Scheinwerfer kosten Benzin??

Der Sachverhalt:
Österreich hat die Lichtpflicht für Tagfahrten eingeführt. Der ADAC leht dieses für Deutschland ab. Ein Grund sei, das eingeschaltete Licht führe zu Mehrverbrauch von ca. einem halben Liter.

Die Frage:
Wie kann das denn sein??? Das Licht hängt an der Batterie, diese wird über den Generator (LiMa) versorgt. Nun hängt doch die LiMa mit konstanter Last am Motor. Wo soll denn da die Mehrlast für den Motor herkommen? Reibung / innerer Widerstand kann es doch nicht sein (s.o.). Schlechtere Verbrennung durch schwächere Zündung? Darf doch auch nicht sein... so fiele doch jedes Auto durch die AU....

Ich würde mich über eine Beantwortung freuen...
Gruß
Clemens

47 Antworten

Welches Wirrwar beim ADAC? An deren Empfehlung für Winterreifen ist trotz der 7°-Diskussion nichts unklar.

Auch wenn der AVD einen Fahrradclub zitiert ist auch unter "Fachleuten" nicht klar ob Tagfahrlicht insgesamt wirklich ein Sicherheitsgewinn ist. Zweifel dass unbeleuchtete Dinge, das kann auch mal einfach ein Hindernis, Schlagloch, Tier oder sonstwas sein übersehen werden bestehen einfach.

Und die eigene Erfahrung als Rad- und Autofahrer führt dazu dass ich tagsüber kein Licht anmache. Ganz einfach. Aber sobald es gescheite Studien gibt die den Sicherheitsgewinn für alle darlegen werde ich meine Meinung gerne ändern.

Gruß Meik

Moin,
um auf das Thema zurück zu kehren, ich fahre schon seit Jahren mit Licht, egal ob am Tag oder in der Nacht, und einen Mehrverbrauch konnte ich nicht nicht feststellen. Jetzt wo es kälter wird stelle ich einen Mehrverbrauch von ca. 0,1l.
Da hab ich aber diverse andere Verbraucher auch an. Wie: Heckschebeinlüftung, Pussytoaster, Heizung und natürlich das Licht an.
Und nur so nebenbei, ein silbernes Auto auf der Landstrasse im Sommer kann man fast gar nicht erkennen, wenn er ohne licht fährt. (Hatte schon mal deswegen eine Vollbremsung gemacht weil ich den nicht gesehen habe).

Gruß

Natürlich gibt es gewisse Schlammfarben, die nicht gut gesehen werden. Ich hatte damit seit 30 Jahren keine Probleme und bin gegen ein generelles Lichtgebot am Tag.

Natürlich braucht Licht mehr Treibstoff. Es entsteht keine Energie aus dem Nichts, auch kein Strom. Ein Ottomotor hat einen Wirkungsgrad von kaum 30 %, ein Diesel etwas mehr. Wenn man noch die Reibungsverluste und den Wirkungsgrad der Lichtmaschine einrechnet, so sind die 0,2 l Mehrverbrauch schon realistisch.

Wenn man nun diese 0,2 l auf Langstreckenfahrten und die Anzahl Autos in der BRD aufsummiert, kommen schon beträchtliche Treibstoffmengen mit den entsprechenden Emissionen zusammen.

Ein halber Liter wäre reichlich übertrieben.

Die "durchschnittliche Dauerleistung" eines laufenden Automotors (also normale Fahrt, Beschleunigungsphasen und Leerlauf zusammengerechnet) liegt bei ca. 10-20kW je nach Modell und Fahrzyklus.
Dafür braucht der Motor je nach Automodell zwischen 5 und 20 Litern, nehmen wir mal einen (sehr hoch angesetzten) Wert von 12 Litern an.

Beleuchtung (Abblendlicht): 2x45W Scheinwerfer, 2x5W Standlichtfunzeln, 2x5W Rücklicht, macht zuammen 110W, also gerade mal 1% der Durchschnittsantriebsleistung.

Macht also gerade mall 0,12 Liter Mehrverbrauch

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Zitat:

Original geschrieben von alexh67


Beleuchtung (Abblendlicht): 2x45W Scheinwerfer, 2x5W Standlichtfunzeln, 2x5W Rücklicht, macht zuammen 110W, also gerade mal 1% der Durchschnittsantriebsleistung.

2x55W Scheinwerfer (+20W), 2x5W Kennzeichenleuchte (+10W), Tachobeleuchtung (+10W?) -> ungefähr 150W. 1.5% der Leistung. 50% Wirkungsgrad dürfte eher hoch angesetzt sein von LiMa-Eingang bis Lampe -> 3% der Leistung werden abgezogen.

Zitat:

Original geschrieben von alexh67


Macht also gerade mall 0,12 Liter Mehrverbrauch

Kommt also mit den nachgebesserten Zahlen auf ungefähr 0.3l - also werden wir mit den oben beschriebenen 0.2 bis 0.4l/100km gar nicht so schlecht liegen.

MfG, HeRo

Moin,

Ich denke ... das es hierbei wichtig ist ... 2 Grundsätzliche Interessen zu unterscheiden.

Die Autofahrer wollen mehr Sicherheit haben, das kann Ich sehr gut nachvollziehen, und die Radfahrer wollen auch Ihre Sicherheit haben. Eine Sache, die ich auch sehr gut verstehen kann.

Jetzt ist es aber so, das Fahrräder in der Regel eh solche Funzeln am Rad haben, das man sie EH in Städten kaum wahrnehmen kann. An der nötigen AUFMERKSAMKEIT darf man es daher eh nicht mangeln lassen, sonst hat man den Radfahrer schneller übersehen, als dieser fährt. An dieser Situation wird sich meiner Einschätzung nach nicht viel ändern, wenn Autos mit Licht fahren. Auch weil die wenigsten Radfahrer Tagsüber mit Licht fahren. Als Autofahrer muss es mir, egal ob BELEUCHTET oder UNBELEUCHTET Tagsüber, wie auch Nachts klar sein, das ein Radfahrer vorbeikommen kann.

Von daher muss ich echt gestehen, das ich dieses Argument nicht nachvollziehen kann. Ob die Autos noch zusätzlich beleuchtet sind oder nicht, ändert nciht viel daran, das man einen Radfahrer sehr schnell übersehen hat. Auf einer Landstrasse mag die Sache anders aussehen, aber in einer Stadt wie z.B. Dortmund ... no Way ... Ich gucke lieber 2 oder 3 mal ... als das ich mich auf eine Funzel aller Fahrrad verlasse.

Allerdings habe Ich gelesen, das die Fahrradbeleuchtung in näherer Zukunft auch stärker ausfallen darf. An einer Rechtsänderung wird jedenfalls bereits gearbeitet.

Was für mich ein tragbarer Kompromiss wäre ... ist das man das Licht verpflichtend "Überland" einschalten muss und auf der BAB. Ich denke das im Stadtverkehr das Sicherheitsplus von Licht im/am Auto am Tag sehr gering ausfällt, da die gefahrenen Geschwindigkeiten vergleichsweise niedrig ausfallen, wir würden die Radfahrer berücksichtigen (die dann hoffentlich auch bald mehr Lichtpower bekommen) und zusätzlich die großen Strassen meist ausreichend ausgebaut sind und die kleineren Strassen meist so "verwinkelt" sind, das man auch das Licht am TAG nicht so früh erkennt (Nachts ist das was anderes) und Rechts-Vor-Links Situationen treten heutzutage im Grunde nur noch in 30er Zonen auf (Ausnahmen bestätigen die Regel), der Nutzen wäre hier also auch vergleichsweise KLEIN.

Es gibt aber eine Studie (Vor 2 Jahren mal gelesen) das im Stadtverkehr insbesondere SAUBERE UND GLÄNZENDE FAHRZEUGE auffallen und besser wahrgenommen werden, als verdreckte stumpfe Fahrzeuge. Also Polieren und Wachsen für die Sicherheit 😉

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Es gibt aber eine Studie (Vor 2 Jahren mal gelesen) das im Stadtverkehr insbesondere SAUBERE UND GLÄNZENDE FAHRZEUGE auffallen und besser wahrgenommen werden, als verdreckte stumpfe Fahrzeuge. Also Polieren und Wachsen für die Sicherheit 😉

Nicht zu vergessen die Autofarbe. Mein Golf z.B. ist so knallrot, da brauchen andere Verkehrsteilnehmer schon ohne Licht fast Sonnenbrillen 😁

Schwarz oder grau etwa werden merklich später wahrgenommen.

Zitat:

Original geschrieben von HeRo11k3


2x55W Scheinwerfer (+20W), 2x5W Kennzeichenleuchte (+10W), Tachobeleuchtung (+10W?) -> ungefähr 150W.

Die Rechnung erscheint mir realistisch, passt zumindest auch auf mein Fahrzeug (Tachobeleuchtung aber auch nur überschlagen).

Fakt ist auf jeden Fall, dass eingeschaltete elektrische Verbraucher Strom kostet.
Wieviel das in l/100km ausmacht, ist vom einzelnen Fahrzeug abhängig.
Die Rechnung mit 0,5l auf 100km habe ich zwar auch schon mal gehört, ich meine aber im Hinterkopf zu haben, dass das als Obergrenze zu verstehen ist. Also nicht bei einem Durchschnitts-Fahrzeug, sondern bei einem mit einem extrem schlechten Wirkungsgrad.
Für ein normales, durchschnittliches Fahrzeug erscheint mir 0,2l intuitiv durchaus realistisch. (Mit anderen Worten: Es gibt mit Sicherheit Fahrzeuge, bei denen der Mehrverbrauch auch noch geringer ausfällt.)

Das Argument mit den Fahrzeugfarben und dem Sauberkeitszustand gefällt mir. Ich bin ja jetzt mal gespannt, ob die Leute, die hier die Meinung an den Tag legen, alles was auch nur ein bißchen mehr Sicherheit bringt, müsste gesetzlich verpflichtend durchgesetzt werden, sich auch dazu hinreißen lassen, für eine Verpflichtung einzutreten, dass Fahrzeuge nur noch in bestimmten Lackfarben ausgeliefert werden dürfen, und ob die regelmäßige Fahrzeugwäsche und -politur (am besten mit regelmäßigem Wachsen) nicht auch noch gleich im Gesetz mit verankert werden sollte.
Oder fühlte man sich dann vielleicht doch zu stark eingeschränkt?

Zitat:

dass Fahrzeuge nur noch in bestimmten Lackfarben ausgeliefert werden dürfen

Unsere Polizei geht ja nicht gerade mit gutem Beispiel voran. Wenn deren Autos verkauft werden und die Folien ab sind, sehen die Autos silbermetallic aus und sind bei bestimmten Verhältnissen schlecht zu sehen.

Es gab mal eine Studie vom ADAC mit dem Vorschlag, sich einen Keil in Kontrastfarbe auf die Motorhaube zu lackieren. Das verbessert die Sichtbarkeit, aber keiner will so etwas, schon garnicht die Neuwagenkäufer.

Rotherbach, was willst du auf einer sonnenhellen Autobahn mit Licht, wenn du sowieso keinen Gegenverkehr hast?

Zitat:

Original geschrieben von Consylos


Rotherbach, was willst du auf einer sonnenhellen Autobahn mit Licht, wenn du sowieso keinen Gegenverkehr hast?

Dir ziehen die Leute weniger vor den Bug, weil sie dich schon im Augenwinkel sehen können und deine Geschwindigkeit besser einschätzen.

Meistens kündigt sich das durch einen leichten Schlenker nach links an (besonders wichtig bei LKW!), und üblicherweise durch Blinken. Dafür gibt es die Lichthupe.

Wenn dir die Sonne frontal auf das Auto scheint, hast du mit Licht keinen Kontrast mehr.

Zitat:

Original geschrieben von Consylos


Meistens kündigt sich das durch einen leichten Schlenker nach links an (besonders wichtig bei LKW!), und üblicherweise durch Blinken. Dafür gibt es die Lichthupe.

Bringt mir nichts, wenn der Bremsweg zu lang ist...

Zitat:

Original geschrieben von ytna


Ich bin ja jetzt mal gespannt, ob die Leute, die hier die Meinung an den Tag legen, alles was auch nur ein bißchen mehr Sicherheit bringt, müsste gesetzlich verpflichtend durchgesetzt werden, sich auch dazu hinreißen lassen, für eine Verpflichtung einzutreten, dass Fahrzeuge nur noch in bestimmten Lackfarben ausgeliefert werden dürfen, und ob die regelmäßige Fahrzeugwäsche und -politur (am besten mit regelmäßigem Wachsen) nicht auch noch gleich im Gesetz mit verankert werden sollte.

Wie immer geht es um den Aufwand/Nutzenfaktor,

Und der ist bei deinem Beispiel wohl relativ unsinnig; es gibt immer eine Grenze, auf der man sich bewegt.

Aber wenn ich nur den Lichthebel/-knopf drehen muss um mein Licht einzuschalten und vielleicht einen leichten Mehrverbrauch hinnehmen muss, sehe ich das Problem einfach nicht.

Diese ganze Diskussion ist irgendwie typisch deutsch - alles wird gerechnet und gegengerechnet, und im Endeffekt passiert nix.

Bisher hat mich in diesem ganzen Thread noch kein einziges Argument gegen das Tageslicht überzeugt.

Grüßle
~

Zitat:

Original geschrieben von Neckarwelle


Wie immer geht es um den Aufwand/Nutzenfaktor,

Der Aufwand/Nutzen-Faktor steigt nicht nur mit größerem Aufwand, sondern auch mit kleinerem Nutzen. Und jeder hat persönlich eine andere Grenze, ab der er das als sinnvoll ansieht. Ich bin bei der mehfach genannten Situation bester Sichtverhältnisse von dem Faktor nicht begeistert, deswegen mache ich da kein Licht an... bin aber bei dem aktuellem Regenwetter selbst mittags auf dem Fahrrad mit Licht unterwegs.

Meiner Meinung nach sollte der Gesetzgeber erst einmal zwei-drei Jahre warten, wie sich das in Österreich nun entwickelt. Dann sind Zahlen da, die einigermaßen auf Deutschland übertragen werden können. Und wenn die Pflicht insgesamt was bringt, dann soll sie gerne eingeführt werden, dann halte ich mich auch daran.

MfG, HeRo

Moin,

Wirf mal einen Blick in den Seitenspiegel ... und dann bewerte welche Autos du besonders gut siehst ... exakt ... die Fahrzeuge mit Licht an ... Also das kann Ich für mich sehr gut behaupten. Egal welches Wetter ein Fahrzeug mit Licht nehme ich wesentliche einfacher und schneller wahr, als ein Fahrzeug, das ohne Licht fährt. Und auf die Lichthupe kann ich, wenn ich gesehen werde ... locker verzichten.

MFG Kester

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