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Schuldenfalle - Ballonfinanzierung

Themenstarteram 18. Mai 2021 um 15:43

Hallo liebe Leute,

Mich würden eure Erfahrungen mit der Ballonfinanzierung interessieren und wie die bei euch gelaufen sind. Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht.

Hier sind meine:

Mit 19 Jahren dumm und kein Plan von sparen. Dementsprechend hatte ich nichts auf der Kante gehabt, wollte aber dennoch mein Wunschauto unbedingt haben.

Habe daher vor einigen Jahren eine, im Nachhinein, katastrophale Finanzierung unterschrieben. Stichwort: Ballonfinanzierung.

Günstige raten und große Versprechen vom Händler. Wahrscheinlich hat er sich im nachhinein noch kaputtgelacht, wie man so einen Vetrag unterschreiben kann.

Nach 3 Jahren Finanzierung kamen erste zweifel bezüglich der Endrate und der großzügigen Verpsrechen des Händlers. Ich konnte vor Ratlosigkeit nicht mehr schlafen. Die Restrate konnte ich nie und nimmer bezahlen. Bei einer Weiterfinanzierung mit selbiger Rate und sehr gutem Zinssatz, wäre ich auf eine Finanzierungszeit von insgesamt 10 Jahren gekommen. Da das Auto schon eine entsprechende Kilometerleistung hatte, war das meiner Ansicht und Anrat meines Vaters keine Option. Als ich wieder zum selben Händler bin, um seine Versprechen "einzufordern", legte er mir ähnliche Angebote vor. Ich solle die Differenz zwischen Ablöse und Ankauf bezahlen und könne dann ein anderes haben. Tja, zumindest habe ich aus Fehler nummer 1 gelernt bin dann ohne neues Auto dort gegangen. Nach abklappern von vielen Autohäusern und einholen von vielen Angeboten und das mir jemand mein Auto ohne tausende Euro verlust abnimmt, habe ich wieder eine Finanzierung unterschreiben müssen, um die Schulden meines "alten" Autos los zu werden. Ich habe einen Autohändler gefunden, der mir ein faires Angebot gemacht hat. Trotzdem habe ich viel Verlust gemacht und bade es nach wie vor aus.

Mich würde interessieren, ob es noch mehr Leute gibt, die auf so etwas reingefallen sind. Gefühlt bin ich der einzige Idiot dem das passiert ist.

Mit freundlichen Grüßen

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161 Antworten

Die, die jetzt schon seit 10 Jahren angekündigt wird?

Zitat:

@Ascender schrieb am 16. September 2021 um 23:58:28 Uhr:

Auch Immobilien werden im Wert fallen, wenn die Depression eintritt. Wenn es in der Nähe keine Jobs gibt, will da nämlich keiner mehr wohnen.

Für die halbwegs clever gewählte Immobilie sehe ich das nicht. Wenn ich die Wertentwicklung so betrachte der letzten 50 Jahre - da hat es mal etwas stagniert, es ist mal geringfügig gesunken. Aber Der Preis ging ansonsten beständig nach oben. So wird das Reihenhaus in dem ich aufgewachsen bin heute am Markt gehandelt für um die 500000€. Gekostet hat es 1970 85000DM. Einmal wurde es in der Zeit links gemacht und total erneuert für knapp 120000€. Mein Haus habe ich gekauft für 500000DM vor 22 Jahren. Habe 120000DM rein gesteckt vor dem Einzug. Wenn ich jetzt verkaufen wollte, würde da mindestens 650000€ dran stehen. Und ich habe es ja zusätzlich zu der Wertsteigerung noch bewohnt. Also selbst wenn da der Preis kurzfristig mal um 10% fallen würde - ich hätte ausgehend von meinem Erwerb immer noch satt Gewinn gemacht.

Wo ich das etwas problematischer sähe, wäre bei eng gebauten Neubau ETW. Da würde ich meinen, dass die nicht so preisstabil bleiben können, die Kaufpreise sind dazu zu hoch (eine gescheite 4-Zimmer-ETW kostet hier auch irgendwo ab 400000€). Aber Haus mit Grund? Eher weniger.

Dagegen ist ein Auto immer ein Drauflegegeschäft.

Zitat:

@asphyx89 schrieb am 17. September 2021 um 08:15:26 Uhr:

Die, die jetzt schon seit 10 Jahren angekündigt wird?

Immobilien hängen halt an langfristigen Entwicklungen.

Niemand hat vor 10 Jahren vorhergesehen, dass eine Kanzlerin 3 Millionen Menschen in das Land lässt, die Wohnraum nachfragen.

Auch hat niemand die Politik des unbegrenzten Geldes der EZB vorhergesehen.

Diese beiden Punkte haben eine Immobilienpreisspirale in Gang gesetzt, die ihresgleichen sucht.

Nach seiner Beruhigungsphase stiegen die Immobilienpreise in D doch beständig seit Anfang 2000 an. Das ist jetzt gute 20 Jahre her. Was hat man denn damals nicht vorausgesehen ??????

 

Auch in den 70-90ger Jahren gab es einen merklichen Preisanstieg.

 

Mein Elternhaus kostete mit 720m2 Grundstück, neu gebaut 1965, knappe 150000 DM.

 

Beim Verkauf vor 12 Jahren brachte es knappe 200000 Euro.

 

Ich habe 3 Geschwister, die sich alle seit den 80ger Immobilien in NRW anschafften (Eigentumswohnung, Reihenhaus, Doppelhaushälfte).

 

Bei den Verkäufen nach 10-12 Jahren lag der Wertanstieg bei mindestens 40-50%.

 

Aber genug OT, denn Immobilienkauf hat mit Autokauf nur dann etwas zu tun, wenn die Frage nach einem Stell- oder Garagenplatz auftaucht ;).

 

Die Finanzierung eines normalen Autos bedeutet, man zahlt den größten Teil des Kredits für den Wertverlust dieses Autos. Ist der Kredit am Ende der Laufzeit nicht abgezahlt und die Restschuld höher als der Restwert des Fahrzeugs, hat man in den vergangenen Monaten mit dem Besitz des Fahrzeugs Schulden aufgebaut. Dabei ist es egal, wie der Finanzierungskredit bezeichnet wurde.

 

Irgendwie und irgendwann müssen die Schulden beglichen werden. Dabei kann man mit einer Anschlussfinanzierung die Schuldentilgung zwar zeitlich strecken, sitzt danach aber meistens auf einer noch höheren Restschuld und dass dann oft ohne Auto.

Zitat:

@Stefan546 schrieb am 17. September 2021 um 11:30:45 Uhr:

Zitat:

@asphyx89 schrieb am 17. September 2021 um 08:15:26 Uhr:

Die, die jetzt schon seit 10 Jahren angekündigt wird?

Immobilien hängen halt an langfristigen Entwicklungen.

Niemand hat vor 10 Jahren vorhergesehen, dass eine Kanzlerin 3 Millionen Menschen in das Land lässt, die Wohnraum nachfragen.

Auch hat niemand die Politik des unbegrenzten Geldes der EZB vorhergesehen.

Diese beiden Punkte haben eine Immobilienpreisspirale in Gang gesetzt, die ihresgleichen sucht.

Und nun glaubst du, wie alle anderen, wird es unweigerlich zum Kollaps kommen - obwohl es seitens Regierungen und Banken genug Mittel und Wege gibt, die das verhindern können. Findest du das nicht etwas widersprüchlich? Auch hier wird man Lösungen finden, mit denen (heute) niemand rechnet, bevor man einen Großteil des Kapitals vor die Wand fahren lässt.

Die nächste Wette, bei der sich jeder sicher ist: "Die Zinsen können nicht mal moderat steigen, sonst sind xyz sofort pleite". Und es wird ggf. doch passieren, ohne, dass Spanien sofort bankrott ist. ;)

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 17. September 2021 um 09:50:27 Uhr:

Zitat:

@Ascender schrieb am 16. September 2021 um 23:58:28 Uhr:

Auch Immobilien werden im Wert fallen, wenn die Depression eintritt. Wenn es in der Nähe keine Jobs gibt, will da nämlich keiner mehr wohnen.

... (eine gescheite 4-Zimmer-ETW kostet hier auch irgendwo ab 400000€).

Wo gibt es denn so günstige 4-Zimmer-Wohnungen?

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 17. September 2021 um 12:25:06 Uhr:

Nach seiner Beruhigungsphase stiegen die Immobilienpreise in D doch beständig seit Anfang 2000 an. Das ist jetzt gute 20 Jahre her. Was hat man denn damals nicht vorausgesehen ??????

Auch in den 70-90ger Jahren gab es einen merklichen Preisanstieg.

Mein Elternhaus kostete mit 720m2 Grundstück, neu gebaut 1965, knappe 150000 DM.

Beim Verkauf vor 12 Jahren brachte es knappe 200000 Euro.

Dies entspricht einer Wertsteigerung von gerademal 2,23% pro Jahr (gerechnet von 1965 bis 2008). Dabei ist unberücksichtigt, was alles in den 43 Jahren zusätzlich ins Haus gesteckt / modernisiert wurde. Da ist man ganz schnell unterhalb der Inflation, obwohl es sich am Stammtisch gut anhört, dass der Wert sich knapp verdreifacht hat beim Verkauf...

Hauptvorteil neben der Sicherheit ist eben, dass die Bank einem problemlos 0,8M für eine überbewertete Wohnung leiht, aber halt nicht für nen ETF-Sparplan oder Aktien. Somit kann man ein Haus gut als Hebel nutzen und 2% pa auf 200-800k sind dann eben trotzdem ganz nett. Allerdings sind das natürlich typische Papergains, denn irgendwo musst du wohnen nachdem du deine Immobilie für 300% verkauft hast. Und in der Regel gibt's da kein besseres Objekt für das gleiche Geld, hinzu kommen lockere 10% Kaufnebenkosten, die bei 500k+ auch schon richtig weh tun. Diese sind beim Ersterwerb ebenfalls zu entrichten. Eigentum ist mMn eine Lifestyle-Entscheidung, deshalb muss sie sich auch nicht zwangsweise lohnen. Und natürlich ist Eigentum immer besser als das Gehalt auf den Kopf zu hauen, als Zwangssparplan. Aber ansonsten performt der Aktienmarkt den Immobilienmarkt wohl meistens aus. :)

Worum ging's hier nochmal? :D

Es sind sogar nur 2,08 % pro Jahr, dafür hat man auch 43 Jahre mietfrei gewohnt. Das muss man bei eigengenutzten Immobilien auch mit einrechnen und dürfte so auf deutlich höhere Werte durch die gesparten Mietkosten kommen.

Zitat:

@hydrou schrieb am 17. September 2021 um 14:36:13 Uhr:

Es sind sogar nur 2,08 % pro Jahr, dafür hat man auch 43 Jahre mietfrei gewohnt. Das muss man bei eigengenutzten Immobilien auch mit einrechnen und dürfte so auf deutlich höhere Werte durch die gesparten Mietkosten kommen.

Das stimmt. Und ich glaube man wohnt immer größer als man mieten würde, wenn man kauft oder baut. Alle im Umfeld ziehen aus 60-80qm Wohnungen in Häuser mit 130qm+ um, wenn sie bauen oder kaufen. Quasi niemand mietet ein Haus dieser Größe. Ich finde die Diskussion super spannend dazu, vermutlich macht hier aber ein Mod bald dicht.

Richtig ist, dass der Wertzuwachs über die 43 Jahre bis zum Verkauf meines Elternhauses in etwa die Inflation in diesem Zeitraum zumindest ausgegleichen hat.

Es wurde auch mietfrei gewohnt, wobei von 1965 bis Ender der 90ger die Mietpreise noch recht moderat waren.

Die Finanzierungsbelastung (inklusive Tilgung) lag damals bis zur letzten Tilgungsrate bei einer 70%-Finanzierung bei monatlich bei 500 € und damit deutlich unter der Miete für so ein Haus.

Die Aufwendungs-/Renovierungskosten in den 43 Jahren bis zum Verkauf weiß ich nicht mehr genau. Sie lagen aber insgesamt sicher unter 30k €. Sie wurden im Übrigen durch staatliche Förderung (u.a. Steuerabschreibungen betreffend Darlehen und für das Haus) mehr als ausgeglichen. Allein der staatliche Zuschuss im Rahmen eines damals aufgelegten Energiespargrogramms im der 70ger Jahre zur Fenstermodernisierung deckte > 50% der Investitionskosten ab. Dazu kam noch der teilweise Erlass eines Arbeitgeberdarlehens wegen vorzeitiger Rückzahlung.

Mit dem bei Verkauf zur Verfügung stehenden Geld (ca. 200k €) wurde dann 2008 ein neues, für 390k € gekauftes 150 m2 Haus (DH-Hälfte), mit 390 m2 Grund, zu 50% bezahlt und der Rest über ein Darlehen mit knapp 4% Effektivzins und 3 % Tilgung finanziert. Dieses Haus ist mittlerweile 650-700k € wert und wird von einem Familienangehörigen mit seiner Familie mit 2 Kindern bewohnt. Die monatlichen Gesamtkosten für die Unterhalts- und Nebenkosten sowie für die nächstes Jahr auslaufenden Darlehensraten belaufen sich auf monatlich 1200-1300 €. Die Nachbardoppelhaushälfte vom gleichen Typ und gleicher Größe ist aktuell für monatlich 1600 € zzgl. Nebenkosten vermietet.

Hier wurde also in den letzten gut 10 Jahren dreifach vom Hauskauf profitiert, nämlich einmal von der hohen Wertsteigerung der Immobilie, zweitens vom niedrigen Darlehenszins und drittens von der Einsparung einer teuren Miete für eine 4-köpfige Familie.

Allerdings, um weg vom OT zu kommen und den Bogen zur Autofinanzierung zu spannen:

Wer sein Auto im Wert von 20-40k € als Privatperson überwiegend finanzieren muss, der sollte von einer gleichzeitigen überwiegenden Finanzierung einer Immobilie im Wert von 300-500k € ohnehin besser die Finger lassen.

Wie heißt es so schön in Bayern: We ko, der ko ....... aber alles ko ma dann doch net.

Hallo zusammen,

da die hier getätigten Hinweise der Moderation offensichtlich nicht ausreichend Berücksichtigung finden und Motor-Talk kein Immobilienforum ist, zudem der TE schon längst aus der Diskussion raus ist, wird das Thema an dieser Stelle geschlossen.

Ich hoffe, dass die Disziplin bzgl. Themeneinhaltung in anderen Threads in diesem Unterforum wieder etwas besser sein wird als hier zu beobachten war.

Grüße

ballex

MT-Team | Moderation

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