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Saftige TÜV Gebühren .

Themenstarteram 5. September 2015 um 10:40

Mein Wagen geht am Montag in die Werkstatt und am Dienstag wir er zur HU vorgestellt. Die Gebühren sind ja ganz schön heftig oder ? Wie lange dauert so ne Untersuchung ? 20 Minuten ? . Trotzdem die Gebühren sind ganz schön teuer geworden .

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@festbeleuchtung schrieb am 6. September 2015 um 11:57:47 Uhr:

 

Ok, dann rechnen wir mal:

gerne.

Zitat:

Prüfingenieur TÜV etwa 3225 € pro Monat Gehalt, 38700€ pro Jahr. Quelle

Macht brutto je Stunde: 21,03€

(38700/46Wochen/40h pro Woche=21,03)

Für den Satz bekommst du heute keinen Prüfingenieur.

Leg mal noch einen Tausender drauf.

Zitat:

Dann noch Afa für das Equipment. Sind wir auch hier großzügig: Hebebühne, AuApparat, Scheinwerfereinstelldingens, Bremsenprüfanlage, Schraubenzieher, Laptop, Drucker, Telefon kosten in der Anschaffung weniger als 20k€.

das wird aber knapp.

Zumal du für das AU-Gerät auch noch ein Abo der jeweils aktuellen Fahrzeug-Sollwerte und der System-Software buchen muss...

Allerdings:

Wenn du von allem das preisgünstigste nimmst, mag deine Angabe vielleicht knapp hinkommen.

Dann vermittelst du aber auch einen ziemlich "billigen" Eindruck nach außen. Das lockt nicht unbedingt Kunden an, die ja für die Prüfung in einer "ordentlichen" Prüfstelle auch nicht mehr bezahlen müssen...

Zitat:

Geräte rechnen wir 10% der Anschaffungskosten pro Jahr, also nochmal 8€ pro Tag.

auch das wird knapp:

Das AU-Gerät muss geeicht werden, der Bremsenprüfstand und der HU-Adapter sowie (neuerdings) das Scheinwerfer-Einstellsystem müssen eine Stückprüfung durch dafür ermächtigte Personen bekommen. Die UVV-Prüfungen kann man da eher vernachlässigen.

Zitat:

Habe ich was vergessen?

Ja.

Aus- und Fortbildung müssen ebenfalls eingepreist werden. Die Ausbildung eines PI kostet in einer ÜO z.B. einen niedrigen fünfstelligen Betrag, plus die Personalkosten des Anwärters in dieser Zeit. Das Geld muss er dann in den folgenden Jahren auch erstmal wieder "verdienen". Fortbildung für einen fertigen PI im Jahr nochmal rund 1.000 Euro.

Ganz wichtig aber:

Die Dachorganisation der TP/ÜO muss ja auch bezahlt werden. Da hängt ein nicht unerheblicher Overhead dran, der für die amtliche Anerkennung und deren Auflagen benötigt wird. Das muss natürlich auch anteilig über die Prüfentgelte bezahlt werden. Rechnen wir einfach mal 15% dafür. (*)

Zitat:

Nehmen wir 3,5 Fahrzeuge pro Stunde,

Seriöser Durchschnitt für ordentliche Prüfungen einschließlich AU?

2 Fahrzeuge pro Stunde, meinetwegen plus jeweils einen ungebremsten Anhänger und eine Nachkontrolle.

Natürlich geht das bei vielen Fahrzeugen schneller (einen Golf V prüfe ich auch einschließlich Abgas in gut 20 Minuten, wenn (!) nichts schief geht und auch nicht z.B. Zubehörfelgen drauf sind). Dann gibt es aber auch die Fahrzeuge, wo man an -zig Stellen nochmal genau hinschauen und vielleicht mit einem Werkzeug prüfen muss, die Fahrzeuge wo man erst jede Menge Papier für An- und Umbauten lesen muss, möglichst noch die Fahrzeuge, wo man die Papiere erst organisieren muss usw. usf. Das drückt den Durchschnitt dann einfach erheblich.

Dazu kommt, dass zu einem ordentlichen Umgang mit dem Kunden ja auch zwei bis sieben freundliche Worte gehören, ggf. mit Erklärung des Untersuchungsergebnisses und dem Zeigen der Mängel am Fahrzeug.

Zitat:

Mit der HU/AU machen die Prüforganisationen garantiert kein Minus.

Das kann auch nicht das Ziel sein.

Der Bäcker will ja auch mit dem Brotverkauf kein Minus machen.

Wer seriös arbeitet, wird aber nicht an die von dir berechneten Gewinnspanne kommen.

(*)

Gegenrechnung, zwischendrin angesetzt:

Du hattest irgendwo 60 Euro brutto unter der Annahme von 3,5 Fahrzeugen Stunde als angemessen bezeichnet. Drei sind zu schaffen, wenn man keine AU macht. Berücksichtigt man dann noch den von dir nicht erfassten Anteil für die Organisation, sind unsere 69 Euro für die HU ohne AU doch eigentlich ziemlich realistisch, oder?

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Weniger, so aus der Erinnerung heraus. Ich habe übrigens immer umgekehrt gehandelt. Erst zum TÜV, dann ggfls. beanstandete Mängel beheben lassen. Sichtprüfung (Reifen, Licht usw.) natürlich vorher selbst. Die Nachbesichtigung kostet hier unter 5,- €, also nicht der Rede wert.

Kommt drauf an, was bei euch verlangt wird. Hier sind mit AU so um die 80€.

PKW 2010 = 76,65 €, 2012 = 85,50 € und 2014 = 101,50 €.

Richtig unverschämt wird es, wenn der Termin mehr als 2 Monate überzogen wird, dann kommen 20 % Aufschlag, weil "besonders gründlich" geprüft wird. Hatte ich mal beim Gartenanhänger, ungebremst. Da hat die Prüfung glatte 300 Sekunden gedauert. Sonst waren es immer 5 Minuten.

Also, über 100 hab hier noch nicht gezahlt. Mal schauen, meiner ist im Januar dran.

Im Mai diesen Jahres beim Tüv Rheinland HU incl. AU glatte 93,00 €.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 5. September 2015 um 13:31:07 Uhr:

 

Richtig unverschämt wird es, wenn der Termin mehr als 2 Monate überzogen wird, dann kommen 20 % Aufschlag, weil "besonders gründlich" geprüft wird.

Diese Abzocke würde ich einfach nicht unterstützen indem ich den TÜV eben nicht mehr als 2 Monate überziehe :D

Die erhöhten Tüv gebühren wegen überschreitung der HU sind gesetzlich so vorgesehen. Bekommst ja 26 Monate Tüv.;-) Und wenn die das noch länger rausschiebst gibt es Punkte. Das ist keine Erfindung der Prüforganisation (viielleicht der Lobbyarbeit), das ist im Bußgeldkatalog so geregelt. Die Frage ob Tüv abzocke ist, sei dahingestellt. Jedenfalls viel Geld für, wenn man pech hat, einen mürrischen Prüfer. Und viel Spielraum haben die ja auch nicht.

Aktuell TÜV Süd 97 € incl AU und Steuer für einen Wagen BJ2002.

Sah nach einem Einzelkämpfer aus, der auch eigenes Equipment zu haben schien.

An Equipment war vorhanden: Werkzeugcontainer, Spiegel an der Wand wg. Beleuchtungsprüfung, Scheinwerfereinstellgerät, eine Hebebühne und ein Plattenbremsprüfstand. Das alles in einer ca 30 Quadratmeter großen und etwa 5 Meter hohen Garage. Also vorwärts rein, rückwärts raus. Nicht wie üblich am einen Ende rein und am anderen raus. Das Ganze in einem Hof, in dem es noch anderes Gewerbe gab.

Die Prüfung hat knappe 20 Minuten gedauert.

Dafür 97€ nenne ich sportlich. Aber was will man machen? Hat man eine Wahl? :eek:

Wenn einem die TÜV-Gebühren zu hoch sind, dann fährt man wegen der HU eben zu Dekra, KÜS, GTÜ oder wie sie noch alle heißen mögen...

Es wurde ja auch schon richtig angemerkt, dass das ohnehin nur eine Arbeit von 20 Minuten ist und der gewöhliche Fachmann (= Autofahrer) ohnehin nicht viel von der Arbeit, Qualifikation und Ausrüstung hält (viel zu teuer für die gebotene Leistung).

Da tut´s dann eben auch ein günstigerer Prüfer, weil am Ende geht´s ja ohnehin nicht darum, dass das Auto möglichst genau auf Fehler kontrolliert wird, sondern darum, dass beim ersten Versuch die Plakette draufkommt.

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 5. September 2015 um 15:48:14 Uhr:

Wenn einem die TÜV-Gebühren zu hoch sind, dann fährt man wegen der HU eben zu Dekra, KÜS, GTÜ oder wie sie noch alle heißen mögen...

Liefern die sich einen Preiswettbewerb? Bislang dachte ich, dass die Prüforganisationen sich des Oligopols bewusst sind, und dass die Gebühren mehr der weniger durch den Gesetzgeber vorgeschrieben sind. Eben um den Preiswettbewerb abzustellen.

Zitat:

@einsdreivier schrieb am 5. September 2015 um 15:48:14 Uhr:

Es wurde ja auch schon richtig angemerkt, dass das ohnehin nur eine Arbeit von 20 Minuten ist und der gewöhliche Fachmann (= Autofahrer) ohnehin nicht viel von der Arbeit, Qualifikation und Ausrüstung hält (viel zu teuer für die gebotene Leistung).

Da tut´s dann eben auch ein günstigerer Prüfer, weil am Ende geht´s ja ohnehin nicht darum, dass das Auto möglichst genau auf Fehler kontrolliert wird, sondern darum, dass beim ersten Versuch die Plakette draufkommt.

Im Grunde ist es so. Wobei ich als leidenschaftlicher Ing. durchaus einen Blick für Arbeit, Qualifikation und Ausrüstung habe. Auch wenn ich als studierter Verfahrenstechniker kein Spezi für KFZ bin. Aber für den HU Krempel muss man wohl kein Ing. im Fahrzeugbau sein. War der letzte TÜV Prüfer auch nicht.

Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt bei den Prüforganisationen nicht.

Wie bei Fahrschulen auch.

Und beide Branchen haben vorzügliche Lobbyisten in Berlin, früher in Bonn.

Hallole ...

2011 : HU 56,00 + AU 51,46 = 107,46 € gesamt HU - Degra , AU über VW Werkstatt beim fälligen Service !

2013 : HU 53,50 + AU 34,00 = 87,50 € gesamt TÜV - Süd

2015 : HU 53,50 + AU 37,50 = 91,00 € gesamt TÜV - Süd

Nach der teuren 2011 er AU über die Werkstatt , bin ich danach wieder direkt - selbst zum TÜV , und das am Samstag .

 

Was soll man sich großartig darüber aufregen = ist halt so ...

Und drum - herum kommt man eben auch nicht ... ohne gewisse Konsequenzen in Kauf zu nehmen .

 

Anhänger 750 kg ungebremst :

2012 : 20,80 € TÜV - Süd

2014 : 26,00 € TÜV - Süd

 

Gruß

Hermy

Zitat:

@festbeleuchtung schrieb am 5. September 2015 um 14:53:43 Uhr:

...Aber was will man machen? Hat man eine Wahl? :eek:

Insgesamt ist das ein abgekartetes Spiel zwischen Automobilherstellern, Lobby der Autoindustrie, Prüforganisationen und Politik um sich unter dem Deckmantel der angeblichen Sicherheit ein möglichst großen Teil vom Einkommen der Bürger zu sichern...

Die große Masse der Verbraucher ist so blöd, angelockt von dem ganzen blinkend leuchtenden Spielkram in den modernen Autos dieses Spiel nicht nur mitzuspielen, sondern seit Jahren auf die Spitze zu treiben, indem man sich jeden von den Herstellern auf den Markt gebrachten Mist nicht nur kauft sondern am besten noch dafür sorgt, dass er durch Gesetze unter dem Deckmantel der Sicherheit jedem Autokäufer aufs Auge gedrückt wird...

Beispiele der letzten Jahre sind das Tagfahrlicht, Reifendrucküberwachung,... die Industrie entwickelts, die Lobby preists an (Sicherheit, Umwelt sind immer gute Totschlagsargumente), die Prüforganisationen sprechen sich dafür aus, die Gutmenschen unterstützens mit Petitionen / Forderungen an die Politik, die Politik beschließts und wir alle kaufens und tragen die Kosten für den gestiegenen Aufwand.

Die Prüforganisationen sind zwar teilweise nur Handlanger der Autoindustrie indem sie sich für den ganzen Mist aussprechen und die Politik im Sinne der Industrie beraten, aber ihre Entlohnung holen sie sich selbstverständlich auch, da jedes neue Feature natürlich wunderbar für einen gestiegenen Prüfaufwand herhält und man sich so ein größeres Stück vom Kuchen über höhere Gebühren holt... um die Sicherheit gehts dabei schon lange nicht mehr.

In dieser Beziehung wird es Zeit, dass der europäische Gedanke vom freien Waren- und Dienstleistungsverkehr endlich auch bei Sachverständigenleistungen, wie der HU möglich wird.

Die Speditionsbranche hat es ja schon vollzogen, indem ganze Fahrzeugflotten inzwischen über ausländische Niederlassungen ausgeflaggt sind und damit der hohe Aufwand in D ein Fahrzeug zu halten umgangen wird.

 

Zitat:

@audifan66 schrieb am 5. September 2015 um 16:08:26 Uhr:

Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt bei den Prüforganisationen nicht.

Wie bei Fahrschulen auch.

Dazu würden mich mal Prüfberichte von unabhängigen Institutionen interessieren.

Gibt es die?

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