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Scheibenenteiser in Fußbodendämmung
Am WE ist durch ein Missgeschick (ich will jetzt nicht näher darauf eingehen, da ich sonst der Verursacherin noch nachträglich den Kopf abreißen könnte) eine komplette Flasche Scheibenenteiser in die Dämmung unter dem linken Fußboden-Staufach gesickert. Natürlich exakt neben die Gummimatte durch die Schlitze unter dem Rahmen des Deckels
Ich habe mal gegoogelt und festgestellt, daß das enthaltene Monoethylenglycol stark hygroskopisch (wasseranziehend) ist und einen Dampfdruck von 5,3 Pa (20°) hat. Vom Dampfdruck hängt wohl ab, wie schnell es verdunstet. Kann jemand diese Zahl einordnen?
Ein professioneller KFZ-Innenraumreiniger meinte, man könnte die gesamte Bodenverkleidung ausbauen zum Auswaschen und Trocknen, das ginge am schnellsten und sei mit ca. € 500,- auch am teuersten. Man könne auch einfach nur kräftig heizen und abwarten. Das sei die billigste Methode, die ich auch zuhause anwenden könnte.
Ich habe jetzt mal einen Lufttrockner, einen Heizlüfter und eine kleine Absaugvorrichtung installiert, die dafür sorgt, daß sich auch ein wenig Luft unter der Dämmung bewegt, die dann die Dämpfe aufnehmen kann. Siehe Bilder.
Hat irgendjemand Erfahrungswerte, wie lange sowas bei den gegebenen Chemikalien dauern kann?
Und bitte keine Diskussion über den Ausbau der Dämmung. Ich weiß, daß das die optimale Lösung wäre, aber den Aufwand will ich nicht betreiben.
Gruß Martin.
22 Antworten
Nur der halbe Liter ?
Ich würde da mal eine Zeit lang Silikagel spazieren fahren. Das hilft dann schon....
http://www.ebay.de/sch/i.html?...
Dann kannst auch Katzenstreu nehmen. Aber beides dürfte bei der aktuellen Witterung mehr aus der Außenluft aufnehmen, als aus dem Boden.
Hallo Martin,
ein Liter ist foch dast nichts!
Ich hab bei einem früheren Wagen den Teppich von einer Seite her im Türbereich angehoben und immer wieder frisches saugfähiges Tuch/Papier untergelegt. Aber ich weiß nicht, ob man den Teppich an diese Stelle gut anheben kann.
Grundsätzlich sollte Deine Methode aber auch recht gut helfen, wenn Du die feuchten Stellen mit der trockenen Luft erreichst. Prinzipiell funktioniert eine Gebäudetrocknung ja genau so. Am besten währe noch die Luft direkt vor dem Einblasen aufzuwärmen. :-)
Wenn das Auto in einer Garage Steht, würde ich mir den Luftentfeuchter sparen und die Tür oder ein Fenster offen lassen. Einfach nur leicht angeheizte Luft mit etwas Druck in/durch den Boden schicken.
Externer Link dessen Inhalt ich mir nicht zu eigen mache:
Gebäudetrocknung
Nein, ich habe zu dem Seitenbetreiber keine geschäftliche oder private Beziehung!
Gruß MaxiCaddy1.2
Zitat:
Original geschrieben von transarena
Nur der halbe Liter ?
3/4 Liter

Das Problem ist ja, daß in dem Scheibenenteiser kein Wasser enthalten ist, sondern hauptsächlich Ethanol und Monoethylenglycol. Das Ethanol ist schnell verdunstet (stank fürchterlich), aber das Glycol (30% von 750ml = 250ml) bindet Wasser. Damit es das nicht tut, habe ich den Entfeuchter reingestellt. Damit der Dampfdruck des Glycol steigt, ist der Heizlüfter drin. Und damit genug Luft zirkuliert, um die Dämpfe aufzunehmen, ist der kleine Absauger drin. Das bedeutet, daß mit hygroskopischen Mitteln wie Silikagel oder Katzenstreu nix gewonnen ist, da diese auch nur Wasser binden. Und Wasser ist erst mal nicht mein Problem.
Das Blöde ist halt, daß, solange das Glycol in der Dämmung ist, diese wegen der hygroskopischen Eigenschaft des Glycol ständig feucht sein wird. Es gilt also primär, das Glycol da heraus zu bekommen. Und das müßte man irgendwie beschleunigen können.
...Stunden später...
Hab mal gegoogelt:
Dampfdruck von Ethylenglycol: 5,3 Pa (20°)
Dampfdruck von Wasser 2340 Pa (20°)
Die Verdunstungsgeschwindigkeit ist wohl annähernd proportional zum Dampfdruck, d.h. Ethylenglycol braucht bei 20° zum Verdunsten 441 mal länger als Wasser.
Wenn die gleiche Menge Wasser nach einem Tag verdunstet wäre (was reichlich optimistisch ist), dann braucht mein Ethylenglycol 1,2 Jahre dafür.
Das kann ich knicken.
Ethylenglycol ist aber sehr gut wasserlöslich. Wenn ich es nicht einfach drin lassen und ignorieren will, müßte ich es auswaschen. Dazu muß aber die Dämmung raus (schei**e). Hat das schon mal jemand selbst gemacht?
Gruß Martin.
Edith meinte, der Siedepunkt von Ethylenglycol läge bei knapp 200°. Wenn ich mein Auto also in den Backofen stellen würde, ginge es schneller

Jetzt mal langsam mit den jungen Pferden!
Bevor Du dir für 50€ den Teppich ausbauen lässt....
1. Du könntest ein Schälchen mit ein wenig von dieser Flüssigkeit auf die Heizung stellen (daneben ein Schälchen mit Wasser) und sehen wie sich das Zeug im Vergleich zu Wasser verhält und ob es überhaupt verdunstet.
2. Du könntest den Hersteller anschreiben und diesen um Infos bitten.
Der hat sicherlich Erfahrungen damit, wie sich das Zeug verhält, und wie man es mit minimalem Aufwand wegbekommt. Oder ob es ggf. dem Lack und der Dämmung überhaupt nicht schadet..!?
Ich habe gerade auch mal ein wenig nach ((Mono)ethylen)glykol gesucht.
Besonders beruhigend fand ich die Info: "Ins Erdreich eingedrungenes Produkt verdunstet langsam."
Quelle: Scharr.de
Besser langsam als garnicht!
Man sollte auch (nur damit man alle Möglichkeiten durch hat) überlegen, ob man nicht an einem Deiner Schlitze einen Nass-Trocken-Sauer anstellt und an einen anderen Schlitz mit Wasser flutet.
Zwar ist hinterher der ganze Bereich pitzsch nass, aber man hat das Glycol raus und dann trocknest Du wie vorgesehen / verdunstest also 15 Liter () zurüchgebliebenes Wasser.
Jetzt aber mal ne Frage total OT:
Ich war gerade malbei uns am Auto um zu sehen, ob man den Teppich nicht von der Tür her anheben kann, um z.B. mit nem starken Sauger das Wasser durch direkten Kontakt aus dem Material zu saugen. dabei ist mir aufgefallen, das ich solche Schlitze garnicht habe, bei mir verläuft da der Rahmen von dem Bodenfach. Oder sind die Schlitze unter dem Rahmen und die Vertiefung erkennt man nur auf dem Foto nicht??
Gruß MaxiCaddy1.2
Zitat:
Original geschrieben von MaxiCaddy1.2
1. Du könntest ein Schälchen mit ein wenig von dieser Flüssigkeit auf die Heizung stellen (daneben ein Schälchen mit Wasser) und sehen wie sich das Zeug im Vergleich zu Wasser verhält und ob es überhaupt verdunstet.
Danke für Deine vielen konstruktive Vorschläge.
Das ist ein interessanter Ansatz, aber meine Frau wird mich prügeln, wenn es im Haus genauso stinkt wie im Auto

Nach meiner Theorie müßte ich über ein Jahr warten, bis ich weiß, ob es verdunstet. Aber Du hast recht, vielleicht geht es ja schneller.
Zitat:
2. Du könntest den Hersteller anschreiben und diesen um Infos bitten.
Gute Idee.
Zitat:
Besonders beruhigend fand ich die Info: "Ins Erdreich eingedrungenes Produkt verdunstet langsam."
Quelle: Scharr.de
Ein sehr interessantes Dokument. Auch diese Zeile:
Abbaubarkeit:Leicht biologisch abbaubar (> 90 % in 21 Tagen - Methode: modifizierter Sturm-Test)
Jetzt muß ich nur noch irgendwie diesen modifizierten Sturm-Test hinkriegen

Zitat:
Man sollte auch (nur damit man alle Möglichkeiten durch hat) überlegen, ob man nicht an einem Deiner Schlitze einen Nass-Trocken-Sauer anstellt und an einen anderen Schlitz mit Wasser flutet.
Zwar ist hinterher der ganze Bereich pitzsch nass, aber man hat das Glycol raus und dann trocknest Du wie vorgesehen / verdunstest also 15 Liter () zurüchgebliebenes Wasser.
Da muß ich aber erst mal erforschen, wohin das Wasser dann sonst noch laufen kann. Ich glaube, eine Flußdurchquerung kann nicht schlimmer werden.
Oder man bockt das Auto vorne auf, füllt die Bodenwanne von oben, wartet, bis das Wasser nach unten durchsickert und das Glycol mitnimmt, und saugt das langsam unten austretende und nach hinten ablaufende Wasser ab, bevor es sich woandershin verdünnisiert.
Zitat:
Jetzt aber mal ne Frage total OT:
...dabei ist mir aufgefallen, das ich solche Schlitze garnicht habe, bei mir verläuft da der Rahmen von dem Bodenfach. Oder sind die Schlitze unter dem Rahmen und die Vertiefung erkennt man nur auf dem Foto nicht??
Die Schlitze sind genau unter dem Rahmen. Dieser wird durch die Schlitze hindurch an der Bodenkonstruktion festgeschraubt. Die Schlitze sind also genau unter den sechs Schrauben. Hier nochmal ein Bild, auf dem man das vielleicht besser sehen kann. Der Rahmen ist natürlich abgeschraubt.
Gruß Martin.
Zitat:
Original geschrieben von NaviCacher
Zitat:
2. Du könntest den Hersteller anschreiben und diesen um Infos bitten.
Gute Idee.
Hallo Martin
Bei der Übersetzung ins Österreichische kann ich dir gerne helfen.
Viktor
Zitat:
Original geschrieben von viktor12v
Bei der Übersetzung ins Österreichische kann ich dir gerne helfen.
Danke Viktor, aber leider zu spät. Die Mail ist schon weg

Gruß Martin
Na dann von Österreich in deine Heimatsprache
Zitat:
Original geschrieben von NaviCacher
...wenn es im Haus genauso stinkt wie im Auto
Ich hab' das gleiche Gebräu noch vom letzten Winter im Keller stehen, das stinkt wirklich ekelerregend nach Chemie. Nimm' beim nächsten Mal lieber was mit frischem Citrusduft


.
Er könnte das ganze ja mit ein paar Scheiben Citrone oder Orange garnieren.
Sorry Martin, aber du weißt ja, wer den Schaden hat...
Zitat:
Original geschrieben von PIPD black
Er könnte das ganze ja mit ein paar Scheiben Citrone oder Orange garnieren.
Etwa
SO ?
Wie Geil!

Zitat:
Original geschrieben von NaviCacher
... Dampfdruck von Ethylenglycol: 5,3 Pa (20°)
Dampfdruck von Wasser 2340 Pa (20°)
Die Verdunstungsgeschwindigkeit ist wohl annähernd proportional zum Dampfdruck, d.h. Ethylenglycol braucht bei 20° zum Verdunsten 441 mal länger als Wasser. ...
Nur mal um ein Gefühl zu bekommen, Bremsenreiniger hat Dampfdrücke bei etwa 7000 bis 9000Pa!
Also Verdunstung ohne Hilfsmittel kannst Du knicken.
Die Frage ist, ob das Zeug im Teppicht wirklich schädlich ist.
Ich denke, der Gestank wird eher flöten gehen, als die Grundsubstanz..
Ich würde vielleicht die Einstiegsleiste demontieren (also abracken

) , was als Abstandhalter zwischen Boden und Teppicht würgen und dann irgendwie warme luft drunter befördern.
Das sollte den Entsiffungsvorgang erheblich beschleunigen.
Gruß Ulf
Zitat:
Original geschrieben von blue daddy
Ich würde vielleicht die Einstiegsleiste demontieren (also abracken) , was als Abstandhalter zwischen Boden und Teppicht würgen und dann irgendwie warme luft drunter befördern.
Das sollte den Entsiffungsvorgang erheblich beschleunigen.
Habe gerade eine Dampfdruckkurve gefunden: bei 52° hat Glycol einen Dampfdruck von ca. 1000 Pa, das ist weniger als die Hälfte von Wasser bei Zimmertemperatur, d.h. es braucht bei 52° mehr als doppelt so lange zum Verdunsten wie Wasser bei 20°
Wenn ich allerdings mit irgendwas zwischen Blech und Teppich komme, kann ich was saugfähiges dazwischen fummeln und mit viel Druck von oben wahrscheinlich das meiste aus der Dämmung pressen. Und den Rest dann vielleicht mit Wasser und Nasssauger herausspülen.
Der Gestank des Ethanol ist bereits weg. Jetzt riecht man nur noch den leicht süßlichen Geruch des Glycol. Ist aber recht schwach und nach kurzem Lüften nicht mehr wahrnehmbar.
Aber die Dämmung ist trotz einem ganzen Tag und halbe Nacht intensiven Heizens, Lufttrocknens und Absaugens an der betroffenen Stelle immer noch satt mit Glycol getränkt. Da hat sich bis jetzt garnix getan.
Gruß Martin