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Schmiedekolben Wiseco ABF Honspuren weg

VW
Themenstarteram 11. Mai 2015 um 22:19

Hallo,

Ich habe ein Problem und brauche Hilfe/Meinungen/Erfahrugen.

Nachdem ich meinem Motor Komplett zerlegt habe, wegen massiven Ölverbrauchs musste ich festellen, dass die original Kolben inkl. Ringe stark verbraucht waren. Im ersten und im viertel Zylinder gab es wohl auch Kolbenkipper.

Naja wir haben uns dann dazu entschieden die Laufbahnen honen zu lassen und Wiseco Schmiedekolben zu verbauen.

Ich muss noch dazu sagen, dass mein Vater Kfz-Meister ist und ein Seat-Autohaus mit Werkstatt besitzt also ein bisschen Know-how steckt dahinter :-D

kurze Daten zu den Wiseco Kolben:

Verdichtung: 10.5:1 ausgelitert habe ich 10.7:1

Kolbenmaß: 83.5

Kolbenspiel: 0,0764mm (laut Packungsbeilage der Kolben)

weitere Veränderungen am Motor

Ein-/ Auslasskanäle vom ZylinderKopf vergößert

Zylinderkopf geplant

268er Schrick Nockenwellen

Leistungs chip von SLS

Der Zylinder wurde von einer Firma gehont mit der mein Vater schon etliche Jahre zusammen arbeitet.

Nun zum eingentlichem Problem:

Ich habe den Motor jetzt ca.900 km gefahren und die Honspuren an der Einlass-/Auslassseite (ca 15mm breit) an allen Zylinder sind weg. (gesehen mit Endoskop durch Zündkerzenloch)

Von der Zylinderoberkante gesehen sind die Honspuren die ersten 20mm noch da, darunter sind sie weg.

Die ersten 600 km hat der Motor kein Vollgas gesehen und wurde wenn er warm war nie höher als 4000 rpm gedreht , gaaaaanz langsam warm fahren war natürlich pflicht!

Nach 600km habe ich dann auch mal Vollgas gegeben wenn er wirklich warm war (100° Öl) aber nie höher als 6000 rpm und das auch nur 4 oder 5 mal.

Ölverbrauch (5w30) für die 900 km lag bei ca. 0.75 Liter.

 

Ich habe in anderen Foren gelesen das es zu ?Laufspuren im Zylinder? kommen kann, wenn man Schmiedekolben fährt. Soll an der Kaltlaufphase liegen?

Können sich evtl. ein Paar Leute finden und mich dazu aufklären? Mein Vater repariert nur "normale" Autos und hat auch keine richtige Meinung dazu.

Danke an alle :-)

Beste Antwort im Thema

@duske: Grau ist alle Theorie...und teuer bunt leider die Praxis... ;-(

Dein Ausführungen in allen Ehren, aber ich werkele seit vielen Jahren mit solchen Bauteilen - alt wie neu. Und da sind meine Erfahrungen und Kenntnisstände definitiv andere als Deine.

Das Thema "kurzes anrauhen mit 400er Schleifpapier" z.B. ist schlichtweg Unfug. Ein vernünftiges Nachhonen besteht genau darin, daß man durch genau abgezirkelten Druck auf den Schleifsteinen und eine dem Verschleißzustand entsprechende Wahl des Hubs und des Umkehrpunktes die Einlaufspuren am Zylinder egalisiert (z.B. obere und untere Umkehrpunktstufe) UND das Nennmaß etwas aufweitet - weil die Rundheit und Geradheit der Laufbahn wieder herstellt.

Gerade diese Egalisierung der Wellen und Dellen ist das Wichtigste beim nachhonen in der Reparatur, denn dadurch werden die neuen Kolbenringe geschont und der Kolben in seiner Kippelneigung stabilisiert. Zudem muß durch die richige Winkellage der Honspur natürlich auch die Ölhaltung wieder hergestellt werden - und da ist deutlich mehr nötig als nur ein Kratzer mit Grat. Das Ölhalten bedingt Näpfchenbildung am Kreuzungspunkt der Spuren UND eine ordentliche Grundrauhtiefe. Richtiges Honen erkennt man u.a. daran, daß es auch 20Tkm später noch wie frisch geschliffen aussieht ;-)

Ein reines ankratzen der Oberfläche mit Schleifpapier bringt da gar nix außer optischem Effekt ;-(

Ach ja, und was die "stundenlange Jackelei" mit der Handhonahle angeht: Nicht jeder hat eine 30kEUR teure Honmaschine stehen, die den richtigen Schleifdruck, einen variablen Umkehrpunkt, eine variable Zugführung UND eine saubere Zentrierung der Ahle ermöglicht. Also muß Otto-Normal im Reparaturgeschäft halt etwas vorsichger an die Sache herangehen und "stundenlang" mit der Hand jackeln - im Normalfall übrigens etwa 20-30min für einen Reihenvierzylinder mit GUßlaufbuchse und im normalen Verschleißzustand - gehont mit 180er und 240er Ahle... ;-)

Wenn Du dann vorher UND nachher mißt, wirst Du feststellen, daß da lediglich "Abtrags"werte im Meßungenauigkeitsbereich Deines Intos auftreten... Lediglich an den Stufenkanten passiert wirklcih was - aber da soll es ja auch so sein. Also: stay calm!

Fakt ist, daß seine Glattlaufspuren drei wesentliche Ursachen haben können:

1. besagtes "Ankratzen" statt vernünftiger Honung (sieht für mich erst mal so aus)

2. Kolbenkipper infolge nicht passender Warmspiele (eher selten aber möglich)

3. Kolbenklemmen infolge Maßverzug am Kolben (bei Schmiedekolben nicht so selten, wie es immer propagiert wird und beim Honen ohne Honbrille durchaus üblich!).

Was Du zum Schmieden der Kolben ausführst, ist ebenfalls weit weg von der Wahrheit. Ein Schmiedekolben brennt genauso schnell oder langsam ab wie ein Gußkolben (kannste Dir gern mal live bei mir anschauen - ich wäre sehr im Zweifel, ob Du die Kolbentypen anhand des Abbrands unterscheiden kannst ;-), nur ist er durch die Kaltverdichtung deutlich härter (eine spezielle, manchmal nützliche, Eigenschaft des Aluminiums bei mechanischer Kaltbeanspruchung) und neigt dann weniger zum Ermüden in den Übergangszonen. Dadurch wird die Gefahr des Auf- und Ausbrechens von Gefügeteilen bei sehr hohen Lastwechselzahlen verringert und die thermische Maßhaltigkeit erhöht - that's it.

Weiterhin kann man durch das Ausrichten der Schlagkraft des Schmeidegesenks dafür sorgen, daß sich sogenannte "Faserlagen" bilden - also Bereiche, in denen Gefügekörner gezielt gestreckt oder gestaucht werden und somit eine gewisse Anisotropie im Kolben erzeugt wird, die wiederum der späteren Belastung am besten angepaßt ist.

Da ist beim Gußkolben nix schaumig, und da wird auch nix verdichtet oder so ;-) Nach der mechanischen Endbearbeitung siehst Du da keine Unterschiede mehr.

Ich denke aber, diese eher akademische Diskussion hilft dem TE recht wenig. Das Wichtigste ist, daß er sich mit seinem Instandsetzer hinsetzt und das Thema durchgeht... ich denke, da wird man recht schnell drauf kommen, was genau faul ist. ;-)

Gruß

Roman

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Ich gebe zu, ich habe mir jetzt nicht komplett alles ins Detail durchgelesen, aber ich hab den Effekt schonmal bei jemandem gesehen - daher mal die Frage: Wie hast du die Zylinderkopfschrauben angezogen und hast du neue Bolzen verwendet?

Zitat:

@Sharky_g60 schrieb am 23. Juli 2015 um 08:57:43 Uhr:

Ich gebe zu, ich habe mir jetzt nicht komplett alles ins Detail durchgelesen, aber ich hab den Effekt schonmal bei jemandem gesehen - daher mal die Frage: Wie hast du die Zylinderkopfschrauben angezogen und hast du neue Bolzen verwendet?

Jau, gute Idee, ich glaube das ham'wa vergessen:- falsch angezogen, Büchse unrund verspannt, Kolben frisst immer......... ein Teufelskreis.:mad:

Was habt ihr vergessen? Dan ganze an zu ziehen :D

Was für Kopfschrauben oder Stehbolzen wurden verwendet?

Zitat:

@Künne schrieb am 13. Mai 2015 um 09:16:47 Uhr:

Da ist die Frage ob der Hersteller das Stoßspiel schon anpasst oder ob man das selbst machen muss

Muss man selber machen, weil die Hersteller vorher nicht wissen können was du mit den Kolben machen willst. Deswegen sind es eigentlich nur Rohlinge die man dann auf dein Bohrmaß anpassen muss. Steht normalerweise im Beipackzettel drauf wieviel bei welcher Bohrung die haben müssen.

Hab mal ein Bild hinzugefügt von meinem Hohnschliff beim 16V nach 20000km 1200Ps Leistung und 9500U/min

20150721-203529
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