Schubabschaltung

Mercedes E-Klasse W211

Hallo zusammen,

wie wir alle wissen, wird im Schiebebetrieb die Benzin- oder Dieselzufuhr abgeschaltet. Weiß jemand, wann die Spritzufuhr wieder aktiviert wird?
Beim Gasgeben, das ist klar.
Beim Auskuppeln oder im Leerlauf, auch klar.
Spielt die Geschwindigkeit auch eine Rolle?
Und die Drehzahl?

gruß
H1

8 Antworten

im schiebebetrieb bei einer drehzahl etwas über standgas wird nur luft eingespritzt. ansonten auch noch sprit dazu😉

Wieviel Umdrehungen/Minute sind ein "etwas"? 😉

Sparratschlag vom ADAC

Der Sparratschlag vom ADAC in der Motorwelt wird für diese Fragen verantwortlich sein, oder? Ich hätte genau diese Fragen stellen wollen. Ich habe es probiert, nicht auszukuppeln, sondern den Motor bremsen lassen, ausrollen lassen. Aber ich habe dabei mehr Diesel verbraucht. Wenn ich auskupple, läuft das Auto die längere Strecke weiter als wenn ich vom Gas gehe und einen (hohen) Gang drinnen lasse. Das müßte mir jemand erklären, wie es genau am günstigsten wäre. Wenn ich den hohen Gang drinnen lasse, fängt es bei 1000 Upm an zu ruckeln, schlte ich auf niedrigere Gänge, dreht es den Motor hoch. Wenn es nun mit der Drehzahl was zu tun hätte, würde es in diesem Moment mehr Treibstoff brauchen. Aber ich würde zu diesem Thema einen erfahreneren heranlassen. Mich würde diese Technik überhaupt mehr interressieren.
MfG
gis

Die Drehzahlgrenze, ab der im Schub wieder Kraftstoff eingespritzt wird liegt in der Regel so bei 1500/min.
Wenn man z.B. im 5. Gang bei 100 km/h das Gas weg nimmt und das Fahrzeug ausrollen läßt, spürt man bei eben dieser Drehzahl ein ganz zartes Ruckeln, außerdem merkt man, daß die Motrbremswirkung nachläßt. Bei meinem Fahrzeug (Opel Omega) sieht man das sogar am Bordcomputer, denn da springt die Momentan-Verbrauchsanzeige von 0,0 l / 100 km auf z. B. 2,7 l / 100 km.

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Danke für die Informationen.
Das war der Stand der Technik bei Opel vor 8 Jahren. Mich würde interessieren, ob das mittlerweile verbessert wurde, insbesondere natürlich bei einem Premiumhersteller.

Fruß
H1

Meine Beobachtungen vom 500er (M113):
So um 1300/min gibt´s bereits die volle Leerlaufmenge und oberhalb von ca. 1800/min gibt´s überhaupt keinen Sprit mehr. (er schaltet nicht abrupt aus/ein, sondern regelt weich innerhalb des genannten Drehzahlbandes)
Die 5-Gang-Automaten mit der -D+ Schaltung (722.6) und 7-Gang (722.9) spielen dazu noch ein bischen mit der Wandlerüberbrückung, um den Motor beim Rollen auf höhere Drehzahl zu bringen.

Zur Theorie des Schubabschaltungs-Spritsparens:
Wenn man auskuppelt, läuft der Motor im Leerlauf und verbraucht etwas Sprit dabei. Je dicker der Motor desto mehr natürlich.
Wenn man stattdessen den Gang drin (und eingekuppelt) läßt und der Motor wird geschoben, braucht er weniger Sprit, entzieht dem Auto aber kinetische Energie. (Bremswirkung)
Will man ohnehin verzögern, ist das gut so, denn die kinetische Energie, die sonst nur durch bremsen vernichtet würde, wird dann noch zum Teil dafür eingesetzt, den Motor ohne Spritverbrauch (Schubabschaltung) am Laufen zu halten.

Will man dagegen nicht verzögern, müßte man über das Standgas hinaus etwas Gas geben, um die Bremswirkung des Motors aufzuheben.
Angenommen, der Motor müßte mit 2000/min leer mitlaufen (ohne zu schieben oder zu verzögern), dann muß man genausoviel Gas geben, wie wenn man den Motor im Leerlauf auf 2000/min halten wollte.
Also deutlich mehr Gas als bei Standgas (dann damit dreht er ja nur rund 700/min)
Also würde man in diesem Fall (Verzögerung nicht erwünscht) Sprit sparen, wenn man den Motor auskuppelt und ihn nur im Standgas laufen läßt.

Fazit:
Lange, leichte Gefällestrecke, die das Auto ohne Bremsen oder Beschleunigen mit konstanter Geschwindigkeit rollen soll => Auskuppeln ist sparsamer als Motor mitlaufen lassen.

Ausrollen mit erwünschter Verzögerung => möglichst früh Gas wegnehmen und den Motor verzögern lassen, da ab diesem Zeitpunkt der "Sprithahn" zugedreht wird.
Ein im Standgas mitlaufender Motor würde hier weiter nuckeln.

Jeder Bremsvorgang vernichtet Energie, die vorher dem Tank entnommen worden ist.
Mit Schubabschaltung gerollte Kilometer sind dagegen Graitskilometer.
Der Trick besteht also darin, durch vorausschauende Fahrweise die Bremse durch die Schubabschaltung zu ersetzen.
Außerdem tut´s den Nerven gut. 🙂

Auskuppeln muß beim Automaten nicht unbedingt sein.
Die 722.6 kommt damit zwar problemlos klar (v.a. mit dem Wiedereinkuppeln), aber wenn man in irgendeiner überraschenden Situation doch mal versehentlich auf´s
Gas latscht, hat man plötzlich das Gefühl, rückwärts zu fahren. 😁 (Und der Drehzahlmesser wickelt sich auf.)

MfG ZBb5e8

Hallo Zbe...

Deinen Beitrag fasst alles ziemlich gut zusammen...

Zur Automatik:
In einem anderen Thread wurde behauptet, daß Ein/Auskuppen (Leerlauf während der Fahrt) für die Automatik sehr schädlich sei...

Seitdem verzichte ich darauf...

Hast Du andere Infos (5-Gang Automatik D-/+) ?

Martin!

Die Vorgänger der 5-Gang (722.3 und 722.4) hatten teilweise ziemliche Probleme beim Wiedereinkuppeln im Lauf.
Es passierte oft, daß sie zu hart einkuppelten und schlimmstenfalls sogar eine kleine Radierspur legten ("Itsch"😉 oder sie kuppelten in einem zu kleinen Gang wieder ein und jubelten erst mal den Motor in´s Rote oder nahe dran, um dann mit hartem "Klonk" einen geeigneteren Gang reinzuhauen.

Bei der 722.6 geht´s aber immer butterweich und perfekt in den passenden Gang, so daß ich da durchaus mal leer laufen lasse wenn´s sinnvoll ist (s.o.).
Von der 722.9 habe ich diesbezüglich keine Erfahrungswerte.
Ich würde aber davon ausgehen, daß sie´s auch kann.
Man kann ja erstmal bei 40km/h "üben" und sich allmählich hochtasten, um nicht gleich in die Vollen zu gehen.

Ein anderer Aspekt, auf den hier oft verwiesen wird, ist die Schmierung.
Die Ölpumpe des Getriebes wird von der Eingangswelle (an die Kurbelwelle gekoppelt) angetrieben.
Solange der Motor läuft ist also im Gegensdatz zum Abschleppen mit ausgeschaltetem Motor Öldruck vorhanden.
Abschleppen ist bis zu 50km erlaubt, also sollte ein Kilometer Leerlauf MIT Öldruck für die Grundschmierung wohl unproblematisch sein.
Die zusätzliche Schmierung aktiver Radsätze durch die Betätigung ihrer Lamellenkupplungen und das daraus abfließende Öl hilft den unter LAST stehenden Radsätzen zusätzlich, geschmiert und gekühlt zu sein.
Die zur gleichen Zeit LEER laufen Radsätze anderer Gänge sind aber so lange auch ohne zusätzliche Ölung, wie sie nicht aktiv sind.
Fahre ich also eine 3km lange Steigung im 4. Gang hoch, laufen die dabei nicht benutzten Räder des 5. auch so lange leer und ohne Zusatzschmierung mit.
Lasse ich mit 100km/h leer laufen (N), können sich die Räder des 5. Ganges vorstellen, ich würde im 4. fahren und umgekehrt.

Insgesamt sehe ich also auch keinen Grund zu irgendeiner Sorge in Bezug auf die Schmierung beim Leerlaufen lassen.

MfG ZBb5e8

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