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Schuldenfalle - Ballonfinanzierung
Hallo liebe Leute,
Mich würden eure Erfahrungen mit der Ballonfinanzierung interessieren und wie die bei euch gelaufen sind. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht.
Hier sind meine:
Mit 19 Jahren dumm und kein Plan von sparen. Dementsprechend hatte ich nichts auf der Kante gehabt, wollte aber dennoch mein Wunschauto unbedingt haben.
Habe daher vor einigen Jahren eine, im Nachhinein, katastrophale Finanzierung unterschrieben. Stichwort: Ballonfinanzierung.
Günstige raten und große Versprechen vom Händler. Wahrscheinlich hat er sich im nachhinein noch kaputtgelacht, wie man so einen Vetrag unterschreiben kann.
Nach 3 Jahren Finanzierung kamen erste zweifel bezüglich der Endrate und der großzügigen Verpsrechen des Händlers. Ich konnte vor Ratlosigkeit nicht mehr schlafen. Die Restrate konnte ich nie und nimmer bezahlen. Bei einer Weiterfinanzierung mit selbiger Rate und sehr gutem Zinssatz, wäre ich auf eine Finanzierungszeit von insgesamt 10 Jahren gekommen. Da das Auto schon eine entsprechende Kilometerleistung hatte, war das meiner Ansicht und Anrat meines Vaters keine Option. Als ich wieder zum selben Händler bin, um seine Versprechen "einzufordern", legte er mir ähnliche Angebote vor. Ich solle die Differenz zwischen Ablöse und Ankauf bezahlen und könne dann ein anderes haben. Tja, zumindest habe ich aus Fehler nummer 1 gelernt bin dann ohne neues Auto dort gegangen. Nach abklappern von vielen Autohäusern und einholen von vielen Angeboten und das mir jemand mein Auto ohne tausende Euro verlust abnimmt, habe ich wieder eine Finanzierung unterschreiben müssen, um die Schulden meines "alten" Autos los zu werden. Ich habe einen Autohändler gefunden, der mir ein faires Angebot gemacht hat. Trotzdem habe ich viel Verlust gemacht und bade es nach wie vor aus.
Mich würde interessieren, ob es noch mehr Leute gibt, die auf so etwas reingefallen sind. Gefühlt bin ich der einzige Idiot dem das passiert ist.
Mit freundlichen Grüßen
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161 Antworten
Bin damals im gleichen Alter auch auf mich selbst reingefallen und hatte die gleichen Probleme wie der Te.
Keine Anzahlung, moderate Raten mit dickem Ballon am Ende (keine Rücknahmevereinbarung).
Irgendwie denkt man sich als junger Kerl "Da soll sich mein fünf Jahre älteres ich drum kümmern".
Tatsächlich kann ich das aber noch toppen, mein Wunschauto war dummerweise nichtmal Vollkasko.
Der Supergau war dann der Totalverlust aufgrund selbstverursachtem Unfall mit Totalschaden.
Am Ende zahlt man jahrelang weiter, obwohl das Auto längst weg ist...
Rückblickend schon erheiternd was man so alles falsch gemacht hat, man darf nur nicht mehr an das verlorene Geld denken.
Irgendwann passiert einem das aber auch nicht mehr - wenn finanziert, liegt der Fahrzeugwert bei mir immer über der Finanzierungssumme. Und natürlich entsprechend versichert.
Die wenigsten werden es zugeben, aber einige haben sich in jungen Jahren mit einer Autofinanzierung zumindest leicht verhoben.
Zitat:
@benprettig schrieb am 19. Mai 2021 um 12:35:42 Uhr:
Auf den rechtlichen Unterschied wollte ich nicht eingehen. Ich wollte damit die Nachwelt nicht verwirren beim Recherchieren.
Wie du schreibst, bleibt es halt auf unschöne Art im Geldbeutel beim Konsumenten hängen.
Ich habe viele im Bekanntenkreis, denen es so erging. Und die sind alle nicht dumm, es gab eine Zeit da wurde die Gutgläubigkeit der Konsumenten einfach ausgenutzt.
Ich bin da im Prinzip schon bei dir.
Dennoch: Jeder der in der Lage ist ein Auto zu fahren und zu kaufen, sollte in der Lage sein einen Vertrag auch zu lesen und zu verstehen, bevor er ihn unterschreibt.
Versteht man ihn nicht, ist es besser sich beim Profi 20 Min lang Beratung zu holen, bevor man nach 3 Jahren dicke Backen macht.
Geht ja nicht um ein Smartphone für 250€.
Mir ist natürlich auch klar, daß viele das Hirn ausschalten (damit meine ich nicht den TE), in der Aussicht auf einen Neuwagen für 150€ im Monat. Darauf zielt die Werbung schließlich ab.
Schon der Menschenverstand sagt aber, daß sich irgendwo ein Fallstrick verbergen muß, wenn die Rate weit unterm Wertverlust liegt, dazu brauchts kein Jurastudium.
Daß man sich mit so einer Finanzierung nur Zeit aber kein Auto kauft, wird doch ruckizucki klar.
Aber schlussendlich ist man seines eigenen Schicksals Schmied.
Aber ich gebe zu: Mit vollen Hosen ist gut stinken. Wären die Mittel da, würde sich keiner auf sowas einlassen.
Die bunten Prospekte locken, denn das ist schließlich das, wovon die Hersteller leben: Auch den Leuten Autos zu verkaufen, die sie sich eigentlich nicht leisten können.
Zitat:
@330Spiesel schrieb am 19. Mai 2021 um 12:40:12 Uhr:
Bin damals im gleichen Alter auch auf mich selbst reingefallen und hatte die gleichen Probleme wie der Te.
Keine Anzahlung, moderate Raten mit dickem Ballon am Ende (keine Rücknahmevereinbarung).
Irgendwie denkt man sich als junger Kerl "Da soll sich mein fünf Jahre älteres ich drum kümmern".
Tatsächlich kann ich das aber noch toppen, mein Wunschauto war dummerweise nichtmal Vollkasko.
Der Supergau war dann der Totalverlust aufgrund selbstverursachtem Unfall mit Totalschaden.
Am Ende zahlt man jahrelang weiter, obwohl das Auto längst weg ist...
Rückblickend schon erheiternd was man so alles falsch gemacht hat, man darf nur nicht mehr an das verlorene Geld denken.
Irgendwann passiert einem das aber auch nicht mehr - wenn finanziert, liegt der Fahrzeugwert bei mir immer über der Finanzierungssumme. Und natürlich entsprechend versichert.
Die wenigsten werden es zugeben, aber einige haben sich in jungen Jahren mit einer Autofinanzierung zumindest leicht verhoben.
Da hast du Recht. Sehr viele verheben sich an der Autofinanzierung. Das nicht ausreichend vorhandenen
Finanzielle Vermögen ist ja der Hauptgrund einer Finanzierung in welcher Form auch immer.
Wenn das Geld vorhanden wäre würde fast keiner auf die Idee kommen ein Auto zu finanzieren. Geschäftlich wegen Steuern mal abgesehen.
Aber die Leute reden sich das einfach passend.
Ich denke jetzt werden wieder die Kommentare kommen.
Finanzierung ist günstiger, Geld ist fest angelegt usw. Ja nee ist klar
Einfach mal kaufen was man sich leisten kann. Ist übrigens nicht peinlich sondern schlau
Ballonfinanzierung lief über eine andere Bank und nicht die des Kfz-Herstellers. Vertrag lief über 5 Jahre. Nach einem Gespräch über Laufleistung und Wunschrate, hat der Händler mir eine Schlussrate 55% (viel zu viel) vom Kfz-Neupreis errechnet. Der hat mir das sehr logisch verkauft. Mit Wertstabilität und wie das bei Vetragsende weiter geht etc. So ein klarer Fall war das meiner Ansicht nach gar nicht. Zumindest, wenn man sich vorher nicht ordentlich informiert. Da ich dem Autohändler da vertraut hatte, hatte ich das auch nicht weiter getan. Das Auto hatte am Ende zum kalkulierten Zustand nur noch knapp 45% an Wert. Plus ein paar mehr Kilometer durch Jobwechsel. Zum Vertragsende waren es gesamt 20k Kilometer mehr, als eingeplant. Plus einen Unfallschaden am Heck. Somit war der Wert noch etwas niedriger. Ich hatte auch beim Abschluss nicht damit gerechnet, dass der Ankaufpreis so viel niedriger, als der Verkehrswert ist. So sind halt mal eben über 8000€ differenz zwischen Ankauf und Ablöse entstanden.
Das war ja auch nicht als Vorwurf an dich gemeint.
Zitat:
@Matsches schrieb am 19. Mai 2021 um 13:32:03 Uhr:
Das war ja auch nicht als Vorwurf an dich gemeint.
Alles gut. Wollte nur meine Situation kurz und grob umschreiben, wie das bei mir so abgelaufen ist.
Habe mich nicht angegriffen gefühlt.
"es gab eine Zeit da wurde die Gutgläubigkeit der Konsumenten einfach ausgenutzt."
Warum "gab"? Ist diese Zeit etwa vorbei?
Ballonfinanzierung hin oder her, Mehrkilometer und einen Unfallschaden kann kein anderer vorhersagen. Zieht man das mal ab, so ist der Differenzbetrag sicherlich ordentlich kleiner. Für den Unfallschaden hast du nämlich entweder schon Geld bekommen (Stichwort Wertminderung) oder bislang nichts gezahlt, sofern du selbst Schuld warst.
Eine nennenswerte Anzahl Menschen lebt in Deutschland übrigens so, von daher bist du nicht der erste dumme bei diesem Händler gewesen, für den ist das (leider) normales Geschäftsverhalten. 10 Jahre Finanzierung sind zwar viel, aber viele Fahrzeuge werden bestimmt auf 5-7 Jahre finanziert, so ungewöhnlich ist das nicht.
Rein aus Interesse.
Um was für ein Fahrzeug geht es?
Wie waren die genauen Zahlen?
Wie bist du jetzt aus der Sache raus gekommen?
Das du ein Käufer gefunden hast ist klar aber wie hart bist du gefallen?
@PanzKampfer
Ich habe schon immer so gekauft. Einfach weil die Kosten planbar sind im Gegensatz zum gebrauchten. Meine Fahrzeuge hatten immer garantierten Rücknahme. Bzw ging der Wert auf. Was ich aber auch zuvor grob bei mobile gecheckt habe.
Die Frau hat sich ein neuen ceed vor knapp 2 Jahren geholt als dieser ganz neu auf dem Markt war und somit noch relativ teuer. Sie wollte auch auf biegen und brechen wenig Rate haben. Ende vom Lied sie weiß das sie am Ende der Laufzeit wenigstens 2000 über haben muss damit sich Kredit und Wert etwa gleicht. Aber es mußte eben unbedingt sein.
2000 ist aber überschaubar sag ich mal
Ich sage immer, das es sehr sinnvoll wäre in der Schule ein paar Stunden für das echte Leben zu investieren. Einfach mal über Kredite, Leasing, Steuererklärung, Bank- und Versicherungsprodukte, Handy- und andere Aboverträge, Mietverträge lehren und eine handfeste Allgemeinbildung schaffen.
Auf ebensolche Fallstricke hinweisen.
Für alle sinnvoll und für Kinder, deren Eltern da chaotisch sind erstrecht.
Ich bin der Meinung, dass ein sehr großer Teil keine Verträge richtig lesen kann. Ich würde behaupten ich kann das weitgehend, aber gelegentlich kommt es vor, dass ich etwas erst beim 3. Lesen oder am nächsten Tag verstehe, weil ein einziges Wort im Nebensatz den Sachverhalt umdreht.
Eine Anekdote die mir einfällt. Zu Beginn meiner Selbständigkeit verkaufte ich mein Auto privat. Eigentlich Privat an Privat mit Ausschluss der Gewährleistung. Meine Selbständigkeit nicht offensichtlich, freier Handelsvertreter nach
§84 HGB, keinen Bezug zum KFZ-Gewerbe. Der Käufer wollte eine Garantieversicherung. Diese kaufte ich beim Autohaus mit verbundener Inspektion. Der vorgefertigte Kaufvertrag hatte wenig Platz und ich den Ehrgeiz viel Ausstattung einzutragen. Aus der Garantieversicherung wurde Garantie. Der Käufer wollte später unhaltbare Dinge ersetzt haben, das meiste wurde vom Gericht abgelehnt, aber aufgrund dieser Forumlierung lief es auf einen für mich erträglichen Vergleich hinaus. Ich zahlte 2000,- Euro für meinen Seelenfrieden. Haben wollte der Käufer um die 9.000,- Euro.
Das mit der Schule kann ich voll unterschreiben. Ein Muttersprachler hat jahrelang Grammatik (völlig nutzlos, wie Biophysik lernen um gehen zu können), aber solche, wirklich wichtigen Sachen lernen sie nicht.
Ich bin vor fünf Jahren auch "in die Falle getappt". Hatte wenig Erspartes, wollte aber einen neuen Wagen.
Daher passte so eine Ballonfinanzierung sehr gut in meine damaligen Einkommensverhältnisse.
1000€ Anzahlung, kleine Rate von <200€/Monat, nach 48 Monaten ca. 7000€ Schlussrate.
Ich hatte eine Festanstellung, Probezeit war quasi vorbei, mein Gehalt war also sicher für die nächsten Jahre, deswegen dachte ich mir "die 7k € sind in vier Jahren problemlos angespart". Was so auch eingetroffen ist, überschuldet habe ich mich nicht wegen dem Auto.
Allerdings habe ich mich nie mit dem Thema Restwert beschäftigt. In den vier Jahren bin ich über 100000 km gefahren, zudem hatte das Fahrzeug noch ein paar technische Schwierigkeiten. Der Restwert lag also nie über und gegen Ende der Finanzierung sogar deutlich unter der Restschuld.
Letztes Jahr habe ich den Wagen dann ein paar Monate vor dem eigentlichen Finanzierungsende ausgelöst, habe ca. 8000€ an die Bank überwiesen, da ich den Wagen aufgrund technischer Mängel abstoßen wollte.
Privat ließ sich er sich aufgrund der Mängel nicht wirklich verkaufen, Händler haben natürlich nur Spottpreise angeboten. Am Ende habe ich das Fahrzeug für ca. 4000€ in Zahlung gegeben, das hat schon weh getan.
Die Differenz habe ich als Lehrgeld verbucht, so eine Finanzierung werde ich nicht noch einmal abschließen.
Zitat:
@roland44 schrieb am 20. Mai 2021 um 08:29:08 Uhr:
Das mit der Schule kann ich voll unterschreiben. Ein Muttersprachler hat jahrelang Grammatik (völlig nutzlos, wie Biophysik lernen um gehen zu können), aber solche, wirklich wichtigen Sachen lernen sie nicht.
Nein, ich sehe das keineswegs als nutzlos an.
Was man in der Schule lernt oder lernen sollte, ist auch seine Muttersprache richtig gebrauchen zu können.
Wenn ich mich heute durch viele Foren, Webseiten und selbst Zeitungen lese finde ich eher, daß das Thema Grammatik und Rechtschreibung bei Weitem zu kurz kommt.
Die Hälfte der aktuellen Jugendlichen können Subjekt oder Objekt gar nicht unterscheiden, geschweigen denn, daß sie Zeiten, Akkusativ oder Dativ nicht oder nicht mehr korrekt anwenden könnten.
Ist mir heute alles deutlich zu "verroht".
@JanTehMan hätten die technischen Schwierigkeiten nicht über die Garantie geregelt werden müssen? Ansonsten ist es wie beim Privatverkauf auch, wenn ich das Fahrzeug defekt anbiete, wird es nur mit sehr großen Nachlässen verkaufbar sein, weil es so für den Otto Normalverbraucher uninteressant ist.