Schlechte Kompression YYqt50-14 China Roller

Benzhou

Moin zusammen,

altes leidiges Thema und trotzdem scheinbar nicht zu lösen. Bin nicht wirklich oft hier aber brauche definitiv Eure hilfe. Zuerst mal, es handelt sich um einen Roller Benzhou yy50qt-14 (4-Takter). Das gute Stück gehört unserem Dorfältesten und der kam nun ausgerechnet zu mir.

Fehlerbild:

Der Roller springt im kalten Zustand super an. Nach ca. 150-200m verweigert er die Gasannahme. Die Leistung bricht weg, und der Roller läuft aus. Auch mit dem Gas spielen hält ihn nicht am leben. Gefühlt fehlt alles. Zündfunke, Sprit, Luft aus. Nach etwas orgeln, so 30-60 Sekunden springt er wieder an und das Spiel beginnt von vorne.

Erste Abstellmaßnahmen:

folgende Teile habe ich mir neu besorgt und nach und nach ausgetauscht. Vergaser original (keine Düsenanpassung), Zündspule mit Kabel und Stecker, Zündkerze, Gleichrichter, Lichtmaschine und Hallgeber, Polrad, Benzin Unterdruck Hahn, Benzinfilter, Schläuche, Gleichrichter, CDI, Probelauf mit offenem Tank wegen Vakuum.

Hat es nacheinem Tausch keine veränderung gegeben, so habe ich das alte Bauteil wieder zurück getauscht.

Polrad und Lichtmaschine sind im Roller verblieben, da diese so aussahen als ob da jemand dran rumgefeilt hat.

Elektrisch konnte ich nun soweit alles auschließen, Also weiter im Text. Nächste möglichkeit das Abgassystem. Auch wenn es bei einem 4-Takter eher unwahrscheinlich ist, Auspuff freigebrannt und zum Schluß gegen einen neuen ersetzt. Immer noch kein Erfolg zu sehen.

Kompressionsmessung im kalten Zustand gemach. Ohne Vergaserbetätigung oder sonstige Mittel.... 2 bar. Alles klar dachte ich, Fehler gefunden. Neuen Zylinderfuß, Kolben, Kolbenringe und Ölabstreifer (war ein Kit). Zusätzlich habe ich soweit das bei den kleinen Ventilen möglich war den Ventilsitz neu eungeschliffen und auch die Ventilschaftdichtung getausch. Alles wieder zusammengebaut, Nockenwelle in OT Eingebaut, Polrad auf T (Ventilüberlappung) dann das ganze 360° (eine Umdrehung weiter) Polrad festgesetzt und Ventile im Einlass und Auslass au 0,1mm eingestellt.

Jetzt der erschreckende Moment der Kompressionsmessung........ ca. 3,5 bar. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich finde nichts im Netz welche Kompressionsdrücke für so einen China-Kracher normal sind. Mit meinem bisschen Wissen ging ich bisher immer davon aus das bei einer guten Kompression ich so zwischen 10-12 bar liegen sollte.

Helft mir bitte weiter, damit das Ding wieder aus meiner Garage verschwindet. :-)

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@freibergerfreund schrieb am 15. März 2019 um 17:33:21 Uhr:


China-Roller heisst für mich, direkt zum Schrottplatz fahren bevor man das Ding da hinschieben muss. Also direkt nach Kauf und Anlieferung. You get what you pay for.

Dann fahre mal direkt mit deine Möhre dahin.
Solche Aussagen lieb ich, besonders wenn man nicht weiß wovon man da spricht.
Komme mir langsam vor wie im Kindergarten,die plappern auch alles nach.

Wer selber Repariert braucht nicht ein ganzen Ersatzteilkatalog verbauen und alles tauschen bis vielleicht mal das Glück auf ein Treffer landet und da ist es egal welcher Roller.

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Zitat:

@Alex1911 schrieb am 23. März 2019 um 15:47:10 Uhr:


Der TE möge mir die kleine Abschweifung verzeihen. 😉

Gruß Wolfi

PS: Ganz daneben liege ich mit meinem Vergleich des Umschaltventils an der Mischbatterie doch nicht.

Solche "Umwege" helfen beim Lösen von Problemen … zumindest der Generation vor WhatsApp. 😎

Zitat:

@creativschrauber schrieb am 23. März 2019 um 17:36:01 Uhr:


Solche "Umwege" helfen beim Lösen von Problemen … zumindest der Generation vor WhatsApp. 😎

Hatte das mehr als Erläuterung zur Thematik “Ventileinschleifen“ gedacht, was nicht immer zwangsläufig zum Erfolg führt.

Wollte für die durchgeführte Arbeit des TE nicht den Begriff “verschlimmbessern“ benutzen. 😉

Gruß Wolfi

PS: Das Einschleifen der Ventile bzw. Ventilsitze wird m.E. genauso oft über- wie unterschätzt. Mal auf die Schnelle Ventile einschleifen wird in den wenigsten Fällen einen Mehrwert bringen. Anders sieht es mit der Reinigung des Ventiltellers und des Ventilschafts von Verbrennungsrückständen aus, was bei der Zerlegung eines Zylinderkopfs schon sinnvoll ist.

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 23. März 2019 um 19:06:45 Uhr:



Zitat:

@creativschrauber schrieb am 23. März 2019 um 17:36:01 Uhr:


Solche "Umwege" helfen beim Lösen von Problemen … zumindest der Generation vor WhatsApp. 😎

Hatte das mehr als Erläuterung zur Thematik “Ventileinschleifen“ gedacht, was nicht immer zwangsläufig zum Erfolg führt.

Wollte für die durchgeführte Arbeit des TE nicht den Begriff “verschlimmbessern“ benutzen. 😉

Gruß Wolfi

PS: Das Einschleifen der Ventile bzw. Ventilsitze wird m.E. genauso oft über- wie unterschätzt. Mal auf die Schnelle Ventile einschleifen wird in den wenigsten Fällen einen Mehrwert bringen. Anders sieht es mit der Reinigung des Ventiltellers und des Ventilschafts von Verbrennungsrückständen aus, was bei der Zerlegung eines Zylinderkopfs schon sinnvoll ist.

Da bin ich ganz bei dir!

Moin zusammen. Es gibt Erfolge zu verzeichnen. Nichts wurde verschlimmbessert. Der Roller läuft. Am Samstag kamm der neue Zylinderkopf. Die ganze Sache aufgebaut. Steuerzeiten eingestellt, Ventile eingestellt. Zur Sicherheit nochmal druck drauf. Ventile halten dicht und nur noch ein geringer Luftanteil der am Kolben vorbei geht. Der einzige Wehrmutstropfen ist aber vermutlich für alle die ( auch ich) die der Meinung sind, das die Kompression bei 8 bis 9 bar und höher liegen muss. Das gute Stück hat exact 3.5bar unverändert. Das Polrad läßt sich etwas strammer drehen als vorher. Nach dem Zusammenbau Vergaser volllaufen lassen, E-Starter gedrückt und los gings. Werde jetzt über die nächsten Tage noch das Gemisch anpassen und hoffe dann ich sehe den Roller so schnell nicht wieder. Erste Probefahrt lief super. Schauen wir mal was er nach der Einlaufphase unter Vollgas macht. Denke 100 Kilometer sollten reichen unter 3/4 Last.

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Zitat:

@fossy_73 schrieb am 25. März 2019 um 15:00:35 Uhr:


Moin zusammen. Es gibt Erfolge zu verzeichnen. Nichts wurde verschlimmbessert. Der Roller läuft.
...

@fossy_73

Meine Anmerkung bezog sich ganz konkret auf deinen Versuch, die Ventile bzw. -sitze einzuschleifen.
An deiner grundsätzlichen Herangehensweise mitsamt der handwerklichen Ausführung hatte ich keine Beanstandungen. 😁

Gruß Wolfi

PS: Hast du die Kompressionsmessung als Abschluß der erfolgreichen Revision mit dem E-Starter durchgeführt? Nach der Probefahrt war der Motor doch sicherlich im betriebswarmen Zustand.

Dann bist du der erste der einen QMB mit 3,5Bar Kompression fährt.
In den Technischen Daten unten sind sogar 15 bar angegeben.

Technischedaten-jl50qt-139qmb

Ich weiss es auch nicht Kodiac. Zu Wolfis Frage, eine abschließende Messung nach dem warm Fahren hat es noch nicht gegeben. Ich kann das aber zeitnah noch machen, da ich mir nach 100 Kilometern sowieso das Kerzenbild mal anschauen möchte. Bin da nicht ganz so sicher ob die Vergasereinstellungen so passen. Die letze Messung fand auf der Werkbank mit Akkuschrauberunterstützung statt. Verstehen tue ich das ganze auch nicht so wirklich.

Zitat:

@fossy_73 schrieb am 26. März 2019 um 11:43:26 Uhr:


...
Verstehen tue ich das ganze auch nicht so wirklich.

@fossy_73

Das ist ein schönes Beispiel zur Verdeutlichung der Begriffe Theorie und Praxis: Theoretisch sollte ein intakter QMB-Motor deutlich mehr als 10 bar Kompressionsdruck zustande bringen. Praktisch hast du sehr viel weniger gemessen, aber der Motor läuft gut. 🙂

Du meldest dich doch sicher nochmal, bevor die Übergabe des Rollers an den älteren Besitzer vonstatten geht. Bis dahin hast du dann vielleicht neue Erkenntnisse und einen abschließenden Kompressionswert parat.

Gruß Wolfi

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 26. März 2019 um 15:15:02 Uhr:



Zitat:

@fossy_73 schrieb am 26. März 2019 um 11:43:26 Uhr:


...
Verstehen tue ich das ganze auch nicht so wirklich.

@fossy_73

Das ist ein schönes Beispiel zur Verdeutlichung der Begriffe Theorie und Praxis: Theoretisch sollte ein intakter QMB-Motor deutlich mehr als 10 bar Kompressionsdruck zustande bringen. Praktisch hast du sehr viel weniger gemessen, aber der Motor läuft gut. 🙂

Du meldest dich doch sicher nochmal, bevor die Übergabe des Rollers an den älteren Besitzer vonstatten geht. Bis dahin hast du dann vielleicht neue Erkenntnisse und einen abschließenden Kompressionswert parat.

Gruß Wolfi

Zu der Reparatur passt irgendwie diese Kreativität 😎

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 26. März 2019 um 15:15:02 Uhr:



Du meldest dich doch sicher nochmal, bevor die Übergabe des Rollers an den älteren Besitzer vonstatten geht. Bis dahin hast du dann vielleicht neue Erkenntnisse und einen abschließenden Kompressionswert parat.

Gruß Wolfi

@fossy_73

Läuft der Roller nun wieder einwandfrei?

Gruß Wolfi

Moin zusammen,
entschuldigt die späte Rückmeldung. Also zuerst mal, jipp der Roller läuft wieder. Zu den Kompresionswerten. Ich habe dann nochmal im zusammengebauten zustand gemessen und bin trotz alle dem nur auf 4,5 bar gekommen. Das kuriose ist, der Roller schnurrt wie ein Kätzchen. Ich habe den Roller vor geraumer Zeit bereits übergeben und bin abschließend dabei das Gemisch noch etwas einzustellen. Habe die Stellschraube 2 1/2 Umdrehungen raus und alle 80-100 Km kommt mein Nachbar vorbei und ich schau mir die Zündkerze an. Lief am Anfang etwas sehr fett. Drehe das ganze dann immer eine 1/2 Umdrehung zurück und hoffe dann bald mal ein akzeptables Kerzenbild zu bekommen. Hoffe ich bin da so auf dem richtigen Weg.

Ansonten nochmal vielen Dank an alle die mir hier hilfreich zur Seite standen.

@fossy_73

Danke für die Rückmeldung, das wird nämlich öfters vergessen. 😉

Die Gemischeinstellung nur über die CO-Schraube hat ja häuptsächlich Auswirkungen auf den Leerlauf-/Teillastbereich. Je nach Fahrweise, z.B. Vollgasbetrieb hat die Gemischschraube nur einen vernachlässigbaren Einfluß. Wenn der Roller ordentlich läuft, würde ich es dabei belassen.

Gruß Wolfi

Danke Wolfi, was mich aber ein bischen stört, ist das die Zündkerze doch ziemlich schwarz ist.

Am Gewindeende darf ruhig ein dunkler Belag sein. Sofern die Farbe des Isolators der Mittelelektrode hellbraun ist, stimmt auch das Gemisch und die Verbrennung.
Je nach Fahrprofil könntest du mal eine “heißere“ Zündkerze ausprobieren. Aber Achtung mit den Zahlen für den Wärmewert, da kommt es auf den Hersteller der Kerze an.

Gruß Wolfi

Naja, Farbe der Mittelelektrode ist halt auch schwarz. Sieht nicht so schön aus.

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