Schmorgeruch bei Berganfahrt - Diagnose?
Hallo Autoauskenner,
Mit der Bitte um (evtl.) fachkundigen Rat.
Bei meinem 320xd(BJ 12/2011) muss ich leider zeitweise beim Anfahren am Berg ein eigentümliches Fahrverhalten feststellen, es ist so als würde er nicht vom Fleck kommen, mehr Gas wirkt sich, außer im Aufheulen des Motors, nicht aus.
Danach entsteht ein unangenehmer, stark verschmorter Gestank. So ähnlich wie verbrannter Backofenspray, nur mit etwas mehr Geruch von schmorenden Plastik. Ist das die Kupplung?
Jeden Tag fahre ich zwei Einfahrten mit 2-3 m Höhenunterschied, das Phänomen tritt 2-3 mal im Monat auf.
Des Weiteren sind stets die Bremsscheiben verrostet und bremsen und klingen entsprechend.
Was ratet ihr mir, besser das Fahrzeug mit noch bestehender Garantie veräußern, oder lange mit BMW rumärgern ? Leider musste ich mich schonmal mit den Bremsscheiben beim Händler melden, diese wurden auf Kulanz getauscht. Die quietschende Lenkung hat man zum Glück im zweiten Anlauf schmieren können.
Im Voraus danke ich für hilfreiche Antworten,
Schönen Abend/Tag
Schoki
18 Antworten
Hallo Ihr lieben Automäuse,
vielen Dank für die äußerst hilfreichen Antworten.
Da ich nicht von eigener Dämlichkeit und Unvermögen ausgehe, dachte ich an ein eventuell bestehendes Problem in dieser Serie. An der Einfahrt meines Grundstückes bewegte ich meine früheren BMW wie den E61, den alten X3 und andere immer problemlos. Diese waren auch mit Schaltgetriebe.
Bei der Problematik der Bremsscheiben sehe ich dies im direkten Vergleich zu meinem X5, wo bei gleicher täglicher Fahrleistung keine Beläge auftreten, Bremswirkung ist immer sofort da. Meinen letzten 3er BMW fuhr ich Anfang 2000, es war ein 330touring, der hatte eine vorzüglich funktionierende Bremsanlage.
Genug zur Rechtfertigung, vielleicht kommt ja noch etwas mit Erkenntnisgewinn.
Schönen Tag
Schoki
Zitat:
Original geschrieben von Zimpalazumpala
Wie könnte man ein Kupplungsproblem noch treffender beschreiben??
Eben. 🙂
Mich würde mal dein durchschnittliches Fahrprofil interessieren. Das klingt ja jetzt aus der Ferne so, als würde der Wagen pro Tag so drei bis fünf Kilometer ohne Belastung der kraft- und bremskraftübertragenden Bauteile gefahren und dann abgestellt:
Bremsscheiben rosten aus Langeweile sofort, wenn sie "kalt" und nass/versalzen rumstehen. Ich habe mir angewöhnt, vor jeder längeren Standzeit bei vorausgegangener Nässefahrt die Scheiben trocken zu bremsen, bevor ich den Motor abstelle. Das hilft zwar nicht für tagelange Pausen, aber zwischen Ankunft am Arbeitsplatz und abendlicher Rückfahrt schon. Außerdem führt eine flotte 50 km-Fahrt über bergige Landstraßen automatisch zu danach blitzblanken Bremsscheiben.
Ähnliches könnte ich mir bei der Kupplung vorstellen. (Kondensierte) Feuchtigkeit an den Reibflächen mangels Belastung.
Früher™ haben wir rupfende Kupplungen dadurch geheilt, dass wir sie bei geringer Geschwindigkeit so lange schleifen ließen, bis es stank. Danach packten sie wieder.
Das alles nur als Denkanstoß, und zusammengefasst: Du könntest mal prüfen, ob das Phänomen auch auftritt, wenn Bremsen und Kupplung im Fahrbetrieb auf längere Zeit / längerer Strecke gefordert wurden.
Zitat:
Original geschrieben von Korynaut
Eben. 🙂Zitat:
Original geschrieben von Zimpalazumpala
Wie könnte man ein Kupplungsproblem noch treffender beschreiben??
Mich würde mal dein durchschnittliches Fahrprofil interessieren. Das klingt ja jetzt aus der Ferne so, als würde der Wagen pro Tag so drei bis fünf Kilometer ohne Belastung der kraft- und bremskraftübertragenden Bauteile gefahren und dann abgestellt:Bremsscheiben rosten aus Langeweile sofort, wenn sie "kalt" und nass/versalzen rumstehen. Ich habe mir angewöhnt, vor jeder längeren Standzeit bei vorausgegangener Nässefahrt die Scheiben trocken zu bremsen, bevor ich den Motor abstelle. Das hilft zwar nicht für tagelange Pausen, aber zwischen Ankunft am Arbeitsplatz und abendlicher Rückfahrt schon. Außerdem führt eine flotte 50 km-Fahrt über bergige Landstraßen automatisch zu danach blitzblanken Bremsscheiben.
Ähnliches könnte ich mir bei der Kupplung vorstellen. (Kondensierte) Feuchtigkeit an den Reibflächen mangels Belastung.
Früher™ haben wir rupfende Kupplungen dadurch geheilt, dass wir sie bei geringer Geschwindigkeit so lange schleifen ließen, bis es stank. Danach packten sie wieder.
Das alles nur als Denkanstoß, und zusammengefasst: Du könntest mal prüfen, ob das Phänomen auch auftritt, wenn Bremsen und Kupplung im Fahrbetrieb auf längere Zeit / längerer Strecke gefordert wurden.
Danke für die umfangreiche Ausführung, es ist in der Tat so, dass das Fahrzeug oft nur 5km zur Firma und 5km zurück bewegt wird. Ab und an nutze ich das Fahrzeug für Kundenbesuche (20-60km), hier habe ich mir schon angewöhnt, öfters die Bremse zu betätigen, als zu vorausschauend zu fahren. Die letzten hundert Meter zum Grundstück stellen sich in einem unbefestigten Weg dar, seit Monaten mit Pfütze an Pfütze, ein Abstellen mit trockenen Bremsen schier unmöglich. In der wärmeren Jahreszeit kann es auch schon mal vorkommen, dass er zwei Wochen ungenutzt bleibt, da ich lieber mit dem Rad zur Firma düse.
Aber: Es ist ja nicht das erste Fahrzeug, dass ich mit diesem Profil bewege - deswegen bin ich doch skeptisch, ob die Symptome darin begründet sind. Es ist aber der erste Vierzylinder/Diesel/xdrive, den ich fahre.?
Danke nochmal
Schönen Abend
Hallo, dankeschön für die Rückmeldung.
Das hat jetzt nichts mit den Bremsen und der Kupplung zu tun, aber Diesel und Kurzstrecke mögen sich wirklich nicht. Meine Stammwerkstatt steht voll mit Dieseln, bei denen Verkokung der Leitungen mit Öl/Wasser/Ruß-Partikeln und/oder winterliche Vereisung der Kondensatabscheider zum Motorexitus geführt haben. Ursache: Kurzstrecken unter 20 km (besser: unter einer halben Stunde ununterbrochener Betriebszeit). Das betrifft aber nicht nur BMW.
Mittlerweile scheint es tatsächlich so zu sein, dass moderne Motoren (und offenbar auch einige Aggregate) ab und zu längere Fahrzeiten erfordern, um "fit" zu bleiben. Meiner "mault" auch spürbar, wenn es eine Woche nur Kurzfahrten gegeben hat. Gut, wenn man gerne fährt, auswärts isst oder entferntere liebe (= erbwürdige) Verwandte hat. 😁 Auch bei schlechtem Wetter, dafür ist der X ja da.
Ich hoffe, du bekommst die Probleme doch noch gelöst und kannst das Auto ab und zu als Mittel benutzen, um dich in der Freizeit an Orten zu erholen, die ohne so bequem nicht zu erreichen wären. Dann hättet ihr beide was davon. 😉
Viele Grüße!