sich nicht getraut!

eines wurde schon richtig erkannt! das thema ist überreizt und die antworten sind zu weit vom eigentlichen thema abgeschwiffen! in einem thread hatte ich schonmal davon erzählt,daß wir eine sehr nette kurvenreiche strecke in unserer umgebung haben.hier passieren fast alle 2 wochen mindestens ein moppedunfall.der grund dafür liegt meist in der überschätzung oder einfach bei fehlendem fahrerfahrungen/-können! die masse hatte eigentlich immer kombis an (von den verunfallten),jedoch habe ich bisher KEINEN auf eigenen beinen am unfallort stehen sehen! alle mussten meist bewusstlos und/oder schwerstverletzt abtransportiert werden! ich habe die feststellung gemacht,daß mir die kombi sicher einige schürfwunden bei "moderaten" geschwindigkeiten erspart,jedoch nützt sie einen dreck,wenn ich an einen leitplankenpfosten,baum oder anderen festen gegenstand pralle! da nützen auch kein carbon und andere protektoren an hand,bein oder rücken! da hilft nur ein guter schutzengel!!! und eines noch zum thema lederhosen,stiefel usw. chopperfahrer haben in der regel keine oder nurwenige protektoren-warum wird denn darauf nicht rumgehackt? diese klamotten sind teilweise wirklich für'n arsch! genau wie diese komischen halbhohen "superbikestiefel",die immer für klasse offene brüche sorgen,weil sie noch unter den schienbeinprotektoren der kombi enden! (dieses jahr schon 2mal live gesehen) ...........

Hallo scotty, bin seit 4 Jahren wieder Chopperfahrer, aber immer mit voller Montur. Wenn es im Sommer wirklich einmal zu heiss sein sollte dann fahre ich nicht Motorrad dann lege ich mich ans Wasser.
Die zum Teil ungenügende Schutzkleidung für Chopperfahrer liegt auch zum Teil am Verkauf. Heute wird doch alles als Schutzkleidung angepriesen wenn es aus Leder ist wenn es auch eventuell von der Saddo- Masso- Ecke kommt. In der Richtung wäre eine Schutznorm nicht das falscheste obwohl ich eigentlich gegen Vorschriften bin, aber bei uns ist es so wenn es nicht generell vorgeschrieben wird, dann nimmt man es nicht.
Gruß Tourenas

hi tourenas! sicher ist deine-EINE variante,aber ich fahre einfach zu gerne mopped um sie bei starker hitze stehen zu lassen! (dann fahre ich ja gerade immer ohne schutz-zum see) 😁 in punkto schutzkleidung,triffst du genau den punkt,den ich auch meinte! die "schutzkleidung" bei chopper-fahrern ist teilweise nur als albern oder lächerlich zu betiteln.da scheint oft das hauptaugenmerk darin zu liegen,daß die fransen auch bei 120 noch gut flattern! *grins* (kleiner scherz am rande)

Ähnliche Themen

Same procedure as every year....

Servus.

.....und wieder begegnen sich die Betonköpfe.

Ich möchte darauf hinweisen daß, es in diesem Zusammenhang keinen schwarzen oder weissen Standpunkt gibt.

Unstrittig ist die Tatsache daß, Hitze, Regen und Kälte einen Kraftfahrer beeinflussen. Davon sind sowohl das Herz-Kreislaufsystem als auch das Urteilsvermögen und die Konzentration betroffen.

Lt. DVR, steigt das Unfallrisiko bereits bei moderaten Sommertemperaturen um 20%.

Ebenso unstrittig ist die Tatsache daß, gute Motorradbekleidung einen gewissen Schutz bietet,
vor allem was Hautabschürfungen betrifft.

Dennoch haben wir es nicht mit einer allumfassenden Rüstung zu tun die 100-prozentigen Schutz, gegen jegliche Verletzungen bietet.
Die so genannte Schutzkleidung wird hier deutlich überschätzt.

In dem Glauben, vermeintlich, unverwundbar zu sein, wiegen sich so manche "Verantwortungsbewusste-Motorradfahrer" in Sicherheit. Der Menschliche-Faktor bleibt dabei fast unbeachtet.

Sehe ich Jemanden der, ohne Helm, in Shorts und Badelatschen um die Ecke sticht, so bleibt mir vor Entsetzen der Mund offen stehen.

...Aber ich kann auch nur mitleidig mit dem Kopf schütteln wenn wiedereinmal ein "Sicherheitspapst" sich aus seiner Kombi pult und schweißüberströmt, am Ende seiner Kräfte, meint:"Ich fahr immer mit kompletter Schutzausrüstung, daß, ist sicherer so......."

Ich möchte betonen daß, es sich hierbei um meine persönliche Meinung handelt. Ich behalte mir das Recht vor mich jeweils so zu kleiden wie ich es für richtig und angemessen halte.
Dabei lasse ich mich weder von den, gerne angeführten, "Horrorszenarien" noch von einer lässigen:"Mir ist alles wurst" Haltung beeinflussen

Grüssli

Jürgen

meine Meinung...

Meine Meinung zum Thema:
Kaum jemand ist da wirklich konsequent! Auf meinem Motorrad sitze ich eigentlich immer mit kompletter Schutzkleidung. Das ist wie mit dem Sicherheitsgurt beim Auto - ohne fühle ich mich einfach unwohl. Ein Großteil der Unfälle mit Kradfahrern passiert ja in der Stadt durch Unachtsamkeit von Autofahrern - und da nützt Schutzkliedung schon etwas.
Ich besitzte nebenbei noch einen 125er Roller. Auf dem sieht es seltsamerweise ganz anders aus. Ich habe Dort nur Helm, Handschuhe und maximal noch Stiefel an. Anders komme ich mir darauf seltsam vor. Komisch, nicht?? Obwohl das Teil ja auch 100 km/h rollt - und wo man dann absteigt (ob Roller oder Motorrad) ist dann ja egal.
Thomas

da kann ich dem Jürgen nur recht geben, gibt hier nicht nur schwarz und weiß!

es ist ziemlich schade, dass es immer wieder Menschen gibt, die nicht bereit sind, auch bei der eigenen Meinung mal einen Kompromiß einzugehen. Sich dann hinstellen und sagen "so das ist jetzt meine Meinung und was der Gegenüber denkt ist mir eh wurscht" ist weder besonders intelligent noch produktiv.

Fakt ist: niemand wird abstreiten können, dass eine gewisse Schutzkleidung beim Motorradfahren durchaus Sinn macht.

Gerade bei 40°C im Schatten muss es dann ja nicht die 1,5- 2mm dicke Lederkombi sein, heutzutage gibt es doch wohl genug (preisgünstige) Textilkleidung mit Klimamembran aus Stoffen wie z. B. Cordura, die bis zu einem bestimmten Level ähnlichen Schutz bieten wie Leder, zumindest vor den übelsten Abschürfungen. In solchen Sachen kann man auch bei höheren Temperaturen durchaus unbeschwert Motorrad fahren.

Es geht hier ja nun nicht um den Sturz bei 200 auf der BAB, sondern vielmehr um die kleine Spritztour zum See oder zur Eisdiele.

Und das Motorradfahren sowieso das absolute Risiko ist oder man auch vor der Haustür vom Blitz erschlagen werden kann oder ähnliche derartige Argumente sind kontraproduktiv und damit fehl am Platze, offenbar haben einige das Bedürfnis, sich durch das Lächerlichmachen anderer zu profilieren.

also vielleicht sollten mal einige ihren sturen Standpunkt überdenken, das gilt übrigens für beide Seiten...

Gruß
Robert

Zitat:

Original geschrieben von grampa


Und das Motorradfahren sowieso das absolute Risiko ist oder man auch vor der Haustür vom Blitz erschlagen werden kann oder ähnliche derartige Argumente sind kontraproduktiv und damit fehl am Platze, offenbar haben einige das Bedürfnis, sich durch das Lächerlichmachen anderer zu profilieren.

Moin, da du sicher mich hier - unteranderem - angesprochen hast, möchte ich noch hinzufügen, dass ich mich nicht lustig machen wollte über Standpunkte anderer. Sollte das so rübergekommen sein, entschuldige ich mich dafür. Ich habe viel mehr versucht durch die überzogene Ironie etwas deutlich zu machen. Es gibt nunmal keinen hundertprozentigen Schutz. Das Motorradfahren birgt unabstreitlich Risiken. Ich will auch niemanden für das Tragen von Schutzkleidung verurteilen, im Gegenteil. Nur halte ich persönlich es für überzogen den Teufel an die Wand zu malen, wenn mal ein Motorradfahrer ohne die komplette Kluft unterwegs ist.

Ich hoffe, dieses mal war meine Wortwahl moderater und sachlicher und führt nicht zu Missverständnissen.

sers hgjdl,

nun dich habe ich unter anderem damit gemeint, das ist richtig. Das deine Aussagen teilweise ironisch gemeint waren, ist mir nicht entgangen.

Nur vertrete ich den Standpunkt, das bei einer ernstgemeinten Diskussion Ironie nicht unbedingt hilfreich ist, gerade wenn die Fronten so verhärtet sind.

Was mich bei dir nur erstaunt hat ist der Umstand, dass du offenbar noch nicht mal deinen Führerschein hast und schon jetzt solche Überlegungen machst. Gerade du als Fahranfänger bist doch nun mal am meisten gefährdet, da zu den Fehlern der anderen auch noch deine (eventuell!) hinzukommen können, gerade in der Phase finde ich eine eine angepasste Schutzkleidung sinnvoll.

Aber ich will dich nicht bekehren und wünsche dir selbstverständlich eine allzeit unfallfreie Fahrt, wie jedem anderen übrigens auch.

Gruß
Robert

Diese Diskussion scheint kein Ende zu nehmen ...
Nachdem das ein oder andere schlichtende Wort gefallen ist, möchte ich nochmals hinzufügen, daß ich es ebenfalls nicht gut finde ironische Beiträge in einem ernst gemeinten Forum anzubringen.
Wenn man die einzelnen Beiträge liest, merkt man schnell, daß es hier wohl auch eine Art "Generationskonflikt" gibt. Leute über 30, so unterstelle ich, haben wohl auch ein anderes Verantwortungsgefühl gegenüber sich selbst und evtl. seiner Familie, weswegen Leichtsinnigkeit bei diesen Kandidaten eher seltener vorkommt.
Diese Diskussion ist z.T. wegen beidseitiger "Sturheit"/Überzeugung etwas provokativ entgleist. Das finde ich sehr schade.
Wie bereits geschrieben, ist eine Schutzbekleidung kein 100%iger Garant für Unversehrtheit bei einem Unfall, es ist jedoch ausser Frage, daß Schutzkleidung zu einem gewissen Grad schützt und sicher nicht schadet, außer, daß man vielleicht etwas schwitzt ... Gerade bei einem von Haus aus gefährlichen Hobby, wie dem Motorradfahren, ist jeder Schutz sinnvoll. Wie es jeder mit dem Schutz hält, ist MIR von daher NICHT egal, da ich genau einer von denen bin, die nach dem Unfall zusehen können, wie sie den Schaden am MENSCHEN wieder richten.
Das ist der Grund, warum ich so sensibel auf Leichtsinnigkeit bei Bikern reagiere. Letztendlich gehört es auch zu meinem Job Aufklärungsarbeit zu leisten. Was jeder daraus macht, bleibt ihm überlassen. Wenn jeder gesehen hätte, was ich gesehen habe, würde sich diese ganze Diskussion erübrigen.
Der Beitrag mit den Versicherungsbeiträgen kommt nicht von mir, ist aber, wennn auch weit hergeholt, sachlich richtig, obwohl ich ihn nicht angeführt hätte, da er schon sehr von ursprünglichen Thema abweicht ...
Diese Worte werden sicher wieder von dem einen oder anderen als Moralpredigt verstanden-ich kann's nicht ändern.
I.d.S. allzeit gute Fahrt!
Ralf

Nachtrag:
Damit wollte ich nicht sagen, daß Leute unter 30 nicht auch vernünftig sind/sein können ...
O.K. !?

@Duc Camillo: Hällst du es grundsätzlich für leichtsinnig und unverantwortlich keine Schutzkleidung zu tragen?

@hgjdl: Ja, ohne wenn & aber!

Nur mal so, weil es hier gerade passt:

Ein Biker aus dem Dorf eines Bekannten von mir wollte nur kurz im T-Shirt zum Kippenautomaten fahren.
Unfall, Fleisch teilweise bis auf die Knochen abgeschabt.

*autsch*

Moinsens.

Es ist mir aufgefallen daß, der Begriff "Motorradschutzkleidung" hier überhaupt nicht definiert wurde.
Vielleicht kommt es daher, zu den verhärteten und extremen Standpunkten.

Für unverzichtbar halte ich: Helm, Handschuhe, Stiefel mit hohem Schaft.

Als variierbar sehe ich: Lederkombis und textile Fahranzüge, mit oder ohne Protektoren.

Vor allen Dingen sollte es, bei großer Hitze, möglich sein, z.B. die Jacke auszuziehen ohne gleich in die Ecke der "Unverantwortlichen" gestellt zu werden.

Auch dem Einsatzzweck sollte man beachten.
Gehe ich z.B. mit einer R1 auf imaginäre "Bestzeitenhatz", so werde ich dies, auch bei hohen Temperaturen nicht ohne Protektorenkombi tun. Gleiches gilt für das Fahren im Gelände, evtl unter sportlichen Bedingungen.

Beim "Motorradwandern" (lockeres Landstrassentouren, Bei mässiger Geschwindigkeit) kann man sich etwas leichter bekleiden. Evtl. mit einer Protektoren-Jeans und leichter Textiler Fahrjacke. ( Bei großer Hitze ziehe ich die Jacke dann auch mal aus, zumal es ja oft noch einige Km bis zum gesteckten Ziel sind. Da möchte ich nicht gesotten und gebraten Ankommen.)

Ich möcht wetten daß, auch der Hartgesottenste unter den "Panzerkreuzerkombifetischisten" sich mal auf diese Weise, etwas Erleichterung verschafft hat. Das hat dann auch nichts mit Verantwortungslosigkeit zu tun. Im Gegenteil, kann man doch so, hitzebedingten Konzentrationsdefiziten vorbeugen und den Wärmehaushalt des Körpers wieder normalisieren.

Der: "Ohne Helm, Shorts und Badelatschenfahrer" ist sowieso die absolute Ausnahme. Meist ist es auch gar kein richtiger Motorradfahrer sondern einfach ein Möchtegern mit irgendwelchen psychischen Problemen der eine art "wirrsinniges-Posen" praktiziert.

Aussagen, in der Art von: " Wenn´s zu heiß ist, fahr ich eben nicht." halte ich eher für Schutzbehauptungen.
Wenn der Mann am Wochenende 500 Km zu einem Treffen fährt, wird er wohl kaum mittendrin anhalten und sagen: " Ach, mir ist zu heiß, ich such mir ein Hotel mit Klimaanlage und lass das Treffen sausen. Falls es nicht kühler wird lasse ich mein Motorrad nach Hause transportieren und fahr mit dem Zug hinterher......"

......oder..äh... macht das etwa einer hier ?

Na ja, vielleicht sollte der Mann dann besser im klimatisierten Bürgerkäfig vorfahren. (..aber bitte nicht beim Motorradtreffen.)

Ich bin davon überzeugt daß, die meisten Motorradfahrer es so halten, wie ich es weiter oben beschrieben habe. Niemand wird sich unnötigerweise bis aufs Blut quälen nur um sich politisch korrekt zu verhalten.

Eine andere Sache ist es natürlich wenn man hier einen extremen Standpunkt lediglich vertritt um zu provozieren. Das wäre wirklich bedenklich....

Also Servus

Jürgen

Deine Antwort
Ähnliche Themen